Ich weiß nicht, wieso die Medien Katatonia immer mit Anathema vergleichen. Ist doch völlig an den Haaren herbeigezogen der Vergleich, was sie deshalb aber noch lange nicht zu einer schlechten Band deklassiert (weiß ja jeder, der mich kennt, was Anathema für mich sind). Ganz im Gegenteil. Mit “Tonight´s Decision” haben die Jungs mal wieder ein wahrlich kleines Meisterwerk melancholischer Musik geschaffen, welches vor rockigen Gitarrensounds nur so um sich wirft. Schon bewundernswert, den Mut, den die Kapelle hier aufbringt, beachtet man mal, daß sie als reine Black Metal-Combo angefangen hat. Wer die musikalischen Fähigkeiten der Band noch nicht kennt, für den stelle ich sie hier noch mal kurz vor. Den Gesang von Frontmann Jonas Renske könnte man rein oberflächlich gesehen mit dem von Keith Caputo (ex-Life Of Agony) vergleichen, nur daß er so viel leidenschaftlicher, tiefer geht und so voller Sehnsucht und Traurigkeit steckt, daß einem selbst unerwartete Gefühlsausbrüche überkommen. Die Gitarren hingegen rotzen was das Zeugs hält, ab und an besitzen aber auch sie die Ausdruckskraft, die bis jetzt nur Bands wie Paradise Lost vermocht haben, ihnen zu verleihen. Solche Alben gibt es wirklich viel zu selten, in denen man gleichermaßen so starke Melancholie und harte rockige Töne vereinen kann. Ihr werdet schon sehen wie euch die Songs unter die Haut fahren werden, euch aber auch gleichzeitig zum abrocken verleiten werden. Hört dazu am besten mal in die fabelhaften Stücke “For My Demons” und “Right Into The Bliss” (welches mich ein bißchen an Edge Of Sanity erinnert) rein. Spätestens bei “A Darkness Coming” werden euch die Tränen dermaßen aus den Augen schießen, daß ihr euch nicht mehr gegen wehren könnt. Diese Ballade ist eines der besten Stücke Musik, die mir je zu Ohren gekommen ist. Spürt die Tiefgründikeit und Schönheit, die Katatonia auf “Tonight´s Decision” für euch bereithalten.