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Xentrix - Thrash Metal für die Midlife Crisis

1989 sorgte der Metal Hammer für eine recht außergewöhnliche 7“ Split Scheibe: neben den LITTLE ANGELS und VAIN waren auch THE ALMIGHTY mit einem Song vertreten. So gut, so passend, doch zu guter Letzt wurde der hardrockende Musikfreund noch von einer aufstrebenden Thrash Metal Band aus Preston, England überfahren, die just ihr Debüt „Shattered Existence“ auf den Markt geworfen hatte. Die Rede ist natürlich von XENTRIX!

1989 sorgte der Metal Hammer für eine recht außergewöhnliche 7“ Split Scheibe: neben den LITTLE ANGELS und VAIN waren auch THE ALMIGHTY mit einem Song vertreten. So gut, so passend, doch zu guter Letzt wurde der hardrockende Musikfreund noch von einer aufstrebenden Thrash Metal Band aus Preston, England überfahren, die just ihr Debüt „Shattered Existence“ auf den Markt geworfen hatte. Die Rede ist natürlich von XENTRIX!

 

Fast ein viertel Jahrhundert später sind eigentlich nur noch VAIN aktiv. Zwar waren auch THE ALMIGHTY und sogar die LITTLE ANGELS in den letzten Jahren hier und da mal wieder live zu sehen, doch so richtig scheint sich da nichts mehr zu tun. Anders im Lager der britischen Thrash Metal Hoffnung XENTRIX, die seinerzeit vorzugsweise als europäische Antwort auf METALLICA gehandelt wurden. Nachdem es 2006 zu einem ersten kurzen Lebenszeichen kam (siehe Interview), machten sich im letzten Jahr Gerüchte über eine Reunion breit. Und mittlerweile ist klar, XENTRIX sind zurück und spielen sich warm, um schließlich wieder ins Studio zu gehen und neue Songs aufzunehmen – und das immerhin 21 Jahre nach dem letzten Album in Originalbesetzung. Also haben wir uns flugs mit Sänger und Gitarrist Chris in Verbindung gesetzt, um mal herauszufinden wann denn mit einem neuen Album zu rechnen ist.

Chris, 2006 hast du ziemlich deutlich gemacht, dass es trotz der Shows nicht zu einer Reunion kommen würde. Was hat denn nun eure Meinung geändert?

Du hast Recht. Nach den 2006er Shows habe ich gesagt, dass es keine Reunion geben würde, aber die Lage hat sich verändert. Es gibt so viele Bands aus unserer Ära die wieder zusammen spielen und wirklich viel Spaß haben. Wir dachten, dass es cool sein würde dabei zu sein. Außerdem werden wir auch nicht jünger und wenn wir es nochmal machen wollen, dann jetzt – sonst wird es nie mehr passieren. Ich habe Kommentare von Leuten gelesen, die meinten, dass dies unsere Midlife Crisis Reunion sei. Und um ehrlich zu sein ist es genau das und wir genießen jede Sekunde davon.

Wenn ich mich nicht irre, waren die ersten Shows nach der 2013 reunion einige Konzerte mit KREATOR und EVILE. Wie ist das gelaufen und haben euch die Shows nochmal zusätzliche Motivation gegeben?

Die KREATOR Shows waren unglaublich. Wir haben umwerfenden Reaktionen bekommen und es hat uns natürlich nochmal motiviert weiter zu machen. Man erwartet solche Reaktionen nicht wenn man 20 Jahre weg war. Zudem war es ein geniales Thrash Line Up und wir fühlten, dass wir Teil von etwas Besonderem waren.
Und wann kam dann der Entschluss an neuem Material zu arbeiten?

Als wir uns wieder zusammen getan haben, hatten wir noch nicht vor neue Songs zu schreiben. Aber wenn man wieder regelmäßig zusammen spielt, ist das wohl etwas was einfach so passiert. Als Band probt man, dann spielt man Shows, dann schreibt man Material, veröffentlicht es und spielt weitere Shows. Das ist das was man tut. Je mehr wir zusammen spielen, desto mehr fühlen wir uns wieder als richtige Band. Es ist nicht mehr einfach nur eine Reise in die Vergangenheit für uns. Wir freuen uns darauf neue Sachen zu schreiben und zu veröffentlichen.

Kannst du sagen wie XENTRIX 2013 klingen? Wann werden wir denn neue Songs zu hören bekommen? Gibt es schon Titel oder gar eine Plattenfirma?

Es ist noch viel zu früh, um über Labels und Titel zu sprechen, aber für uns ist wichtig, dass das neue Material nach XENTRIX klingt. Wir werden sicher nicht versuchen und neu zu erfinden. Wir werden einfach schreiben was uns gefällt und hoffen, dass es den Leuten auch gefällt. So sind wir immer an neues Material gegangen.
Ihr habt auch bereits einige neue Shirts im Angebot. Eines ist die apokalyptische Version des „For Whose Advantage“ Covers und auf dem Rücken steht „Keep smiling while you die“. Ist das die Entwicklung der Welt seit „For Whose Advantage“?

Um ehrlich zu sein können wir uns die Idee zu dem Design nicht auf die Fahne schreiben. Es hat mit einem Poster eines Schweizer Tourveranstalters angefangen. Wir haben dort eine Show gespielt und fanden das Design großartig. Ich wünschte ich könnte behaupten, dass es unser Kommentar zum Zustand der Welt 20 Jahre nach „For Whose Advantage“ ist, aber es ist leider nicht so. Es sieht einfach cool aus.
Euer langjähriger Bassist Paul „Macka“ MacKenzie hat die Band jüngst verlassen und wurde durch Chris Shires ersetzt. Was ist passiert?

Macka ging es nicht gut und er musste zuhause einige Dinge regeln. Es wäre nicht fair von mir jetzt zu viel darüber zu sagen. Wir sind wirklich traurig, dass wir die Reise nicht gemeinsam fortsetzen können. Chris war der Basser bei HELLFIGHTER, der Band von Stan und Dennis. Er ist ganz anders als Macka, passt aber gut in die Band und drückt dem alten Material seinen eigenen Stempel auf. Er ist ein guter Junge, auch wenn er ein bisschen zu jung ist und zu viel Haar hat.

2006 hast du mir gesagt, dass „Kin“ ein ernsthaftes Soundproblem hatte, und dass das einer der Gründe war weshalb das Album nie die verdiente Aufmerksamkeit bekommen hat. Wie wollt ihr verhindern, dass euch so ein Fehler mit dem neuen material erneut passiert?

Das ist interessant. Ich erinnere mich zwar nicht daran, dass ich es genau so gesagt habe, aber, ja, „Kin“ ist ein seltsam klingendes Album. Aber es war eben ein Kind seiner Zeit. In den frühen 90ern war die Metal Szene tot und wir versuchten etwas anderes zu machen als die meisten Bands dieser Tage. Ich bin ziemlich sicher, dass wir den Sound nicht dafür verantwortlich machen können, dass das Album damals wenig erfolgreich war. Die Produktionstechnik hat sich seit dem stark verändert. Wir haben auch bereits einen Producer für das neue Material im Kopf. Daher bin ich ziemlich sicher, dass wir vom Sound des neuen Materials nicht enttäuscht sein werden.

Beim „Bloodstock“ Festival habt ihr mit vielen jüngeren Thrash Metal Bands wie MUNICIPAL WASTE gespielt, aber auch mit alten Helden wie DEATH ANGEL. Wie war es mit Band aus so unterschiedlichen Zeiten auf der Bühne zu stehen?

Bloodstock war ein perfektes Beispiel dafür, dass die neuen und alten Bands auf derselben Bühne stehen können ohne irgendwie deplatziert zu wirken. Es sind Tage wie das Bloodstock 2013, die uns motivieren und inspirieren. Ich glaube, dass wir unterbewusst Angst hatten, dass man uns wie die vier alten Jungs behandeln würde, die es in ihrem Alter besser wissen sollten. Stattdessen haben wir vor einem großen Publikum gespielt und hatten sehr enthusiastische Fans, die uns sehr willkommen geheißen haben. Wir fühlten uns an dem Tag wirklich sehr speziell.

Fühlt sich der Neuanfang 2013 denn irgendwie anders an als damals in den 80er und 90er als ihr ursprünglich begonnen habt?

Das Seltsame an dem Neuanfang ist, dass es sich überhaupt nicht anders anfühlt als vor 20 Jahren – das ist wirklich geil. Was sich wirklich verändert hat ist das Äußere, da wir alle akzeptieren, dass XENTRIX nicht unser Job ist und auch nicht unsere Zukunft. Es ist nur eine grandiose Chance, die vier Menschen unseres Alters gar nicht haben sollten. Wir lieben jede Sekunde und wir haben nicht vor so bald wieder zu verschwinden.

Und ich bin mir sicher, dass es genug Fans gibt, die diesen Wunsch teilen. Hoffen wir also, dass die Thrasher auch mal wieder auf dem Festland vorbeischauen. Dann lade ich den ex-Kollegen Haarstrich ein und wir reisen ebenfalls in die Vergangenheit – ich habe mein KIN Tour Shirt schon gewaschen und bereit gelegt!

 

(c) all pics taken from Xentrix Facebook Page


Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    28. November 2013
  • Line Up

    Gitarre, Gesang - Chris Astley

    Gitarre - Kristian Havard

    Bass - Chris Shires

    Drums - Dennis Gasser

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
  • Tags

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