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Blitzkrieg

Eine der Kultkapellen der 80iger und ein Flagschiff der NWoBHM, welches den Hafen nie so richtig verlassen hat, legt im 21. Jahrhundert ein gutes Album nach dem anderen vor, ohne sich dabei um gängige Trends zu kümmern: Blitzkrieg.

Jüngst wanderte „The Theatre Of The Damned“ in die Läden und zwischen Festivalauftritten und Tourgeschäfte beantwortete mir Basser Paul Brewis einige Fragen.

Lass uns mal einen kurzen Trip in die Vergangenheit machen. Die Band gründete sich 1980 und war 1981 bereits wieder Geschichte. Wenn du zurückblickst, kannst du sagen, was den Split ausgelöst hat?

Es war eine Kombination von Faktoren, ich kann mich da an keinen bestimmten Auslöser erinnern. Wir haben uns aber wieder zusammengerauft und fühlen uns heute stärker denn je.

Interessanter weise sorgte vor allem ein Ausspruch von Metallica Drummer Lars Ulrich für Aufmerksamkeit. Er bezeichnete die Band in den 80igern als einen großen Einfluss für Metallica und durch die Coverversion auf der „Creeping Death“ EP stellte man dies auch hörbar unter Beweis. Hatte dies irgendeinen Einfluss auf eure Karriere mit Blitzkrieg?

Es bedeutete sehr viel für uns. Es war und ist eine große Ehre als einer der Einflüsse von Metallica genannt zu werden. Damals hätten wir allerdings mehr Nutzen aus der Tatsache ziehen sollen – die Chance haben wir aber verpasst. Allerdings wird es noch immer in fast jedem Interview zur Sprache gebracht, was bedeutet, dass die Menschen es immer noch in ihren Köpfen haben.

Die Aufnahmeperioden der Band erinnern fast an die Landsmänner von Def Leppard. Weshalb dauerten die Aufnahmen zu Alben wie „A Time Of Change“ oder „Unholy Trinity“ so lange?

So läuft es eben manchmal. Wir hatten alle unsere Jobs usw. und da wurde es oft schwer, die Aufnahmen einzuschieben. Jetzt haben wir dieses Problem jedoch überwunden und „Theatre“ wurde in nur 10 Tagen aufgenommen – man kann also sagen, dass wir mittlerweile ziemlich schnell geworden sind.

Würdest du sagen, dass die Karriere der Band in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts und den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts etwas ruhiger und grader verlaufen ist als in den 80igern und 90igern?

Auf jeden Fall. Wir haben alle bisherigen Line Up Probleme gelöst und wir werden bis zum Ende unserer Tage mit diesem Line Up arbeiten. Die Jungs sind alles fantastische Musiker und gute Freunde, so dass wir wirklich niemals wieder Line Up Probleme haben werden. Auch der neue Plattenvertrag ist gut und bringt uns nach vorne, so dass man tatsächlich sagen kann, dass es derzeit sehr gut für uns läuft.

„Theatre“ klingt etwas „oldschool“, sowohl was das Songwriting und den Sound angeht. Wieso habt ihr euch dafür entschieden? Man hätte ja auch einen anderen Sound nehmen können.

Weißt du, wir hören ständig „oldschool“. Ich frage mich weshalb. Wir haben das Gefühl, ein zeitgemäßes Album geschrieben zu haben, dass lediglich seine Wurzeln in der NWoBHM hat. Das Album trägt jedoch eine Handschrift, die nicht zu den alten Zeiten passt und eher an Dream Theater erinnert: langsame, epische Balladen, schnelle Songs, die ganze Spannbreite des Metal. Ich schätze, dass i8ch der beständige Faktor in der Band bin und ich habe auch neue Vocal Ideen auf dem Album ausprobiert. Ich glaube, dass die Leute zu sehr auf die Vergangenheit schauen anstatt dieses Album als eine neue CD anzusehen. Wir haben das Gefühl, dass diese Perspektive etwas untergeht, nur weil wir dazu kein ausdrückliches „Statement“ abgeben. Letztlich sind wir aber sehr glücklich mit dem Album und wir hoffen, dass die Leute für das akzeptieren, was es ist: ein großartiges „Classic British Metal“ Album. Wenn wir unseren Stil zu sehr variieren, würden sich unsere Fans wundern, was mit uns los wäre. Nimm Metallica als ein Beispiel: sie haben auf St. Anger die Richtung gewechselt und sieh, wohin es sie gebracht hat. Blitzkrieg ist was wir sind, aber wir versuchen immer die Grenzen auszutesten.

Es gibt auf dem neuen Album auch einen Song der „Spirit Of The Legend“ heißt. Worum geht es dort genau?

Es geht eigentlich um Jimi Hendrix. Welche Position shet ihr für euch selber als Band in der heutigen metal Szene. Was kann eine Band wie Blitzkrieg heute erreichen?

Da müssen wir uns nochmal fragen, was NWoBHM heute noch ist – sind Iron maiden immer noch NWoBHM? Die größte Band auf dem Planeten? Sie kommen aus derselben Zeit wie wir, daher fühlen wir uns auch heute noch recht aktuell und relevant. Wir sehen die Veränderungen in der Szene, sind aber konstant in unserem Zugang geblieben und die Zeiten ändern sich wieder. Es ist zu hoffen, dass viele Leute unsere CD hören werden und uns nicht nur als eine Band in Erinnerung behalten, deren Song Metallica in den 80igern gecovert haben. Die Zukunft sieht im Moment recht rosig aus – let’s see what happens!

Vielen Dank für das Interview!

Ich danke alle Fans, denen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft – The Krieg Salutes You All!!


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Infos

  • Erstellt am

    01. September 2007
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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