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  • The Hellacopters, Pabst, Hannover, Capitol, 22.06.23

    | Tobias Trillmich | Konzerte
Hannover empfängt die HELLACOPTERS gebührend. Seit ´By The Grace Of God´ ziert ja eine Wolke mit Blitz viel Merch der Schweden und so lässt Petrus es sich nicht nehmen, die Schweden mit Blitz und Donner zu begrüßen.

Doch zuvor betreten PABST aus Berlin die Bühne. Vom Aufbau mit dem Schlagzeug vorne mittig am Bühnenrand erinnern sie an KADAVER, den Support der Gigs Ende letzten Jahres. Von der Musik eher weniger. Ich würde den Sound des Trios als stellenweise etwas noisigen und mal angestonerten Indie Rock bezeichnen. Einige Songs wären auf meinen ABI-Partys 1994 sicher ganz gut angekommen. Das Publikum nimmt PABST eher zurückhaltend zur Kenntnis, Bewegung ist nicht auszumachen. Vor dem letzten Lied fordert die Band dann zu einer Wall Of Death auf (und erklärt noch was das ist…). Da kommt dann etwas Bewegung auf, die nach 20 Sekunden aber wieder eigestellt wird. Songs wie ´Ibuprofen´ gehen ganz gut ins Ohr, packen mich aber nicht wirklich. Das liegt auch an der Stimme, die nicht meins ist. Nach nur 30 Minuten ist dann Schluss, was auch OK für mich ist. Einigen wir uns auf ein Unentschieden: Ich habe den Papst nicht in der Tasche und PABST haben mich nicht in der Tasche.

Die Umbaupause nutze ich mal für eine Bemerkung zum Publikum. Ich glaube, dass es ein Verdienst von Nicke Andersson ist, bei so einigen Leuten das musikalische Blickfeld erweitert zu haben. So gibt es unter anderem Leute im Nihilist, Dissection, Thin Lizzy, Misfits, Descendents, No Use For An Name oder Danko Jones Shirt. Eine bunte Mischung die auf den Start des Gigs wartet. Trotz dieser breiten Mischung bleibt der Balkon im Capitol zu, da hatte ich mit mehr Nachfrage gerechnet.

Der Gig beginnt dann mit dem Hubschrauber Intro und die Band startet mit ´Hopeless Case´ in ihren ersten Hannover Gig. Dregen entpuppt sich gleich als „Over-Poet“, wenn er dichtet „Roll over Hannover, now The Hellacopters take over“ und so kommt es. Erfreulich ist, dass die Band die Setlist im Vergleich zu den Headlinershows Ende letzten Jahres umgestellt hat. Gute Songs haben sie ja zu Hauf. Gab es in Bremen die Tracks des neuen Albums (mit Ausnahme des schwächsten Songs ´Tin Foil Soldier´), bereichert durch einige Klassiker so gibt es heute nur 5 Songs von ´Eyes Of Oblivion´. Mit Titeltrack, ´Positivly Not Knowing´, ´The Preassure’s On´ und dem Opener haben sich die für mich vier besten Songs auf der Setlist festgesetzt. Neben den „Neuen“ werden wieder vermehrt gute alte Bekannte wie ´Grace Of God´, ´The Devil Stole The Beat From The Lord´ und natürlich ´Toys & Flavours´ durch die Boxen gejagt. Die Band um Captain Nicke hat Lust und zeigt sich spielfreudig. Ich muss einfach mal die Allzweckwaffe Boba herausheben, der alles auf den Punkt spielt und einfach eine verdammt coole Sau ist, gerade weil er es überhaupt nicht darauf anlegt eine solche zu sein.
Nach einer Stunde verlassen die Jungs dann erstmals die Bühne, um mit ´Reap A Hurricane´ zurückzukommen und wie selbiger in der Heimatstadt der Scorpions zu rocken. Nach ´Down On Freestreet´ und ´I‘m In The Band´ machen die Schweden dann mit  ´(Gotta Get Some Action) Now´ den Deckel auf einen wieder mal starken Gig.

So reizvoll Eyes Of Oblivion in manchen Situationen sein mögen, bei einem HELLACOPTERS Konzert sollten sie zu Hause bleiben. Es wäre ja blöd, sich nicht an einen so gelungenen Abend zu erinnern.

Ort

Hannover, Capitol

Kategorie

Setlist

Hellacopters Setlist

Spielzeit

| Tobias Trillmich | Konzerte

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