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Of Mice & Men - Defy

| Martin Storf | Musik Reviews

Sein Ersatz ist mit Aaron Pauley kein Unbekannter, war er doch schon bisher in der Band für den cleanen Gesang zuständig. In seiner neuen Rolle übernimmt er nun zusätzlich die Growl-Parts. Wie gut das funktioniert, konnte man sich schon auf der Deutschlandtour im Herbst als Vorprogramm von FIVE FINGER DEATHPUNCH anschauen. Das erste Mal auf Platte ist die neue Konstellation nun auf dem Album "Defy" zu hören.

Nach den ganzen Umbesetzungsquerelen gehen OF MICE & MEN dabei auf Nummer sicher und verzichten auf jegliche Experimente. Zu Hören gibt es Metalcore der traditionellen Gangart, wie ihn KILLSWITCH ENGAGE und Konsorten als erstes prägten. Der Growlgesang des neuen Shouters fügt sich gut in das bestehende Bandgefüge ein und man merkt, dass er kein Neuling ist. Der Klargesang klingt weniger weinerlich als bei diversen Genrekollegen und hat - bis auf Ausnahmen wie „Vertigo“ - einen relativ niedrigen Anteil, trotzdem gibt es zahlreiche Mitsingparts, die vermutlich zum Standard-Liveset gehören werden, wie der Titeltrack „Defy“ und das vorab veröffentlichte „Warzone“. Alleinstellungsmerkmale hat die Gitarrenarbeit, die zum Beispiel beim Opener und „Sunflower“ einen warmen Heavy-Rock-Klang verströmt.

Stark im Nu-Metal-Revier à la LINKIN PARK wildert die Band in anderen Stücken wie „Back To Me“ mit Synthie-Intro und der abschließenden Ballade „If We Were Ghosts“, die zu sehr auf Massenkompatibilität zielen. Aber das war auch bei früheren Alben schon nicht anders. Eine positive Überraschung ist das PINK FLOYD-Cover "Money", dem die Band ein eigenes Gewand übergestülpt hat, das ganz gut funktioniert.

Das erste Album der Post-Carlile-Ära ist insgesamt keine Überraschung und wird alle Fans - auch die, die schon den Untergang der Band prophezeit hatten - zufrieden stellen. Spektakulär Neues bietet der Neustart allerdings nicht.

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