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Metsatöll

Mit dem Nationalmännerchor Estland haben Metsatöll vor kurzem ein sehr interessantes Folk Metal Werk veröffentlicht (siehe auch Review). Sänger Markus und Gitarrist Lauri (der außerdem noch am estnischen Dudelsack, Kannel und Pfeife zu hören ist) haben mir dazu ein paar Fragen beantwortet.



Twilight: Könnt ihr mal den musikalischen Background von Metsatöll beschreiben?

M. & L.: Unser größter Einfluss ist 80’er Metal. Keine Musikschule hat uns jemals versaut, deshalb machen wir es eben so gut wir können. Wir sind alle ziemlich verschieden: Markus mag Pathos in seiner Musik, Atso bedient sich gerne bei verrückten Thrash Percussions, Kuriraivo reichert alles mit etwas Slayer-Humor (?) an und Varulven sorgt für den Folk. Wenn das alles zusammenkommt, dann haben wir es mit Metsatöll zu tun.

T.: Wie hat sich eure Musik über die Alben entwickelt?

M. & L.: Metsatöll sind eigentlich seit dem ersten Album komplett, daher gibt es eigentlich keine allzu großen Unterschiede im Songwriting. Wir mussten einige Mitglieder ersetzen und das bringt natürlich immer Veränderungen mit sich. Und obwohl man mit der Zeit älter und reifer wird, hat das uns nicht den Spaß an der Musik verdorben. Unser neues Album „Curse Of Iron“ kann man aber nicht mit unseren anderen Alben vergleichen.

T.: Seid ihr mit dem Begriff „Ethno-Metal“ für eure Musik zufrieden?

M. & L.: Es ist manchmal etwas irreführend, wie es bei Schubladen immer der Fall ist. Nach unserem Gefühl ist der Begriff „Epic-Metal“ etwas passender. Andererseits macht der Begriff „Ethno-Metal“ den potenziellen Hörern aber auch klar, was sie erwartet. Aber wir denken eigentlich, dass genaue Bezeichnungen nicht so wichtig sind.

T.: Wie verlief denn eure Zusammenarbeit mit Veljo Tormis und dem Chor?

M. & L.: Es war in jeder Hinsicht ein Experiment. Eine große Ehre und sehr emotional. Wir hatten ja schon einige Projekte vor Augen, in denen Bands Metal mit Orchestern und Chören gemischt haben, daher hatten wir schon Respekt davor, was passiert. Aber nachdem wir nach einigen Proben gemerkt haben, dass Band und Chor zusammenpassen und keiner dominant im Vordergrund steht, fühlte es sich großartig an. Diese Erfahrung hat uns alle näher zusammengebracht. Und mit Herrn Tormis zu arbeiten kann wirklich Spaß machen, wenn man seinen Gedanken folgen kann und er das respektiert, was man macht. Bei uns hat es gut geklappt.

T.: Erzählt doch mal was über die estnische Metal Szene und euer Land.

M. & L.: Es gibt weniger als eine Million Menschen, die diese Sprache sprechen, daher kann man wohl kaum von einer „Szene“ sprechen. Okay, wir haben Bands und Clubs und du kannst auch CDs und T-Shirts kaufen. Schaut doch einfach mal auf www.estonianmetal.com. Generell ist Estland ein sehr schönes Land. Wir hören immer wieder Geschichten von unseren Großeltern, wie schön das Leben hier war, als sie jung waren. Hoffentlich können die Jugendlichen von heute auch mal so etwas erzählen.

T.: Wie seid ihr denn zum ersten Mal mit harter Musik in Kontakt gekommen? Welche Bands mögt ihr am liebsten?

M.: Mein erster Kontakt waren W.A.S.P. 1987. Wenn man jung ist, dann denkt man, dass man dasselbe an der Gitarre kann. Dann kamen Slayer, Manowar, Running Wild und Celtic Frost dazu. Mit Metsatöll haben mich Bathory am meisten beeinflusst. L.: Wie jeder in meiner Nachbarschaft mochte ich Led Zeppelin, Metallica, Dio, Manowar und Iron Maiden. Mittlerweile höre ich mir am liebsten alte Folk-Sänger aus dem 19. und 20. Jahrhundert an. Ich selbst nehme auch alte Männer und Frauen auf, besuche alte Dörfer um alte Geschichten zu erfahren und darüber Songs zu schreiben. Das hast du wohl von einer Metal-Band eher nicht erwartet, oder?

T.: Eher nicht. Habt ihr Pläne, in Deutschland aufzutreten? Ward ihr jemals hier?

M. & L.: Wir haben Pläne für jedes mögliche Land auf der Welt. Aber wir wissen nicht, ob Deutschland mit uns plant? Wir würden auf jeden Fall gerne kommen. Vielleicht bringen uns ja die Veröffentlichung von „Curse Of Iron“ und dieses Interview weiter. Wir selbst waren schon in Deutschland. Es ist ein so großes Stück Land (?), das man nicht auslassen kann, wenn man durch Europa reist.

T.: Gibt’s sonst noch etwas, was ihr an eure deutschen Fans loswerden wollt?

M. & L.: Im Juli machen wir eine Open Air Tour durch Estland. Mehr Infos gibt’s auf www.metsatoll.ee. Wenn ihr also herausfinden wollt, wie wir live sind – es ist gar nicht so weit weg!

Also, alle Fans mit Privatflieger im Garten: Auf nach Estland!

Eric


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Infos

  • Erstellt am

    29. Juni 2007
  • Line Up

  • Redakteur

    Eric Ossowski
  • Tags

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