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Und tatsächlich könnte kein Titel das neue Album der Band Sludge besser beschreiben, als eben „Lava“: Auf ihrem mittlerweile vierten Album legt die 1994 in Lausanne (Schweiz) gegründete Gruppierung um Samael-Gitarrist Makro eine zähflüssige Mixtur aus Death und Doom Metal vor, die dumpf in den Magen fährt und dort nur schwer zu verdauen ist.
Denn „Lava“ ist kein einfaches Album, und die Probleme beginnen schon beim Sound: Während die letzten zwei Alben von Fredrik Nordström abgemischt wurden (der unter anderem auch Dimmu Borgir, The Haunted und In Flames mit adäquatem Sound versorgt), war diesmal ein gewisser Serge Morattel für das Mischpult verantwortlich (ein Name, der bislang vollkommen unbekannt ist; es sei denn, man kennt „Knut“, „Nostromo“ oder „Shora“, deren Alben der gute Serge angeblich auch schon abgemischt hat). Was auch immer Meister Morattel sich beim Sound von „Lava“ gedacht hat – herausgekommen ist dabei ein etwas breiiger Mix, welcher den ohnehin schon starr hämmernden Riffs und den wenig abwechslungsreichen Screams von Sänger „Odin“ noch ein weiteres Quäntchen Monotonie beisteuert. Dadurch werden die Songs oft noch anstrengender zu hören.
Dass die Scheibe aber an ihrem Sound nicht so schnell zu Grunde, ist dem recht abwechslungsreichen und originellen Songwriting der Band zu verdanken: Während sich „Lava“ am Anfang noch ruppig und zornig zeigt (quasi als vertonter Vulkanausbruch), häufen sich am Ende zunehmend doomige und sägend-langsame Tracks, die in dem Instrumental „The End“ (dem letzten Titel der CD, wie passend) ihren Höhepunkt finden und die „Lava“ schließlich musikalisch erkalten lassen. Auch der seltene Einsatz von sauberen Vocals oder Synthesizer-Samples sowie die Vertonung von Baudelaires „Satanischen Versen“ im Track „Below“ steigern das Interesse, obwohl weder melodisch, noch soundtechnisch hier viel passiert, und auch die bruchstückhaften Texte rangieren irgendwo zwischen „kryptisch und zusammenhangslos“ bis „interessant und atmosphärisch“.
„Lava“ abschließend zu beurteilen ist daher mindestens ebenso schwer, wie die Scheibe zu hören. Einerseits ist da der breiige Sound, der mir einfach zu platt und undifferenziert daherkommt. Auf der anderen Seite ist jedoch deutlich zu merken, dass sich hier jemand durchaus seine Gedanken gemacht hat, und die Lieder wie auch das Album insgesamt sind in ihrer Struktur nicht von schlechten Eltern. Am Ende steht daher leider nur der Durchschnitt – und die Hoffnung, dass die Band es nächstes Mal besser macht. Denn Potential haben Sludge allemal.

Kategorie

V.Ö.

23. Mai 2008

Label

Mighty Music

Spielzeit

Tracklist

Line Up

Tags


Bewertung

1

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