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Candice Night – Sea Glass

VÖ: 25. April 2025   •   Label  earMUSIC, earMUSIC/Edel
“No longer lost upon the sand...” Sea Glass” is for you to treasure...”- Candice Night 

Es sollte ein Album über das Leben werden. Und was CANDICE NIGHT nun auf ihrem ersten Soloalbum abliefert, ist sogar noch mehr geworden: Ein Album für das Leben.

Der Metal-Gemeinde ist die kongeniale Partnerin von Richie Blackmore natürlich in erster Linie seit Jahrzehnten durch BLACKMORE’S NIGHT ein Begriff. Auf „Sea Glass“ präsentiert sich die Amerikanerin weniger folkloristisch, greift viel mehr Elemente von Country, Gospel und Pop auf und verbindet dies zu einer meist melancholischen Singer-Songwriter Mischung, die ebenso geerdet wie hoffnungsfroh klingt. „Angel and Jezebel“ gehört sicherlich zu den mainstreamigsten Nummern des Albums, weshalb es auch nicht verwundert, dass es gleich in zwei unterschiedlichen Versionen enthalten ist. Dabei ist die Bezeichnung „Rock Version“ nicht zu wörtlich zu nehmen – der Härtegrad bleibt sicherlich hinter der KLAUS LAGE BAND zurück und man muss nicht befürchten, die Schwiegermutter mit zu harschen Rocksounds zu vergrämen. Auch dass „Unsung Hero“ als Single ausgekoppelt wurde, verwundert nicht, handelt es sich doch um einen maximal eingängigen Song mit Folk-Wurzeln. Das orientalisch angehauchte und mit klassischen Elementen gewürzte Instrumental „Dark Carnival“ fügt sich perfekt in das Album ein und könnte sicherlich auch von einem BLACKMORE’S NIGHT Album stammen. Genauso wie „When I Want To Fly“, in dem CANDICE mit ihrer engelsgleichen Stimme überzeugt.
In einer Welt in der nur noch das Recht des Lautesten zu gelten scheint, bietet CANDICE NIGHT mit „Sea Glas“ für eine knappe Stunde die Möglichkeit zu einer Auszeit, um die Gedanken schweifen zu lassen. „Sea Glass“ setzt nicht auf Lautstärke und doch gelingt es dem Album Akzente zu setzen, Emotionen zu erzeugen und zu bewegen und zu erden. Trotz der poppigen Anleihen orientiert sich „Sea Glass“ nicht am Mainstream der Pop-Musik, sondern lädt den Hörer ein, zusammen mit der Künstlerin einige Zeit in ihrer musikalischen Nische zu verweilen, die Gedanken zu ordnen und gestärkt in die Welt zurückzukehren. Auch hier gilt: Kunst kommt nicht von künstlich! Und das hört man dem Album an.
Candice Night - The Last Goodbye