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Distaste - Der Ertraeger und das Fleisch

| Tobias Trillmich | Musik Reviews

Wenn es nach Kollege Zwingelberg ginge, wäre DISTASTE wohl ein passender Name, nicht nur für die österreichischen Death Grinder, sondern auch für mich.

Da ist es kein Wunder, dass mir die Linzer Melange aus Death Metal und Grindcore gefällt. Allein, dass die Jungs sich bei den drei klassischen thematischen Ps (Pathologie, Porno, Politik) für Letztes entschieden haben, erfreut mich. An den Vocals ist zu merken, dass die Jungs auch eine Wurzel im Crust haben, gegrowlt wird sehr selten und erfreulicherweise klingt der Gesang nie hysterisch. Musikalisch ist die Crust-Wurzel aber nicht (mehr) die Hauptnahrungslieferantin. Das finde ich etwas schade, denn die Tracks wie ´Theresa´ mit einer eher crustigen Schlagseite überzeugen mich am meisten. Das heißt aber nicht, dass sich der Rest nicht hören lassen kann. Von knackigen Grind-Abrissbirnen wie ´Sisyphos´ bis zu melodiöseren Songs (´Ertraeger´) reicht das Spektrum. Das Tempo wird dann und wann mal gedrosselt, so startet ´Das Leid und sein Gift´ fett und langsam ehe es stampfend weitergeht. Dass die Band sich nicht an stilistische Konventionen hält, belegt auch das Gitarrensolo bei ´Aequivalent Scheisse´. Sehr angenehm finde ich, dass es nicht die im Grind oft verwendeten Samples zum Songbeginn gibt. Die nerven mich mit der Zeit und nehmen vielen Alben den Zug. Auch am Sound gibt es kaum etwas zu meckern. Alles ist gut zu hören und die Gitarren tönen HM-2 tief aus den Boxen. Nur der stark verzerrte Bass klingt an einigen Stellen etwas zu klapperig, da hätte ich gern mehr Druck gehabt.

DISTASTE erreichen nicht die Intensität von NASUM oder ROTTEN SOUND, das ist ja auch fast ein Ding der Unmöglichkeit. Fans des angecrusteten Death-Grind sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.
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