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M´era Luna 2023 Bericht
| Sven Niemeyer | M’era Luna
Am 12. und 13. August wurde, wie jedes Jahr wieder zum Familienfest der schwarzen Szene auf dem Flughafen in Hildesheim geladen. Rund 25.000 Leute fanden sich wieder ein, um bei überwiegend gutem Wetter zu feiern, zu shoppen, aber hauptsächlich, um sich zu präsentieren. Vielen Besuchern geht es hauptsächlich um sehen und gesehen werden. Zu diesem Zweck gab es auch in diesem Jahr wieder einen extra zur Verfügung gestellten Styling Pavillon, um die teils wilden, Aufsehen erregenden, fantasievollen und ausgefallenen Kostüme vorzubereiten.
Das Rahmenprogramm sorgte auch wieder für einiges an Ablenkung. Ob Mittelaltermarkt mit Gauklern, Met und den Mittelalterrockern von Pestilenzia aus Seesen, die öfter auf dem Mera Luna aufgetreten sind als jede andere Band, Shoppingmeile, verschiedenen Lesungen von unter anderem Lydia Bennecke, oder einfach Probeliegen im Sarg, war einiges geboten.
Das es auch in diesem Jahr wieder besonders friedlich zugeht, versteht sich von selbst. Das M´era Luna und sein Publikum gelten als sehr angenehm, sodass sich die Besucher von sehr jung bis alt das ganze Wochenende wohlfühlen.
Der Samstag
Antiage:
Copyright by Twilight (Sabrina Ahrens)
Die 2019 gegründete Synthrock- Formation aus Thüringen hatte dieses Jahr das Vergnügen, das diesjährige Festival als Teilnehmer des Newcomer- Votings zu eröffnen, und legte mit seinem sympathischen wie charismatischen Frontmann Kaa Soleil gleich mal einen guten, sehr avantgardistischen Auftritt hin.
Versus Goliath:
Der Auftritt von Versus Goliath wird einigen wahrscheinlich im Gedächtnis bleiben, da ihre Klänge auf dem Mera Luna bisher vielleicht nicht völlig neu, aber in der Breite doch ungewöhnlich waren. Versus Goliath sind die erste Band, die ausschließlich gerappt haben. Das sorgte in den ersten Takten für einige Verwirrung, allerdings übertrug sich der Mix aus Rap und Metal gepaart mit tief- und abgründigen Texten nach anfänglichen fremdeln relativ schnell aufs Publikum. Die ebenfalls noch junge Formation aus München hat es geschafft, die ohnehin schon musikalisch vielfältige schwarze Szene um eine weitere Facette zu erweitern. Als Anspieltipp gebe ich „VIRUS“ an die Hand.
Rave the Reqviem:
Die sympathischen Schweden hatten im Anschluss keinen guten Tag. Nicht nur, dass sie durch ihr Set gehetzt sind und am Ende kaum Zeit für das obligatorische Selfie hatten, hier passte wenig zusammen. Dabei ist ihre Mischung aus Electro, Metal und mehrstimmigen Gesang durchaus interessant, aber dieses mal sprang der Funke aufgrund ihrer Darbietung einfach nicht so ganz über. Was immer die reizende Jenny Fagerstrandh auf ihrem In Ear Monitor hatte, es kann nicht ihre Stimme gewesen sein, dafür klappte einfach zu wenig.
Tanzwut:
Copyright by Twilight (Sabrina Ahrens)
Anfang des Jahres hat die Mittelalterformation um den auffälligen Frontmann Teufel ihr 25 jähriges Bühnenjubiläum gefeiert, ein guter Grund, um auch auf dem Mera Luna einen Zwischenstopp einzulegen. Eingeleitet von sphärischen Hörnern und Trommeln startete der Auftritt von Tanzwut in diesem Jahr ungewohnt zurückhaltend und getragen. Nach sechs Minuten heizten die Spielleute mit „Die Tanzwut kehrt zurück“ dem mittlerweile gut gefüllten Mainstage Bereich aber gut ein, von getragener Stimmung war ab diesem Moment nichts mehr zu sehen. Der Auftritt war im weiteren Verlauf ein Best of aus 25 Jahren Bandgeschichte.
Megaherz:
Noch ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hat die Band Megaherz. Allerdings hat die 1993 von Alexander Wesselsky gegründete Band seitdem einige Besetzungswechsel durchlebt. Neben ihren bekannten Stücken (zB. Horrorclown, Jagdzeit) haben sie auch ihr gerade einen Tag vorher erschienenes Album „In Teufels Namen“ mit dabei, daraus spielten sie unter anderem „Engelsgesicht“. Zu „Alles Arschlöcher“ gab es von Sänger Lex eine Absage an die ganzen Lautsprecher und Egoisten unserer Gesellschaft. Zu Megaherz gab das schlechte Wetter dann zum ersten mal alles und meldete sich mit einem heftigen Platzregen zurück.
Diary of Dreams:
Einen Auftritt ganz anderer Art hatte im Anschluss Diary of Dreams. Nachdem Megaherz und Tanzwut ordentlich eingeheizt hatten, drückten Adrian Hates und Band wieder ein bisschen auf die Bremse. Der Name impliziert es ja schon, Diary of Dreams ist eher etwas für Träumer und Romantiker, aber auch für Nostalgiker, versetzte es mich doch in meine frühe Zeit meiner Gothic Phase. Trotz des herausgenommenen Tempos wurde trotz allem zu den Klassikern wie „Traumtänzer“ mitgesungen und mitgeträumt.
L’ame Immortelle:
Copyright by Twilight (Sabrina Ahrens)
Es sollte nostalgisch bleiben. Mit L’ame Immortelle trat im Anschluss wohl eine der prägendsten deutschsprachigen Gothicbands der frühen 2000er Jahre auf dem Flugplatz auf. Ich hatte die Band die letzten Jahre völlig aus den Augen verloren, da sie mir oft einfach zu schwermütig sind. Ihre textlichen Inhalte, die sich oft um eher dunklere Gefühle wie Trauer und Verlust drehen, schaffen sie trotzdem, tanzbar umzusetzen. Und so löste sich die Bremse allmählich wieder. Das bemerkenswerteste an diesem Auftritt war zum einen das auffällige Kleid von Frontfrau Sonja Krausshofer, zum anderen ihre sehr präsente, klare Stimme. Dieser Auftritt gehörte zum großen Teil ihr, war ihr Partner Thomas Rainer doch offenbar angeschlagen und nicht so präsent wie sonst.
Joachim Witt:
Copyright by Twilight (Sabrina Ahrens)
Joachim Witt ist mittlerweile 74 Jahre alt. Trotzdem lässt er es sich nicht nehmen, regelmäßig auf dem M’era Luna einzukehren. Dieses mal aber nicht ganz allein, sondern mit alten Weggefährten. Zum Hit „Die Flut“ holte er sich Co- Sänger Peter Heppner auf die Bühne. Den Gefallen hat Witt dann am nächsten Tag beim Auftritt Heppners erwidert. Witt schaffte es dieses mal, den Auftritt mehr auf die Musik zu fokussieren. Herr Witt gibt auf der Bühne gern halt den grumpy Rübezahl. Seine, mir vom Auftritt aus 2019 noch als sehr kruden Wortbeiträge in Erinnerung haltend, hat er dieses Jahr eingestellt. Und das ist auch gut so, bei mir zünden nicht alle Songs, aber Witt hat durchaus starke Nummern im Repertoire (Die letzte Single „Schwör Mir“ oder „Ohne Dich“) und jede Menge Energie in der Stimme, sodass seine Auftritt in guter Erinnerung bleibt. Den Abschluss seines Auftritts markierte sein Trademark Song „Der goldene Reiter“ in der XXL Variante, die Nummer wollte einfach nicht aufhören da das Publikum einfach weitergesungen hat. Gestört hat es niemanden, im Gegenteil, zu diesem Zeitpunkt war im vollgepackten Mainstage- Bereich alles in Partylaune.
Project Pitchfork:
Wo wir gerade bei Nostalgie, Urgesteinen und prägenden Bands der Szene sind, die Männer um einen sehr gut aufgelegten Peter Spilles und Project Pitchfork gehören mit Sicherheit auch dazu. Sie waren es auch, die die Bühne als erste Band des Tages mit großer LED Wand und gleich zwei Drumkits ausgenutzt haben. Mit viel Energie und Bewegung nahm er auch gleich die Feierlaune auf und bot alles an Hits auf, die sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt haben. Von „Timekiller“ über „Acid Ocean“ bis zu „Volcano“ war alles dabei. Zu „Rain“ brachte es das Publikum und Spilles höchstpersönlich fertig, das wieder Regen über dem Gelände losbrach. Gutes Timing, das muss man auch erst einmal schaffen.
Project Pitchfork sind in diesem Jahr noch auf Tour, wer also Lust auf DIE stilprägende Dark Electro Formation live zu erleben und sie auf dem M´era Luna verpasst hat, hat im Herbst die Chance, das nachzuholen.
In Extremo:
Copyright by Twilight (Sabrina Ahrens)
Mit In Extremo wurde es im vorderen Bühnenbereich mächtig heiß. In Extremo hat im wahrsten Sinne des Wortes dem Publikum ordentlich eingeheizt. Sie suchen mit ihren aufwendig gestalteten, ungewöhnlichen und zum Teil selbstgebauten Instrumenten nach ihresgleichen. Und jedes Mal, wenn sie auftreten, bieten sie dem Publikum fulminante Pyroshows, mitreißende Konzerte und unfassbar gute Stimmung. So war es auch diesen Samstag. Micha „Das letzte Einhorn“ Rhein und seine Musiker betraten bestens gelaunt und mit viel Feuer zu „Troja“ die Bühne und zeigten von Anfang an, das sie völlig zurecht regelmäßig die Headlinerpositionen bei Festivals haben und das sie zurecht die erfolgreichste Band in ihrem Genre sind. Das Publikum war von der ersten Sekunde dabei, hat zu „Vollmond“ (wie immer eingeleitet vom zarten Harfespiel von Dr. Pymonte) und „Küss mich“ lautstark gesungen, zu „Sternhagelvoll“ geschunkelt und auch gern mal die unfassbar gut in Szene gesetzte Pyro bewundert. In Extremo haben mit ihrer 15 Songs starken Setlist den Auftritt des Samstags inszeniert.
VV:
Copyright by Twilight (Sabrina Ahrens)
Der Ex- Frontmann von HIM hatte den letzten Auftritt des Abends. Und ich muss zugeben, mein Konzert war es nicht. Ville Valo hatte einige Hits der Love Metal- Band dabei, dazu gehörten nicht nur HIM- Songs, die sich mit Songs seines am Anfang des Jahres erschienenen Soloalbums abwechselten, sondern auch das übergroß in Szene gesetzte Herzpentagramm, das die Bühne zierte. Das Publikum war aber fast vollständig erschienen, um einen routinierten, wenn auch etwas uninspirierten Auftritt zu sehen.
Der Sonntag
Dragol:
Den Sonntag eröffnete Dragol. Die Band, die ihren Stil als „Dunkel Mär“ bezeichnet, ist mit Wikinger Facepaint, Fellen und frühzeitlichen Instrumenten fast schon eher Inszenierung und Theater als „nur“ reine Musik. Man merkte ihnen eine anfängliche Spannung an, da sie sonst sehr gern in Höhlen auftreten und jetzt auf der großen Bühne eines Festivals standen. Das machte den Auftritt aber eher sympathisch. Auffällig sind sie durch ihre Kleidung ohnehin, das war insgesamt ein guter Einstand.
Heldmaschine:
Den Männern mit dem „rollenden R“ zuzuhören und zu sehen, was für einen Spaß sie bei ihrem Auftritt hatten, war sehr ansteckend. Die Neue Deutsche Härte Band hatte auch das Vergnügen, trotz des frühen Spots schon ein sehr gut gefüllten Publikumsbereich vor sich zu haben, das mit Luftballons in schwarz und orange und einem großen Fanbanner, das sich über die vordersten Reihen zog, auch gut einbezogen wurde. Leider war, aufgrund des frühen Spots, der Auftritt mit 28 Minuten und einer Setlist von 6 Songs, der Auftritt für manchen Fan viel zu kurz.
Eisfabrik:
Copyright by Twilight (Sabrina Ahrens)
Jetzt wurde es kalt und elektronisch auf der großen Bühne. Eisfabrik aus Hamburg haben mit ihrem Future Pop alles zum Thema Eis und Schnee im Repertoire. Ihre Schneeanzüge haben sie letztlich aber gegen leichtere weiße Outfits getauscht, was aufgrund der Temperaturen die eindeutig bessere Wahl ist. Einzig der Yeti, der die Eisfabrik in Gang gesetzt hat, wird wahrscheinlich keinen angenehmen Job gehabt haben. Im Hochsommer Lieder wie „Schneemann“ oder „White Storm“ zu hören, mag erst einmal befremdlich wirken, hat dem Publikum aber nichts ausgemacht. Die Fans von Future Pop und Electro kamen während des guten Auftritts voll auf ihre Kosten. Leider deutete sich bei diesem Auftritt an, das die Technik heute noch ein paar Probleme bekommen sollte, die Abmischung zwischen den Synthies und dem Sänger passte an manchen Stellen überhaupt nicht.
Gothminister:
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Die Kenner des norwegischen Staatsanwaltes (Das ist der Mann privat tatsächlich) wissen, das Auftritte vom Gothminister immer ein wenig abgefahren werden. Nicht selten werden hier Zombies zersägt, heilige Bücher verbrannt oder Fledermausdrohnen ins Publikum geschickt. Das war dieses mal auch nicht anders, aber weniger provokant. Riesige Skelette zierten die Bühne, der Herr Gothminister kam mit riesiger Krone auf die Bühne, Monster wurden mit Nebelkanonen beschossen und der ein oder andere Zombie im Rollstuhl über die Bühne gefahren. Soweit, so normal. Daneben gab es noch Musik mit sämtlichen Hits („This ist your darkness“, „Liar“, „Darkside“). Neben den bekannten Stücken gab es aber auch eine Weltpremiere mit der Präsentation der neustens Single „The Battle of the Underworlds“, die beim M’era Luna uraufgeführt wurde.
Letzte Instanz:
Copyright by Twilight (Sabrina Ahrens)
Die Letzte Instanz existiert auch schon einige Jahre und hat sich eine treue Fangemeinde aufgebaut. Leider konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, das der Auftritt der Rocker aus Dresden ganz arg unter der Technik gelitten hat. Auch hier passte die Abstimmung nicht, erschwerend hinzu kommen hier aber noch Streicher in Form von Geige und Cello. Das war für den Zuhörer an manchen Stellen kein Vergnügen, ihre Fans haben aber trotzdem gefeiert.
The 69 Eyes:
Die Proto Gothic Rocker aus Finnland machten das, was sie am besten können. Rock ohne Schnörkel, ohne Pomp, aber immer mit Sonnenbrille. Betont lässig, aber eben unaufgeregt kam hier ein Set mit neuen und alten Hits der Band (wie zB. „Gothic Girl“, „Dance D’amoure“ oder „Drive“) zusammen.
Subway to Sally:
Copyright by Twilight (Sabrina Ahrens)
Tontechnik die dritte. Auch hier war es wieder schwierig, Gott sei Dank hat der heute ausgelassene Eric Fish aber so eine Energie in der Stimme, das er es gut kompensieren konnte. Subway to Sally gehören, auch aufgrund ihrer über die Jahre erworbene Wandlungsfähigkeit, zu den Größen des M’era Luna und haben das auch hier wieder bestätigt. Ihr Repertoire reicht von noch eindeutig dem Mittelalterrock gehörigen Songs („Kleid aus Rosen“, „Sieben“, „Böses Erwachen“), zu denen auch noch einmal alle folkigen Instrumente eingebunden wurden, bis zu Songs aus der „Neuzeit“ („Ihr kriegt uns nie“, „Was ihr wollt“). Die bezaubernde Ally Storch an der Violine bekam auch ihren eigenen Moment in Form eines Solos. Das Publikum war völlig zurecht frenetisch am feiern und mitsingen. Besonders gefordert waren sie beim schon obligatorisch gewordenen „Julia und die Räuber“. Blut, Blut, Räuber saufen Blut aus 25.000 Kehlen ist schon ein besonderes Highlight.
Mono Inc.:
Die vorletzte Band und Co- Headliner des Sonntags waren Mono Inc, und bei ihnen hat der Fehlerteufel mächtig zugeschlagen.Mit 12 Minuten Verspätung gestartet, brach beim ersten Song die Technik einfach mal komplett weg und sorgte für massive Aussetzer.. Aber wenn das mal das einzige Problem gewesen wäre, gab es noch einen sehr fremdschämigen Augenblick. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn man als Band Position bezieht und etwas Gutes sagen möchte. Und das hätte Sänger Martin Engler auch gut machen können, er hätte was wahnsinnig empowerndes sagen können, und im Kern wird er das auch vorgehabt haben, es dann aber so zu verhauen, mit Nonsens Buchstaben der gesamten LGBT Community vor den Kopf zu stoßen, Unsinn über Kinder zu erzählen die nicht geliebt werden und in der Konklusion populistische Vergleiche zwischen dem russischen Despoten und deutschen Politikern zu ziehen, war einfach unglaublich peinlich.
Within Temptation:
Copyright by Twilight (Sabrina Ahrens)
Im Vorfeld hatte ich mich tatsächlich ein bisschen geärgert, das mal wieder Within Temptation als Headliner gebooked wurde, waren sie doch schon oft genug da. Insgesamt teilen sie sich mit Subway to Sally den zweiten Platz mit neun Teilnahmen, nur Blutengel und Asp waren öfter da. Und gerade der Female fronted Symphonic Metal hat ja einige Vertreter zu bieten, wovon einige Vertreter in den letzten Monaten bereits um Gehör in Form von neuen Alben gebeten haben. Aber bereits bei den ersten Takten weiß man einfach, warum die Band einfach genau da steht, wo sie hingehört, nämlich völlig zurecht ganz weit vorn. Within Temptation, aber besonders Frontfrau Sharon Den Adel, wirken zu jedem Zeitpunkts ihres Auftritts so, als hätten sie sich seit Ewigkeiten genau auf diesen Moment gefreut. Die Spielfreude, die Energie und ihre Euphorie überträgt sich von der ersten Sekunde auf das Publikum und ist so mit Sicherheit einzigartig. Das Gesamtbild wurde dann durch die aufwendige Bühnendeko und das Kostüm von Sharon abgerundet. Vom ersten Moment wurde aufs Tempo gedrückt. Zu „Raise your Banner“, zu dem sie eingangs betonte, absolut gegen Krieg zu sein, aber stellt euch vor, euer Land wird angegriffen, würdet ihr es nicht verteidigen wollen, kam als Deko eine große Ukraineflagge als Requisite zum Einsatz. Das Frau Den Adel dazu noch zu jedem Zeitpunkt einfach sympathisch und authentisch wirkt, zu jeder Zeit mit ihrer Stimme beeindruckt, ist dann das Sahnehäubchen. Dieser Auftritt war ganz großes Kino und ein würdiger Abschluss des diesjährigen M´era Luna.
Mein Fazit zum diesjährigen M´era Luna fällt leider nicht ganz so positiv aus. Der Newcomer Contest im Vorfeld des Festivals ist eine tolle Sache. Das darüber hinaus Bands wie Wisborg, die Samstag mittag auf der Club Stage abgerissen haben, oder Versus Goliath, die mit ihrem frischen Stil die ganze Veranstaltung ein wenig aufgemischt haben, für ein bisschen Überraschung gesorgt haben, ist fantastisch. Schaut man sich aber die Timetable ab dem frühen Abend beider Tage an, ist da wenig frisches von über. Und natürlich begeistern mich In Extremo oder Within Temptation jedes mal wieder, aber wir haben hier auch Bands, die über den Abend verteilt ein paar Dekaden auf dem Tacho haben und die ihren xten Auftritt auf dem M´era Luna spielen. So ein bisschen Durchmischung täte dem ganzen gut, bevor sich ein Abnutzungseffekt einstellt. Die Fans haben aber wie jedes Jahr alles gegeben. Trotzdem ist das M´era Luna für uns ein riesengroßes Familientreffen, zu dem man Jahr für Jahr gern zurückkommt, nur das es manchmal ein bisschen verrückter aussieht.
Aber nach dem Festival ist bekanntlich vor dem Festival, und so sind für 2024 schon die ersten Bands bestätigt, die da heißen: ASP, Front 242, Saltatio Mortis, Lord of the Lost, Schandmaul, Die Krupps, Suicide Commando, Oomph, [:SITD:], Assemblage 23, Universum 25, Dartagnan, Die Herren Wesselsky, Welle: Erdball, Lacrimas Profundere, Funker Vogt, Das Ich, Stahlmann.
Der Vorverkauf läuft und hat mit 60% verkaufter Tickets innerhalb von 10 Tagen einen Verkaufsrekord aufgestellt.
In der Bildergalerie finden wir neben Backstage Fotos von Jyrki 69 (69 Eyes), Megaherz und Wisborg noch die bunten und ausgefallenen Kostüme des M'era Luna
Kategorie
Headliner
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