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Wer ist dieser WIRTZ? DANIEL WIRTZ heißt er. Als es noch VIVA und VIVA2 gab, geisterte mal der Clip Weatherman der deutschen Gruppe SUB7EVEN in der Flimmerkiste herum. Da war der gute Herr Wirtz seinerzeit am Mikro. 

Das Fernsehformat Sing meinen Song - Das Tauschkonzert bot ihm solo eine Plattform und sorgte meiner Bewertung nach für einen sehr großen Sprung für seine Reichweite. Der optische Eindruck ist der eines amerikanisch-kanadischen Holzfällers mit Trucker-Kappe, volltätowiert, Vollbart, Piercings - und eher jugendlich krächsender Stimmfarbe. Also eher Indikatoren für den modernen, urbanen Mann als Adressat von Bart- und Haarpflegeprodukten denn für den vor allen Dingen physisch allen Umweltbedingungen strotzenden Handwerker. Genug der Oberflächlichkeit und Ironie, denn das wird WIRTZ als Musiker und Texter nicht gerecht. 

Seine Solo-Diskographie kenne ich überhaupt nicht, daher bewerte ich auch nicht die aufgenommenen Songs im Vergleich zum Original (ich habe mir auch nicht die Mühe gemacht, die Originale herauszusuchen), sondern die pure Wirkung des Albums Unplugged II. 
Unplugged II - das suggeriert unplugged aufgrund der Konnotation zum bekannten Sendeformat - ist nicht die Aufnahme eines Livekonzerts unter Nutzung von Akustikgitarren als Substitut für E-Gitarren sowie anderen eher nicht elektrifizierten Instrumenten, sondern es ist ein neu arrangiertes Album unter Verwendung von u. a. Streichern und Klavier. 

Mir fällt von der Gesamtstimmung auf, dass ich Unplugged II eher in moll, denn in dur arrangiert sehe. Allenfalls melancholisch, wobei die nachdenklich depressive Stimmung überwiegt. 
Die Texte entfallten eine sehr gute Wirkung, sie machen nachdenklich. Beispielhaft nehme ich Lieder heraus, die mir besonders auffielen: Bilder von damals führt einen in die eigene Frühphase, weil man das Vorgetragene selber (z. T.) so wargenommen hat. Entdeckung der Langsamkeit kommentiert unsere moderne Gegenwart mit der grenzenlosen 24/7 Verfügbarkeit. Das verheißene Glück geht um Deutungshoheit der Wahrheit oder des Richtigen, um am Ende die Freiheit zu verlieren, weil sie nicht mitkommt. Elf Zeugen hat nichts mit Fußball zu tun, sondern es stammt von WIRTZ´ Debüt und bedeutet, dass die auf dem Debüt versammelten elf Lieder eine Momentaufnahme seiner damaligen Lebensphase repräsentieren. Elf Zeugen ist auch das einzige Stück, was nicht den Alben Auf die Plätze, fertig, los (2015) und Die fünfte Dimension (2017) entspringt. 

Wenn man sich auf Unplugged II einlässt, wird man von der Stimmung der Musik und den Texten sehr schnell ergriffen. Und das Album funktioniert besonders, wenn man die Originale gar nicht kennt. 

Kategorie

V.Ö.

17. Januar 2020

Label

Wirtzmusik/Tonpool

Spielzeit

54:07 min

Tracklist

1. Auf Die Plätze, Fertig, Los
2. Bilder Von Damals
3. Regentropfen
4. Wer Wir Waren
5. Wir
6. Gib Mich Nicht Auf
7. Sehnsucht
8. Entdeckung Der Langsamkeit
9. Die Fünfte Dimension
10. Moment Für Die Ewigkeit
11. Das Verheißene Glück
12. Mantra
13. Elf Zeugen

Line Up

Wirtz - Gesang
namenlose Mitmusiker

Bewertung

1

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