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The Chapter bestehen bereits seit 2004, doch veröffentlichen erst jetzt, 14 Jahre später, auch bedingt durch eine längere Stand By Phase aus beruflichen Gründen der Bandmitglieder, ihr erstes Album in Eigenregie. Die Portugiesen stammen wie ihre Landsleute und Idole, Moonspell, aus Lissabon. Ferner sind auch Genre-Größen wie Opeth, Dark Tranquillity, Paradise Lost, Orphaned Land und Katatonia in der Presse-Info als Einflüsse genannt, was man auch zu sehr großen Teilen auf Angels and Demons heraushört.
 
Los geht es mit dem Titeltrack, der gleich mit Monspell-artigen Growls à la Fernando Ribeiro startet. Insgesamt wird eine sehr deathige Atmosphäre geschaffen, auch durch den prägnanten Gitarrensound. Doch es folgen dann auch ruhigere Parts mit Klargesang, der sich wohl an Jonas Renkse von Katatonia orientieren soll. Leider werden die Töne bei den cleanen Gesangsparts nicht immer wirklich getroffen, was etwas schade ist. Hingegen hat man das bei anderen Kapellen auch schon deutlich schlimmer gehört. Der dezente Einsatz von female vocals und die dunkel-doomigen Parts runden den Opener aber letztendlich gelungen ab.
Shattered Emotions ist eine sehr schleppende Doom-Nummer mit schön jaulenden Gitarren, die mich sehr an die ganz frühen Paradise Lost oder auch My Dying Bride erinnert.
Das darauf folgende Aenima Vipera ist ein etwas komplexerer Song mit schönen Gittarensoli, der gerade gesanglich etwas Moonspell wie auch EverEve Feeling aufkommen lässt.
For A Ghost ist zu Beginn wieder eine etwas flottere Nummer, die auch nach vorne marschiert, doch dann entpuppt sie sich doch als ein sehr gothic- und doomlastiger Song mit reichlich Flehgesang.
Sehr prägnant ist dann This Scar mit seinem markanten Gitarrenriffing. Aber auch schöne clean guitars der Marke Anathema gibt es hier auf die Ohren.
Die ersten Sekunden von To Live For erinnern vom Sound an 80er und frühe 90er Nummern, die auch von Judas Priest oder Sepultura hätten stammen können. Aber auch schon kurze Zeit später setzt wieder die extreme Tempodrosselung an. Die clean vocals klingen hier ein bißchen noch Jan Lubitzki von Depressive Age. Hervorzuheben wäre hier noch das gute Rhythmusgefühl des Drummers und die gute, saubere Gitarrenarbeit.
The Past ist Dead beschwört durch die Gitarren eine bevorstehende Gefahr herauf. Mittels kontinuierlichem Spannungsaufbau wird hier eine unheilvolle Atmosphäre geschaffen.
Der achte und letzt Track, The Librarian, lässt mich wieder in ganz alten Zeiten schwelgen. Von den Gitarren her hätte sich dieser Song auch locker auf Paradise Lost's Lost Paradise oder Gothic einreihen können. Instrumental definitiv der stärkste Track des Albums.
 
Insgesamt könnte die Produktion etwas druckvoller sein, mag aber auch daran liegen, dass ich das Album nur auf meinem JBL Flip 3 hören konnte und nicht auf der großen Anlage. Soll an dieser Stelle aber auch kein Kritikpunkt sein. Für eine Eigenproduktion liegt das Mastering im soliden oberen Bereich. Das Bandlogo mag ein wenig von der Art her an das von Opeth erinnern, der Sound tut es hingegen nicht. Zwar sind die acht Stücke auf Angels and Demons teilweise recht komplex, aber sie sind weit davon entfernt, progressiv zu sein oder gar nach Opeth zu klingen. Bleiben tut solides Material mit Höhen und Tiefen. Die Mankos sind meines Erachtens nach der Klargesang, an dem noch hart gearbeitet werden muss (oder man holt sich einen zweiten Sänger für die klaren Gesangsparts dazu) und teilweise leider auch das Songwriting. Man läuft zwar nicht Gefahr, das Album zu "überhören", aber wirklich hängen bleiben tun die Songs auch nach dem dritten oder vierten Hördurchlauf nicht. Vielleicht hat man einfach versucht, so viele Einflüsse wie möglich auf einmal auf dem Album unterzubringen, worunter dann leider die Songstrukturen gelitten haben. Ich kann die Scheibe gut hören, dennoch wurde ich dabei an viele alte Klassiker in meiner Sammlung erinnert, die ich dieser Veröffentlichung jederzeit vorziehen würde. Zugegeben; es handelt sich dabei um sehr stark Konkurrenz. Nun sollte das Fazit wiederum auch nich so negativ klingen, wie es das sich vielleicht für den einen oder anderen Leser dieses Reviews anhört. Geboten wird schließlich harter, düsterer Metal mit dem Schwerpunkt auf Doom, aber auch mit Ausflügen in die Bereiche Gothic und Death auf einem sehr soliden Niveau mit großem Potential für mehr was die Zukunft angeht. Schließlich waren die Demos der großen Vorbilder von den The Chapter Jungs damals auch nicht auf einem höheren Niveau, teilweise sogar schlechter. Deshalb kann da noch einiges kommen und man sollte die Band weiter auf dem Zettel haben.

Kategorie

V.Ö.

29. September 2018

Label

Eigenproduktion

Spielzeit

Tracklist

1. Angels and Demons
2. Shattered Emotions
3. Aenima Vipera
4. Librarian (Sorrow in Extinction)
5. For a Ghost
6. This Scar
7. To Live For
8. The Past Is Dead

Line Up

Pedro Antunes - Drums
Joao Gomes - Guitars
Pedro Almeida - Guitars
Pedro Rodrigues - Vocals

Bewertung

1

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