Jazzig angehauchtes, extrovertiertes, progressives und apokalyptisches Klangchaos der amerikanischen Millionenmetropole New York!
Neues der Avantgarde-Death-Metal-Band IMPERIAL TRIUMPHANT. Wer die Combo noch nicht kennen sollte, IMPERIAL TRIUMPHANT ist eine amerikanische Experimental-Truppe, die einst 2005 in New York City gegründet wurde und mittlerweile 6 Alben veröffentlicht hat. Wobei das 6te Werk „Goldstar“ erst vor kurzen auf die scheinbar verlorene Menschheit losgelassen wurde. Denn für alle Fans von MESHUGGAH und DEATHSPELL OMEGA klingt auch das erneut jazzig angehauchte, extrovertierte und progressive Klangchaos wie eine wahr gewordene musikalische Apokalypse sondergleichen.
Auch auf Nummer 6 ist eine stetige Weiterentwicklung zu erahnen. Noch chaotischer und technischer als auf den Vorgängerwerken gehen IMPERIAL TRIUMPHANT daher. Ähnlich wie MESHUGGAH pendeln auch die neuen Songs wieder zwischen teils getragenen Refrains und prügelnden Strophen hin und her. Stets bläst dem Hörer ein schwarzmetallisch angehauchter Tsunami entgegen, den er kaum ausweichen kann. Stimmlich erinnert das Trio mitunter an die Wucht vom Sänger Marcus Bishoff von HEAVEN SHALL BURN, wobei man durchgängige Melodien auf „Goldstar“ vergebens sucht.
Beispielsweise überrascht der Song „Industry Of Misery” mit einem variablen Mittelteil, bei dem man sich plötzlich in einem anderen Song versetzt fühlt. In „Lexington Delirium”, mit einem von zwei Gasttrommlern - nämlich Tomas Haake von MESHUGGAH - ist es, als ob man in die Straßen von New York hinein lauscht. Überhaupt bietet „Goldstar“ einen avantgardistischen und teils beklemmenden Einblick in die Kunst und extreme Pop-Kultur der amerikanischen Millionenmetropole. Dazu verhilft auch das Außenbild des Trios, wobei man die Protagonisten von IMPERIAL TRIUMPHANT stets mit ihren ausdruckslosen goldenen Masken erblickt. Der zweite Gasttrommler auf „Goldstar“ ist natürlich Tausendsassa Dave Lombardo, der sich analog zu Tomas auf Grund der vielen vertrackten herausfordernden Rhythmen vermutlich, wie ein Fisch im Wasser fühlen dürfte.
An Abwechslung mangelt es diesem doch recht kurz gewordenen Longplayer mitnichten (die gerade mal 9 Songs kommen in Summe auf 38 Minuten). Dazu versprüht ein Song wie „Hotel Sphinx“ gleichermaßen Prog und Retro-Charme und zeigt sowohl das klanglich vertonte manische Chaos als auch das hohe Potential dieses höchst technischen Trios.
Kunst trifft hier auf rohe Brutalität. Selbst allein nur auf die Atmosphäre bezogen, sehen dagegen selbst Giganten wie BEHEMOTH mit ihrem epischen, erdrückenden Sound alt aus. Zusammenfassend lässt sich „Goldstar“ als eine Weiterentwicklung des Klangkosmos von MESHUGGAH beschreiben, falls sowas überhaupt möglich sein sollte.