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Lake Of Tears

LAKE OF TEARS haben mit ´Illwill´ ein starkes, sehr variables Album abgeliefert. Viele Bands werden mit der Zeit ruhiger, bei den Schweden scheint das anders zu sein. Auf dem aktuellen Longplayer klingen sie so aggressiv wie noch nie.

 

LAKE OF TEARS haben mit ´Illwill´ ein starkes, sehr variables Album abgeliefert. Viele Bands werden mit der Zeit ruhiger, bei den Schweden scheint das anders zu sein. Auf dem aktuellen Longplayer klingen sie so aggressiv wie noch nie.

Grund genug, bei Drummer Johan Oudhuis nach den Hintergründen zu fragen.

Für mich ward ihr immer die Hippies in der Metal-Szene. Das lag an eurem Look und dem Sound. Ihr habt nicht mehr so einen psychedelischen Einschlag wie beispielsweise auf ´Crimson Cosmos´, ´Illwill´ kling wesentlich aggressiver. Wie seid ihr in diese Stimmung gekommen? Die meisten Bands entwickeln sich ja in die genau andere Richtung.

illwillNun ja, seit ´Crimson Cosmos´ sind ja einige Jahre ins Land gegangen. Da wäre es ja komisch, wenn wir noch genau so aussehen und klingen würden, oder? Man geht in seinem Leben sowohl als Person als auch auf der mentalen Ebene durch unterschiedliche Phasen. Das betrifft natürlich auch den Musikgeschmack. Anfang der Neunziger haben wir straighten Death Metal gespielt, aber danach sind wir in unterschiedliche Richtungen gegangen. Es gab eine Phase, in der uns der Sound der Siebziger und elektronische Musik beeinflusst haben. In den letzten fünf bis sechs Jahren sind wir wieder mehr zu den Wurzeln zurückgekehrt. Die liegen im alten Thrash, Punk und „proto-Black/Death“. Das sind die Sachen, mit denen wir aufgewachsen sind: Celtic Frost, Samhain, GBH, Nuclear Assault, Venom...

Gleich der Opener zeigt die neue Richtung. Da wird die Snare so oft angeschlagen wie auf dem gesamten ´Greater Art´ Album. Wie groß war eigentlich der Einfluss eures neuen Gitarristen auf das Songwriting?

Er kam, als ´Illwill´ schon fast fertig geschrieben war. Das war ein Prozess von drei Jahren, sein Einfluss ist als nicht besonders groß. Seine Leads haben aber einen guten Teil zu dem aggressiven Sound beigetragen!

Es ist ja nicht einfach, alle Bandmitglieder bei einem stilistischen Wechsel an Bord zubehalten. War die neue Ausrichtung der Grund dafür, dass Magnus die Band verlassenhat?

Nicht wirklich. Magnus war nie wirklich in das Songwriting eingebunden. Er hat zum Schluss einige Leads geschrieben und einen wirklich guten Job gemacht. Er hatte einfach zu viele andere Interessen, die mit der Band konkurriert haben und alles ging einfach nicht mehr.

Ich habe jetzt viel über die Veränderungen gesprochen, es gibt aber auch Konstanten. ´House Of The Setting Sun´ hätte auch auf eurem Debüt sein können. War es eine bewusste Entscheidung, einige alte Trademarks zu behalten?

Ich glaube, dass der Wandel gar nicht so radikal ist. Es ist für uns immer noch offensichtlich, dass es die alte Band ist, die da probt. Ich stimme dir aber zu, dass ´House Of The Setting Sun´, und auch ´Behind The Green Door´ nahe an den alten Alben sind. Der Grund, warum sie auf dem Album sind, ist simpel – es sind einfach gute Songs. Wir denken nicht strategisch, sondern sind ehrlich mit dem, was wir machen.

Auf eurer Homepage habe ich gelesen, dass ihr in Russland auf Tour ward. Wie lief die Tour? Von anderen Bands habe ich gehört, dass einige Fans dort ziemlich radikal sind.

Wir waren schon fünf Mal in Russland, drei Mal sind wir richtig lange getourt. Die Reaktionen der Fans waren sehr, sehr gut. Wir freuen uns immer sehr dorthin zu fahren. Da gibt es seit langer Zeit eine Verbindung zwischen uns.

Die Tatsache, dass ihr (mit einer Pause) so lange als Band unterwegs seid, zeigt, dass die Musik wirklich eure Leidenschaft ist. Ihr habt auch drei Mal in Wacken gespielt. Was mögt ihr am meisten daran auf dem größten Metal-Festival aufzutreten?

Es geht nur um die Leidenschaft. Es braucht eine Menge Zeit und Anstrengung um die Dinge am Laufen zu halten. Ich bin seit meiner Kindheit ein Metalhead und seit 20 Jahren in einer Band - da wird die Musik ein integraler Bestandteil von Dir. Das ist manchmal etwas merkwürdig, manchmal beängstigend und manchmal wundervoll. Ja, wir haben drei Mal in Wacken gespielt 1997, 2006 und 2010. Das sind alles Shows an die wir uns gern erinnern. Die ersten und die letzte waren für uns am beeindruckensten. 1997 war es für uns das erste Festival überhaupt und wir wussten nicht, was uns erwartet. Die Reaktionen des Publikums haben uns buchstäblich umgehauen. Das war wirklich eine große Sache für uns.

Werdet ihr auch in diesem Sommer Festivals spielen und wie sieht es mit Club-Tour im Herbst aus? Welche Art von Shows zieht ihr vor?

Wir spielen auf dem Wave Gotik Treffen in Leipzig und ein Festival in Bulgarien, sowie eine Headlinershow in Bukarest. Es gibt noch Pläne für andere Gigs, aber die sind noch nicht spruchreif. Festivals können wirklich Spaß machen, aber ich glaube, dass wir die besten Gigs in Clubs abliefern. Die Nähe und die Interaktion mit dem Publikum ist einfach sehr wichtig. Das klingt vielleicht wie ein Klischee, aber es ist einfach so!

Gibt es eine Band, die ihr gern mal supporten würdet?

ILLlpNein, wir spielen lieber als Headliner. Aber wenn ich wählen müsste: Popol Vuh.

´Illwill´ ist als Vinyl mit einem anderen Cover veröffentlicht worden. Wie wichtig ist der Artwork Aspekt für Dich und kaufst du selber noch Schallplatten?

Vinyl! Wir haben ein richtiges Album gemacht! Das Artwork auf der LP ist großartig geworden. Es ist so sauber, einfach und effektiv. Seit die meisten Leute die Sachen einfach downloaden, wird der „Kunst-Aspekt“ immer wichtiger und gleichzeitig immer unwichtiger…. Momentan bin ich zu arm um mir was zu kaufen. Ich kaufe Essen – manchmal…
Dazu gibt es auch noch eine Erstauflage im Digipack. Ich habe nur die normale CD vorliegen. Was gibt es für Bonusmaterial?

Die CD enthält drei Live Tracks, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie wurden bei einer Show in Helsinki im letzten Jahr mitgeschnitten. Es sind ´As Daylight Yields´ (von Greater Art), ´Demon You/Lily Anne´ (von Forever Autumn) und ´Crazyman´ (von Black Brick Road).

´llwill´ beweist eindeutig, dass ihr Thrash Metal mögt. Ich habe gelesen, dass du dich sehr für den Thrash aus Deutschland begeisterst. Wer sind deine Favoriten und wie denkst du über das momentane Thrash-Revival? 

Ich weiß nicht viel über die “new wave of thrash”, aber das Phänomen, das Rad neu zu erfinden, ist ja nicht neu. Die besten deutschen Thrash Alben sind Destructions ´Infernal Overkill´, Kreators ´Pleasure to Kill´ und Sodoms ´In the Sign of Evil´. ´Finished with the Dogs´ von Holy Moses verdient auch eine Erwähnung und Deathrows ´Raging Steel´! Waren Vectom aus Deutschland? Diese “Geschwindigkeits-Revolution” hat auf jeden Fall in den Arsch getreten. 

Noch etwas, was du loswerden möchtest? 

Always remember: Only Death Is Real.

 


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Infos

  • Erstellt am

    14. Juni 2011
  • Line Up

  • Redakteur

    Tobias Trillmich
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