Skip to main content
  • Ray Wilson & Stiltskin

    | Thorsten Zwingelberg | Konzerte

Etwa zwei Jahre sind vergangen seitdem der Schotte RAY WILSON mit seinem Ensemble im schönen Harsum zum Tanz aufspielte. In diesem Jahr wurde in das Vier Linden geladen und die Fans des bedächtigen Melancholie-Rocks waren dem Ruf mal wieder gefolgt.

Als wir pünktlich um 20 Uhr den Saal betraten, hatte sich ein Teil der Begleitband bereits auf der Bühne versammelt. Praktischer Weise fungierten Gitarrist Ali Ferguson & Co nämlich auch gleich als Vorgruppe, um ihr Album „The Windmills and the Stars“ vorzustellen. Wer allerdings lieber die Tagesschau zu Ende gesehen hat und daher erst um 20 nach Acht im Vier Linden sein konnte, hatte – meiner Meinung nach – auch nichts verpasst. Ferguson und Band präsentierten suizidalen Melancholie-Pop mit Synthie-Rhythmen und flüsterndem Regenwettergesang. Zwischendurch zwitscherten dann mal bei einem Song die Vöglein, doch irgendwie klangen die 3-5 Songs der Band alle gleich. Lediglich einige Gitarrensoli waren ganz hörenswert. Insgesamt „not my cup of tea“ und eher Schlaftablette als Anheizer.

Schließlich wurden die vakanten Positionen auf der Bühne aufgefüllt und man machte nun unter dem RAY WILSON Banner weiter. Mit „American Beauty“ wurde das Set eröffnet und das Publikum stiegt dankbar ein. Wie in Harsum, so waren wir auch an diesem Abend wieder die Junioren in der Masse der 45+ - Fans – erstaunlich, dass Wilson mit seinem Mix aus bekannten GENESIS und STILTSKIN Klassikern und eigenen Kompositionen scheinbar nicht beim jungen Publikum anzukommen scheint. Aber es ist eben wie es ist und schon mit dem GENESIS-Klassiker „That’s all“ konnten die Schotten die Zombie-Armee, bestehend aus ambitionierten Altphilologinnen im kecken Karohemd mit Pullunder und betroffen dreinblickenden Alt-68igern, umgehend in Marsch setzen und so wurde 2 Stunden getanzt, als sei die neue Hüfte schon bestellt, aber noch nicht eingesetzt. Uns sobald es auf der Bühne etwas ruhiger wurde, setzte „Will Freemans“ (About A Boy) Albtraum ein: die Fans sangen mit geschlossenen Augen und emotional verzehrtem Gesicht jedes Wort mit und wiegten sich im Takt von „Lemon Yellow Sun“ (Genesis), „Another Day in Paradise (Phil Collins) – übrigens für mich einer der Höhepunkte -, „The Actor“ oder „Mama“.

Natürlich durfte der Jeans-Klassiker „Inside“ nicht fehlen. Der Songs gehörte jedenfalls zum schnellsten und härtesten, was an diesem Abend geboten wurde. Erst mit Peter Gabriels „Solsbury Hill“ kam am Ende des Sets noch mal eine ordentliche Portion Schwung in den Laden. Doch heute waren die Leute ohnehin nicht gekommen, um auszurasten, sondern sie wollten mit herzschmerzverzerrtem Gesicht im Meer der Melancholie dümpeln und dabei die Mischung aus alten und neuen Songs genießen. Gegen Ende des Sets durften dann auch die beiden Damen an den Violinen mal in den Mittelpunkt der Show rücken und jeweils einen Songs vortragen, bevor sie schließlich sogar „gegeneinander“ spielten. Fand ich als kleine Besonderheit eigentlich ganz gelungen.

Während man den „Airport Song“ aus irgendeinem Grunde vom Ende der Setlist gestrichen hatte, hängte man „Knocking on heaven’s door“ noch an den Zugabenteil ran. Hier ging es mit „Calling all Stations“ und „Congo“ nochmal etwas härter zur Sache.

Ganz klar, dass Publikum war zufrieden. Und wir konnten in der Überzeugung nachhause gehen, mal wieder ein paar Anekdoten für die Ewigkeit gesammelt zu haben – immerhin hatte ich noch nie gesehen, dass sich jemand seinen eigenen Klapp-Campingstuhl mit in ein Hallenkonzert bringt oder mit einem Fernglas das Geschehen auf der Bühne verfolgt. Wenn man RAY WILSON und seine Truppe zwei Mal gesehen hat, reicht es dann aber auch. Ali Ferguson wirkte irgendwie etwas missgestimmt, jedenfalls verzog er kaum eine Miene und insgesamt fehlt mir bei den Songs der Band dann noch irgendwie der Schwung und der Funke, der die Glückhormone zum Hüpfen bringt. Aber das ist ja, wie so oft, Geschmackssache!

 

Band:

Ali Ferguson (Gitarre, Gesang)

Steve Wilson (Gitarre, Gesang)

Filip Walcerz (Klavier, Keyboards)

Lawrie MacMillan (Bass, Gesang)

Ashley MacMillan (Schlagzeug, Percussion)

Alicja Chrzaszcz (Violine)

Barbara Szelagiewicz (Violine)

Ort

Vier Linden, Hildesheim

Kategorie

Setlist

American Beauty

That’s all

Easier that way

Lemon yellow sun

Follow the lie

Not about us

Another day in paradise

Bless me

The actor

Mama

Inside

Tale from a small town

Follow you Follow me

Sarah

Carpet Crawlers

Wait for better days

Show me the way

Shipwrecked

Horizons (Instrumental – Alicja)

Ripples

Estranged (Instrumental - Barbara)

Alicja vs. Barbara

Solsbury Hill

 

Calling all Stations

Congo

Knocking on heaven’s door

Spielzeit

| Thorsten Zwingelberg | Konzerte

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.