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  • OMEGA MASSIF, CORSAIR, WOLVES CARRY MY NAME

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Nach anfänglichen Schwierigkeiten, welche Band an diesem Abend im gut versteckten VORTEX-Club als erstes spielen sollte, einigte man sich dann doch auf den lokalen Support von WOLVES CARRY MY NAME. Die Stimmung im Raum ist entspannt, um kurz nach neun betreten die 5 Jungs aus Siegen die Bühne. Das Band-Setup besteht klassisch aus zwei Gitarristen, einem Bassisten, Drummer und dem Frontmann und Sänger Konstantin. Auf der gerade mal 10m² Bühne ist es eng und keiner scheint zu wissen wo er stehen soll. Dann gesellen sich noch technische Probleme hinzu und der Anfang verzögert sich um 15 Minuten. Nachdem eine defekte Gitarre (sehr zur Enttäuschung der gut gelaunten Fans und Bandmitglieder) nicht durch eine vollwertige Luftgitarre getauscht, sondern repariert wurde, legen die Herren los. Der Opener ist „Wormwood“ und fängt die Fans mit psychedelischen Klängen und sehr rhythmischen Drums ein. Konstantin schreit sich die Seele aus dem Leib und bringt damit interessante Aspekte in das Klangbild. Seine akrobatischen Verrenkungen lassen ihn auf der Bühne sehr präsent wirken und schlagen sogar das Mikro das ein oder andere Mal in die Flucht. Die Zuhörer lassen sich davon jedoch nicht verschrecken und der gut gefüllte Saal mit etwa hundert Besuchern feiert mit. Die Musik lädt zum Headbangen ein und schlägt von Stoner-lastigen Gitarren und dem allgegenwärtigen Screamen und Growlen bis hin zu melodischeren und eher rockigen Tracks um. Für eine örtliche Größe zeigen die Jungs wirklich gut, was sie drauf haben und der Applaus nach gut 45 Minuten Spielzeit lässt vermuten, dass sie noch öfter auf Bühnen zu sehen sein werden.

 


omega massifNach knapp 20 Minuten Umbau-Zeit erscheinen die Mitglieder von CORSAIR auf den Brettern. Die Band ist hier wohl noch recht unbekannt, denn der Raum ist gerade mal halb gefüllt. Das stört die sonnigen Gemüter aus Virginia (US) aber nicht und sie legen nach Wolves Carry My Name eher pop-rockig los. Die Band besteht aus einem Drummer sowie Bassist, Gitarrist und Gitarristin, welche auch alle drei später mehr oder minder intensiv am Mikro zu hören sind. Das erste Stück, Agathyrsi, erinnert an das experimentelle Gitarrenspiel von Steve Wilson, geht aber mehr in die Stoner-Richtung. Mit „Ghostlands“ werden auch die Stimmen aktiv. Was nicht bedeutet, dass man alles hört, der Gesang der Gitarristin geht im tief dröhnenden Bass leider etwas unter. Dennoch ist der Saal mittlerweile gut gefüllt. Die folgenden Stücke erinnern an Bands wie Incubus und Red Hot Chili Peppers, aber eben mit teilweise unerwarteten, progressiven Gitarren-Spiel à la Steve Wilson und King Crimson. Zwischendurch versuchen sich die beiden Frontmänner auch in deutscher Sprache: „Wir sind Corsair, wir spielen Abenteuer-Musik!“ verkünden sie strahlend in das Mikro und genau so hört es sich auch an. Musikalisch wird sich in viele Richtungen vorgetastet aber ein klares Bild ist schwer auszumachen. Der Menge scheint es aber zu gefallen, die Stimmung wird immer ausgelassener, was man eventuell auch auf die Lobeshymnen von Corsair auf die Landsleute hier und ihr Bier zurück zu führen ist. 45 Minuten später beenden sie gut gelaunt ihr Set und der Umbau für den Headliner des Abends beginnt.

 

In der Pause verrät Boris (Bassist von Omega Massif) mir, dass die Herren wegen dem Sound im Vortex etwas nervös seien. Er sei nicht laut genug und sie befürchten, dass ihre Songs deswegen an Intensität verlieren könnten.

Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass sie sich beim Soundcheck Zeit nehmen und dem Tontechniker Olli ganz genaue Instruktionen geben, bevor sie zufrieden sind.

 omega massifDie Räumlichkeit ist gut gefüllt als die Lichter aus gehen. Im Gegensatz zu den sehr bunten Lichteffekten der vorherigen Akte werden die Bandmitglieder den ganzen Abend lediglich von blauen Lichtern vom unteren Bühnenrand beleuchtet. Um 23.40 legen sie mit „In der Mine“ los und jeder Zweifel an dem langen Soundcheck löst sich in Wohlgefallen auf. Das Klangbild ist massiv und deutlich vollmundiger als bei den Bands zuvor. Aber genau das brauchen OMEGA MASSIF auch, denn ihr teils brachialer und doch sehr atmosphärischer Sound nimmt einen schon beim Hören der Alben gefangen. Bei realen Performances überrollt ihr dichtes Klanggewebe den Zuhörer. Die Masse an Menschen schwankt und bangt im Takt der harten Riffs mit und überall im Raum ist Bewegung zu sehen. Ähnlich wie bei Auftritten von Celeste, Year Of No Light und Cult Of Luna ist es auch bei Omega Massif nicht möglich sich ihrem hypnotischen Spiel zu entziehen. Nach „Aura“ und „Wölfe“ verlasse auch ich meinen sicheren Standpunkt beim Mischpult und gebe mich der Musik hin. Blicke in die Gesichter der Zuhörer zeigen Begeisterung und die gleiche Hingabe wie sie auch die Jungs auf der Bühne ausdrücken, wo ebenso einiges an Bewegung statt findet. Bei „Ursus Arctos“ wird die Meute wieder etwas ruhiger, doch „Exodus“ lädt erneut zum Haare schütteln ein. Bei den eindringlicheren und mitreißenden Klängen von „Im Karst“ findet sogar ein kleiner Mosh-Pit vor der Bühne statt. Auch Andreas verlangt seiner Gitarre einiges ab und schwingt sie immer wieder in die Höhe. Passend dazu beugt sich das Publikum rhythmisch mit der Musik mit und man bekommt fast den Eindruck einer fanatischen Götzen-Anbetung. Was bei der Intensität und Qualität der vorgetragenen Stücke aber schon nahezu gerechtfertigt ist. Brodelnder Applaus erklingt und die hellen Lichter gehen wieder an. Nach einer guten Stunde Spielzeit in der blau-schwarzen Dunkelheit eine etwas drastische Maßname um die Fans aus ihrer Extase zu erlösen, aber gut. Da der Applaus nicht abklingen mag, lassen sich Omega Massif nicht lange zu einer Zugabe überreden und „Arcanum“ wird gespielt. Hier wird noch einmal alles gegeben. Auch die Zuhörer können sich vor Begeisterung nicht zurück halten und als die Wal-Gesänge des Intros verklungen sind kommt noch einmal richtig Bewegung in die Menge. Doch um kurz nach ein Uhr ist der Auftritt endgültig vorbei und Omega Massif bekommen ihre finale Huldigung serviert.

Fotos: René Kuhn

 

Ort

Vortex Club Siegen

Kategorie

Setlist

WOLVES CARRY MY NAME:

Wormwood, Bone Carver, White Shapes, Ruins, Lupus Milk, A.W.W.T.S., 19 Stitches

 

CORSAIR:

Agathyrsi, Ghostlands, Eyes of the Gods, One tyed Horse, Falconer, Kings& Cowards, Chaemera, Brothers, Raven, Sparrows Cragg, The Horn of Luparii

 

OMEGA MASSIF:

In der Mine, Aura, Wölfe, Ursus Arctos, Exodus, Im Karst, Unter Null, Arcanum

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