Skunk Anansie bei NDR2 stars@ndr2 songs & stories im NDR Landesfunkhaus Hannover
Für Skunk Anansie erstmalig in ihrer Bandgeschichte wurde ein deratiges Konzert durchgeführt. Und sie haben gleich zu Beginn ihrer Weltkarriere Geschichte geschrieben, als sie 1997 als erste Band in Südafrika auftraten, deren Mitglieder unterschiedlicher Abstammung waren. Nun hat der Radiosender NDR2 mit seinem Format stars@ndr2 songs & stories sicherlich auch für Skunk Anansie etwas auf die Beine gestellt, an das sie sie sich erinnern werden, wenn sie zurückblicken.
Die Möglichkeit zur Teilnahme bzw. überhaupt die Kenntniserlangung über diesen Anlass erging relativ kurzfristig. Es gab keine Tickets, sondern die Teilnehmer wurden ausgelost, über den NDR, die Plattenfirma, die Band. Das Twilight Magazin wurde durch die für die Band zuständige Promo-Agentur angeschrieben, ob es Interesse gibt. Wie im Review zum neuen Album The Painful Truth geschrieben, bin ich kein Fan, aber solch ein exklusives Konzert war dann doch reizvoll. Es gab die Möglichkeit, eine Begleitperson mit anzumelden. Die hatte ich, sie fiel aber am Konzerttag krankheitsbedingt aus. Und dann war es mit alternativen Begleitungen beinahe wie bei Monty Pythons Sinn des Lebens, als sich die Rekruten vom Formaldienst auf dem Exerzierplatz mit Briefschreiben, Kinobesuch, Klavierunterricht aus der Formation abmeldeten. Bandprobe für Auftritt, keine Erreichbarkeit, Gesundheitszustand. Aber dann kam eine Zusage. Und der war superglücklich über diese Chance, weil er Skunk Anansie gerne hört. Rechtzeitig vor Einlassbeginn auf die Socken gemacht, das Auto an der Maschseepromenade abgestellt und sich in die Reihe derer gesellt, die am Landesfunkhaus des NDR auf Einlass hofften. Mit Polizeischutz durch den Begleiter konnte ich nun problemlos die Kamera an der Security vorbeischleusen - natürlich war das nicht nötig, weil eine Presseakkreditierung vorgelegen hat. Für jeden Gast gab es einen roten NDR2 Lanyard mit Anhänger zum Event.

Der Kleine Sendesaal fasst 330 Plätze verteilt auf Rang und Parkett. Und der war voll. Die Bühne gab schnell Klarheit darüber, dass es ein Akustikset werden würde im Trioformat.Ab 1830 Uhr begannen die Gäste in den Sendesaal zu strömen. 


Da ich beim Photographieren eher die normale Sichtlinie präferiere, denn von elevierter Position um die Körperverhältnisse natürlich zu halten, schloss ich den Rang aus und wählte einen mittigen Platz in der vorletzten Sitzreihe. Gegen 1900 eröffnete der Conférencier in Person des NDR2 Musikredakteurs Jan das Konzert.

Er führte sehr unterhaltsam aus, wie eine bloße Idee immer weiter gesponnen wurde, immer mehr Entitäten hinzutraten (Rechtsabteilung, Label, Management), aber für ihn gar nicht klar genug kommuniziert war, dass diese Idee tatsächlich fliegt. Irgendwann stellte er die Frage aller Fragen. Und es wurde ihm bestätigt. - Wahrscheinlich wie Klaus Kinski [im kinskischen Ideolekt sprechend]: "Ich versteh' die Frage nich'!" Zurecht erhielt er den Applaus des Publikums. Und dann erschienen Skin, Ace und Erika, die Frau des Skunk Anansie Schlagzeugers Mark Richardson, auf der Bühne.
Erika ist selbst Musikerin und war in der Vergangenheit schon oft mit Skunk Anansie auf Tour, um als Backgroundsängerin, Perkussionistin und an den Keyboards den Sound der Band bei Studioaufnahmen auch live abzubilden.
Skin und Ace waren die Haupterzähler zwischen den einzelnen Liedern. Ganz plakatisch geht es bei vielen Liedern der Band um beschissene Beziehungen zu Menschen, oftmals biographisch motiviert (Hedonism, Weak). Weak geht zurück auf eine Beziehung der Teenagerin (16 Jahre alt) Skin mit ihrem damaligen Freud (zehn Jahre älter als sie), der ihr im Auto sitzend sogar zwei mal ins Gesicht schlug. Vom neuesten Album war Lost And Found auf der Setlist. Ace sprach insbesondere davon, dass das neue Album etwas außerhalb der eigenen Komfortzone der Band entstanden ist. Er als Gitarrist hat über 30 Gitarren und auch viele Verstärker und Pedale. Und der Produzent drückte ihm eine Gitarre mit rostigen Saiten und lediglich einen Verstärker in die Hand und los ging's. Auch wurde manch Take genutzt, von dem die Bandmitglieder dachten, naja, es ist noch Probe. In dem hier sehr reduzierten Arrangement hatte der Song einen ganz anderen Charakter, klang aber stark. Die große Weltpolitik nahm Skin auf, als sie mit einigem inneren Kopfschütteln erwähnte, dass der aktuelle US Präsident weißen Südafrikanern Aysl in den USA anbietet. Skunk Anansie haben eine enge Verbindung zu Südafrika. 1997 seien sie die erste Band gewesen mit Mitgliedern unterschiedlicher Abstammung, die jemals in Südafrika ein Konzert gaben. 1998 waren sie eingeladen anlässlich Nelson Mandelas 80 jährigem Geburtstag für diesen zu spielen. Das Angebot des US Präsidenten ist kurios, weil die geringe weiße Bevölkerung eh privelegiert ist was Einkommen und Möglichkeiten angeht im Vergleich zur schwarzen. Nach Lost And Found bot die Band dem Publikum an, zu entscheiden, welchen der Songs Weak, Follow Me Down and Secretly sie als nächstes hören wollten. Es war Weak. Die anderen spielten sie auch. Secretly war dann die Zugabe.

Die Musiker vor der Zugabe.
Nach der Zugabe war der Auftritt vorbei. Die Band verschwand hinter die Bühne. Dafür kam Jan nochmals auf eben jene, sichtlich zufrieden mit dem Abend, und bedankte sich beim Publikum.
Ohne den ökologischen Fußabdruck in Frage zu stellen, ist der Band hoch anzurechnen, dass sie lediglich für einen Auftritt über den Kanal gejettet ist. Vom Gesamtsetting konnte nichts schiefgehen, denn im Publikum waren ja nur Personen, die die Band schätzen. Die Songauswahl bestand - bis auf Lost And Found - aus bekannten Hits, die aber auch in diesem Arrangement großartig klangen. Handgemachte Musik, eine Sängerin, die weder stimmlich, noch optisch in den über dreißig Jahren als Profimusikerin gealtert zu sein scheint, eine klasse Backgroundsängerin - was will man denn mehr?
Okay - vielleicht wäre noch ein Meet & Greet der krönenden Abschluss für die Gäste gewesen.
Das hausinterne Catering war bei Konzertende leider schon geschlossen, so dass dann das Publikum einfach verschwand. Aber sie verschwanden im Wissen, dass sie Augen- und Ohrenzeugen waren eines selbst für Skunk Anansie außergewöhnlichen Konzerts - auch wenn es formal nicht die ganze Band betraf, sondern nur die Hälfte mit einem Familienmitglied eines Bandmitglieds. Dennoch: Die Lieder sind von Skunk Anansie, und da ist es egal, welche Bandmitglieder sie vortragen. Naja, fast. Skins Stimme muss die Konstante sein.
Durch die geschlossene Theke im Landesfunkhaus Hannover des NDR freute sich sicherlich die ein oder andere Gastronomie entlang der individuellen Heimwege oder in unserem Fall ein mobiler Cocktailmixer am Maschseeufer über Kundschaft.
Im Nachgang bleibt noch abzuwarten, wann der NDR2 das Konzert ausstrahlen wird.
Setlist
01 - Because Of You
02 - Brazen
03 - Hedonism
04 - Charity
05 - Lost And Found
06 - Weak
07 - Follow Me Down
08 - Secretly [als Zugabe]
Skin und Ace waren die Haupterzähler zwischen den einzelnen Liedern. Ganz plakatisch geht es bei vielen Liedern der Band um beschissene Beziehungen zu Menschen, oftmals biographisch motiviert (Hedonism, Weak). Weak geht zurück auf eine Beziehung der Teenagerin (16 Jahre alt) Skin mit ihrem damaligen Freud (zehn Jahre älter als sie), der ihr im Auto sitzend sogar zwei mal ins Gesicht schlug. Vom neuesten Album war Lost And Found auf der Setlist. Ace sprach insbesondere davon, dass das neue Album etwas außerhalb der eigenen Komfortzone der Band entstanden ist. Er als Gitarrist hat über 30 Gitarren und auch viele Verstärker und Pedale. Und der Produzent drückte ihm eine Gitarre mit rostigen Saiten und lediglich einen Verstärker in die Hand und los ging's. Auch wurde manch Take genutzt, von dem die Bandmitglieder dachten, naja, es ist noch Probe. In dem hier sehr reduzierten Arrangement hatte der Song einen ganz anderen Charakter, klang aber stark. Die große Weltpolitik nahm Skin auf, als sie mit einigem inneren Kopfschütteln erwähnte, dass der aktuelle US Präsident weißen Südafrikanern Aysl in den USA anbietet. Skunk Anansie haben eine enge Verbindung zu Südafrika. 1997 seien sie die erste Band gewesen mit Mitgliedern unterschiedlicher Abstammung, die jemals in Südafrika ein Konzert gaben. 1998 waren sie eingeladen anlässlich Nelson Mandelas 80 jährigem Geburtstag für diesen zu spielen. Das Angebot des US Präsidenten ist kurios, weil die geringe weiße Bevölkerung eh privelegiert ist was Einkommen und Möglichkeiten angeht im Vergleich zur schwarzen. Nach Lost And Found bot die Band dem Publikum an, zu entscheiden, welchen der Songs Weak, Follow Me Down and Secretly sie als nächstes hören wollten. Es war Weak. Die anderen spielten sie auch. Secretly war dann die Zugabe.

Die Musiker vor der Zugabe.
Nach der Zugabe war der Auftritt vorbei. Die Band verschwand hinter die Bühne. Dafür kam Jan nochmals auf eben jene, sichtlich zufrieden mit dem Abend, und bedankte sich beim Publikum.
Ohne den ökologischen Fußabdruck in Frage zu stellen, ist der Band hoch anzurechnen, dass sie lediglich für einen Auftritt über den Kanal gejettet ist. Vom Gesamtsetting konnte nichts schiefgehen, denn im Publikum waren ja nur Personen, die die Band schätzen. Die Songauswahl bestand - bis auf Lost And Found - aus bekannten Hits, die aber auch in diesem Arrangement großartig klangen. Handgemachte Musik, eine Sängerin, die weder stimmlich, noch optisch in den über dreißig Jahren als Profimusikerin gealtert zu sein scheint, eine klasse Backgroundsängerin - was will man denn mehr?
Okay - vielleicht wäre noch ein Meet & Greet der krönenden Abschluss für die Gäste gewesen.
Das hausinterne Catering war bei Konzertende leider schon geschlossen, so dass dann das Publikum einfach verschwand. Aber sie verschwanden im Wissen, dass sie Augen- und Ohrenzeugen waren eines selbst für Skunk Anansie außergewöhnlichen Konzerts - auch wenn es formal nicht die ganze Band betraf, sondern nur die Hälfte mit einem Familienmitglied eines Bandmitglieds. Dennoch: Die Lieder sind von Skunk Anansie, und da ist es egal, welche Bandmitglieder sie vortragen. Naja, fast. Skins Stimme muss die Konstante sein.
Durch die geschlossene Theke im Landesfunkhaus Hannover des NDR freute sich sicherlich die ein oder andere Gastronomie entlang der individuellen Heimwege oder in unserem Fall ein mobiler Cocktailmixer am Maschseeufer über Kundschaft.
Im Nachgang bleibt noch abzuwarten, wann der NDR2 das Konzert ausstrahlen wird.
Setlist
01 - Because Of You
02 - Brazen
03 - Hedonism
04 - Charity
05 - Lost And Found
06 - Weak
07 - Follow Me Down
08 - Secretly [als Zugabe]
Bildrechte: Martin Thiem
Ein Dankeschön geht an Iris (CMM Promotion) & Sarah (NDR2 NJOY Team Kommunikation).
Label
Spielzeit
ca. 60 min
Headliner
Skunk Anansie
Besucherzahl
ca. 330
Setlist
Skin (Deborah Anne Dyer) - Gesang
Ace (Martin Ivor Kent) - Gitarre
Erika Footman - Piano, Perkussion, Backgroundgesang [Gattin des Skunk Anansie Schlagzeugers Mark Richardson]
Ace (Martin Ivor Kent) - Gitarre
Erika Footman - Piano, Perkussion, Backgroundgesang [Gattin des Skunk Anansie Schlagzeugers Mark Richardson]