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Volbeat - God Of Angels Trust

VÖ: 06. Juni 2025   •   Label  Vertigo/Universal Music

Ich denke, ich kann mich mit Fug und Recht als einen VOLBEAT Fan der ersten Stunde bezeichnen. Die ersten drei Alben sind bis heute für mich unerreicht, schließlich ließen sie sich praktisch in keine Schublade stecken. Diese Mischung aus Metal, Rock ’n’ Roll, Punkrock, Country und Blues gab es bis dato noch nicht, und die Bezeichnung als „Elvis-Metal“ kam nicht von ungefähr.

Natürlich dürfen und sollen sich Bands auch weiterentwickeln, leider aber war die eingeschlagene Richtung meiner Meinung nach ein wenig zu Mainstreamig – dennoch gab der Erfolg den Musikern um Mastermind Michael Poulsen Recht.

Weltweit mehr als 143 Platin- und Goldauszeichnungen sowie zehn Nummer-1-Hits in den Billlboard Mainstream Rock Airplay Charts (mehr als jede andere Band außerhalb Nordamerikas) später steht nun das nunmehr neunte Album “God Of Angels Trust” kurz vor der Veröffentlichung. Ein Grund sich noch einmal mit dem Trio aus Kopenhagen zu beschäftigen.

Vor dem eigentlichen Hören des Albums, welches aktuell noch besser gehütet wird als das Gold in Fort Knox, noch einmal schnell die Ankündigung überfliegen: „In der Vergangenheit habe ich mir beim Songwriting viel Zeit genommen und mich an so vielen Details festgebissen, bevor der Song dann fertig war“, erklärt Michael Poulsen. „Diesmal wollte ich eine Volbeat-Platte machen, ohne zu viel nachzudenken. Anstatt einer bestimmten Struktur zu folgen, sagte ich mir: ‚Okay, es gibt keine Regeln. Ich kann machen, was ich will. Ich kann mit einem Refrain beginnen oder Songs schreiben, die einfach aus lauter aufeinander gestapelten Strophen bestehen. Alles ist möglich.‘ Das war für mich befreiend und hat das Songwriting dieses Albums enorm spannend gemacht.“

Klingt erst einmal vielversprechend, ist es aber leider am Ende nicht so wirklich. Klar gibt es Songs die wieder an die alten Volbeat erinnern, die mich damals so begeistert haben, so zum Beispiel der Opener „Devils Are Awake“ der mit stampfenden Riffs einsetzt und das Tempo hochhält. Dennoch bleibt der Song weiterhin doch sehr radiotauglich, wie bereits die Songs der letzten Alben.

“By a Monster’s Hand” setzt die alten Tugenden konsequent fort, lässt aber ebenfalls eine gewisse Härte vermissen und ist leider eben nicht wie versprochen „Wild, unberechenbar und unkonventionell“, zumindest nicht für Volbeat-Kenner. Auch die Texte fallen nicht aus dem Rahmen des bekannten und weisen wieder von den Erzählungen her in Richtung der ersten Alben.

„Acid Rain“, „Time Will Heal“ und „Lonely Fields“ holen mich leider überhaupt nicht ab, bremsen meiner Meinung nach das Album sogar insgesamt ein wenig aus.

Die anderen Songs fließen mehr oder weniger mit. Herausstechen tut noch einmal „In the Barn of the Goat Giving Birth to Satan's Spawn in a Dying World of Doom“ nicht nur wegen des interessanten Titels, ich höre schon die Moderatoren bei Radio Bob oder anderen sich die Zunge brechen. Auch die Ausführung des Songs lässt mich in Erinnerung an die gute alte Zeit schwelgen.

Ist es ein schlechte VOLBEAT Album? Nein, sicherlich nicht! Ist es ein überragendes VOLBEAT Album? Nein, leider auch nicht! Insgesamt sortiert es sich im guten Mittelfeld ein.

Alles in allem macht das Album Spaß beim Hören, bleibt aber insgesamt nicht so im Gedächtnis hängen wie man, oder in diesem Falle ich, es mir gewünscht hätte. Für mich bleibt am Ende nur zu sagen: Ein gutes Album, welches in die richtige Richtung geht, hierbei aber unter seinen Möglichkeiten bleibt. Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, dass es in nur fünf Wochen aus dem Boden gestampft wurde. Genau wissen werden wir es allerdings nie.

Volbeat - In the Barn of the Goat Giving Birth to Satan’s Spawn in a Dying World of Doom