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“Das kalte Herz – Eine musikalische Dichtung” von MUNK ist im wahrsten Wortsinn eine Herzensangelegenheit! Hier hat jemand sein Herz in der Kindheit an die gleichnamige DEFA-Verfilmung des deutschen Märchen-Klassikers aus der Feder von Wilhelm Hauff verloren. Dieser Jemand ist in der Musikszene wahrlich kein Unbekannter. Es handelt sich um Allen B. Konstanz, umtriebiger Künstler aus den Wäldern Thüringens – Musiker, Musikpädagoge, Lehmbauer und Zimmermeister – den meisten durch seine Engagements bei The Vision Bleak, Ewigheim, Oul oder auch bei Empyrium ein Begriff. Neben dem originären Märchen von Hauff verbindet er mit dem Film nicht nur die eindrückliche Umsetzung der tragischen Geschichte, sondern ebenfalls ein wichtiges Stück Heimat, liegen doch die Drehorte im Thüringer Wald und sind damit gleichwohl Plätze, an denen der junge Konstanz einst aufwuchs.

Film, Geschichte und die Fichtenforste des Waldes wirkten über ein halbes Künstlerleben nach und irgendwann musste sie raus, die ureigene und persönliche Interpretation der Geschichte vom Sonntagskind und “Kohlen-Peter” Peter Munk, der sich nach Liebe, Anerkennung, Macht und Reichtum sehnt. Die Sagenfiguren des Glasmännleins und der Holländer-Michel bilden die beiden Pole aus Gut und Böse. Peter gelangt schließlich an sein Ziel, tauscht dafür jedoch sein Herz gegen eines aus Stein ein und zerstört in der Folge mit Kälte, Hass und Missgunst alles, was ihm lieb ist. Eine klassische Geschichte zwischen Licht und Dunkelheit, dem Streben nach Aufstieg, einem tiefen Fall ins Bodenlose aber auch von Läuterung, Erkenntnis, Gnade und einem guten Ende.

Herausgekommen ist bei diesem sehr persönlichen musikalischen Projekt ein Werk zwischen Ambient, Hörspiel, orchestralem Gothic und Elektronika. Auch wer die musikalische Vita von Konstanz, die er einst in seiner Heimat u. a. mit Nox Mortis begonnen hat, verfolgt hat, der findet in der musikalischen Dichtung von MUNK viel mehr als nur die Summe der musikalischen Einflüsse seiner durchaus illustren Bands und Projekte, bei denen er involviert ist und war. Lediglich die unverkennbare und unnachahmliche Stimme, mit der Konstanz über sein musikalisches Talent und Gespür hinaus gesegnet ist, schließt den Kreis zu seinem bisherigen Wirken. Vor allem dieser Stimme merkt man den Feuereifer für MUNK und das Märchen vom kalten Herz an, egal ob Konstanz den klassischen Vorleser gibt oder wenn er in dramatischen Dialog die Charaktäre zum Leben erweckt. Eigentlich müsste dieser Allen B. Konstanz mit seiner Stimme in Deutschland ein gefragter Hörspiel- und Synchronsprecher sein. MUNK ist diesbezüglich eine Bewerbung mit Sternchen.

So gelungen die musikalische Dichtung auch ist, so herausragend ist die visuelle und physische Umsetzung als Kleinstauflage mit wunderschönen Illustrationen zur Geschichte vom Kohlen-Peter. Die CD kommt neben dem Booklet in einer handgefertigten Holzbox mit Prägung und einem individualisierten Herz aus Stein für jeden Käufer.

MUNK - “Das kalte Herz – Eine musikalische Dichtung” ist in gewisser Weise so herausragend und/oder unvergleichlich mit Standardwerken “von der Stange”, dass es bei der Bewertung eigentlich nur mit der Höchstpunktzahl zu würdigen ist, anderenfalls müsste man auf die Wertung zu verzichten. Da unser System der Punktevergabe letzteres technisch nicht zulässt, vergebe ich guten Gewissens volle 15 Punkte!!!

MUNK – Prolog




MUNK – Der Traum

Kategorie

V.Ö.

24. Mai 2024

Label

Eigenproduktion

Spielzeit

32:20

Tracklist

  1. Prolog
  2. Der Schwarzwald
  3. Kohlenmunkpeter
  4. Im Tannenbühl
  5. Holländer Michel
  6. Der Traum
  7. Schatzhauser
  8. Drei Wünsche
  9. Unruhiger Gast
  10. In der Fremde
  11. Ebenholz; Verzeih mir Peter!
  12. Der Tod
  13. Nicht mein Handel
  14. Der dritte Wunsch
  15. Mit Speck fängt man Mäuse
  16. Ein gläsern Kreuz
  17. Das kale Herz

Line Up

Allen B. Konstanz

Bewertung

1

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