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Eternal Tears Of Sorrow

Gerade erst fort und schon wieder zurück? Manch einer mag sich gewundert haben, als die finnische Band Eternal Tears of Sorrow 2005 ihr Comeback bekannt gab. 2003 erst hatte man sich aufgelöst, dauerhaft, so schien es. Mittlerweile liegt ihr brandneues Album „Before the Bleeding Sun“ vor.

Deshalb habe ich die Gelegenheit genutzt, um im Gespräch mit Bassist und Sänger Altti Veteläinen über die jüngsten Fortschritte der heimgekehrten EToS zu schnacken…

Max.: Um ehrlich zu sein: Nach der Bandauflösung Anfang Januar 2003 hätte niemand gedacht, dass EToS so schnell zurückkehren würden (wenn überhaupt). Damals habt ihr bekannt gegeben, dass die Band mehr Zeit koste, als ihr aufbringen könntet. Was hat sich seitdem verändert? Was ist der Hauptgrund für EToS' Wiederauferstehung?

Altti: In den Jahren nach der Bandauflösung haben wir uns einmal zufällig getroffen. Es war schön, sich wiederzusehen und jeder erzählte, dass ihm während der Pause neue Ideen gekommen seien, die nur zu EToS passen würden. Und da diese Ideen nach dem Besten klangen, was wir jemals gemacht hatten, entschieden wir uns, sie einmal im Proberaum auszutesten und zu sehen, ob sie dort immer noch funktionieren würden. Dort fanden wir heraus, dass sie unheimlich rockten. Und schließlich fiel die Entscheidung, die Band erneut starten und das beste EToS-Album aller Zeiten schreiben. Deswegen sind wir jetzt zurück mit dem brandneuen Album „Before the Bleeding Sun.“

Max.: Um Antti Kokko und Pasi Hiltula zu ersetzen, die während der Pause endgültig ausgeschieden sind, habt ihr zwei Neulinge an Bord: Risto Ruuth und Janne Tolsa. Wer sind sie und woher habt ihr sie ‚rekrutiert’?

Altti: Zunächst fragten wir alle Mitglieder, die an den Aufnahmen zu „A Virgin and a Whore“ beteiligt waren, ob sie daran interessiert seien, der Band erneut beizutreten. Petri war auf jeden Fall interessiert, aber Pasi und Antti hatten nicht mehr genug Zeit für die Band. Also haben wir uns dafür entschieden, einen Ersatz für sie zu finden.
Deswegen sind jetzt Risto und Janne mit von der Partie. Beide sind absolut talentierte Musiker und sie haben viel junges Blut in unsere Musik gebracht. Beide sind schon zehn bis zwanzig Jahre in der finnischen Metal-Szene unterwegs und haben währenddessen in diversen Bands gespielt. Sie sind nette Kerle und es ist leicht, mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Max.: Kommen wir zum aktuellen Album: Normalerweise können sowohl Line-up-Wechsel, als auch längere Zeitspannen kompletter ‚Band-Abstinenz’ große Veränderungen im Sound einer Band mit sich bringen. Inwieweit ist das neue Album anders als seine Vorgänger? Was wolltet ihr an EToS’ Sound verbessern? Und: Steckt ein bestimmtes Konzept hinter „Before the Bleeding Sun“?

Altti: Ich würde sagen, dass das Album eine Kombination unserer früheren Alben ist. Es hat die Heaviness und den Speed von „Chaotic Beauty“ aber auch die schönen Melodien und die Atmosphäre der „A Virgin and a Whore.“ Außerdem sind auch viele neue Elemente auf „Before the Bleeding Sun“ zu finden, die man von EToS bislang noch gar nicht kennt. Denn natürlich haben die beiden „Neuen“ auch frische Ideen mit in unsere Musik gebracht.
Wir haben uns keine großen Gedanken darum gemacht, welche Art von Liedern oder Musik das neue Album enthalten soll. Wir haben einfach ein paar einzelne Songs geschrieben, von denen wir fanden, dass sie gut so sind, wie sie sind. Wir wollten uns nicht sklavisch an unsere Vergangenheit ketten, sondern vielmehr etwas Neues schaffen, das wir zuvor noch nicht gemacht haben.

Max.: Allein schon beim Lesen der Tracklist fällt besonders ein Titel auf, der sich von allen anderen unterscheidet: Das (offensichtlich japanische) „Sakura No Rei“. Wenn meine Ohren mich nicht täuschen ist der Text allerdings komplett englisch. Wie kamt ihr auf den Titel und wovon handelt der Song?

Altti: Da hast du Recht. Es ist japanisch und bedeutet „Die Geister des Kirschbaums.“ Jarmo hatte die Idee für diesen Titel, als er eine Dokumentation über die Bombardements auf Japan während des Zweiten Weltkriegs sah. Die Dokumentation handelte von einem Baum, welcher der einzige „Überlebende“ dieser Bombardements war. Die beiden Titel „Sakura No Rei“ und „Sinister Rain“ sind eng verbunden mit diesem Thema und bilden zusammen eine große Einheit.

Max.: Für die Aufnahmen von “Before the Bleeding Sun” habt ihr eine Menge Gastmusiker angeheuert: Zum Beispiel Jarmo Kylmänen, seines Zeichens ein Bekannter aus der Band Scyron, Miriam Renvåg von Ram-Zet, Tony Kakko von Sonata Arctica und Marco Hietala von Nightwish bzw. Tarot. Was hat jeder von ihnen zum Album beigetragen und wie seid ihr an sie gelangt? Altti: Jarmo ist ein sehr guter Freund von uns allen und ein sehr talentierter Sänger und Songwriter. Er ist verantwortlich für alle cleanen Vocals sowie die Chor-Arrangements auf dem neuen Album, und er hat auch für die Produktion des cleanen Gesangs gesorgt. Zudem hat er einige Songs für das Album geschrieben, was ihn für uns schon fast zum „sechsten Bandmitglied von ETos“ macht.
Allerdings brauchten wir auch ein paar Stimmen für die Chöre und für einzelne Teile des Albums. Während unserer Karriere sind all die anderen Gastmusiker gute Freunde von uns geworden, weswegen wir sie einfach gefragt haben, ob sie Interesse und Zeit für diese Art von Projekt hätten. Es war wirklich toll mit ihnen zusammenarbeiten zu können und jeder von ihnen hat einen echt großartigen Job gemacht.

Max.: Ich bin mir der Tatsache durchaus bewusst, dass Diskussionen um die Definition dieses und jenes Musik-Genres, speziell der verschiedenen Metal-Genres, schnell lachhaft und kleinlich werden können. Dennoch fühle ich mich zu der Frage veranlasst, warum ihr das Ergebnis der aktuellen Aufnahmen in die Melodic Death Metal-Schublade stopft. Den bombastischen Arrangements (besonders den Keyboards) und der fast kompletten Abwesenheit von Death Metal-Stilelementen nach zu urteilen, würde ich eher dazu tendieren, „Before the Bleeding Sun“ als eine Art Symphonic/Power Metal mit rauen Vocals zu sehen.

Altti: Wir haben Kategorisierungen unserer Musik nie gemocht, da so etwas immer nur schwer einzuschätzen ist. Bei uns soll der Hörer entscheiden, welche Art von Musik wir spielen. Meiner Meinung nach spielen wir Melodic Metal mit Growling-Vocals und einer Menge Keyboards. Es mag sein, dass mittlerweile auch Symphonic-Elemente hinzugekommen sind.

Max.: Lass’ uns einen kleinen Abstecher in die Zukunft machen: Was wird das nächste sein, was wir von EToS sehen oder hören werden (oder vielleicht auch beides)?

Altti: Es wird in Zukunft auf jeden Fall ein neues Album geben… sowie eine Menge Auftritte. Das ist alles, was wir im Moment wissen. Wir wollen für das Kommende noch keine starren Termine feststecken.

Max.: Dann lass mich zum Schluss noch eine kleine Frage aus Neugier stellen: Was denkt ihr denn über die Teilnahme und den Erfolg eurer Landsmänner Lordi beim Grand Prix 2006?

Altti: Das war absolut großartig! Lordi war die Band, die den Sieg wirklich verdiente und ich glaubte von Anfang an, dass sie den Wettbewerb gewinnen. Schon seit ihrem ersten Album bin ich ein großer Fan von Lordi. Ich habe immer gesagt, dass es nur eine wirkliche Heavy Metal Band in Finnland gibt. Und, dass das Lordi sind.

Max.: Dann vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin!


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