Hallo Tobias. Entstanden ist STD Ende des Jahres 2005. Wir spielten zuerst in einer Hard Rock Cover Band und wollten eigene und härtere Sachen spielen. Da wir mit Exodus, Slay-er&Metallica aufgewachsen sind, entschlossen wir uns eine Thrash Metal Band zu gründen. Ende 2006 war unser erstes Demo Album fertig. Im Jahre 2007 haben wir das Album zu Fanzines, Magazinen und Labels versendet und konnten uns dadurch den ein oder anderen größeren Auftritt (z.B.: bei den Walpurgis Metal Days in Hauzenberg, wo wir mit UNLEASHED, ENSIFERUM, LEGION OF THE DAMNED etc. auf der Bühne standen) sichern. 2008 ist bis jetzt unser bestes Jahr in unserer noch jungen Bandgeschichte. Anfang des Jahres unterschrieben wir einen Deal mit STF-Records, wo auch unser aktuelles Album „Deathstruction“ Ende August erschienen ist. Im September erfuhren wir, dass wir die Möglichkeit, haben mit DESTRUCTION und DEBAU-CHERY auf Tour zu gehen. Diesbezüglich haben wir voller Freude zugesagt, denn so eine Chance ergibt sich nicht alle Tage, dass man seine Idole bzw. „Die Deutsche Thrash Metal Legende“ schlechthin supporten darf.

Wie seid ihr an den Deal gekommen?

Ich denke ausschlaggebend waren die guten Reviews, die wir für unser erstes Demo Album be-kommen haben. Wie in der Bandhistory oben schon kurz angesprochen, haben wir das Album zur Rezension an die bekanntesten Magazine dieser Szene versendet. (Darunter natürlich auch das Twilight Magazin) Im Metal Hammer, Rockhard, Metalmessage.de, usw. bekam dieses Demo gute Reviews und Bewertungen. Im Anschluss haben wir Bewerbungen inkl. Promopäckchen und diese Reviews an uns bekannte deutsche Labels versendet. STF-Records hat uns zu einem Gespräch eingeladen und wir fuhren sprichwörtlich „mit einem Plattenvertrag im Gepäck“ wieder zurück.

Drei Songs vom Demo haben es auf Deathstruction geschafft, wonach habt ihr sie ausgewählt?

Es war so, dass uns die Songs sehr gut gefallen haben bzw. wir uns mit den Songs noch so identi-fizieren konnten, dass wir sie aufs erste Album nehmen wollten. Dies waren Your pain is my passion, Dark Harvest und Paint the White House Black. Es waren auch die Songs, die bei den meis-ten Magazinen&Fanzines als Anspieltips angegeben wurden. Wir haben sie teilweise neu arrangiert (z.B.: den Mittelteil Teil des Songs Dark Harvest) und neu aufgenommen.

Worum geht es in “Paint the White House Black“?

Dieser Song ist politisch orientiert und kritisiert den amerikanischen Präsidenten George W. Bush. Wir finden seine Handlungen nicht korrekt und wollten mit diesem Song einen kurzen Abriss über seine Taten und seinen „Way of life“ schildern. Z.B. kritisieren wir darin den Krieg gegen den Irak und die Tatsache, dass er zahlreiche Soldaten gegen ihren Willen in den Krieg entsendet. Der Titel „Paint the White House Black“ ist ein Synonym dafür, dass das Weiße Haus nieder-brennt und dann eben schwarz in Schutt und Asche liegt. Also mit dem „Anstreichen“ ist das Abbrennen des weißen Hauses gemeint. Wir finden, dass auch Metalmusik eine „Message“ übermitteln soll und in diesem Song haben wir uns ein wenig über unseren allseitsbekannten George W. beschwert.

Ich habe den Eindruck, dass Deathstruction härter und schneller als `Your Pain…“ ist, stimmst du zu? Wo siehst du die Unterschiede?

Ja, unser Stil hat sich in diese Richtung entwickelt und er wird in Zukunft noch weiter in diese Richtung gehen. Ich denke, es ist ein natürlicher Reifungsprozess, den jede Band durchläuft. Ei-ner der ersten Songs beim Passion Demo war „Evil Empire“, der letzte Song, der für das neue Album fertig wurde, war der Titeltrack. Ich denke da ist schon erkennbar, welche Richtung wir einschlagen möchten. Aktuell haben wir einen neuen Song in Arbeit, der musikalisch an die Songs wie ´Deathstruction´ und ´Exodus 21.24´ anknüpft, also auch wieder ne richtige Thrash-Nummer.

Ihr habt jetzt auch ein Logo und ein Cover, das auf die Mucke schließen lässt, gab´s da Missverständnisse beim Demo?

Nein bzgl. des Demos gab es keine negativen Reaktionen oder Missverständnisse. Es kann natür-lich auch dadurch bedingt sein, dass die Bewertungskriterien bei einem Demo nicht ganz so streng sind wie bei einem Album. Beim Deathstruction Album waren die Reaktionen gerade in Bezug auf Cover und Logo schon sehr gut. Also es macht durchaus was aus, in „welcher Hülle“ der Silberling steckt. Uns gefällt beides, also unser neues Logo und das Cover, sehr gut, bzw. es sieht auch auf unseren neuen Bandshirts klasse aus.

Wie sind die bisherigen Reaktionen auf das Album?

Bis jetzt wirklich gut. Unser Label versendet das Album an die gängigen Magazine, Radiostatio-nen und Fanzines. Wenn man es prozentual aufteilen müsste, war es bis jetzt so, dass wir ca. 70% gute Reviews bekommen haben, 20% schlechte Reviews und 10% mittelmäßige. Natürlich ist es so, dass Musik Geschmackssache ist. Aber die Tatsache, dass die guten Reviews & Bewertungen überwiegen, freut uns sehr, da wir somit wissen, auf den richtigen Weg zu sein. Wir behalten aber auch die schlechten Reviews im Hinterkopf und vielleicht lässt sich ja das ein oder andere für das neue Album in zwei Jahren umsetzen.

Stimmst du zu, dass die Gitarrenarbeit beim Titeltrack tatsächlich etwas an ältere Destruction erinnert?

Puhh…also…mhh…ja, mag sein; Dies war aber nicht beabsichtigt. Wir wollten einen Thrash Song machen und haben die Konstellation an Riffs und Schlagzeug so am besten gefunden. Wir finden auch, dass dieser Song aufgrund seines Headbanging Refrains gut im Ohr bleibt. Ich den-ke, es lässt sich heute kaum mehr vermeiden, nicht „nach jemandem zu klingen“. Es gibt zahlrei-che Bands und die Saiten am Bass und an der Gitarre werden ja nicht unbedingt mehr. Also, ich denke, es gibt von jeder Band etwas, das eine andere Band auch schon irgendwie mal so in der Form gespielt hat.

Ein Song heißt Extreme Aggression, da denkt jeder Thrasher sofort an das KREATOR Album, wolltet ihr bewusst neugierig machen?

Ja, durchaus. Wir haben lange überlegt, welchen Refrain wir für diesen Song wählen. Wir haben bei der Probe immer Extreme Aggression gesungen und irgendwie haben wir den Namen nicht mehr wegbekommen. Es denken viele, dass es ein Coversong des gleichnamigen KREATOR Albums ist. Bzw. in einem Review wurden wir diesbezüglich auch heftig kritisiert, da wir mit solchen Namen um uns schmeißen. Aber es ist Thrash Metal und es werden auch Gewalt & Zerstörung, menschlicher Verfall etc. besungen. Es ist etwas Extremes in der Musik, die uns sehr gut gefällt. Da wir auf diesen Titel aber schon öfters angesprochen wurden (wegen KREATOR), denke ich, weckt er durchaus Interesse. Und das finde ich nicht schlecht.

Wie seid ihr auf die Tour mit DEBACHERY und DESTRUCTION gekommen? Es sind ja andere Labels. Nach der Tour lecken sich sicher viele Bands die Finger. Hat Schmier mal durchgeklingelt?

Die Tour haben wir im Großen und Ganzen unserem Bookingmanager Alex Kluiber zu verdan-ken. Er ist ein Freund der Band und kümmert sich um unsere Auftritte. Nebenbei ist er der Ver-anstalter der Metal Invasion in Passau, wo dieses Jahr auch DESTRUCTION spielt. Hier werden wir uns bei Schmier persönlich noch für die Europatour bedanken.
Seid ihr ´nen bisschen Scared To Death vor solchen Bands auf die Bühne zu gehen?
Natürlich sind wir sehr aufgeregt, was uns alles erwartet usw. Wir sind ja noch ziemliche „Greenhorns“, was das Touren angeht. Ich denke aber, dass wir in diesen vier Wochen sehr viel lernen werden. Bzw. wir finden es echt super, von DESTRUCTION mitgenommen zu werden und dass sie uns auf Ihre Fans loslassen. Wir werden unser Bestes geben.

Ich hab auf der Internetseite gesehen, dass ihr einen Aushilfstrommler für einige Daten braucht. Warum? Und seid ihr fündig geworden?

Es ist so, dass unser Drummer aufgrund seines Studiums nur zwei Wochen mittouren kann. Er ist aktuell im härtesten Semester seines Studienganges und hat mehrere Pflichttermine um das Semester erfolgreich abschließen zu können. Da ein Studium heutzutage nicht gerade wenig Geld kostet, finden wir seine Entscheidung abso-lut i.O. nur die Hälfte der Tour zu spielen. Irgendwann muss er ja sein Brot selber verdienen und ich denke es ist gut, dass er ehrgeizig ist und Band und Studium so gut es geht miteinander ver-bindet, ohne dass etwas zu stark darunter leidet. Ich selber war auch Student eines technischen Studienganges und wenn man vier Wochen am Stück nicht in den Vorlesungen ist, kann man das Semester eigentlich abschreiben. Ich denke, wir haben hier die optimale Lösung gefunden. Einen Tourdrummer für zwei Wochen zu engagieren ist heute keine Ausnahme mehr. Bei uns in der Region gibt es mehrere Metal Bands, wo wir auch fündig geworden sind. Es haben mehrere Drummer bei uns im Proberaum vorgespielt und wir haben, so doof das jetzt klingt, den Besten ausgesucht. Aktuell proben wir sehr häufig und bereiten uns mit beiden Schlagzeugern auf die Tour vor, so dass jeder das Tour-Set optimal spielen kann bzw. dass man es nicht merkt, welcher Drummer gerade spielt. Ich finde es wäre schlimmer, wenn unser Sänger & Gitarrist ausfallen würde.

Zum Schluss bitte deine 5 all time Thrash Lieblingsalben aus deutschen Landen.

Bei den Thrash Bands aus Deutschland stehen bei mir natürlich DESTRUCTION, SODOM, KREATOR & TANKARD im Vordergrund. Das waren die Urväter des German Thrash, deren Best of Kompilationen mir am besten gefallen. Ich denke, Alben wie Metal Discharge von DESTRUCTION, Agent Orange von SODOM - um jetzt zwei zu nennen, sind eine Klasse für sich. International gefallen mir die Alben METALICA - Kill ‘ em all, MEGADETH - Rust in Peace, EXODUS -Bonded by blood, TESTAMENT - Souls of black & SLAYER-Reign in blood der old school Thrash Szene am besten.

Letzte Bemerkungen?

Es hat mir Spaß gemacht, diese Interviewfragen zu beantworten.
Bis bald in Berlin! Metallische Grüße, Evil Fischer