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Personell gehören sie zu den Konstanten des harten Rock: THUNDER sind im Grunde heute noch in unveränderter Besetzung aktiv. Und auch wenn man stilistisch in den vergangenen 33 Jahren mal hier, mal da an einer Schraube gestellt hat, lieferten die Briten doch immer hohe Qualität ab. Nun ist es also an der Zeit, die drei ersten Alben in aufgemotzter Version wieder auf den Markt zu bringen.

Mit ihrem Debüt „Backstreet Symphony“ verpassten die Engländer nur knapp die Top 20 in ihrer Heimat. In den USA waren die Top 100 immerhin in Sichtweite. Doch jenseits der Zahlen schlug das Debüt bei der Hard Rock Gemeinde ein wie eine Bombe. Zwar hatte man der Truppe auch einen zarten Hauch von Haarspray verpasst, doch die Songs begeisterten durchweg durch ihren eigenen britischen Stil, der sich vom amerikanischen Hair Metal absetzte. Verantwortlich dafür war nicht nur die geniale Gitarrenarbeit des kongenialen Duos Morley-Matthews oder der kraftvolle Punch von Schlagzeuger Harry James, sondern vor allem das einzigartige, unverkennbare Organ von Sänger Danny Bowes. So überrascht es wenig, dass Songs wie „Dirty Love“, „She’s So Fine“, „Higher Ground“ oder das titelgebende „Backstreet Symphony“ auch heute noch absolut hörenswert sind. Mit „An Englishman On Holiday“ hinterließen THUNDER schon damals ihre britische Duftmarke, während sich das Video zur „Gimme Some Lovin‘“ Coverversion eher an amerikanischen Vorbildern orientierte. Mich packte der Song damals so, dass ich mir sofort die LP besorgte. Die damalige Zeit war reich an Power Ballade, doch „Loved Walked In“ rangiert bis heute sicherlich unter den Top 3.
Rückblickend verwundert es also nicht, dass THUNDER kurzfristig den Eröffnungsslot für das Monsters of Rock im legendären Castle Donington erhielten – der Livemittschnitt ist übrigens auch hörens- und sehenswert. Aufgepimpt wurde das Re-Release mit drei Liveversionen aus den Jahren 2002 und 2008.

Zwei Jahre und eine Tour im Vorprogramm von AEROSMITH später legten THUNDER mit „Laughing On Judgment Day“ nach. Dieses Mal reichte es für die Top 10 im UK und auch in Deutschland knackte man die Top 100. Die USA ignorierten die Band wieterhin. Selber schuld, denn das Zweitwerk der Briten konnte abermals eine Reihe gelungener Hardrocker aufweisen, auch wenn es heute wohl vor allem „Everybody Wants Her“, die starke Ballade „Low Life In High Places“ und das ruhige „Like A Satellite“ in die Playlisten der Fans schaffen. Doch auch das stellenweise an CINDERELLA erinnernde „A Better Man“ ist in Würde gealtert. „The Moment of Truth“ zeigt bereits, dass die Bandmitglieder ein Faible für Funk haben. Eine Leidenschaft, die in Zukunft noch stärker ausgelebt werden sollte. Aber auch ein Song wie „Today The World Stopped Turning” ist heute noch hörenswert.
Mit diesen Songs im Gepäck ging es auf Tour mit IRON MAIDEN und in Europa – stilistisch passender – mit EXTREME. Für Basser Mark Luckhurst war danach Schluss und er wurde durch Mikael Höglund ersetzt.

Mit diesem machte man sich an die Arbeiten zum Drittwerk „Behind Closed Doors“, welches nach Touren mit DEF LEPPARD und UGLY KID JOE 1995 erschien. Schon der Opener „Moth To The Flame“ zeigt die Briten deutlich härter, während „Fly on the Wall“ die funkigen Vorlieben der Songwriter aufnimmt und man sogar Bläser hört. Danach wird es mit „I’ll Be Waiting“ ruhig – und für meinen Geschmack etwas langatmig. Da freut man sich doch über „River Of Pain“, mit dem THUNDER den Stil des Debüts nochmal aufgreifen. Auch „Stand Up“ orientiert sich am straighten Rock der Anfangstage. Höhepunkt des Albums ist aber sicherlich die geniale Power Ballade „Castles In The Sand“.
Unterm Strich ist „Behind Closed Doors”, welches mit vier Livesongs aufgemotzt wurde, für mich das schwächste Album dieser „Trilogie“.
Komischerweise erweckte der Nachfolger „The Thrill Of It All“ weniger Aufmerksamkeit als der Vorgänger. Dabei enthält das Album mit Songs wie „Pilot Of My Dreams“, „Living For Today”, “Welcome To The Party” oder dem Titelsong wirklich starke Rocker. Für mich im Vergleich stärker als „Behind Closed Doors“, aber das ist eine andere Geschichte…

Kategorie

V.Ö.

28. April 2023

Label

BMG

Spielzeit

Tracklist

Backstreet Symphony

She's So Fine
Dirty Love
Don't Wait For Me
Higher Ground          
Until My Dying Day
Back Street Symphony
Love Walked In
An Englishman On Holiday
Girl's Going Out Of Her Head
Gimme Some Lovin'
Distant Thunder
She's So Fine (Live at Marquee London, 2002)
Until My Dying Day (Live at Marquee London, 2002)
Gimme Some Lovin' (Live at Nottingham Rock City, 2008)

Laughing On Judgement Day

Does It Feel Like Love?
Everybody Wants Her
Low Life In High Places
Laughing On Judgement Day
Empty City
Today The World Stopped Turning
Long Way From Home
Fire To Ice
Feeding The Flame
A Better Man
The Moment Of Truth
Flawed To Perfection
Like A Satellite
Baby I'll Be Gone
A Better Man (Live at Shepherd's Bush Empire London, 2005)
The Moment Of Truth (Live at Nottingham Rock City, 2011)*
Like A Satellite (Live at Shepherd's Bush Empire London, 2007)
*LP only

Behind Closed Doors

Moth To The Flame
Fly On The Wall
I'll Be Waiting
River Of Pain
Future Train
'Til The River Runs Dry
Stand Up
Preaching From A Chair
Castles In The Sand
Too Scared To Live
Ball And Chain
It Happened In This Town
In A Broken Dream (Live at Club Citta Japan, 2000)
Stand Up (Live at Shepherd's Bush Empire London, 2005)
'Til The River Runs Dry (Live at Nottingham Rock City, 2005)
Preaching From A Chair (Acoustic at Tackle Out Studio Hove, 2019)

Die Wiederveröffentlichungen erscheinen bei BMG am 28. April 2023 als CD-Digipak und limitierte 2LP-Farbvinyl-Ausgabe
Backstreet Symphony ist als Doppel-LP gepresst; 1 goldene Scheibe & 1 silberne Scheibe.
Laughing On Judgement Day ist eine Doppel-LP; 1 weiße Scheibe & 1 blaue Scheibe.
Behind Closed Doors ist eine Doppel-LP; 1 klare Scheibe und 1 rote Scheibe.

Line Up


Bewertung

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