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Schon der Opener 'Planet B' greift allerlei gesellschaftliche Missstände auf und klingt zudem hintergründig herrlich nach den TOTEN HOSEN. 'Mutausbruch' ist ein tiefgründiges, zorniges, aufrüttelndes Manifest für das Engagement eines jedes einzelnen von uns, das auch durch seine düstere bassgestützte Nachdenklichkeit im Verein mit dem hoffnungsmachenden Refrain zu überzeugen weiß. Ein überaus emotionaler und gefühlvoller Song ist 'Nachtronauten', der aufgrund seiner sehnsuchtsvollen Atmosphäre und freudiger Melancholie unter die Haut geht und bei dem man sich fragt, warum er in den großen Radiostationen nicht in der Heavy-Rotation gespielt wird, zumal CURSE mit von der Partie ist. Weltklasse!

'Letztes Leben' ist eine fröhlich erregende Rockhymne, die zum Leben im Jetzt animiert. Ein Track, der in nahezu jedweder Hinsicht auch von den ÄRZTEN stammen könnte, ist 'Lieben, wen ich will'. Zum einen wird das Tempo rasant angezogen, zum anderen ist der Text in Hinblick auf den Wortwitz nicht zu übertreffen und brilliert durch seine Interpretationsspielräume. Hammer! 'LaLaLa' hält der bundesrepublikanischen Gesellschaft kompromisslos und brutal den Spiegel vor und kommt als süßlich triefendes bajuwarisches Kleinod  mit Streichern und Bläsern daher. Ein klares Statement gegen Rassismus, Ignoranz und Idiotie gibt es in dem mitreißenden und eingängigen 'Gegenparty', ein Track, für den man ZSK gewinnen konnte und der zum lauten Mitgrölen nur so einlädt.

'Geschenk von oben' überzeugt durch seine kämpferische Sehnsucht, die sich vor allem in dem hymnischen Refrain manifestiert. Solch einen Song haben die schon genannten TOTEN HOSEN lange nicht mehr auf ihren Alben. Bei dem möglicherweise autobiographische 'Gefahr' sind ITCHY mit dabei. Ähnlich wie bei 'Westerland' von den ÄRZTEN handelt es sich bei 'Isar' um eine Liebeserklärung an die Münchener Heimat, die phasenweise mit Bläser-Ska-Elementen gespickt ist. Herrlich! Ein intensives, hoch emotionales Lied über Scheitern einer Liebe gibt es mit 'Wie Fremde', ehe das frohgemute 'Ticken anders als die Zeit' uns hoffnungsvoll in die Stille entlässt.

Fazit: Nichts ist für immer, der Name des Albums ist nämlich Programm. So politisch wie die TOTEN HOSEN und die ÄRZTE einmal waren, sind jetzt die KILLERPILZE: Denn in einer Zeit, die von Populismus, Hass, Idiotie und Ignoranz geprägt ist, zeigt das Trio eine klare Haltung. Auch in Puncto Musik und Wortwitz gibt es die ein oder andere Anleihe, ohne aber den genuin eigenen Sound zu vernachlässigen. So haben die KILLERPILZE mit ihrem vorerst letzten Longplayer ein Opus erschaffen, das erfrischend punkrockig daherkommt und meiner bescheidenen Meinung nach ihr bislang bestes ist. Genau das richtige und wirksamste Gegenmittel gegen den jetzt einsetzenden Herbstblues oder gegen ungute Stimmungen und Gefühle aller Art!



(1) Die Bravo war Jahrzehnte die führende Jugendzeitschrift mit Schwerpunkt Musik, Frag Dr. Sommer, Starschnitten und einer heute unglaublichen Auflage.
 
(2) Ein Musiksender, der ähnlich wie youtube Musikvideos gespielt hat, nur dass die vorher von einer Redaktion ausgewählt wurden und sie im Fernsehen gelaufen sind.

Kategorie

V.Ö.

06. September 2019

Label

killerpilzerecords

Spielzeit

Tracklist

01. Planet B
02. Mutausbruch
03. Nachtronauten (feat. CURSE)
04. Letztes Leben (feat. MASSENDEFEKT)
05. LaLaLa
06. Gegenparty (feat. ZSK)
07. Geschenk von oben
08. Gefahr (feat. ITCHY)
09. Isar
10. Wie Fremde
11. Ticken anders als die Zeit

Line Up

••• J O ••• F A B I ••• M Ä X •••


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