Doch die fünf Franken können auf „The Hammer Of Justice“ mit einer sehr gekonnten, ausgewogenen und angenehmen Mischung aus Thrash und Death Metal aufwarten, die metallicalastige Riffs mit derbem Grunzgesang verbindet. Die dreizehn Songs enthalten, auf eine gute halbe Stunde komprimiert, neben dem Twisted Sister – Cover „Street Justice“ eine beachtliche Menge an moshtauglichen Riffs und melodischen Leads, die das Durchhören der Platte angenehm gestalten. Auch die Produktion glänzt mit einem hervorragenden Sound. Und mit sechs bzw. vier Sekunden sind „R.C.P.A.S. Pt. 1“ und „R.C.P.A.S. Pt. 2“ wohl dazu prädestiniert, bei Samplercassetten die letzten freigebliebenen Bandzentimeter auszuschöpfen zu helfen. Danke! Der letzte Song, „Highschool Death“, stößt mir hingegen mehr als übel auf. Zwar werden Justice im Bandinfo als Schelme angepriesen, bei denen es „mitunter auch nicht allzu bierernst“ zuginge. Doch besser bierernst als in diesem Falle wohl bieralbern. Denn heutzutage noch einen Song zu schreiben, in dem wohl postpubertärem Größenwahn entsprungene Abrechnungsphantasien mit Lehrern entworfen werden, auf die man sich des Nachts trotz angekratzten Egos noch einen runterholen kann, finde ich extremst daneben. Für diesen auch musikalisch bescheidenen Song ziehe ich daher fünf Punkte ab, damit die Jungs mal wissen, was „Justice“ ist. Den Rest des Albums finde ich echt klasse. Doch so geht’s eben nicht! In ihrem – an den riesigen Geheimratsecken abzulesenden – Alter sollten die Jungs es eigentlich besser wissen!