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  • Keith Caputo / Zoli Band

    | Konzerte

Als wir gegen 20.45 Uhr den Hof vom ehrwürdigen Eiskeller in Leipzig betraten, machte sich bei uns gleich eine gewisse Verwunderung breit. Schließlich gingen wir an diesem Mittwochabend doch von einem gemütlichen Clubgig in kleinem Kreise aus, jedoch war der Hof gefüllt wie bei manch großem Hardcorekonzert vergangener Tage. Beginn war offiziell 20.00 Uhr, aber wer den Eiskeller kennt, der schlägt dort eigentlich nicht vor 22.00 Uhr auf. Gut, wir waren da und durften einem nicht alltäglichen Schauspiel beiwohnen: Dem Tourbus fehlte die Frontscheibe und zwei fleißige Monteure waren eifrig damit beschäftigt eine neue Scheibe zu verbauen. So wurde uns die Zeit des Wartens nicht allzu lang. Im Spaß sagte ich noch zu meiner Begleitung: Na hoffentlich gilt die Aktion nicht wieder Herrn Zoli Teglas als Ausrede für eine fehlende Stimme. Als Zoli und Band dann die Bühne betraten, leger in Holzfällerkarohemd gekleidet, waren dann auch tatsächlich seine ersten Worte, er wäre beim Arzt gewesen und hätte sich wegen akuter Stimmprobleme mal wieder eine riesige Spritze in den Hintern jagen lassen müssen und er würde das Konzert eher ruhig gestalten.

Es hätte aber wohl nichts mit der kaputten Scheibe zu tun. Und das schon zum Tourauftakt!- bleibt ihm nur gute Besserung und viel Glück für den Rest der Tour zu wünschen. Nach fünf Songs war dann auch wieder alles vorbei. Schade, hätte sich Zoli etwas weniger entschuldigt, hätte er sicher noch zwei, drei Songs mehr hinbekommen. Seine Stimme klang toll wie noch nie, sie war von seltener Intensität und dabei habe ich ihn echt schon gefühlte zwanzig Mal mit Ignite und auch solo gehört. So wurden wir also schon nach kurzer Zeit vom hellen Umbaupausenlicht aus unseren Träumen gerissen und taperten entspannt zum Bierstand, um uns zu stärken, und eine gewisse Enttäuschung hinunter zu spülen.
Naja, dank des kurzen Zoliauftrittes kamen wir in den Genuss einer langen Umbaupause und hatten genügend Zeit, uns auf den kleinen Mann mit großer Ausstrahlung vorzubereiten. „Wer nicht voller Liebe ist, solle doch den Saal verlassen“, mit dieser Ansage begann der eindreiviertel Stundenauftritt voll feinsten Balladen aus Liebe und Schmerz, vorgetragen vom charismatischen Keith Caputo, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger topfit und bester Laune war. Ausgestattet mit einer Spiel- und



Sangesfreude wie selten zuvor bei ihm erlebt. Er bringt seine Songs mit einer Ehrlichkeit und Authentizität rüber, dass man so manche Gänsehaut an diesem Abend erleben durfte. Der ein oder andere aus erster Reihe durfte sich sogar herzlicher Umarmungen in Songlänge erfreuen, was sicher bei den Glücklichen zu einer schlaflosen Nacht geführt hat. Ich wartete eigentlich nur darauf, dass sich von irgendwoher ein großer Schwarm schwirrender Schmetterlinge aufmacht und uns alle zum tanzen auffordert.



Songs wie „crawling“, „selfish“ und die über sechs Minuten lange Version von „nothing to lose“ ließen nicht nur mich ins Schwärmen geraten und nichts wünschte ich mir mehr als die eigene Seelenverwandte in den Arm zu nehmen und sich gemeinsam tragen zu lassen. Ließ man seinen Blick in die Runde schweifen so landete man in jeder Menge glücklich verträumter Gesichter. Rechts von uns tanzten ausgelassen drei Girlies in Proseccolaune. Sie waren lustig anzuschauen, was nur etwas nervte waren ihre ständigen Rufe nach irgendwelchen LOA-Gassenhauern. Keith Caputo solo ist auf jeden Fall immer wieder einen Besuch wert. So vergingen die eindreiviertel Stunden wie im Fluge und uns bleibt nichts als danke zu sagen für einen wundervoll unterhaltsamen Abend.

images/live/2010-09-22-keithcaputo/KeithCaputoTwilight-01.jpg

Ort

Conne Island Leipzig

Kategorie

Setlist

Spielzeit

| Konzerte

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