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„Host“ polarisierte und schied die Geister, ähnlich der aktuellen politischen Lage in Europa standen die Progressiven, vermeintlich Unvoreingenommenen den Traditionalisten gegenüber, die in einer sich rasant verändenden Welt wollten, dass zumindest im Musikbereich alles so wie auf „Shades Of God“ oder „Icon“ bleibt.

Natürlich gab es auch noch eine dritte Gruppe, die mit „Host“ überhaupt zum ersten Mal mit PARADISE LOST in Berührung gekommen sind. Das galt auch für meine Wenigkeit. Eigentlich in der Alternative-Rock-Ecke beheimatet, waren die Briten für mich 1999 die besseren und härteren DEPECHE MODE, die um die Jahrtausendwende die Fahne des etwas darbendem Genre hochhalten konnten.

Jetzt, 19 Jahre später, befinden sich zwar 99 PARADISE-LOST-Songs auf meinem MP3-Player, aber aufgrund von Platzmangel musste „Host“ schon vor längerer Zeit weichen, aber nach dem ersten Hören der remasterten Version fragt man sich „wieso“. Denn der Longplayer hat über die Jahre nichts von seiner Anziehungs- und Strahlkraft verloren. Er wirkt nach wie vor frisch und überhaupt nicht aus der Zeit gefallen. Trotz der exorbitant hohen Elektronisierung in Form von Keyboards und Samplings ist es gerade die äußerst intensive und tiefe Emotionalisierung, die wirklich hervorragende Songs hervorgebracht hat. Da sind dann auf der einen Seite die ruhigen, aber nicht minder kraftvollen Tracks wie 'Harbour', 'It's Too Late', 'Wreck' oder eben auch der Titeltrack 'Host', die voll von Wehmut, Sehnsucht und Melancholie eine ungeahnt gefühlvolle Atmosphäre zu erschaffen vermögen. Auf der anderen Seite stehen die verhalten optimistischen, dynamischeren Tracks wie 'Nothing Sacred', 'Behind The Grey', 'Made The Same' oder 'Permanent Solution', die aber allesamt trotzdem mit einer gehörigen Portion Nachdenklichkeit versehen sind.

Fazit: „Host“ ist und bleibt das experimentierfreudigste, ungewöhnlichste, elektronischte, und deshalb auch umstrittenste Album der Gothic-Metaller von PARADISE LOST. Es wie das schwarze Schaf der Diskographie zu behandelt, wird dem Opus aber in keiner Weise gerecht. Denn es enthält wirklich durch die Bank weg nur herausragende Tracks, die durch ihre düstere, wehmütige Intensität sowie durch ihren dynamischen Melancholie-Faktor mehr als zu überzeugen wissen. Man muss sich auf das Elektronische halt nur einlassen können...

 

Kategorie

V.Ö.

16. März 2018

Label

Nuclear Blast

Spielzeit

Tracklist

01. So Much Is Lost
02. Nothing Sacred
03. In All Honesty
04. Harbour
05. Ordinary Days
06. It's Too Late
07. Permanent Solution
08. Behind The Grey
09. Wreck
10. Made The Same
11. Deep
12. Year Of Summer
13. Host

Line Up



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