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Rotpit - Long Live The Rot
Da unser werter und der von mir hochgeschätzte Schreiber-Kollege, Lieblings-Ex-Nachbar und Kuchen-Grab Rudi vom Braunschweiger Hotel 666 - Metal-Club derzeit unter der "Überarbeitung" deren Webseite leiden muss, habe ich mich dazu entschlossen, ihm Asyl zu gewähren, und seine Gedanken zum aktuellen ROTPIT-Album mal zu veröffentlichen... Bühne frei!!!
Madenfraß und Leichenschleim! Was für ein bestialischer Gestank! Das brennt ja wie Hölle in meiner Nase und meinen Augen! Also, die Katzenklos als übliche Verdächtige sind es schon mal nicht. Wo kommt das nur her? Aber jetzt, da ich mal intensiver eingeatmet und geschnuppert habe, fällt mir auf, dass mir diese Duftmarke doch bekannt vor kommt :). Das wird doch nicht etwa...? Doch... tatsächlich! Dieser höllische Verwesungsmuff, der immer mehr zu einer Wohltat wird, stammt vom neuen ROTPIT-Album, veröffentlicht über War Anthem Records :). Da dürfen meine Schleimhäute doch gerne en masse sekretieren, denn ihre bisherigen Todeshymnen gehen mir ja immer sehr gut rein. Nach der bärenstarken Split-7“ mit den US-Kultdeathern Deteriorot war ich eh schon wieder ganz scharf auf die nächste Runde ranzigen Death Metals in Form des angekündigten Longplayers. Auch da ich sehr gespannt war, wie sich Ralf Haubers (Revel In Flesh/Heads For The Dead) und Jonny Petterssons (u.a. Heads For The Dead, Wombbath, Gods Forsaken oder Ashcloud) neuer Drummer Erik Barthold von den coolen Left Hand Solution nach dem sehr gelungenen Einstieg auf der Split auf einem ganzen Album so macht :).
Gleich von Beginn an ist zu hören, dass sich Rotpit ihrer Linie absolut treu geblieben sind und meiner Meinung nach gibt es da auch keinen Grund, was daran zu ändern. Vielleicht hat sich das Trio auch deshalb beim Albumtitel an den Rainbow-Klassiker „Long Live Rock'n'Roll“ orientiert und nicht nur, da sich der Begriff „Rot“ so schön darauf reimt. Sei es nun klassischer Hard Rock/Metal oder eben klassischer Old School Death Metal... die Message ist die gleiche: handgemachte, von Grund auf ehrliche und von Herzblut angetriebene Musik ohne auf Kompromisse einzugehen, ist doch die beste und überzeugendste Musik :). Und das beweist das Trio mit ihrem aktuellen Release absolut und schüttelt nebenbei auch mal locker ihr bisher bestes Material aus ihren Sargträgeranzugärmeln! Was für geiler Stoff, da muss ich schon echt aufpassen, dass ich beim Anhören nicht in meiner eigenen Sabber ausrutsche und mir dabei mein Genick breche. Wobei... für diese drei todesbleiernen Maden stelle ich mich doch gerne als Futterquelle zur Verfügung :). Grundbasis ist immer noch der mächtige alte Suomi Death Metal (Abhorrence/sehr frühe Amorphis/Depravity/Demilich/erste Sentenced) mit seinem grandiosen düsteren und teils obskuren Melodiespuk, der für herrlich morbide und beklemmende Stimmung sorgt und altem US-Tod im Sinne von Incantation, Rottrevore, Cianide oder auch etwas early Morbid Angel/Vital Remains. Diese US/Suomi-Mischung, bei der ich immer an Funebrarum denke, kombiniert mit alten UK-Death/Doom und etwas frühen Bolt Thrower wirkt dieses Mal aber noch ausgeklügelter, mutiger, mehr auf den Punkt gebracht, spannender, variabler und auch spontaner. Ich finde das Ganze klingt um einiges lebendiger und dynamischer, wodurch die Kraft, Wucht und Intensität der muSICK mal so richtig fett Fahrt aufnimmt! Für mich klingt das Album auch mehr nach Band als nach Projekt. Liegt vielleicht unter anderem auch daran, dass die Abteilung Schweden ja direkt zusammenarbeiten kann. Alles klingt runder, echter, extremer, düsterer, brutaler, strahlt eine gewisse Einheit aller Beteiligten aus und wirkt so, dass hier niemand zähneknirschend Kompromisse eingehen musste. Nach der Split mit Deteriorot, auf der Drummer Erik debütierte, war ich natürlich gespannt, wie er sich auf einem kompletten Album so machen würde und ich muss sagen, dass er für die Band ein wahrer Glücksgriff ist. Warum? Sein dynamischer, wuchtiger, präziser und dynamischer Drumstil passt wirklich perfekt zum Sound der Band, fügt sich saugut in Jonnys Riffs und Rhythmen ein und weiß durch tolle Ideen zu überzeugen, die für viele frische Momente in diesem herrlichen Pile Of Fermenting Innards sorgen. Sehr geil. Das Ergebnis ist absolut überzeugender und rottiger Old Skull Death Metal, durchtränkt von Hingabe und Liebe zu diesem auch von uns doch so sehr favorisierten Sound, welcher meine Musikanlage in ein herrlich anzusehendes Sammelsurium aus schleimigen Pilzen, siffigen Kadaverresten, Leichenmoder, fetten Maden und diversem anderen Getier, welches sich gerne am Zerfall labt, verwandelt :).
Bei so einer leckeren Aufzählung des Zerfalls ist Ralf Hauber natürlich nicht weit und sein Gesang ist, wie die muSICK, auch etwas differenzierter, aber zugleich noch brutaler und derber als bisher - und das soll schon was heißen. Wer Ralfs Organ kennt, weiß, was ich meine. Knieftief stehend in Zerfall, Siff, praller Maden und absolut motiviert grunzt, kotzt und schreit er uns seine herrlich old schooligen und ROTtigen Death Metal-Texte mit einem teils augenzwinkernden Pungent Stench-Flair entgegen, während ich freudig grinse ob des ganzen Schleims und der aufgeplatzten Gedärme, die auf mich herabprasseln, nachdem sich all das aus seinem aufgerissenen Schlund herausgepresst hat! Auch hier ist die bereits erwähnte optimale Chemie zwischen allen und die draus resultierende Freude an der eigenen muSICK zu erhören und so kanalisiert sich sein pechschwarzes und klebriges Herzblut in seinen Stimmenbändern, um alles aus diesen herauszuholen, damit ewige Wahnsinn und morbider Horror über uns herfallen, welche in Kombi mit den Songs eine enorme Intensität entwickeln und somit herrlichster Todesblei entsteht :).
Dieser muss natürlich auch die passende Produktion erhalten und was soll ich sagen? Genau das ist natürlich geschehen. Das überrascht bei diesen Maniacs natürlich nicht und meine Freude ist nochmal umso größer, da „Long Live The Rot“ den bisher besten Sound hat und die Vorgänger gekonnt in den Schatten stellt, wie ich finde :). Vor allem die Saiteninstrumente haben jetzt viel mehr Wucht und Volumen und bauen dadurch eine echt fette Wand auf, die ordentlich derbe schreddert! Generell ist die Produktion kompakter, brutaler, dichter, kraftvoller und erschlagender als bisher ausgefallen und lässt allen Instrumenten und dem Gesang genug Raum, um ihre jeweiligen Verwesungsgase genussvoll entfalten und in die Umwelt entlassen zu können. Das Ergebnis stinkt für sich und ist einfach nur geil geworden, da die die immense Kraft und Brutalität und die morbide Stimmung der muSICK so richtig gut zur Geltung kommt :). Die Gitarren sägen sich heftig durch euer Fleisch und haben immer noch dieses für mich hörbare Suomi-Flair im Sinne von early Abhorrence und den gaaaanz alten Amorphis inne, der Bass wummert knochentrocken und wuchtig, die Drums knallen ordentlich und klingen schön natürlich und der Gesang geht in diesem Berg aus Moder auch nicht unter. Also auch hier alles top of DEATH dank dem Audiospezialist Studio (Gesang), Rotten Gore Of Hell And Fire Midgets Studio (Drums), Jonny und seinem Studio Unbound, wo er die Saiteninstrumente aufnahm und alle Mitglieder im Mix vereinte, bevor Roger Bergstein im Nevo Mastering den letzten Feinschliff hinzufügte.
Nicht nur der Albumtitel ist eine Hommage an den Rainbow-Klassiker, sondern auch die optische Präsentation, welche echt der Knaller geworden ist und mir jedes Mal ein breites Grinsen in mein Gesicht zaubert :). Dafür verantwortlich ist abermals T. Kannibalet Hietomaa Art. Inspiriert vom Originalartwork wollte das Trio entsprechend zeichnerisch eingefangen werden, aber anscheinend war der Salmiakki, den es dabei zu trinken gab, nicht aus der Welt der Lebenden und mit nekropolischer Pestilenz ausgestattet, und so enden Ralf, Jonny und Erik als swarming vulgar mass of infected Lakritzlikör! Wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr in diesem Haufen aus Siff und Moder, der langsam von einem Friedhof überwuchert wird, sogar das fatale Corpsus Deliciti erkennen. Davon lassen sich die Drei aber nicht abhalten und geben sich frohlockend und zerfallend den aufgeregten und sehr hungrigen Maden hin, die nicht nur vom Verwesungsgeruch, sonder n auch von der arschgeilen muSICK angelockt wurden :). Das Ganze ist wie bereits erwähnt echt der Knaller und das nicht nur bezogen auf die Idee, sondern vor allem auch auf die Umsetzung, denn der Zeichenstil von T. Kannibalet Hietomaa Art ist einfach nur geil und herrlich rottig-klassisch. Es macht echt Spaß, sich dieses Bild anzugucken, die Details zu erforschen und sich an der Kombination aus Old School Death Metal-Siff und einem gewissen Augenzwinkern zu erfreuen, während das Album läuft. Der Hintergrund gestaltet sich farblich natürlich genauso wie beim Vorbild, hat aber meiner Meinung nach noch einen etwas modrigeren Touch abkommen. Dazu gesellt sich noch das auch vom Künstler entworfene Logo und fertig ist ein Killerartwork für eine Killerscheibe :). Dank dem Layout von Chris Orosz (War Anthem Records) geht im Booklet die Freude weiter, denn die Mischung aus den Texten und den Maden auf dem Untergrund des Covers wirkt doch sehr ansprechend. Dazu gesellt sich dann noch ein Photo der Band, bevor der verfluchte Salmiakki inhaliert wurde. Auf der CD befindet sich übrigens auch ein Ausschnitt des Covers und die Madenparty auf gammeligen Untergrund findet auch auf beiden Seiten des Inlays statt. Das „Long Live The Rot“-Fanplakat unterhalb der CD sollte Fans einer hier schon mehrfach erwähnten Band sicherlich bekannt vorkommen ;). Dieses muSICKalische Leckerli gibt es natürlich auch, inklusive zweiseitigem Insert, auf Vinyl und es steht von der Optik der CD in nichts nach. Den Rundling gibt es übrigens neben dem klassischen Schwarz auch 200 mal in einer sehr ansprechenden durchsichtig-schwarzen Marmorierung. Magnetband-Maniacs kommen natürlich auch nicht zu kurz und können sich neben einem sehr geilen gelben Tape auch über eine farbige Variation der Aufmachung freuen, denn diese violett-rote Farbvariante des Covers und des restlichen Booklets sieht echt sehr geil und modrig aus und vermittelt in Kombination mit dem knallgelben Buchstaben des Logos, der Texte und Credits Siff pur. Auch hier ist das Layout sehr ansprechend und wer ein über Selfmadegod Records veröffentlichtes Tape möchte, sollte sich beeilen, denn es gibt nur 100 Stück! Dann mal ran an den gammeligen Speck, werte Sickos, denn „Long Live The Rot“ ist für euch ein Pflichtkauf einer in allen Aspekten in sich stimmigen Veröffentlichung :).
Mit „Long Live The Rot“, ihrem zweiten Longplayer, knallen uns die Verwesungsfetischisten von Rotpit wahrlich einen herrlichen Prachtkadaver, randvoll gefüllt mit fetten und sehr delikaten Maden, auf den Leichenschmaustisch, nach dessen Konsum ihr Old School-Sickos den Gang gleich nochmal bestellen wollt! Definitiv ihr bisher bestes Werk voller Verwesung und stinkigem Herzblut, gegossen in herrlich ranzigen Death Metal!
Rot! ROt!! ROT!!! … 14 stinkige Punkte!PS: Ihr könnt euch schon mal die Ende Februar erscheinende Split-7“ mit den US-Sickos von Druid Lord vormerken und wer von euch dieses Jahr auf dem Party-San ist, wird in das Vergnügen kommen, ROTPIT auch endlich mal live zu sehen!