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KUOLEMANLAAKSO - Der Buchstabenteufel wohnt in Finnland

KUOLEMANLAAKSO bedeutet nichts anderes als Death Valley, also Tal des Todes. Doch in der finnischen Übersetzung entwickelt sich der Name kurzerhand zum Synapsenkiller jedes mitteleuropäischen Metalfans. Mit 3.8% im Turm lässt es sich doch bestenfalls noch „Waooaaoockenn“ brüllen, aber auf keinen Fall „Kuolemanlaakso“ – oder vielleicht gerade doch? Auf jeden Fall haben die Finnen ein neues Album auf dem Markt, so dass sich die Gelegenheit ergeben hat, mal ein paar Fragen und Antworten mit Mastermind Laakso auszutauschen – allerdings nicht ohne in das ein oder andere Fettnäpfchen zu hüpfen.

KUOLEMANLAAKSO bedeutet nichts anderes als Death Valley, also Tal des Todes. Doch in der finnischen Übersetzung entwickelt sich der Name kurzerhand zum Synapsenkiller jedes mitteleuropäischen Metalfans. Mit 3.8% im Turm lässt es sich doch bestenfalls noch „Waooaaoockenn“ brüllen, aber auf keinen Fall „Kuolemanlaakso“ – oder vielleicht gerade doch? Auf jeden Fall haben die Finnen ein neues Album auf dem Markt, so dass sich die Gelegenheit ergeben hat, mal ein paar Fragen und Antworten mit Mastermind Laakso auszutauschen – allerdings nicht ohne in das ein oder andere Fettnäpfchen zu hüpfen.

 

KUOLEMANLAAKSO ist ein Name, den ich mir leider niemals werde merken können – von der richtigen Aussprache wollen wir erst gar nicht reden. Gab es schon mal Leute, die euch nahegelegt haben, dass ihr euch einen etwas gängigeren Namen zulegt?

Ich glaube dir sofort, dass du Probleme mit dem Namen hast, denn die Band heißt KUOLEMANLAAKSO und nicht KUOLEMANLAASKSO oder KUOLEMANLAASKO (Hmm, da hatte ich wohl einen Buchstaben vertausch. Na ja, jedenfalls wäre der Bandname hervorragend zum Metal-Galgenraten geeignet – TZ). Unsere Texte sind finnisch und KUOLEMANLAAKSO ist ein normales finnisches Wort, so dass wir nie auf den Gedanken gekommen sind, die Namen zu ändern. Das wäre ja dasselbe wie wenn man jemandem vorschlägt seinen Vornahmen zu ändern, damit er leichter auszusprechen oder mehr Mainstream wäre.

Wenn wir über Mainstream sprechen, würde ich gern kurz zur Marketingfrage kommen. Die meisten Labels legen Wert darauf, dass eine Band radiotaugliche Songs anbietet, d.h. sie sollten eine gewisse Länge nicht überschreiten, um Airplay zu bekommen. Hattet ihr in dieser Hinsicht schon mal Probleme mit Geschäftspartnern?

Nein. Ich glaube, dass RAMMSTEIN auch nicht solche Probleme gehabt haben.

Ich habe in einem Interview (www.myrevelations.de) gelesen, dass du dich manchmal so fühlst, als seist du das Spielzeug deiner Gitarre. Hat sich die Art Songs zu schreiben verändert, seitdem KUOLEMANLAAKSO mehr eine Band geworden ist und nicht nur ein Ein-Mann-Projekt?

Ich habe niemals gesagt, dass ich mich wie das Spielzeug meiner Gitarre fühle. Ich habe keine Ahnung, wo du so einen Schwachsinn gelesen hast. Die Gitarre ist ein Werkzeug zwischen meinem Gehirn und meinen Fingern. Die Tatsache, dass wir uns zu einer Band entwickelt haben, hat mein Songwriting überhaupt nicht verändert. Allerdings gibt es nun mehrere Mitglieder, die Material beisteuern, vor allem Usva (Bass) und Kouta (Gitarre). Wir arbeiten aber als Gruppe an den Arrangements und sitzen nicht nur zuhause vor unseren Computern und basteln dort die Songs zusammen.

Vielen Fans und Musikern geht es darum, möglichst eine fette Party zu feiern, wenn sie bei einem Konzert sind und eine Show spielen. Wie passen euer Stil und „Party“ zusammen. Feiert ihr nach einer Show auch ordentlich ab oder fühlt ihr euch eher etwas niedergeschlagen? Könntest du dir zum Beispiel vorstellen, dass eure Musik bei einer Veranstaltung wie der 70000 Tons Metalkreuzfahrt funktionieren würde?

Wir sind eine finnische Metalband, da muss ich wohl nicht betonen, dass wir von zeit zu Zeit ein paar Biere genießen. Bisher haben wir auch nach jeder Show ordentlich gefeiert, aber wir sind natürlich nicht MÖTLEY CRÜE oder MINISTRY. Wenn eine Show gut gelaufen ist, gibt es keinen Grund dazu niedergeschlagen zu sein. Wir würden auch sehr gerne bei 70 000 Tons of Metal spielen. Ich bin mir sicher, dass KUOLEMANLAAKSO dort ebenso gut funktionieren würden wie MY DYING BRIDE oder SWALLOW THE SUN, die bereits beide dort aufgetreten sind.

Wie in der Vergangenheit, habt ihr auch für euer aktuelles Album ein sehr cooles Artwork ausgesucht. Warum ist eure Wahl auf den Phönix gefallen?

Es ist kein Phönix, sondern ein Feuerschwan. Er repräsentiert die gegensätzlichen Elemente: Feuer und Wasser. (Ja, das wusste ich eigentlich – vor allem, da der Titel des Albums („Tulijoutsen“) übersetzt ja auch Feuerschwan heißt… aber was ist dann ein Phönix? Ich wird es mal nachschlagen… - TZ)

Ich habe auch gelesen, dass ihr euch für das neue Album extra in die Wälder verzogen habt, um dort die Atmosphäre Finnlands besser aufnehmen zu können. Was konntet ihr denn dort draußen finden und wie hat es sich auf die Songs ausgewirkt?

Die Umgebung hat vor allem die Texte beeinflusst. Ich habe etwa 50% der Texte im Studio geschrieben – mitten im Wald, neben einer sehr epischen Seenlandschaft. Vor allem „Me vaellamme yössä“ ist stark durch die Nächte in der Hütte beeinflusst. Viele Texte sind auf die ein oder andere Weise durch die Natur beeinflusst. Es war also cool, die Lyrics mal wirklich „zu leben“, wenn du so willst, und drei Wochen lang in einer primitiven aber schönen Umgebung zu leben.

Die moisten eurer Songs sind ja auch echt sehr heavy und langsam ausgefallen. Da sticht „Glastonburyn lehto“ heraus, da es leichter ist – wie depressiver Jazz. Wie kam es zu dem Song?

„Glastonburyn lehto“ (Glastonbury Grove) hat als Akkustik-Jam in unserem Proberaum begonnen. Es war noch nicht mal annähernd fertig als wir ins Studio gegangen sind. Wir wollten es unbedingt so spontan wie möglich halten. Ich habe den Text am allerletzten Studiotag geschrieben, unmittelbar bevor Kotamäki den Track einsingen musste. Der Text ist großartig geworden. Es ist unser kleiner Tribut an TWIN PEAKS und gleichzeitig so ziemlich der beste KUOLEMANLAAKSO Song, den wir je geschrieben haben. Kotamäki hat einen hervorragenden Job gemacht und in dem Song ist ein Minimoog zu hören, der von Kasper Mårtenson (BARREN EARTH, ex-AMORPHIS) als Gastmusiker eingespielt wurde. Er ist einer meiner Helden am Keyboard.

Wie gesagt sind eure Songs eher hart und böse. Welches ist deiner Meinung nach die böseste Band und warum?

Die gesamte Hipster Bewegung. Sie bewirkt in mir das Bedürfnis unaussprechliche Akte des Schreckens zu begehen.

Ihr habt für euch den Slogan der „Poetic Finnish Death-Doom Melancholy“ kreiert. Wessen Idee war das?

Das war eine Idee, die ich als Titel für unsere Website hatte. Unsere Texte sind irgendwie poetisch und unsere Songs sind melancholisch. Ich fand daher, dass es unsere Musik recht gut beschreiben würde. Es ist nicht unser offizieller Slogan, aber vielleicht etwas, mit dem unsere Hörer etwas anfangen können.

Während ich mir gerade mal wieder euer neues Album anhöre, kommt bei mir die Frage auf, ob ihr schon mal über Urlaub in der Sonne nachgedacht habt – oder bleibt ihr lieber in der Kälte und der Dunkelheit?

Wir haben schon genug arschkaltes Wetter hier bei uns. Ich bin mir also sicher, dass wir alle lieber Urlaub in der Sonne machen. Übrigens ein hervorragender Songs der SEX PISTOLS („Holiday in the Sun“)

Na, vielleicht treffen wir uns dann ja mal beim Sonnenbraten auf irgendeiner Südseebadeliege. Danke jedenfalls für das Interview!

Thank you for the support!

Gerne – und ich entschuldige mich schon jetzt in aller Form für alle Buchstabendreher im Bandnamen oder bei Album- und Songtiteln. Mein Finnisch ist eben noch nicht so gut…


Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    25. Februar 2014
  • Line Up

    Kotamäki (SWALLOW THE SUN, ex-BARREN EARTH) - vocals
    Laakso (CHAOSWEAVER) – guitar, keyboards
    Kouta (CHAOSWEAVER, ex-VERJNUARMU) - guitar
    Usva (THE NIBIRUAN, ex-ELENIUM) - bass
    Tiera (CULT OF ENDTIME, ex-DISCARD) - drums

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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