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Während einige andere Bands in den Pandemiejahren ein bisschen Pause machten oder sich gar auflösten, nutzten Sick Leave die Zeit, um an ihrem Erstling zu arbeiten. Mit tanzbaren Ska Punk, ordenlich Gebläse und guter Stimmung weht uns mit dem Album eine frische Brise aus Hamburg ins Gesicht.
Empfangen werden wir mit der ersten Single „Let’s call it“, die gleich mal die Weichen für die nächsten 40 Minuten stellt. Schwungvoll und mit rotziger Trompete und Posaune legen die sechs Jungs gleich mal ein gutes Tempo vor.

Ebenso klassisch im Ska bleiben wir auch bei „Constant Rain“, das nicht nur das Tanzbein zucken lässt, sondern uns auch etwas über die Vorzüge von Schietwetter erzählt, was wahrscheinlich aber nur Hamburger wirklich nachvollziehen können.
Über einen kleinen Umweg in Punk- Gefilde mit „One of us“, sind wir mit „A Boy’s Tale“ wieder im Third- Wave Ska Fahrwasser, ehe es in die ganz starke Mitte des Albums startet.

Wie so oft sind es nur Kleinigkeiten, die einen Song hervorheben. Sei es nun der gute Einsatz und Mix der Bläser und der Pickup der Drums bei „Find Her“, einem Song über das Finden „Der Einen“, oder der saucoole walking Bass und die stilistische Veränderung bei „Optimize your Life“, das macht einfach Spaß beim Hören und Lust auf mehr. Mit „Live forever“ haben Sick Leave dann auch eine richige Hymne auf der Scheibe. Beim mehrmaligen Hören bin ich allerdings immer wieder mit Freude an zwei Songs hängengeblieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das zurückgenommen und ruhige „Stay Low“ und das dicke Brett von einem Song „Storm and Sea“. „Stay Low“ will ob seines Tempos und der Stimmung gar nicht richtig auf das Album passen, und trotzdem bin ich froh, das der Track da ist. Der Song ist auf nötigste reduziert, auf die Stimme von Sebastian Jespersen, die Blues Rumba Patterns von Drummer Tim Lauks, getragen von Gitarrist Kevin Detter und untermalt mit einem Hammondorgel Soundbett von Keyboarder und Posaunist Jan Philipp Jacobs. So entwickelt sich eine wundervoll melancholische Stimmung. Das passende, die Stimmung aufnehmende Trompetensolo steuerte Gastmusiker Mark Bush (Mad Caddies, Voodoo Glow Skulls) bei.

„Storm and Sea“ verzichtet ebenso auf Ska typische Offbeats und schlägt musikalisch eine andere Richtung ein, dadurch hebt sich auch der Song etwas aus dem Rest des Albums ab. Mit mächtig Druck, fettem Bläsersatz und insgesamt sehr energisch treibt der Track, allen voran Drummer Tim, nach vorn. Apropos Bläsersatz. Da mein Herz für Blechbläser schlägt, freut mich, das Trompete,Posaune und bei „Walk in the Park“ auch Saxophon, nicht nur bloßes Gimmick sind, sondern gut platziert und eingebunden werden. Jeder der sechs Musiker, vom Drummer bis zum Bassisten, bekommt auf dem Album seinen Moment.

Launig und mitreißend tragen einen die sechs Hamburger durch die 40 Minuten ihres abwechslungsreichen Albums. Gerade das Spiel mit verschiedenen Stilen macht dabei viel des Reizes aus. Mal punkig rotzig, bluesig melancholisch, dann wieder schwungvoller Ska, inhaltlich mal ironisch, mal nachdenklich, kriegt man hier eine Menge geboten. Im Vordergrund steht aber immer die Lust auf Feiern und gute Stimmung.

Sick Leave legen mit der Debutscheibe gleich mal einen guten Start hin und präsentieren uns ein starkes Ska Album, an dessen Ende man einfach mit einem guten Gefühl rausgeht. Sick Leave sollte man sich merken, aber vor allem anhören.

Kategorie

V.Ö.

07. April 2023

Label

Choking Dinner Records

Spielzeit

40:03

Tracklist

1. Let's call it
2.Constant Rain
3. One of us
4. A Boy's Tale
5. Find her
6. Optimize your Life
7. Stay Low
8. Live forever
9. Storm and Sea
10. We play Ska
11. Punk Rocker
12. Walk in the Park
13. Mud

Line Up

Jan Greeven - Trompete
Jan Philipp Jacobs - Posaune, Keyboard
Kevin Detter - Gitarre
Sebastian Jespersen - Gesang, Saxophon
Thilo Smuszkiewicz - Bass
Tim Lauks - Schlagzeug

Bewertung

1

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