Skip to main content


Die umgehend durch Tom neu formierte Truppe um Gitarren-Legende Frank Blackfire, Kult-Drummer und SODOM-Diehard-Fan Husky sowie den zweiten Gitarristen Yorck Segatz ließ zunächst die Old School-Fraktion in Erwartung einer stilistischen Rückbesinnung auf die Ära der goldenen Achtziger jubilieren. Tatsächlich warf die Band nicht nur live beim Rock Hard – Festival 2018 mehr Fragen als Antworten auf.
Es folgten mit “Partisan” (11/2018) und “Out Of The Frontline Trench” (11/2019) zwei EPs, die zwar in Ansätzen zeigten, auf welche Kurskorrektur Tom seine Mannen einschwören wollte. Allein wirkliche musikalische Akzente konnte man mit dem solide bis guten aber auch mitunter weitgehend blassen Songmaterial nicht setzen. Im Gegenteil, denn es unterstrich rückwirkend sogar die Qualität der gesprengten Vorgänger-Besetzungen und Alben wie “In War And Pieces”, “Epitome Of Torture” und “Decision Day”.

Insofern erwartete ich “Genesis XlX” wahrlich mit gemischten Gefühlen. Nicht erst, seit der Veröffentlichung des monumental-epischen, einmal mehr von Joe Petagno erschaffenen, leider aber auch auf Hochglanz polierten Artworks.
Doch was nach dem “Blind Superstition”-Intro in Form von “Sodom & Gomorrah” vorab zunächst wiederum unspektakulär klang, nimmt sehr schnell, vor allem aber sehr rasant an Fahrt auf. Wer auf die 180°-Wende zurück zur “Obsessed By Cruelty”-, “Persecution Mania”- oder “Agent Orange”-Phase von SODOM spekuliert hatte, wird von Tom & Co. ordentlich vor den Kopf gestoßen werden. Natürlich liefert ein Blackfire mit seinen prägenden Leads und Soli den einen oder anderen Querverweis. Insgesamt wirkt “Genesis XlX” jedoch eher wie eine stilistische Achterbahnfahrt zwischen Alben wie “Better Off Dead”, “Til Death Do Us Unite”, “Masquerade In Blood”, “Code Red”, vor allem aber “Get What You Deserve”.

Denn so roh, ruppig, rotzig und angepisst klangen SODOM tatsächlich seit dem Ausstieg von Andy Brings nicht mehr. Gerade der Sound entschädigt für die vorangegangene EP-Performance. Überragend ist hierbei der knarzige Bass von Tom, der selten so schön zur Geltung gekommen ist, wie auf dem aktuellen Album. Darüber hinaus zeigt sich der Kopf von SODOM extrem kraftvoll und abwechslungsreich bei Stimme. Selbiges gilt allerdings  für das gesamte Songmaterial, das ebenfalls überzeugt wie lange nicht mehr. “Genesis XlX” ist SODOM in Reinkultur, traditionell aber frisch und nicht rückwärtsgewandt. “Waldo & Pigpen”, “Dehumanized”, “Friendly Fire”, “Euthanasia” oder “Glock N´ Roll” sind Granaten die ihr Ziel finden werden. Und mit “Nicht mehr mein Land” hat Tom ein weiteres deutschsprachiges Highlight auf einem SODOM-Werk verewigt.

Fazit:
Die neue Besetzung hat sich gefunden und Tom Angelripper hat seine Band neu erfunden. “Genesis XlX” gibt Tom ebenso recht, wie Bonded Makka und Bernemann.
Til thrash do us unite...!!!


Sodom – Friendly Fire _ Official Video:

Kategorie

V.Ö.

27. November 2020

Label

Steamhammer/SPV

Spielzeit

54:49

Tracklist

1. Blind Superstition 1:02
2. Sodom & Gomorrah 4:06
3. Euthanasia 3:54
4. Genesis XIX 7:09
5. Nicht mehr mein Land 4:29
6. Glock N‘ Roll 5:02
7. The Harponeer 7:10
8. Dehumanized 3:53
9. Occult Perpetrator 4:53
10. Waldo & Pigpen 6:26
11. Indoctrination 3:10
12. Friendly Fire 3:36

Line Up

Tom Angelripper – bass, vocals
Frank Blackfire– guitars
Yorck Segatz - guitars
Toni Merkel– drums

Bewertung

1

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.