Zum Hauptinhalt springen


Die Mannen von THE HALO EFFECT, die sich während der Corona-Zeit zusammengefunden haben, um sich ihrer Leidenschaft für den melodischen Death Metal hinzugeben, und die mit "Days Of The Lost" ein von den Kritikern sehr wohlwollend aufgenommenes Debütalbum herausgebracht haben, stehen nun mit ihrem Zweitlingswerk in den Startlöchern.

Und der zweite Longplayer ist bekanntlich der der schwierigste, wie der Volksmund weiß. "March Of The Unheard" ist so etwas wie ein sehr gut gepflegter älterer S-Klasse-Mercedes. Er muss vorgeglüht werden, man darf auch keine unverhergesehenen Extravaganzen erwarten, aber wenn er erst einmal marschiert, ist der durch nichts aufzuhalten und ein überaus erfüllendes Fahrgefühl breitet sich wohlig aus. Man weiß, was man hat und kann darauf vertrauen. Das gilt auch für den Longplayer.

Die ersten drei Songs brauchen etwas Zeit und zumindest einen zweiten Durchlauf, um richtig zu zünden. Wenn das aber geschehen ist, gibt es kein Halten mehr. Das gilt auch für die brachiale Vorabveröffentlichung 'Detonate', die durch ihre verspielte dynamische Melodik zu überzeugen weiß. 'Cruel Perception' besticht durch seine atmosphärische Nachdenklichkeit, die immer wieder auch viel Raum für dynamischen Optimismus lässt. Richtiges Mitreißpotenzial besitzt 'March Of The Unheard', der nicht ohne Grund zum titelgebenden Albumtrack geworden ist.

Bis hierhin scheint die Devise "keine Experimente" gewesen zu sein, aber mit 'Forever Astray' beackert ein Track unsere Trommelfelle, der neben den typischen unsauberen Stockholmer Death Metal Vocals auch mit Klargesängen aufwarten kann. Und selbige gehen bei mir direkt unter die Haut ins Blut und verbreiten eine ungeahnte emotionale Tiefe, die diesen Song vielleicht zum besten des Albums macht. In dem anschließenden schmachtenden 'Between Directions' sorgt Streicherbegleitung für das besondere Etwas. In 'The Burning Point' werden noch einmal alle Genre-Trademarks zur vollendeten Perfektion gebracht, ein würdiger Abschlüss, ehe das Instrumental 'Coda' das Album ausklingen lässt.

Fazit: Die melodischen Death Metaller von THE HALO EFFECT legen mit "March Of The Unheard" einen überzeugenden zweiten Longplayer vor, der den Göteburger Sound in Reinform in einem überaus dynamischen, spielfreudigen und frischen Gewande präsentiert, der zugleich aber auch so variations- und variantenreich ist, dass es mit jedem Hören etwas Neues zu entdecken gibt.

Kategorie

V.Ö.

10. Januar 2025

Label

Nuclear Blast

Spielzeit

Tracklist

01. Conspire To Deceive
02. Detonate
03. Our Channel To The Darkness
04. Cruel Perception
05. What We Become
06. This Curse Of Silence
07. March Of The Unheard
08. Forever Astray
09. Between Directions
10. A Death That Becomes Us
11. The Burning Point
12. Coda

Line Up

Niclas Engelin | guitar
Jesper Strömblad | guitar
Mikael Stanne | vocals
Peter Iwers | bass
Daniel Svensson | drums


Bewertung

1

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.