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Architects - The Sky, The Earth And All Between

| Kersten Lison | Musik Reviews, Reviews

Den schon länger in unseren Gefilden Lebenden wohnt die liebenswerte Besonderheit inne, entweder über alles zu klagen oder an allem herumzumeckern. Dazwischen gibt es eigentlich wenig. Ich nehme mich da nicht aus. Habe ich beim letzten Longplayer der ARCHITECTS noch kritisiert, dass der Sound zu sehr in die seichte Richtung abdriftet, so findet auch auf "The Sky, The Earth And All Between" so einiges nicht mein Wohlgefallen.

Positiv anzumerken ist zunächst, dass die brachialen Anteile in den meisten Songs deutlich an Land gewonnen haben. Denn es wird bisweilen so geschrotet, dass es eine wahre Freude ist. Zudem werden die Sceams erfreulich oft durch tiefe Growls ergänzt. Diese Brutalität wird dann mit melodiösen, klargesanglichen Partien kontrastiert. Ein Rezept, dass millionenfach erprobt ist und aufgrund der starken Gegensätze für explosive Spannung sorgen soll.

Überzeugend kann dies meines Erachtens aber nur sein, wenn die Kontraste dann doch ein organischers Ganzes bilden. Dieses Gefühl habe ich oftmals nicht. Im Gegenteil. Da wird das, was nicht passt, passend gemacht. So zu beobachten in in 'Elegy' oder 'Blackhole'. Ähnliches gilt trotz der groovigen Breakdowns und der Hardcore-Attitüde auch für 'Braindead', für das man sich Unterstützung von HOUSE OF PROTECTION geholt hat. Etwas gefälliger ist da schon 'Evil Eyes'.

Aber auch die eingängigeren Songs wie 'Landmines' oder das sehnsuchtsvolle, wehmütige 'Judgement Day' (feat. AMIRA ELFEKY) können nicht richtig zünden. Wahrhaftiges Highlight ist der Kracher 'Seeing Red', der allerdings schon vor zehn Monaten veröffentlicht worden ist und wie aus einer anderen Galaxy zu sein scheint.

Fazit: Die Metalcorer von den ARCHITECTS bringen mit "The Sky, The Earth And All Between" einen Longplayer heraus, der endlich wieder ein deutliches Mehr an brutaler Brachialität zu bieten hat, die allerdings des Öfteren aufgrund ihrer übertriebenen Art und Weise und in Kontrast mit wenig mitreißenden Melodien wie fehl am Platze wirkt. Schade!
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