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Firehouse

Firehouse Eine Band die fast über Nacht zu Ruhm und Ehre gelangte sind die Amis von FIREHOUSE. Mit ihrem selbstbetitelten Debut schafften sie 1990 sofort den Durchbruch und begeisterten Millionen Fans des melodischen Hardrocks und der gepflegten Dauerwelle.

16 Jahre später ist es ruhig geworden um die ehemaligen Shootingstars - so scheint es jedenfalls. Wie es wirklich um die Band bestellt ist wollte ich von Gitarrist Bill Leverty wissen und nahm kurzerhand Kontakt zu ihm auf.

Ich habe mal gelesen, dass es ein gewisser Jon Bon Jovi aus New Jersey gewesen ist, der die Band Firehouse entdeckt hat und somit mit für die Blitzkarriere verantwortlich ist. Was ist denn an der GEschichte dran?

Bon Jovi hat uns nicht wirklich entdeckt. Wir gaben ihm ein Demotape und er sagte, es sei das Beste, was er auf der gesamten "Slippery When Wet"-Tour gehört habe. Das hat uns natürlich motiviert. Er hat uns jedoch nicht bei seinem Label unter Vertrag genommen und uns auch keinen Vertrag bei der Polygram verschafft. Er gab uns lediglich Selbstvertrauen in einer Zeit, in der uns die Türen vor der Nase zugeschlagen wurden.

Das selbstbetitelte Debut Album, das Hits wie "Don'T Treat Me Bad" oder "Rock On The Radio" enthält, machte die Band quasi über NAcht zu Superstars und die Fans auf der ganzen Welt fanden Firehouse super. Welche Erklärung hast du für dieses Phänomen?

Ich schätze, dass die Fans unsere Musik gut fanden. Wir haben die Platte knapp vor der Zeit veröffentlicht, als die Grungewelle das Musikbiz eroberte.

1995 erschien mit "3" das dritte Album der Band, die erneut - wenn auch optisch abgespeckt - melodischen Hardrock präsentierte. Ein neues Kapitel der Erfolgsgeschichte konnte die Band mit diesem Album allerdings nicht schreiben. Ein Kritiker hat geschrieben, die Band habe es verpasst, rechtzeitig die musikalischen Zeichen der Zeit zu erkennen. Wie seht ihr das? Bedauert ihr, dass ihr keine Veränderungen hin zu damals zeitgemäßerer Musik gemacht habt?

Wir bedauern nichts.Wir wollen nur unsere Art von Musik machen und uns selber zufrieden stellen. Wir hoffen natürlich immer, dass die Fans die Songs auch mögen. Obwohl damals nur noch Grunge in den U.S.A. gespielt wurde, konnten wir noch 400 000 Alben von "3" verkaufen, allerdings tat unser Label in Amerika im Grunde nichts, um die Scheibe zu promoten.

Was folgte war ein Album namens "Good Accustics" und eben dies war darauf auch zu hören - die Hits der Band ohne Verstärker. Mir persönlich gefällt die Scheibe zwar gut, aber vor dem Hintergrund, dass dies auch das letzte Album für Epic Records war, beschleicht mich der Verdacht, es habe sich hierbei um ein Erfüllungsalbum gehandelt, um so aus dem vertrag herauszukommen.

Unsere Plattenfirma wollte ein Best-of Album und dies war für uns ein Zeichen dafür, dass man uns feuern würde. Wir haben unseren A&R Mann, Michael Caplan, gefragt, ob wir auch ein Akkustikalbum mit unseren größten Hits machen könnten, auf das wir dann noch ein paar neue Songs draufpacken. Er sagte ja und das Album wurde in 6 Ländern vergoldet.

Was folgte war "Category 5", von dem Kritiker schrieben es sei etwas zu sehr weichgespült. Der Nachfolger "O2" war zwar härter, dafür bemängelte die Presse jedoch, dass die Songs sich zu sehr ähnelten und es kaum Höhepunkte gäbe.

"Category 5" haben wir unmittelbar nach dem Akkustikalbum aufgenommen, so dass es für einige Leute wohl etwas zu soft ausgefallen ist. Man muss aber bedenken, dass wir gerade von 18monatigen Akkustiktour zurückgekehrt waren und das hat unser Songwriting sicherlich beeinflußt. Die Songs auf "O2" klingen für mich sehr unterschiedlich, so dass ich die Kritik nicht nachvollziehen kann. Ich bin sehr stolz auf beide Alben.

Firehouse haben mit C.J. (Voc.), Bill (Guit.) und Michael (Drums) ein recht konstantes Line Up, lediglich die Position des Bassisten scheint ein Problem zu sein. Wer zupft den momentan die vier Seiten?

Allen McKenzie ist jetzt seit drei Jahren in der Band un er ist eine großartige Verstärkung und bringt unseren Sound auf ein neues Level.

Das Jahr 2004 schließlich schien verheißungsvoll für die Band zu sein: eine große Tour durch Europa mit Danny Vaughn und Deadline, sowie durch die U.S.A. mit Great White und Slaughter standen an. Wie waren denn die Reaktionen der Menschen?

Wir haben 2004 sehr viele Shows mit ganzen vielen Bands gespielt und die Reaktionen waren super.

Man hat oft den Eindruck, dass viele der großartigen Big Hair Rock N Roll Bands der 80iger und 90iger Jahre völlig in der Versenkung verschwunden sind. Und doch sind sie alle noch irgendwie am Leben und im Internet stößt man auf Seiten von Cinderella, Poison, Nelson, Slaughter, Warrant, Motley Crue und wie sie alle heißen und alle diese Bands scheinen zumindest die USA dauerhaft zu betouren und kündigen auch immer neue Scheibe an. Dies geschieht aber alles mehr oder weniger im Verborgenen und von dem glammorösen Superstarrummel vergangener Zeit ist wenig geblieben. Weshalb ist es denn für diese Bands heute so schwer wieder ins GEschäft zu kommen?

Die meisten Radiostationen weigern sich die neuen Songs dieser Bands zu spielen. Ich verstehe nicht warum. Unsere letzte CD "Prime Time" hat bessere Kritiken bekommen als alle vorangegangenen Alben.

Wenn man auf eure Webiste schaut, dann scheint es, als würdet ihr diese nicht mehr pflegen, da in der Newsabteilung immer noch "Prime Time" als Neuerscheinung angeboten wird... und dies Album liegt schon 3 Jahre zurück.

Wir pflegen die Seite sehr wohl, aber du hast dich wohl nur auf die "Newsspalte" konzentriert, die nur wenig Aufmerksamkeit bekommt. Es gibt aber viele neue Dinge auf der Seite und wir fügen ständig neue Videos hinzu - schau sie dir mal an. Wir schreiben auch ständig neue Songs und werden im Winter wohl wieder ins Studio gehen.

Da darf man dann also gespannt sein. Neben "Firehouse" arbeitest du aber seit zwei Jahren auch an deiner Solokarriere. Was tut sich denn in der Richtung?

Ich sehe das wirklich als Side-Projekt und habe nicht vor mit diesem Projekt zu touren um es zu promoten. Das wäre den anderen Jungs gegenüber unfähr. Im Moment arbeite ich an einem weiteren Album und ihr könnt mein erstes Album unter http://www.wanderlustband.com antesten.

Also wenn das mal kein vielversprechender Name ist. Dennoch stelle ich mir vor, dass es auch eine schwierige Erfahrung ist sehr schnell sehr berühmt zu werden und dann aber auch wieder fast ebenso schnell in der Versenkung zu verschwinden. Wie bist du denn mit dieser Erfahrung umgegangen?

Also, erstens ist es nicht über Nacht passiert. Es hat uns viele Jahre harter Arbeit gekostet einen Plattenvertrag zu bekommen. Es brauchte weitere Jahre harter Arbeit um das erste Album zu so einem Erfolg zu machen. Zweitens bedeutet die Tatsache, dass wir nicht mehr auf den Titelseiten sind nicht, dass wir nicht mehr mit Musik unseren Lebensunterhalt verdienen können und dabei eine großartige Zeit haben können. Die einzige Sache die mir schwerfällt ist, dass ich zuwenig Schlaf bekomme.

Was ich immer an den Hardrockbands der 80iger geliebt habe, sind diese pompösen Shows und das ganze Image und so. Was ist denn für dich das Beste bzw. das Schlechteste an dieser Zeit gewesen?

Ich glaube, dass die besten Musiker unseres Zeitalters aus dieser Szene kamen und ich bin Stolz darauf, dass ich ein Teil des Ganzen sein durfte. Am schlechtesten fand ich, dass das Glam Image in vielen Videos usw. zu stark betont wurde und ich glaube, dass dies die Menschen schließlich abgeturnt hat.

Da bleibt mir nur zu sagen, dass ich auf die kommende Scheibe sehr gespannt bin und zieh mir bis dahin die alten Sachen rein. In diesem Sinne: I'm ready, going all the way 'Cause rock on the radio is here to stay!! Yeah baby!


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Infos

  • Erstellt am

    15. August 2006
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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