Skip to main content
The Retaliation Process

1.Ihr habt gerade mit "downfall" euer erstes Album veröffentlicht. Was sollten denn unsere Leser von euch wissen?

Jau, moinsen erstmal und danke, dass du uns die Möglichkeit gibst THE RETALIATION PROCESS euren Lesern zu präsentieren.

THE RETALIATION PROCESS ist eine Death-Thrash Kapelle aus dem wunderschönen (und im März noch immer im Schnee verhüllten) Hamburch. Jeder, der auf massiven Groove und extremes Geballer, gepaart mit Melodien und noch ´ner Tonne Groove, steht, ist bei uns an der richtigen Adresse! Alle die, die gerne Songs hören und nicht nur Breakdown an Breakdown, und alle, die trotz nachvollziehbarer Songs auf technisches Riffing stehen, alle, die eine trainierte Nackenmuskulatur haben, und alle, die auf Texte mit Inhalt stehen, sollten sich unser Album DOWNFALL reinziehen, denn bei TRP wird nur das Beste vom Guten zu einem Cocktail gemixt der ohne Narkotika süchtig macht!

2. Es gibt euch seit ungefähr zwei Jahren. Wie seid ihr denn zu Musik, insbesondere zum Metal gekommen?

Der Weg zur Musik ist sicherlich für jeden von uns ein ganz individueller, aber am Ende doch irgendwie immer die gleiche Geschichte. An irgendeinem Punkt im Leben stößt man auf irgendeinen, für einen selbst besonderen Sound, der einen dann, aus welchem Grund auch immer, mitnimmt, und wenn man Glück hat, nicht wieder verlässt. Bei mir war das Mitte der 80er zunächst der Punk, und da eher der härtere US Punk a la Dead Kennedys und über Guns n´Roses und Iron Maiden bin ich dann zum Bay Area Sound von Metallica und Megadeth gekommen. Von da ab bin ich im Prinzip meinen Punk Wurzeln treu bleibend immer weiter im Metal (Death/Thrash/Speed/Power/Nu-/Cross Over/etc.) aufgegangen. Die frühen Metallica waren es, die in mir den Wunsch gezündet haben, Gitarre zu spielen und das dann auch in einer Band. So oder so ähnlich (mit anderen musikalischen Schwerpunkten) ist es bei uns allen gelaufen. Im Grunde sind wir also Fans die auf diesem Fundament etwas Eigenes kreieren.

3. Welche Vorbilder und Lieblingsbands habt ihr?

Das Thema Vorbilder ist ja für einen Punk immer ein eher vermintes Feld, ergo kann ich hier auch nichts und niemanden als mein Leitbild vorschieben. Mit Lieblingsbands kann ich dann aber ohne Probleme um die Ecke kommen. Im Metalbereich gehören Deftones, Korn und Machine Head zur ersten Wahl der all times best of. Aktuell sind Misery Signals meine absoluten Favoriten! Das Album Controler hat bei mir derart eingeschlagen, dass ich es, ohne zu zögern, zu meinem Album des Jahrzehnts wählen würde. Daneben laufen derzeit Architects und die neue Katatonia. Aus dem HC Sektor sind für mich Sick of it All die unangefochtene Nummer 1. Aktuell ist aus der Ecke Emmure und For the Fallen Dreams im Player. Auf den Nebenwegen gehören sicherlich The Cure zu einer der Bands, die ich nicht von meinem MP3 Player löschen würde, Massive Attack und Aphex Twin decken bei mir den Elektro Sound ab. Im Hip-Hop gibt es aktuell nichts, was mich wirklich flasht, der letzte, der es geschafft hat, mich zu überzeugen, war The Game im all times Kapitel sind The Roots und Dr. DRE vertreten.

4. Wer hat euch bei "downfall" am meisten beeinflusst?

Ich weiß nicht, so bewusst haben wir uns, denke ich, von keiner anderen Band beeinflussen lassen. Sicherlich hört man hier und da unsere Vorlieben durch, aber ich hoffe, dass wir nicht als reine Replik eines bereits vorhandenen Sounds durchgehen. Klar, Jury, Kummer und Christoph stehen auf Death Metal mit Gitarren bezogenen Melodien, das blitzt natürlich auch in unseren Songs durch, Sascha steht auf Mathe und ich bringe den HC mit. Und in der Mischung liegt dann irgendwo der Sound von TRP. Aber ich kann keine Band oder keinen Sound nennen, der bewusst unser Ziel gewesen wäre.

5. Ihr seid aus Hamburg/ Norddeutschland. Hat die Stadt irgendeinen Einfluss auf eure Musik?

Sicher hat die Stadt uns beeinflusst. Hamburch ist nicht dafür bekannt, Sonnentage zu generieren. Also bleibt bei den (gefühlten) 300 Horizontalregentagen genügend Zeit, sich mit den Jungs in irgendeinem heruntergekommenen Bunker oder Post - Industriekomplex einzusperren und die Depressionen in aggressives Gewand zu hüllen. Was wäre wenn Hamburch mehr Sonne am Start hätte, dann würde es uns vielleicht gar nicht geben, weil Jury in rosa Polohemd und Cabrio von Eisdiele zu Eisdiele tingelt und Sascha lieber Surfen geht, als sich mit der Gitarre im Arm zum Nerden zurückzuziehen. Von daher macht das schlechte Wetter Hamburgs erst möglich. Aber ich glaube, keiner von uns ist nativer Hamburger, also ist der Effekt der Hamburger Gene eher gering. Es gibt auch nicht wirklich eine lebendige Scene, in der man sich gegenseitig beeinflusst bzw. in der man sich gegenseitig ansteckt. Das liegt wohl an dem nordisch kühlen Naturell;). Also hat Hamburch eher einen geringen Einfluss auf den Sound unserer Musik. Die Texte sind sicherlich vom urbanen Umfeld und Leben geprägt (Naturhymnen gibts bei uns eher nicht), aber auch da glaube ich nicht, dass es sich um Hamburger Spezifika handelt.

5. En vogue und in ist ja gerade Metalcore [sozusagen das Geschwür am Hintern der Metalgemeinde], warum habt ihr euch für eine ganz andere Richtung entschieden?

In dem Genre gibt es nichts wesentlich neues mehr zu erzählen. Und auf Sole 7 die Platzhirsche zu zitieren kann nicht der musikalische Anspruch sein. Wir wollten zurück zum klassischen Songwriting und dieses mit modernen Extremmusik-Inhalten neu beleben. Zumal dieses "warum habt ihr euch entschieden" auch einen bewussten Prozess voraussetzt. Meiner Meinung nach schreiben wir die Songs, die wir schreiben können. Da sichert uns unser Anspruch nach unten ab und unser Können begrenzt uns nach oben. That´s it.

6. Wie würdet ihr euer Album selber beschreiben?

DOWNFALL ist ein Groovemonster, das von Sekunde eins bis zum letzten Akkord eine Herausforderung für jede Nackenmuskulatur ist. Dabei gibt es auch nach dem x-ten Durchlauf noch Neues zu entdecken. Da ist immer noch ein Layer Gitarrenspielerei oder eine neue Wendung, die das Album über die Gesamtlänge interessant hält. Jedes Stück ist ein Song im klassisch positiven Sinne aber mit beiden Beinen fest im Hier und Jetzt verwurzelt. DOWNFALL ist die neue Definition klassischer Härte, ohne permanent die Klischeeklatsche auszupacken, um auf irgendeiner Welle mit zu schwimmen! Aber zieht euch das Album rein und macht euch selbst ein Bild! Auf www.myspace.com/theretaliationprocess sind 4 Songs zum rein hören online. Und lasst uns wissen wie ihr das Gehörte findet und lasst einen Comment oder eine Nachricht zurück.

7. Und warum sollte man es unbedingt haben?

Ohne Frage muss man dieses Album haben, weil es der Klassiker von morgen ist. Und ist es doch nicht immer ein erhabenes Gefühl von Anfang an dabei gewesen zu sein, eine Band noch auf kleiner Bühne erlebt zu haben, um später sagen zu können: "Ich war schon damals dabei, als es noch der Geheimtipp war." Spaß beiseite, dieses Album muss man haben, weil es gut ist, weil es nicht noch eine Metalcoreklon - Platte ist, die nichts Neues zu sagen hat. DOWNFALL ist die Platte um daheim gute Musik zu genießen und live den Pit zum kochen zu bringen! Reinhören! Kaufen! Durchdrehen!

8. Für diejenigen unserer Leser, die es mit der englischen Sprache nicht so haben: Worum geht es in euren Texten?

In unseren Texten geht es um so unterschiedliche Themen wie die Typen unterschiedlich sind, die sie geschrieben haben. Wir sind nicht nur musikalisch in der glücklichen Situation, drei Songwriter am Start zu haben, sondern auch zu den Texten haben drei Charaktere ihren Beitrag geleistet. Christoph schreibt meist aus einer beobachtenden, gesellschaftskritischen Perspektive, wogegen Jury eher sein persönliches Erleben in dieser Welt verarbeitet. Mein Ansatz ist ein introvertierter, selbstbeschreibender Akt. Ich schreibe meist über den Menschen in der urbanen Gesellschaft und den dadurch entstehenden Abgründen. Also gibt es auch bei den Texten eine interessante Mischung, die immer wieder eine andere Perspektive eröffnet, genau wie bei unserer Musik. Man kann sich nicht darauf verlassen deduktiv aus einem Song Rückschlüsse zu ziehen.

9. Was war denn das witzigste Erlebnis bei den Aufnahmen zu "downfall"?

Zunächst war der Aufnahmeprozess nicht allzu witzig, weil wir auf dem Weg den einen oder anderen Verlust an Mannstärke zu verkraften hatten. Insgesamt sind wir aus dieser Zeit allerdings als bessere Band hervorgegangen, von daher hatte dieser harte Weg einen glücklichen Ausgang. Dann war es ein wirklich hartes Stück Brot, einen Plattendeal an Land zu ziehen. Momentan sind durch die Aufgabe von vielen kleinen Labels so viele etablierte Bands ohne Vertrag, dass es nahezu unmöglich ist, als No Name einen Deal zu bekommen. Das hört sich jetzt nicht nach Spaß an oder?

10. Viele Frauen kann man mit Metal jagen. Schlimm? Welches Publikum ist euch auf euren Konzerten am liebsten?

Ist das wirklich so? Ich habe das Gefühl, dass sich der Frauenanteil auf Metalkonzerten seit einigen Jahren in die richtige Richtung bewegt. Klar ist Metal mit seinen aggressiven Beats und Texten eher ein Testosteron-Monster, aber da sind definitiv auch immer mehr weibliche Anhänger bei der kopfnickenden Frustbewältigung am Start. Und ich find´s gut! Grundsätzlich ist es uns fast egal, wer zu unseren Konzerten kommt. Hauptsache alle haben das Bedürfnis mit uns, die Clubs abzureißen und ´ne dicke Party zu feiern. Zu Hause bleiben dürfen lediglich alle Rassentheoretiker und deren Fußvolk.

11. Wie sehen eure Planungen für die nächsten Monate aus? Kann man euch demnächst in Hildesheim/ Großraum Hannover/ Braunschweig sehen?

Die nächsten Monate steht zunächst ´ne Menge Promotion - Arbeit auf dem Programm, um die Leute auf uns aufmerksam zu machen. Dann wollen wir natürlich auch viele Konzerte spielen, um das Album so vielen Leuten wie möglich live zu präsentieren. Also wenn ihr irgendwo ein Konzert plant, schreibt uns unter MySpace an, dann sind wir auf jeden Fall dabei! Momentan heißt es zunächst mal Daumen drücken, dass da draußen genügend Metalheads sind, die auf unsere Musik stehen und bereit sind für das Album einen fairen Anteil zu bezahlen, denn von den Verkäufen hängt es ab, ob wir die Möglichkeit bekommen, eine kleine Tour zu spielen und ein zweites Album bei Silverwolf zu machen. Die Ideen dazu stehen auf jeden Fall schon und der Kreativprozess hat begonnen.

12. Zum Abschluss ein paar Entscheidungsfragen:

St. Pauli oder HSV?

Boa, Fußball ist nicht meine Baustelle! Da ich am Pauli Stadion wohne, wähle ich die räumliche Nähe;)

Astra oder Holsten?

Ja das is doch mal ne geile Frage an den Quoten-Straight-Edger der Band! Astra hat die bessere Werbung, aber Holsten knallt am dollsten. next!

Fettes Brot oder Tocotronic?

Jetzt wirds interessant. An sich ja eher der Gitarrenlärm dem synthetischen Scheiß vorzuziehen, zumal ja Fettes Brot an sich vom Credibilitiefaktor auch mal so gar nicht gehen. Aber der Slacker-Style von Tocotronic bringt in mir derart heftige Gewaltphantasien an die Oberfläche, dass ich dann doch zum trockenen Brot tendiere! Ich wähle die Brotpest und nicht die Tococholera!

Rammstein oder die Scorpions?

Rammstein! Scorpions sind zu gestern! Obwohl die Inhalte sich nicht groß geändert haben, ob es jetzt heißt "Rock you like a hurricane" oder "Mann gegen Mann",die Sprache is vielleicht was direkter geworden, aber das war´s auch schon an Weiterentwicklung. Aber aufgrund des rammsteinschen Anliegens immer und auf jede erdenkliche Art und um jeden Preis Tabus zu brechen (aus welchen Gründen auch immer) sind die mir mit ihrer Ausdrucksweise doch näher als die hannoverschen Jungs!

Florida Death Metal (Obituary) oder Stockholm Death Metal (Dismember) Da frag ich mal mein I-tunes

Dismember 0
Obituary 2

Dafür werde ich mir jetzt bei TRP meine Papiere holen dürfen. Jury is der Ober - Schwedentod-Fanatiker. Aber für mich war Death-Metal nie das Zentrum des musikalischen Universums.

Vielen Dank für das Interview! Wir danken dir! Und Leude! Kauft das Album! Wir zählen auf euch! Grüße


Bild Copyright:

Infos

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.