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Genretechnisch bewegen sich die beiden Nordamerikaner zwischen allen Schubladen. Auf der einen Seite growlt Justin DeTore dermaßen infernal, dass man nicht erstaunt wäre, wenn die Hölle zufrieren würde. Neben diesen todesmetallischen Anleihen sorgt ein mitunter doom-metalliges Tempo vor eine ungeahnte Intensität und Tiefgründigkeit. Abgerundet wird das alles durch eine ungemein hymnische Melancholie, die bisweilen auch Ausflüge in experimentelle, atmosphärische, hypnotische Gefilde einschlagen. Da ist man dann eher im (Alternative) Rock. Bestes Beispiel dafür ist der Track 'In Cipher I Weep', der neben allen eben genannten Aspekten auch mit unvermuteten Wendungen, Tempowechseln und funeralen, hintergründigen Orgeln aufwarten kann.

Als Vorbilder werden die „Peaceville 3 genannt, im besonderen ANATHEMA, aber natürlich schimmern immer wieder auch Anleihen von MY DYING BRIDE (mehr) und PARADISE LOST (weniger) durch. In gekonnter Manier gehen DREAM UNENDING aber ihren eigenen Weg und die Stärke liegt eindeutig in der epischen Martialität, die sich vor dem Hintergrund melodischer Infernalität so richtig zu entfalten vermag. Weltklasse umgesetzt zum Beispiel in 'The Needful'.

Weniger PARADISE LOST als vielmehr VALLENFYRE oder STRIGOI scheinen im ersten Teil des wahrscheinlich programmatischen, weil nach dem Namen der Band benannten Track, 'Dream Unending' Pate gestanden zu haben, ehe das Experimentelle der frühen ANATHEMA und der auch genannten, düster-depressiven THE CURE dominant wird. Musikalische Anspielungen auf Letztgenannte ('To Wish Impossible Things'?) finden sich trotz aller Brachialität auch im Rausschmeißer und titelgebenden Track 'Tide Turns Eternal'.

Kurz: DREAM UNENDING erschaffen mit ihrem Debütalbum 'Tide Turns Eternal' überaus mitreißende Klangerlebnisse, die sich vor allem im Spannungsfeld von martialischem Doom Metal mit hymnisch-melancholischer Infernalität und (Alternative) Rock mit einem deutlichen Hang zu hypnotischer Atmosphäre und Melancholie bewegen. Anhänger von MY DYING BRIDE, OCTOBER TIDE, ANATEMA, PARADISE LOST oder KATATONIA sollten unbedingt einmal reinhören. Es lohnt sich!


Kategorie

V.Ö.

26. Dezember 2021

Label

20 Buck Spin

Spielzeit

Tracklist

01. Entrance
02. Adorned In Lies
03. In Cipher I Weep
04. The Needful
05. Dream Unending
06. Forgotten Farewell
07. Tide Turns Eternal

Line Up

Tags



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