Zum Hauptinhalt springen

Bleed From Within - Zenith

VÖ: 04. April 2025   •   Label  Nuclear Blast

Manchmal braucht es nur einen Moment, um zu spüren, dass eine Band bereit ist, den nächsten Schritt zu gehen – und BLEED FROM WITHIN liefern diesen Moment gleich im Opener ihres neuen Albums „Zenith“.

Mit ihrem siebten Streich zeigen BLEED FROM WITHIN, dass sie sich in der modernen Metal-Landschaft längst fest etabliert haben. „Violent Nature“ fackelt nicht lange: Der Track beginnt mit einem elektronischen Crescendo à la The Browning und legt dann nahezu nahtlos an Tempo und Wucht zu. Drückende Doublebass und sägende Riffs treffen auf Shouts, die vor unbändiger Energie nur so strotzen. Gleichzeitig offenbart sich bereits hier das feine Gespür der Band für eingängige Melodien, die im Refrain unmittelbar im Ohr hängen bleiben – eine Stärke, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht. „In Place of Your Halo“ lässt im Hintergrund eine fast mystische Stimmung anklingen, bevor ein hymnischer Refrain aufbricht. Fast schon monumental wird es dann mit dem Titeltrack „Zenith“, der eine düstere, beinahe gotische Stimmung versprüht. Engelsgleicher weiblicher Cleangesang im Hintergrund verleiht dem Song eine epische Anmutung, die den Hörer unweigerlich in ihren Bann zieht. Die Band findet hier immer wieder frische Facetten, ohne dabei ihre Identität zu verlieren. Bei „God Complex“ und „A Hope in Hell“ regiert erneut die bewährte Formel aus kraftvollen Riffs und starken Refrains, doch die Stücke klingen zu keiner Zeit eintönig. In „Dying Sun“ verzichtet die Band zwar auf ausgedehnte Clean-Vocals, überzeugt aber durch eine dunkle, leicht introspektive Atmosphäre, die nahtlos in „Immortal Desire“ überleitet. Dort nehmen chorale Gesänge und ein ausgedehnter Cleanpart die Stimmung auf und erweitern das klangliche Spektrum. Gastdrummer Brann Dailor (Mastodon) steuert filigrane Rhythmen bei, wodurch ein fast cineastischer Soundteppich entsteht. Wer sich nach kompromissloser Härte sehnt, wird in „Chained to Hate“ fündig: Hier dominieren raue Vocals, verzerrte Gitarren und ein gnadenloser Rhythmus, der sich ohne Umwege direkt ins Genick legt. In „Known by no Name“ kehrt die Band zu elektronischen Elementen und choralen Hintergrundgesängen zurück, ehe verspielte Leads und eingängige Hooks das Ganze in eine Melodic-Metalcore-Hymne verwandeln. Mit „Hands of Sin“ (feat. Josh Middleton von Sylosis) unterstreichen BLEED FROM WITHIN ihre technische Finesse, bevor das Album mit „Edge of Infinity“ einen würdigen Schlusspunkt findet. Der Track beginnt balladenartig, getragen von unverzerrter Gitarre und klarem Gesang, und steigert sich in einem epischen Finale, das die ganze Palette von „Zenith“ noch einmal eindrucksvoll zusammenfasst.

BLEED FROM WITHIN untermauern mit „Zenith“ eindrucksvoll, dass sie im modernen Metal nicht nur angekommen sind, sondern ihren Weg konsequent weitergehen. Harte Riffs und prägnante Hooks bilden nach wie vor das Fundament, das sie jetzt durch elektronische und chorale Details verfeinern. Vor allem die variable Gesangsleistung, das kluge Songwriting und die nahtlos eingebetteten Gastparts zeigen das gewachsene Selbstverständnis der Schotten. Das Ergebnis ist ein Album, das zwar in erster Linie Fans des härteren Metalcores und Modern Metal ansprechen dürfte, sich aber dank seiner atmosphärischen Tiefe und Liebe zum Detail angenehm aus der Masse hervorhebt.

 
Wir benutzen Cookies
Für einige Funktionen benützt diese Website Drittanbieter Cookies (YouTube/Google) - Lesen Sie mehr darüber in unseren