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Seether - The Surface Seems So Far

| Kersten Lison | Musik Reviews

Mann, Mann, Mann. Wie die Zeit vergeht, jetzt ist die Veröffentlichung des letzten Lonplayers von SEETHER doch glatt schon vier Jahre her. Kaum zu glauben. Jetzt legen die Mannen um Shaun Morgan mit "The Surface Seems So Far" einen würdigen Nachfolger vor, der streckenweise um einiges härter, zorniger und angepisster daherkommt. Schon der vorab veröffentlichte Opener 'Judas Mind' zeigt, wo die Reise hingeht. So direkt auf die Zwölf hat man die Südafrikaner lange nicht mehr gehört. In dem unwirtlichen und brachialen 'Illusion' wird dann phasenweise richtiggehend gegroovt.

Da kann dann auch der Alternative Rocker in seinem Parka richtig abgehen. Natürlich fehlt bei allen Songs die SEETHERtypische eingängige Melancholie und Sehnsucht nicht. In 'Beneath The Veil' kommt zudem unüberhörbar das NIRVANA-Gen zum Tragen. Es geht aber auch "poppiger". 'Semblance Of Me' ist ein richtig rockiger Schmachfetzen voller Leidenschaft und Pathos. Ähnliches gilt für 'Walls Come Down', ein Track, der etwas angeloopter und schwereloser, dadurch aber nicht minder intensiv daherkommt. 'Try To Heal' hat großes Hymnenpotenzial, wobei Shaun Morgan auch in diesem Track die Gelegenheit zum Screamen nicht ungenutzt lässt.

Paint The World' schlägt in die gleiche Kerbe, aber auch hier sorgt die groovige Härte für ein gekonntes Alternative-Rock-Erleben. 'Same Mistakes' besticht durch seine düstere Wehmut, die allerdings in einem überaus eingängigen Gewand daherkommt. Vielleicht wäre der Song auch etwas für das Radio. In 'Lost All Control' wird dann der wehmütige sehnsuchtsregler bis zum Anschlag aufgedreht, während 'Dead On The Wine' aufgrund seiner einzigartigen Atmosphäre sofort unter die Haut geht. 'Regret' schließlich ist zum Ende des Longplayers noch einmal ein richtiges Highlight, zumal man Shaun die Textzeil "I'm sick of the pain' mehr als abnimmt.

Fazit: Auf SEETHER ist Verlass. Denn auf ihrem neuen Longplayer "The Surface Seems So Far" hauchen die Mannen um Shaun Morgan ihrem Post-NIRVANA-Alternative-Rock ein in dieser Dosierung lange nicht mehr gehörte zornige, angepisste Brachialität ein, die sich trotz aller düsterer melancholischer Eingängigkeit immer wieder Bahn bricht und den Tracks so eine ungeahnte Tiefe, Intensität und Credibility verleiht. Einfach ein Album, das unter Beweis stellt, warum Alternative Rock nach wie vor nichts von seiner Relevanz eingebüßt hat!

 

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