Wenn die ersten Töne von „Universal Metal“ ertönen, fragt man sich unweigerlich mit wem man es hier zu tun hat: HELSTAR? METAL CHURCH? JAG PANZER? Oder doch PRIMAL FEAR? Weder noch. Mit den Texanern BYFIST taucht mehr als 30 Jahre nach ihrer Gründung eine längst verloren gegangene Band endlich mit ihrem ersten Longplayer wieder auf.
Najo Vera (Gitarrist und einzig verbliebenes Gründungsmitglied) und seine Herren haben den Spirit der späten 80er Jahre perfekt ins neue Jahrtausend gerettet, so dass „In the End“ zwar mit einer fetten, zeitgemäßen Metalproduktion daher kommt, aber keine musikalischen Experimente enthält. Und für gewöhnlich gefallen mir „Metal-Hymnen“, die den Geist der Szene beschwören, musikalisch nicht besonders, doch der Opener „Universal Metal“ ist da eine Ausnahme und der Song stellt gleich zu Beginn die Weichen für den weiteren Verlauf der Scheibe. Seine volle Stimmgewalt zeigt Frontmann Raul Garcia allerdings erst in den folgenden Songs, in denen er auch in schwindelerregende Höhen vordringt. Dabei werden Erinnerungen an JUDAS PRIEST wach („In the End“, „Unconscious Suicide“), ebenso wie an NEVERMORE („With the Needle…“, „Ship of Illusion“, Scattered Witts“). Das Warten hat sich definitiv gelohnt: Mit „In the End“ legen BYFIST ein oberamtliches US-Power Metal Album vor, welches hinter den aktuellen Veröffentlichungen von JUDAS PRIEST, VICIOUS RUMORS oder PRIMAL FEAR in Nichts zurücksteht und diese teilweise sogar übertrifft. Hoffen wir mal, dass der Albumtitel kein Hinweis auf ein baldiges erneutes Ende von BYFIST ist…