(Nu)Metal und Indien klingt im ersten Moment erst einmal komisch, funktioniert aber sehr gut, wie die sechs Musiker von BLOODYWOOD auf Ihrem aktuellen Album „Nu Dehli“ eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Bereits 2019 war die Mischung aus Indischer Folklore und Metal mit Texten gesungen in English, Hindi und Punjab ein Garant für einddrucksvolle Konzerte. 13 von 15 Shows waren ausverkauft, der Tourschedule umfasste sogar einen Auftritt auf dem Wacken Open Air.
Im Jahr 2022 folgte dann das Erstlingswerk Rakshak. Nun, gut 3 Jahre später sind Sänger Jayant Bhadula und Rapper Raoul Kerr sowie Gitarre und Flötenspieler Karan Katiyar wieder auf Europas Bühnen unterwegs. Unterstützt werden sie Live von Vishesh Singh am Schlagzeug, Roshan Roy (Bass) sowie Sarthak Pawha (Dhol/Indische Percussion). Mit im Gepäck das neue Album.
Den Hörer erwartet ein heißer Ritt durch die Vergangenheit und Gegenwart Indiens.
Der Titelsong „Nu Dehli“ ist eine abgedroschene Hommage an die Heimat der Musiker und dessen Name ein Wortspiel, das den postkolonialen Namen Ihrer Heimatstadt und das Musikgenre, dem Sie sich am ehesten zuordnen lassen, verbindet.
Auf „Bekhauf“ (deutsch: furchtlos) holen sich die Musiker die Unterstützung einer nicht minder schillernden Band, die ebenfalls zwei Genres kombiniert, welche sich eigentlich unmöglich kombinieren lassen: Metal und J-Pop. Die Rede ist natürlich von Babymetal aus Japan. Dabei singt Jayant auf Hindi: „Niemand hat die Kraft, meine Kraft wird stark werden, ich werde jede Schlacht gewinnen und bin furchtlos“. Insgesamt erwarten den Zuhörer drei Sprachen in dem Song, Englisch, Hindi sowie Japanisch.
„Halla Bol“ widmet sich wichtigen historischen Ereignissen im Indien der späten 1980er während sich “Tadka” wortwörtlich mit hausgemachtem indischen Essen auseinandersetzt. So singt Rapper Raoul „…denn unser Essen wurde gemacht, um Herzen zu gewinnen, wie eine Wette… bösartig und köstlich“
„Mit dem Sound dieses Albums gehen wir ein gewisses Risiko ein. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob das eine gute Sache ist oder nicht, aber es ist definitiv die Richtige. Wir haben uns als Individuen verändert, seit wir unser letztes Album veröffentlicht haben, und ich finde, die neue Musik spiegelt diese Veränderung genau wider“, lobt Katiyar, auch Produzent und Mixer der Band.
Für mich ist das Album eine konsequente Weiterentwicklung der Band. Klang Rakshak mitunter noch ein wenig eintönig so sind die acht neuen Songs voller Energie und lassen bei jedem hören neue Facetten erkennen. Für mich 13/15 Punkten.