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Paradise Lost - At The Mill

| Kersten Lison | Musik Reviews

In der Rückschau wird „At The Mill“ höchstwahrscheinlich ein Zeitdokument werden und uns immer wieder an die schlimme Zeit erinnern. Der musikalische Lustgewinn hält sich allerdings in Grenzen, es sei denn, man gehört zu den Anhängerinnen des möglichst originalgetreu Performens der Albumtracks. Denn abgesehen vom stimmungsvollen, energiegeladenen Live-Feeling bestechen Live-Alben gerade auch durch die ein oder andere musikalische Abweichung.

Mitunter klingen Songs live um einiges besser als die Studioaufnahme. Wer einmal 'A Forest' von THE CURE in einer 14-minütigen Power-Version gehört hat, kann mit dem Albumtrack kaum noch etwas anfangen. Doch Songvariationen sind wohl nicht die Sache von PARADISE LOST. Bleibt als letztes Kriterium noch die Zusammenstellung. Selbige kann sich durchaus sehen lassen, fackeln die Gothic-Metal-Veteranen doch ein wahrhaftiges Feuerwerk ihrer beliebtesten Songs ab.

Dabei kommt auch die Frühzeit ihres Schaffens nicht zu kurz, wie 'Gothic' (Gothic), 'Embers Fire', 'Widow' (Icon), 'Shadowkings' (Draconian Times) oder 'As I Die' (Shades Of God) unter Beweis stellen. Auch die aktuellen Alben sind vertreten, im Hinblick auf „Paradise Lost“ und „Symbol Of Life“ klafft allerdings eine (vielleicht) verschmerzbare Lücke. Wirkliche Überraschungen gibt es allerdings nicht.

So bleibt als Fazit festzuhalten, dass „At The Mill“ durchaus als „semi-lifes“ Best-of-Album durchgehen kann, das für die PARADISE-LOST-Unkundigen als Einstiegsopus geeignet ist, das aber für die Fans ein absolutes Muss ist, da man dadurch die Band unterstützen kann und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch in Zukunft noch herausragende Alben erscheinen werden. Oder wie es in einer Zahnpasta-Werbung des letzten Jahrtausend so schön auf den Punkt gebracht wurde: „...damit man morgen noch kraftvoll zubeißen kann.“
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