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Nach der letztjährigen Debüt-EP „Pray to the Devil in Man“ kommt nun das erste Full-Length-Album, dass neben den drei EP-Tracks und drei Instrumentals vier neue Songs enthält. Personelle Unterstützung holt sich der Sänger bei seinem Primordial-Kollegen Simon O’Laoghaire am Schlagzeug. Bones an der Gitarre vervollständigt den „Gefürchteten Herrscher“.

Musikalisch hat man sich dem Old-School-Doom verschrieben. Dabei geht es weitaus düsterer als bei Primordial zur Sache. Schon das Intro „Drink the Wine“ zitiert den durchgeknallten Sektenführer Jim Jones, der Ende der 70er der Meinung war, mit seinen Anhängern Massenselbstmord im südamerikanischen Urwald begehen zu müssen („If we can't live in peace, then let's die in peace“). Die gesamte Grundthematik der Scheibe beinhaltet religionsinduzierte Gräueltaten  jeglicher Couleur. So behandelt das erste „richtige“ Stück „Thirteen Clergy to the Flames“ die Verbrennung von Ketzern. Musikalisch dominieren düstere, doomige Gitarren, deutlich tiefer als bei Primordial, aber um einiges organischer als beispielsweise bei Void of Silence, bei denen Mr. Nemtheanga mal ausgeholfen hat („Human Antithesis“ – geile Scheibe!). Vom Melodie- und Songaufbau erinnert dieses Stück, wie ein paar andere auch, an die Kollegen von My Dying Bride und lädt ordentlich zum moshen ein. Allerdings ist der Gesang unverwechselbar. Alan singt größtenteils klar und melodiös. Am Ende darf der Gitarrist ein old-school Gitarrensolo zum Besten geben, etwas was bei Primordial sehr verpönt ist.

Das nächste Lied „Cthulu Opiate Haze“ ist, wie der Name verspricht, ein vertonter Horrortrip im Drogenrausch. Langsamer und noch düsterer walzt das Stück voran. Man hört Flüstern und Geräusche von Kthulu persönlich, irgendwann schreit der Sänger sich die Seele aus dem Leib. Darauf folgt ein vierminütiges Spoken-Word-Zwischenspiel und der schon bekannte Titeltrack der EP vom Herbst mit choralähnlichen Gesängen und üblem Gegrowle im Mittelteil. Der Refrain ist mitsing-kompatibel und erinnert noch am ehesten an Primordial-Spätwerke. Nach „Scourging Iron“, das in dieselbe Kerbe schlägt wie „Thirteen Clergy...“, und einem weiteren Spoken-Word-Zwischenstück kommt das Herzstück des Albums: Das zwölfminütige „We wield the Spear of Longinus“, das dritte Lied der Vorgänger-EP, das hier allerdings zwei Minuten länger und auch neu (und nicht mehr ganz so dumpf) abgemischt ist. Mit besagtem Speer hat Longinus damals gecheckt, ob Jesus wirklich tot am Kreuz hängt. Doch statt „Always look on the bright Side of Life“ dominieren natürlich wieder seeehr langsame und schleppende Doomrhythmen und der einzigartige Gesang. Aber zur Hälfte des Songs schlägt die Stimmung plötzlich um und der Song beginnt sehr rockig zu werden. Das Tempo zieht merklich an, und Bones darf sich an der Gitarre mit Solo-Shreds austoben. Dann wird noch einmal Black Sabbath zitiert. Akzentuierte, monotone Riffs und Nemtheangas hoher Gesang dominieren „Cathars to their Doom“ und auch das obligatorische Solo darf nicht fehlen. Den Abschluss bildet dann das längste Stück, das eigentlich zweigeteilt ist. Wieder werden Alpträume vertont, düster und bedrohlich, wieder lässt My Dying Bride grüßen, bevor der zweite Teil rein instrumental das Album beendet.


Nach der Bathory-Verbeugung mit Twilight of the Gods beweist Mastermind AA Nemtheanga mit DREAD SOVEREIGN, dass er auch lupenreinen Old-School-Doom kann. Für „All Hell’s Martyrs“ hat er das Tempo noch einmal zurückgeschraubt und spricht so eher Trouble oder My Dying Bride-Fans an, als den typischen Primordial-Hörer. Die EP-Songs wurden noch einmal überarbeitet und fügen sich gut in das Soundkonzept ein. Wer die EP noch nicht hat und Frühling und Sonne nicht ausstehen kann, sollte hier zuschlagen!

Kategorie

V.Ö.

21. März 2014

Label

Ván Records

Spielzeit

67:28 min

Tracklist

1. Drink the Wine    
2. Thirteen Clergy
3. Cthulhu Opiate Haze    
4. The Devil's Venom
5. Pray to the Devil in Man
6. Scourging Iron    
7. The Great Beast
8. We Wield the Spear of Longinus
9. Cathars to Their Doom    
10. All Hell's Martyrs - Transmissions from the Devil Star

Line Up

Nemtheanga – Gesang / Bass
Sol Dubh - Schlagzeug
Bones – Gitarre


Bewertung

1

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