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Mobile Mob Freakshow

Die Mobile Mob Freakshow hat mit ihren mittlerweile 4 Output eine gelungene Punk ´n Roll Scheibe rausgehauen, die durch ihre Mittelfinger Attitüde zu überzeugen weiß.

Angesichts von Textzeilen wie when the sun goes down, it´s time to get up war es verwunderlich, dass Gitarrist Mathias schon um 16 Uhr zu erreichen war, aber das liegt wohl auch an der Nähe zum Polarkreis; wenn die Jungs ihr Motto durchziehen würden, käme dies ja fast einem Winterschlaf gleich. Mathias war auch schon ziemlich in Action, es war unmöglich ihn zu verstehen, so dass wir das Ganze 3 Stunden nach hinten verschoben haben und dann in aller Ruhe plaudern konnten. Zunächst ist da natürlich die Frage nach dem Werdegang bei einer in unseren Breitengraden recht unbekannten Band.
Wir haben 1993 mit zwei Leuten angefangen, das waren ich und der Sänger. Wir haben dann versucht Freaks wie uns anzuheuern, was auch geklappt hat. 1994 kamen dann die ersten Gigs und wir haben unser Debüt „Horror Freakshow“ eingespielt. Wir haben danach viel getourt. Es gab dann Trouble in der Band, wir haben z.B. den Drummer gewechselt. Da haben wir viel Zeit verloren. Wir haben dann einen Vertrag mit House Of Kicks unterschrieben.
Das Ergebnis war der zweite Output Deathtrip, an den sich wieder ausgedehnte Touren anschlossen, die aber erneut auf Skandinavien begrenzt waren. Dann wurde es ruhig um die Band.
Ja, wir waren immer da, aber haben mit uns selbst gekämpft. Wir haben weiter Gigs gespielt und einige Singles gemacht, aber irgendwie haben wir nie ein Album fertig bekommen.
Na gut, das hat sich ja nun geändert und man hat gerade eine Tour mit Betty Ford und Cosmic Ballroom hinter sich gebracht. Mit dieser ist Mathias auch zufrieden.
Es war das erste Mal, dass wir in Deutschland waren, es waren schon früher Tourneen gebucht, die wurden aber immer gacancelt. Aber die Tour lief gut, wir waren der Opener, da waren manch Leute noch nicht so warm.
Na, nicht so betrunken wolltest du wohl sagen.
Ja, das hab ich gemeint, haha. Aber wir haben immer 100% gegeben und hatten Spaß. Insbesondere die Shows in Köln und Berlin waren klasse.
Wie bei Bands dieser Größe üblich, war man froh, die Tour ohne Verluste über die Bühnen zu bringen.
Wir mussten einfach touren, damit uns die Leute kennen lernen, es war höchste Zeit. Weil wir drei Bands waren, hatten wir sogar einen Nightliner.
Aber als im Punk verwurzelten Mitmenschen war den Schweden das fast schon zu viel des Guten.
Beim nächsten Mal wollen wir eine Tour machen, die punkiger ist und in kleineren Läden spielen.
Da liegt die Frage nahe, ob diese Liebe zu kleinen Dingen auch der Grund dafür ist, dass man als eine der der wenigen Bands mit Plattenvertrag noch keine eigene Homepage ins Netz gestellt hat.
Nein, wir haben nichts gegen das Internet, das ist ´ne lange Geschichte. Wir werden in Kürze eine Homepage haben. Es gibt noch eine Seite von unserer Alten Plattenfirma, die soll aber gegen eine Neue ausgetauscht werden. Wir wollten sie eigentlich vor der Veröffentlicht der Platte fertig haben, aber wir hatten mit der Scheibe so viel zu tun, dass wir es einfach nicht geschafft haben.
Mobile Mob Freakshow haben für einen Metallica Tribute Sampler Phantom Lord gecovert, Dieser Song ähnelt nicht unbedingt ihrem jetzigen Sound. Seit ihr Metalheads, die umgeschwenkt sind, oder wo liegen eure Haupteinflüsse?
Ne, wir sind keine Metalheads, Metallica sind wirklich OK, aber das ist eher ein Ding, was wir aus purem Spaß gemacht haben. Es macht Spaß diesen Song zu spielen. Wir haben alle unterschiedliche Lieblingsbands, aber es sind Bands wie Poison Idea, Sex Pistols, Ramones, Misfits und Sachen aus dieser Richtung.
Na, da fehlt doch aber jemand. Als ich eure Platte gehört habe hab ich gedacht, dass ihr auch Motörhead zu euren Faves zählt.
Oh ja, das stimmt und ist auch kein Geheimnis, die hab ich eben vergessen.
Diese musikalischen Wurzeln scheinen auch die Texte zu beeinflussen, denn die klassischen Rock ´n´ Roll Klischees werden komplett bedient. Etwas aus dem Rahmen fällt Tankride, indem es darum geht, ein Geldinstitut mit einem Panzer platt zu machen.
Na ja; dazu musst du eigentlich unseren Sänger fragen, der schreibt die Texte. Ich glaube, der Text ist entstanden, als wir wieder mal keine Kohle hatten, da kamen wir auf die Idee to drive a tank through the bank. Man muss unsere Texte mit einem gewissen Humor betrachten und auch zwischen den Zeilen lesen. 50% meinen wir so 50% sind völlig frei rumgesponnen.
Das bedeutet, dass ihr auch mit den Klischees spielt.
Ja, aber ich mag diese Klischees sehr gern. Es geht uns aber auch um die Einstellung und nicht nur um Klischees.
Klischees machen eine Platte sehr vorhersehbar und das ist auch einer der Hauptvorwürfe, die dem neuen Album gemacht werden. Aber Mathias sieht diesen Vorwürfen gelassen entgegen.
Das ist mir egal, die Platte ist so, wie wir klingen wollen. Natürlich hören sich die Songs ähnlich an, aber sie sind ja auch auf einem Album. Diese Scheibe ist eine Einheit und sollte keine stilistischen Experimente enthalten. Tut mir Leid für die Leute, sie müssen uns ja auch nicht mögen.
Da hat der Gute Recht und Bands wie die Ramones, die sich diesem Vorwurf auch stellen mussten; haben es ja auch sehr weit gebracht. Aufgrund der hohen Anzahl von Rotzrockbands, die derzeit ihre Alben auf den Markt werfen, wird es sicherlich schwierig sich zu etablieren. Was ist denn nach Mathias Meinung das Besondere an der Band, was sie vom Rest unterscheidet?
Mmmhh, das weiß ich auch nicht so genau, wir sind halt vier Freaks. Wir sind wirklich so und geben uns nicht irgendein Image (Wie war das mit den 50% vohin? – Trille). Deshalb sollten alle das Album antesten und wenn sie es nicht mögen, dann ist es halt so.
In Info wird die Musik als Punkrock bezeichnet, was auch verständlich ist, wenn man die Roots der Band kennt. Es liegt doch aber eine Gefahr darin, dass man falsch eingeordnet wird, denn mit Punkrock verbinden doch viele eher den Stil a la Bad Religion, NOFX, Blink 182 etc. und nicht den gezeigten Rotzrock.
Wir mögen die von dir genannten Bands nicht sonderlich, auch wenn sie ihr Ding ganz gut machen. Es ist ja eigentlich ne Geschmacksfrage. Wenn sie das Punkrock nennen, können sie das gerne machen. Es gibt ja keine Regeln, wie Punkrock zu klingen hat, das muss jeder selbst entscheiden. Es wäre ja ätzend, wenn sich alle Bands gleich anhören würden. Es sollen alle ihre Kreativität einfach fließen lassen, es darf keine Gesetzte oder Uniformen geben. Du musst halt open minded und frei sein, das zu spielen, was du willst.
Zum Abschluss bleibt dann nur die Frage nach dem Albumtitel, das Werk nennt sich ja Ready To Misguide a New Generation, wohin soll denn die Reise gehen?
In totale Zerstörung und Verfall, haha. Darum geht´s. Wir werden sehen, ob wir erfolgreich sind. Aber eigentlich sind die Kids schon ziemlich sick. Also brauchen sie eure Führung gar nicht?
Ne, die wissen schon zu rocken.
Worauf er einen lassen kann………………………….Trille


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