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Magician

Südamerika und der melodische Metal schreibt spätestens seit Angra Geschichte. Mit Magician gilt es nun, ein neues Kapitel aufzuschlagen, denn bemerkenswert war ihr jüngst erschienenes Album allemal.

Hier nun also Renatos und Elizandros Antworten auf meine Fragen

Ich las in einem Review, dass Magician eine gute Angra oder Helloween Coverband seien, aber keine eigenen Akzente setzen könnten. Warum denkst du, dass eure Band sich doch von anderen unterscheidet?

Zunächst einmal vielen Dank für das Interview. Ich denke, dass Angra un Helloween viel Einfluss auf unsere Musik haben, aber ich finde nicht, dass wir genauso klingen. Wir benutzen ungewöhnliche Harmonien, Breaks und Arrangements, die unseren Sound wirklich von den genannten Bands (wie wir sehr mögen) unterscheidet.
Es ist schon seltsam, dass man in einigen Reviews liest, dass die Band wirklich eigenständig und neu klingt, und in anderen, dass wir zu sehr nach Angra und Helloween klingen würden. Das liegt wohl an den schnellen Parts und den hohen Vocals. Ich glaube, dass unser Stil in ländern wie Frankreich, Italien und auch in Südafrika und Japan sehr angesagt ist.

Als ich versuchte, mir Infos über die Band im Internet zu besorgen, stellte sich heraus, dass man Magician nicht so gut googlen kann. Weshalb habt ihr euch für diesen Namen entschieden?

Als wir die Band 2002 starteten, war das Internet noch nicht so populär wie heute, wenigstens nicht in Brazilien. Wir haben immer das Konzept des Wortes „Magic“ gut gefunden und alle Bedeutungen, die damit zusammenhängen. Ich glaube, dass unser Sänger Dan Rubin den Namen Magician vorgeschlagen hat und wir fanden ihn alle gut. Wenn du die Band im Internet finden willst, dann musst du besser nach dem Albumtitel „Tales of the Magician“ suchen, oder du fügst das Wort „Metal“ zum Bandnamen hinzu.

Wenn Journalisten eine Band aus Brazilien besprechen, dann wird diese fast zwangsläufig mit Angra oder Sepultura verglichen, je nachdem, welche musikalische Richtung die Band einschlägt. Kannst du uns mal die derzeitige Szene beschreiben? Wie schwer ist es, als Brazilianer ins Geschäft zu kommen?

Wir haben viele großartige Bands in Brazilien, aber es spielt sich fast alles im Untergrund ab. Es gibt im Grunde keine Unterstützung für Bands und die Konzerte haben nicht die nötige Struktur und Öffentlichkeit, die notwenig wäre. Glücklicherweise haben wir einige ernsthafte Produzenten, die die Szene am Laufen halten.

Auf eurem Album erzählt ihr eine Geschichte. Wer hat sich diese Story von Zhaldor ausgedacht? Kannst du sie kurz zusammenfassen?

(E) Die Idee eines Konzeptalbums kam durch die Bücher, die ich damals las, und die Aufnahmen, die ich mir anhörte, als wir die ersten Songs schrieben. Anfangs war es nur Zufall, aber als wir ein Demo aufnahmen, merkte ich, dass sie Songs irgendwie zusammengehörten und dachte, dass man diese Tatsache irgendwie nutzen sollte.
Die Geschichte erzählt von einem Zauberer, dessen Heimat von einem Dämonen heimgesucht wird, den man längst unter Kontrolle zu haben glaubte. Wir erzählen, wie man versucht, die Harmonie wieder herzustellen. Den Rest sollen die Fans lieber selber herausfinden.

Viele Literaturkritiker meinen, dass Fantasy Literatur eine Wirklichkeitsflucht sei und daher nicht in Kinderhände geraten sollte. Welche Gefahren oder Vorzüge siehst du in Fantasy Literatur?

(E) Das Gute daran ist, dass du deine Phantasie ausleben kannst und dabei auch noch hier und dort eine nützliche Aussage einbinden kannst. Auf der anderen Seite besteht auch die Möglichkeit der Verehrung des Unrealen, wie in einer Religion. Ich denke, dass es wichtig ist zu wissen, dass es sich tatsächlich nur um Fantasy handelt und nicht mehr, um ein Stück Kunst, nicht um die Wirklichkeit. Ich genieße Fiktion in vielen Formen, von Fantasy bis Sci-Fi, aber meine Verbindung zu jeder fiktionalen Welt endet, wenn ich das Buch zuschlage oder Film endet. Zu der Frage über die Kinderhände kann ich nicht viel sagen, da unsere Musik nicht für Kinder gemacht ist. Wenn es um Bücher oder Filme geht, dann sollten die Eltern entscheiden, inwiefern ihre Kinder beeinflusst werden könnten und sollten.

Denkst du, dass ihr auch in Zukunft an den Fantasy Themen festhalten werdet?

(E) Es könnte noch einige Fantasy Songs oder Sets geben, aber wir woollen keine reine Fantasy Band sein. Wir wollen neue Themen entdecken und uns keine Fesseln anlegen. Wir wollen musikalisch wie auch textlich alle Freiheiten für Experimente haben.

Wie schreibt ihr denn überhaupt Songs? Trefft ihr euch im Probenraum oder schreibt ihr am Computer und schickt euch dann die Songs zu?

Ich treffe mich normalerweise mit Elizandro und wir schreiben die Strukturen zusammen. Dann machen wir einen Vorproduktion am Computer und zeigen sie den anderen Jungs. Manchmal schreiben wir aber auch Songs bei den Proben. Cristiano schreibt seine Sachen alle am Computer und hat auch gute Ergebnisse damit. Es kommt also darauf an, wer schreibt und in welcher Situation wir gerade sind.


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Infos

  • Erstellt am

    13. November 2008
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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