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Mit ´Eyes Of Oblivion´ und den Konzerten haben THE HELLACOPERS gezeigt, wie Comeback geht. Da liegt die Latte für Album Nummer Zwei der neuen Zeitrechnung natürlich extrem hoch.

Es ist so clever wie beachtlich, wie die Band mit dem Druck umgeht. Die Schweden haben sich in der Pampa verschanzt, um die elf Songs in aller Ruhe aufzunehmen. Das hat gewirkt, sie schaffen das Kunststück, gleichzeitig entspannt und vital zu klingen. Das Motto beim Songwriting war wohl Back To The Future. Alle, die sich jetzt Hoffnungen machen, dass ´Overdriver´ supershitty to the max klingt, muss ich enttäuschen. THE HELLACOPTERS gehen in der Musikgeschichte zurück und bauen die Anteile des 60er und 70er Rocks aus. Mit ´Faraway Looks´ gibt es allerdings auch einen Track, der alle Old School Jünger mehr als zufriedenstellen sollte.

Das Album startet wie ein Konzert und wenn Songs wie ´Wrong Face On´ oder ´Faraway Looks´ in der Mitte etwas runtergefahren werden hört man förmlich das mitsingende Publikum. Das macht die Platte noch lebendiger. Es fehlen nur die frenetischen „We want more!“ bzw. „Zugabe!“ Rufe zum Ende des Albums. Die würden allerdings nicht zum mir sehr angenehmen Understatement der Band passen. Die lässt einfach die Musik sprechen - und wie.

Normalerweise bedauere ich es, wenn Bands ihren Härte- oder Rotzfaktor reduzieren, die neueren HELLACOPTERS aber überzeugen mich fast noch mehr als die Alten. Die Band hat inzwischen eine unglaubliche Bandbreite in ihren Songs und fügt mit jedem Album noch Nuancen hinzu. So viel Sonne wie bei ´Do You Feel Normal´ kam noch nie bei einem HELLACOPTERS Track aus den Boxen. Sehr gelungen ist auch das eher düstere ´The Stech´ dass den Text atmosphärisch wirklich gelungen umsetzt (Da kommen mir gleich mal wieder TOTENMOND mit ihrer grandiosen Textzeile „Magie der Liebe mir entgegen stinkt“ in den Sinn.).

Das Tempo der Weiterentwicklung ist so gewählt, dass wohl nur sehr wenige Fans auf der Strecke bleiben. Absolut erwähnenswert ist, dass der Bass präsenter als auf dem Vorgänger ist, was die Songs zusätzlich aufwertet. Man hört dem Album an, dass es nicht mal eben rausgehauen wurde. Die Refrains brennen sich sofort in der Hirnrinde ein, sowas schüttelt wohl selbst ein Nicke Andersson nicht einfach aus dem Ärmel. Dazu strotzen die Songs vor kleinen Details der Instrumente. Auch die Sirene in der Mitte von ´Wrong Face On´, die im Übrigen ein Grund dafür ist, sich die Scheibe über Kopfhörer zu geben, zeugt von Liebe zum Detail.

Es gibt einfach Songs, die können so nur THE HELLACOPTERS schreiben, und es wäre verdammt
schade, wenn es die nicht gäbe. Im rausschmeißer heißt es „I wanna start a fire, I wanna light up the dark, Make 'em see my gospel, I wanna change the face of the world and leave a mark“. With this record they definitely left a mark. Was freu' ich mich auf die Konzerte mit den SUPERSUCKERS als Support

Kategorie

V.Ö.

31. Januar 2025

Label

Nuclear Blast

Spielzeit

40:01

Tracklist

1. Token Apologies
2. Don’t Let Me Bring You Down
3. (I Don’t Wanna Be) Just A Memory
4. Wrong Face On
5. Soldier On
6. Doomsday Daydreams
7. Faraway Looks
8. Coming Down
9. Do You Feel Normal
10. The Stench
11. Leave A Mark

Line Up

Robert Erickson - Drums
Anders Lindström - Keys
Nicke Andersson - Guitar & Vocals
Dolf de Borst - Bass

Bewertung

1

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