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Crystal Tears

Griechenland sorgt ja in letzter Zeit eher für negative Schlagzeilen, der Kollege Lison hat sich mit Mühe und Not um den alljährlichen Urlaub herumgedrückt und der Grieche auf der Jazztime hat mir überfritierte Fritten angedreht.

Aber es gibt auch einen Lichtblick aus dem Land der frühen Hochkultur: Crystal Tears sind mit neuem Album am Start. Chrisafis Tantanozis, seines Zeichens Drummer der Power Metaller, stand mir Rede und Antwort.

Es gibt große, unüberhörbare Unterschiede zwischen dem neuen Album „Generation X“ und „Choirs of Immortal“. Was hältst du für den größten Unterschied und wie kam er zustande?

Hi Thorsten erstmal. Vielen Dank, dass du uns bei euch im Twilight Mag unterbringst.
Ok, ich verstehe was du meinst. Dieses Mal sind wir alles ganz anders angegangen. Wir haben jedes Detail ausgearbeitet, vom Aufnahmeprozess bis zum Sound (C. Schmid saß an den Reglern www.myspace.com/musicfactory_studio) und auch unsere Aufnahmetechnik. Unser Produzent R. D. Liapakis, www.myspace.com/rdliapakis) hat alles genau gesteuert.
Soll ich mit dem Albumcover und Bookletdesign weitermachen? Auch das Logo selbst wurde verändert und sieht jetzt perfekt aus (gestaltet von Meran “Darkmouth” Karanitant, www.myspace.com/karanitant). Ich könnte auch über die Bandbilder und unserer Videoclip, den Jim Evgenidis (www.iconfilmworx.com) produziert hat, sprechen, oder über unseren neuen Internetauftritt. Verstehst du, was ich meine? Glücklicherweise hatten wir Menschen um uns herum, die sich sehr gekümmert haben. Wir haben viele Dinge mit anderen Augen gesehen und sind Wege gegangen, von denen wir bislang nicht wussten, dass sie existierten. Es war eine sehr konstruktive Erfahrung und wir haben noch so viel Weg zu gehen!

Wie ist denn der Kontakt zu eurem neuen Sänger Ian Parry (ex-Elegy) entstanden und wann war klar, dass ihr zusammen arbeiten würdet?

Als wir uns von unserem letzten Sänger getrennt haben und einen neuen Sänger in Griechenland suchten, stellten wir fest, dass wir hier keinen befriedigenden Sänger finden würden und nur die Fehler der Vergangenheit wiederholen könnten. Das ist eine der härtesten Erfahrungen, die eine Band machen kann und so haben wir es als neue Chance gesehen und wollten diesmal keine Kompromisse eingehen. Wir haben also den Mut zusammengenommen und auch im Ausland an einige Türen geklopft. Wir konnten die Reaktionen nicht vorhersehen, da es alles Sänger mit gutem Ruf waren.
Wir arbeiteten dann mit Ian Perry zusammen, weil es von Anfang an gut funktionierte. Außerdem lebt er in Europa, hat keine richtige Band im Moment und dass kommt noch als Plus zu seinen Sangeskünsten und seiner Stage Performance dazu. Niemals hätte ich 1997 als er mit Elegy Stratovarious supportete, dass ich jemals mit ihm aufnehmen und feiern würde. Unglaublich. Yeah!

Warum sollten Menschen Crytsal Tears besser finden, als andere Bands aus dem Genre?

Wir sind vier junge und leidenschaftliche Musiker aus Griechenland. Das bedeutet, dass wir, so seltsam es klingen mag, sehr hart für unsere Musik arbeiten müssen. Wir müssen kämpfen, da wir mit Bands konkurrieren müssen, die aus dem englischsprachigen Raum kommen und den Rock N Roll als Wurzeln haben, wie es in England oder auch in Deutschland der Fall ist. Es ist schwer für die Leute zu verstehen, aber wenn sie uns hören, dann bedeutet das, dass wir viel Schweiß investiert haben und mehr tun mussten als normal ist. Nimmt den Workaholic Gus G. als Beispiel. Er kommt aus unserer Heimatstadt Thessaloniki. Oder Rotting Christ, Marios Iliopoulos von Nightrage, R.D. Liapkis von Mystic Prophecy, John Koutselinis und Biomechanical, die vielleicht weniger bekannt aber dennoch sehr gut sind. Doch zurück zu Crystal Tears. Ich weiß nicht, ob wir besser sind als andere Bands des Genres, aber wir bieten auf jeden Fall mehr als nur frische Musik und wir klingen lebendig. Und der Metal braucht frisches Blut – wir bringen es, mit einer deutschen Produktion und einem englischen Sänger. Der perfekte Dreier…ha, ha!

In einem Review habe ich gelesen, dass “Generation X” ein gutes Album mit starken Songs sei, aber zu monoton klinge. Glaubst du, dass ihr mehr Abwechslung in euren Songs braucht?

Oh, tatsächlich? Nun, ich weiß nicht. Nein. Wenn wir aufnehmen, dann geben wir mehr als wir geben können für das Album. In „Generation X“ hat jeder Beteiligte, von der Band bis zum Tontechniker 100 000% investiert und das zählt für mich. Ich weiß nicht, ob Musik zu monoton oder zu melodiös klingen kann, aber man kann niemals jeden Menschen da draußen zufrieden stellen. Ich würde vorschlagen, dem Album eine Chance zu geben, es sich erst anzuhören und dann, wenn man es mag, zu kaufen. Und das ist auch die Magie im Metal: er ist ehrlich, subjektiv und unvorhersehbar. Danke für die Ehrlichkeit.

Was ist denn der inhaltliche Hintergrund zu „Generation X“? Das Cover zeigt ja einen Jungen vor der Glotze. Was hältst du denn von dieser Entwicklung und wie deutlich spürt man sie in Griechenland?

Nun, wir sind eine aufmerksame Metalband. Das Album ist ein Tribut an alle besorgten Menschen, die sich zurückgesetzt fühlen und nur schreien möchten. Für die, die fühlen, sie hätten zu viel zu bieten, für die, die eine Schulter zum Anlehnen suchen, nach einem Menschen, auf den sie sich verlassen können. Wir alle brauchen jemanden. Die Message, die wir senden möchten ist, dass man für seine Träume kämpfen muss, aber sich auch der Realität bewusst sein muss. Die Welt ist hart, aber manchmal sind wir auch Opfer unseres eigenen Verhaltens und sollten nicht vergessen, Spaß zu haben. Wir müssen ein Lächeln aufsetzen und uns sagen, dass nichts anderes zählt. Wir sehr man diese Dinge in Griechenland spürt? Nun, in der gegenwärtigen Krise sehr.

Du sprichst die Krise an. Griechenland ist in letzter Zeit durch viele Ärger gegangen. Glaubst du, dass die Regierung eine andere Möglichkeit hat, Griechenland wieder auf den rechten Weg zu bringen, außer Gelder zu kürzen und zu sparen?

Du hast Recht, ich habe noch nie eine so schwere Finanzkrise in meinem Land erlebt. Gefälschte Zahlen und Fakten und wie immer sind die Reichen immer Reicher geworden in den letzten Jahren und die Armen ärmer. Das kotzt mich am meisten an. Und nun zahlen wir alle dafür. Und die Armen sind natürlich am stärksten betroffen, doch wie viel mehr können sie zahlen? Die Sache ist, dass nun größere Staaten die Verantwortung für uns tragen, was gut oder schlecht enden kann. Die Griechen sind eine Nation von Rebellen, wir beschweren uns ständig über irgendwelche Krisen. Doch gleichzeitig siehst du überfüllte Kneipen oder Familien, die gleich mehrere Autos haben. Ist das nicht seltsam? Das ist es, was die Regierung gerade versucht, die Finanzkriminalität zu bekämpfen. Meiner Meinung nach sollten sie allerdings mal ihre eigenen finanziellen Verbrechen untersuchen und rechtschaffende Bürger in Ruhe lassen. Und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um zu sagen, dass eure Kanzlerin Angela Merkel recht hatte, unserer Regierung anfangs die Hilfe zu verwehren. Es war höchste Zeit, dass unsere Regierung gelernt hat, was los ist. Doch insgesamt ist die gesamte Krise sehr umfassend und das ist eine Schande.

Seid ihr denn auch als Band von der Finanzkrise betroffen?

Wir werden sogar ziemlich hart getroffen, dass lässt sich nicht leugnen. Es ist z.B. gerade sehr schwer für einige Tage im Ausland auf Tour zu gehen. Allerdings ist meiner Meinung nach auch nichts unmöglich, wenn man es wirklich schaffen möchte. Also nennen wir es dieses mal Finanzkrise, davor war es der fehlende Sänger, aber wenn man positiv denkt, dann wird auch alles gut gehen. Heavy Metal gibt uns die Kraft, die wir brauchen, um Probleme zu bewältigen. Und wir werden diese Flamme am Leben halten.

Vielen Dank für das Interview

Thank YOU very much for the short but very interesting discussion my friend and for your support! All the best! Rock until we fall!

Checkt www.http://www.myspace.com/crystaltearsgr


Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    02. August 2010
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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