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Lauschte man mal in den medialen Blätterwald hinein, so hörte man an allen Ecken und Ende, dass Mark Zonder ein Classic Rock Album mit Stadion Rock Qualität abliefern und bislang beschrittene Prog-Metal Pfade verlassen wollten. Doch schon beim ersten Hören des selbstbetitelten Debüts wird deutlich, dass der gute Mann doch nicht aus seiner Haut kann. Zwar steigt der Opener mit einem vergleichsweise simplen (und eingängigen) Riff ein, doch was Zonder da in den ersten Momenten trommelt, übersteigt schon das Lebenspensum der meisten typischen Classic Rock Bands. Macht aber nichts, denn das variantenreiche Drumming macht den Song richtig hörenswert.
„The Far Side Of The Horizon” beschreibt Zonder im RockHard als “Epic-Prog-Song” mit “Arena-Rock-Feeling im Refrain“. Puh. Für mich alten Werkbankmetaller klingt der knapp sechsminütige Track nach der hohen Schule des Prog-Metal. Der Refrain hat mit Stadion-Rock der Marke BON JOVI, POISON oder EUROPE nichts zu tun. Viel mehr fühle ich mich an Alders Band ENGINE erinnert, die ja durchaus eine düstere Atmosphäre versprühte.
Mit der ersten Single „Machine Gunner“ gibt es auch tatsächlich eine amtliche Salve in die Flanke: tolle Riffs, kraftvolles Drumming und energetische Vocals. Nach diesem Frontalangriff gibt es mit „Rise Again“ anschließend eine Verschnaufpause.
„Window Panes“ erinnert selbst den Hausherrn an FATES WARNING und Zonder stellt die Komplexität des Songs als besonders heraus. Recht hat er, denn hier wird feinster Prog-Metal zelebriert. Definitiv nichts für die Schüler-Coverband.
Komplex geht es weiter: „Run Away“ progt wiederum munter vor sich hin. Möglich, dass man sowas auch mal bei TOTO findet, für das Stadionpublikum aber sicherlich zu anspruchsvoll. Trotzdem ein toller Song.
Ruhig geht es in „Stranded“ zu und Alder katapultiert sich selbst in einen kraftvollen Refrain, der im Gegensatz zur gedämpften Grundstimmung des Songs steht.
„Borrowed Time“ dürfte zu den härtesten und modernsten Songs der Scheibe gehören, denn die schwergängigen Strophen schwitzen jede Menge Metal, bevor der Refrain die Spannung löst. Angereicht wird das Ganze mit einer verspielten Bridge.
Wer noch einen Beweis benötigt, dass sich ein Herr Zonder und ein Herr Alder nicht vom Prog-Metal lösen können, der bekommt ihn mit „Sometimes“, dem eigentlichen Albumcloser. Zonder selbst verweist hier im Interview auf die FATES WARNING Zitate.
Als Bonus gönnen A-Z den Fans noch „The Silence Broken“, welches laut ZONDER ein Feelgood Song á la JOURNEY und die perfekte Zugabe ist. Möglich.
A-Z stellt nicht nur die Protagonisten dieser neuen Band vor, sondern umreist in mancher Hinsicht auch die musikalische Bandbreite des Debüts, die Elemente des Classic Rock á la JOURNEY oder TOTO mit Versatzstücken der Marke GENESIS, FATES WARNING und ENGINE vermischt. Weltklasse Musiker können hörbar nicht einfach nur 08/15 Musik ohne musikalischen Anspruch spielen. So brilliert hier nicht nur die Rhythmussektion, auch Klampfer Joop liefert durchgängig ab. Frontmann Ray Alder ist gesangstechnisch mal wieder über alle Zweifel erhaben und gibt den Songs eine gewisse Melancholie mit.
Mit „A-Z“ liefern A-Z ein Debütalbum, welches von A bis Z überzeugt. Hoffentlich bleibt es keine Eintagsfliege.

Kategorie

V.Ö.

19. August 2022

Label

Metal Blade

Spielzeit

ca 51 Min.

Tracklist

01. Trial by Fire
02. The Far Side of the Horizon
03. The Machine Gunner
04. Rise Again
05. Window Panes
06. Run Away
07. Stranded
08. At the Waters Edge
09. Borrowed Time
10. Sometimes
11. The Silence Broken (Bonus Track)

Line Up

RAY ALDER (FATES WARNING) - Vocals
Mark Zonder (Ex-FATES WARNING, WARLORD) - Drums
Philip Bynoe (WARLORD, STEVE VAI) – BASS
Joop Wolters (STEVE WALSH, SIMON PHILLIPS) – Gitarre
Vivien Lalu (STEVE WALSH, JORDAN RUDESS) - Keyboards


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