Skip to main content

Während diese Zeilen entstehen, ist das PARTY.SAN METAL OPEN AIR 2024 rund eine Woche Geschichte. Drei von vier Überlebenden haben sich mehr oder weniger vom Festival und mit der damit einhergehenden Covid-Infektion (ja, die Seuche gibt´s auch 2024 noch – Anm. d. Verf.), während der letzte im Bunde gesund und munter durch die schottischen Highlands spaziert und das letzte Gramm Alkohol in Britannien ausschwitzt.

 Es ist fast schon "ekelhaft" – immerhin reden wir über eine extreme Subkultur – in den diesjährigen Tenor von "Friede, Freude, Eierkuchen" einzustimmen. Aber mal abgesehen von den physischen Beeinträchtigungen, die die meisten des Twilight-Teams im Anschluss an das Festival ereilten, was das diesjährigen PARTY.SAN METAL OPEN AIR tatsächlich in jeder Hinsicht eines der schönsten und entspanntesten, vielleicht dadurch zwar unspektakulärsten Auflagen unser aller Lieblingsfestivals. Unspektakulär trifft dabei in keinstem Fall auf die Musik zu und darüber hinaus muss man eine solche Vokabel als Note eins mit Sternchen an die Veranstalter, Organisatoren sowie die gesamte Crew und alle sonstigen Beteiligten werten. Denn jeder aber wirklich jeder scheint einen absolut großartigen Job gemacht zu haben, der dazu beigetragen hat, dass das diesjährige PARTY.SAN METAL OPEN AIR, wenn schon glücklicherweise nicht geräuschlos, dafür aber so gut wie ohne Miss- und Zwischentöne über die Bühne gegangen ist.

Selbst der Wettergott hat mitgespielt. Beim einzigen kräftigen aber auch kühlenden Regenschauer des Wochenendes wurde man mit gleich mehreren wunderbar ausgeprägten Regenbögen "entschädigt". Darüber hinaus gab´s einen Mix aus Sonne, Wolken, lauen Lüftchen sowie besten Festival-Temperaturen.

 stimmung 667 08 31 2024 09 30 AM

Schon der Check-In am Mittwoch gestaltet sich inklusive Akkreditierung einmal mehr als fluffig, das Ankommen dank unserer Heimstatt im Camp der Braunschweiger Kolleg*innen vom Hotel 666 ebenso.

Nachdem das Camp errichtet ist, gibt es heuer zur Feier des Tages neben heimischen Altenauer Bier, Rindfleisch und Bratkartoffeln sogar Schwarzwälder Kirschtorte, bevor am Abend im Party-Zelt das Köstritzer und der Cuba Libre fließen darf.

Es ist also alles bereitet für ein ausgelassenes, musikalisches Gourmet-Festival-Wochenende! (JD)

Die Festival-Szene in Deutschland ist im Wandel. Auf der einen Seite holt man sich Investoren ins Boot, wird immer klamaukiger oder verliert sich in Anbiederungen an den Mainstream, auf der anderen Seite müssen immer mehr Veranstalter die Segel streichen. Dass es auch anders geht, sieht man Jahr für Jahr auf dem PARTY.SAN METAL OPEN AIR! Konstant zeigen die Veranstalter, wie man mit viel Herzblut seinen Wurzeln treu bleiben und trotzdem eine richtige Metal-Party auf den Acker bringen kann.

Auch dieses Jahr geht diese für die meisten wieder am Mittwoch als Anreisetag los. Nachdem die Heringe notdürftig eingeschlagen, zahlreiche alte Gesichter begrüße und die ersten Dosenbiere vernichtet sind, stellt sich nach einer kurzen Platzrunde heraus: Alles ist genauso, wie man es schätzen und lieben gelernt hat. Das gilt auch für den berüchtigten Brutz & Brakel-Stand, deren sympathische Berliner Betreiber es sich wohl zum Ziel gesetzt haben, schon vor der offiziellen Eröffnung die Alkoholvorräte auf ein Minimum zu dezimieren. (MS)



Donnerstag, 08.08.2024:

Spätestens als am frühen Donnerstag noch während der Hauptanreisewelle die traditionellen Salutschüsse von Haubitze „Esmerilda“ auch die letzten Alkoholleichen zum Apell rufen, stellt sich heraus, dass mein letztes Eiterooge am Stand von Brutz & Brakel wohl schlecht gewesen sein muss. Aber da das diesjährige Line-Up mal wieder vom Allerfeinsten ist, geht es nach etwas Carb-Loading vom Festivalgrill vor die Bühne. (MS) Wie immer bildet sich zunächst einmal vor dem offiziellen Merch-Stand des PARTY.SANs eine große Menschentraube. Wie in den vergangenen Jahren sind die mit viel Liebe von verschiedenen Künstlern gestalteten, teilweise limitierten Shirts und Merchandise-Artikel äußerst begehrt. Für das Tribute-Shirt stand in diesem Jahr ausgerechnet eine Band Pate, die den Weg nach Schlotheim im Vorfeld leider canceln musste: Cryptopsy. (JD)

 Moods 14 08 17 2024 09 49 AM

PARTY.SAN – merchstand

 Auf der Hauptbühne legen dann planmäßig die Schweden von BASTARD GRAVE los. Lang vorbei die Zeiten, als vermeintlich kleine Bands mit geringerem Standing zu früher Stunde verheizt wurden. Stattdessen gilt es heuer von Beginn an Qualität auf die Hauptbühne zu bringen und damit die Menschen vor die Bühne zu ziehen. Und das gelingt mit schleifend, rohem Schweden-Death inklusive Crust-Note. Eigentlich kann man sich keinen schöneren Opener vorstellen. Die Musik, der 2012 gegründeten Band, die mit "Vortex Of Disgust" im vergangenen Jahr ihr drittes Album via Cudgel veröffentlicht hat, geht sofort in Kopf, Nacken, Hüfte und Gebein. Sänger Tiago Dias nutzt auch gleich mal die "Spielräume" der großen Bühne aus. So etwas bezeichnet man als Auftakt nach Maß. Nach Plan sollten jetzt eigentlich BROKEN HOPE spielen, stattdessen steht mit SINISTER ein absolutes Todesblei-Urgestein auf der Bühne, die offiziell allerdings die Kanadier von Cryptopsy beerbt haben. Vom Original-Line-Up ist lediglich der heutige Sänger Aad dabei und es ist eine halbe Ewigkeit her, dass das niederländische Quartett auf dem PARTY.SAN zugegen war. Knochentrocken und humorlos prügelt sich die Band durch ein technisch sehr versiertes Set, das mich trotz einiger Klassiker aus den Neunzigern irgendwie nicht mitreißen will, obwohl die Freude über die Rückkehr auf dieses Event insbesondere Aad wie auch vielen Menschen im Publikum nicht nur ins Gesicht geschrieben steht, sondern durchaus herzerwärmend ist. (JD)

bastard grave 18 08 18 2024 03 24 PM bastard grave 

 sinister 14 08 29 2024 04 34 PM

sinister

 Als erste Band darf HORRESQUE die Tentstage eröffnen. Deren kalter Black Metal ist der perfekte Kontrapunkt zur stickigen Hitze unter dem Zeltdach. Wie alte, spielfreudige Behemoth klingt der Sound der Rheinhessen, deren Gitarrist uns noch ein paar Mal bei anderen Bands wie Heretoir und Los Males de Mundo über den Weg laufen wird. In der Umbaupause geht es rüber vor die Hauptbühne, auf dessen Weg, strategisch günstig platziert wie immer, der Cuba-Libre-Stand liegt. Doch skandalöserweise sind schon am ersten Tag die Strohhüte, die als Belohnung für ein volles Stempelheftchen ausgelobt wurden, vergriffen. Es ist jedoch nicht so, dass dieser Fauxpas irgend jemanden vom Bestellen abhalten würde…(MS)

Mit ETERNAL CHAMPION erfolgt im Anschluss ein ordentlicher stilistischer Bruch. Statt Death Metal geht´s mit einer der derzeit angesagesten Epic Metal Bands weiter. Die Amis reizen die "Schwert, Krieger, Amazone, Schlachten, Burgen und Reiter"-Klischees in ihren Artworks sehr schön aus, die Musik ist dafür schön heavy, ohne den Größenwahn von Manowar. Stattdessen klingt man etwas kauzig im Stile von Manilla Road oder Cirith Ungol. Frontbarde und Hühne Jason Tarpey trägt den ersten Song stilecht mit Kettenhaube auf dem Kopf vor. Diese Live-Darbietung macht Spaß und bleibt musikalisch, wie optisch in Erinnerung, zum Fan werde ich allerdings wohl nicht, dafür ist mir die Stimme von Jason zu speziell. Selbiges sagte ich jedoch nach der mitreißenden Performance von The Night Eternal im vergangenen Jahr ebenfalls und am Rande des Gigs von Eternal Champion ist eben deren neue Scheibe "Fatale", die ich bei Ván Records erstehe. Ich bin immer wieder dankbar, dass die Macher des PARTY.SAN METAL OPEN AIRs immer wieder Raum für Bands aus dem klassichen Heavy Metal schaffen. (JD)

 eternal champion 15 08 21 2024 12 23 AM  

eternal champion

 Es ist mir wirklich eine große Freude, dass ich meinen Festivalberichtseinstieg bei meinem Kumpel Dunemann und dem famosen Twilight Magazin genau mit WILT beginne. Nun kann ich den Jungs dieser sympathischen und musikalisch umwerfenden Truppe auch so und nicht nur in meinen Hotel 666-Reviews Honig um ihre Schnuten schmieren. Die letztjährige Ankündigung, dass es diese mächtige HM2-Kreissäge aus Ostwestfalen auf die Zeltbühne dieses grandiosen Festivals geschafft hat, brachte nicht nur die Band in Verzückung. Dementsprechend erwarte ich schon einige Leute vor der Bühne und habe mich vorsichtshalber gleich mit zwei Bieren eingedeckt. Wilt haben auch gerade schon angefangen, als ich ins Zelt komme, und ich bin erst mal baff. Das Zelt ist rappelvoll... der Hammer. Wohlverdient, wie ich finde, aber das Quartett kann es, glaube ich, selber nicht so ganz fassen, was hier gerade abgeht. Ich bin mittlerweile in der ersten Reihe angekommen und Matze (Gesang/Bass), Sascha (Gitarre) und Marko (ebenfalls an der Gitarre) kommen aus dem breiten Grinsen und dem großen Staunen gar nicht mehr heraus. Ich kann es nicht genau sehen, aber Drummer Marlek wird es ähnlich ergehen. Was für eine Party! Aber auch kein Wunder, denn Wilts straighter und grooviger Svenska Dödsmetall ist nicht nur mitreißend, sondern auch gnadenlos brutal. Letzteres wird noch durch den sehr tollen und absolut passenden Bühnensound, der alle Instrumente und den Gesang gleichermaßen betont, untermauert. Und so brettern uns von der Bühne Wilts Songs mit heftiger Power entgegen. Dazu noch eine gelungene Lightshow und natürlich eine motivierte Band. Und das sind die Jungs auf alle Fälle, denn sie wissen, dass das gerade ihr Moment ist. Die Aufregung und Anspannung der letzten Tag ist abgefallen und so geben sie alles, bewegen sich viel auf der Bühne, bangen, agieren untereinander und mit uns und so stacheln wir uns alle gegenseitig auf, dass es eine wahre Freude ist. Und wenn ich mich so umschaue, hat die Welle der Euphorie, die von der Bühne ausgeht, wirklich alle erfasst. Überall freudige Gesichter, bangende Köpfe, hochgestreckte Arme und Fäuste und vor allem tosender und dröhnender Applaus. Dieser endet dann auch nach dem letzten Song nur langsam und so genießen Wilt noch mal den Moment und wissen, dass sie diesen ihr Leben lang nicht vergessen werden! Ich gönne es ihnen auf alle Fälle von ganzem Herzen. Nach diesem grandiosem Auftritt bin ich auch echt froh, dass ich mir ihr auf 100 Stück limitiertes, extra für das PARTY.SAN entworfene Shirt schon vorher gekauft habe, denn jetzt rennt gerade sicherlich eine rottige Meute Death Metal-Maniacs zum Merchstand. Für das kommende PARTY.SAN kann ich euch übrigens schon mal Wilts Kumpels von Nightbearer empfehlen, die nun auch endlich die Chance haben, dort aufzutreten. Wer auf grandiosen und hochwertigen Death Metal schwedischer Prägung steht, kann sich deren Gig also schon mal vormerken. (Rudi)

 wilt 12 08 28 2024 06 52 PM  

wilt

 Ungewöhnlich früh muss dagegen die ehemalige Morbid Angel – Ikone David Vincent mit VLTIMAS auf die Bühne. Im Gegensatz zum In Flammen Open Air 2022 verspricht dieser Umstand, abseits von Stoboskopen in der Dunkelheit, mehr als nur Scherenschnitt-Blicke auf die internationale Allstar-Truppe, bei der sich neben Vincent, Rune Eriksen (Ex-Mayhem, Aura Noir) oder Flo Mounier (Ex-Cryptopsy) verdingen. Vermutlich dürfte es jedoch am Terrorizer-Gig liegen, bei dem Altmeister Vincent heute am späten Abend noch einmal ran muss. Wie dem auch sei, die Aura von David Vincent in seiner Rolle bei Vltimas funktioniert tageslichtunabhängig. Die Band liefert einen explosiven Auftritt ab, der die eigenwillige und einzigartige Stilistik, die technischen amerikanischen Death Metal mit anspruchsvollem norwegischem Black Metal verbindet. Dazu die bittersüßen, ironischen Ansagen des in einen langen Wachsmantel gehüllten, mit Hut ausstaffierten Vincent... Es überrascht mich, dass bei Vltimas vergleichsweise wenig vor der Hauptbühne los ist. (JD)

 vltimas 12 08 18 2024 04 52 PM  

vltimas

 Nun kommen wir zu einer Band, auf die ich mich persönlich besonders dolle gefreut habe, nämlich die allmächtigen SADUS! Ich war ja total aus dem Häuschen, als sie auf dem Billing auftauchten, denn ich habe sie noch nie live gesehen. Bei ihrem letzten PARTY.SAN-Auftritt 2009 konnte ich leider nicht. Aber nun ist es endlich soweit und nach drei Dekaden Worshipping vor meinen Musikboxen kann ich es auch live zelebrieren. Einziger Wehmutstropfen für meinen Kumpel und mich ist, dass Steve DiGiorgio, wie schon beim phänomenalen Comebackalbum "The Shadow Inside", nicht mit dabei ist. Aber das ist sofort vergessen, als Darren Travis (Gitarre/Gesang), Jon Allen (Drums) mit ihrem zweiten (!) Gitarristen Claudeous Creamer (Possessed) und einem barbarischen Ungetüm am Bass namens Bobby Real hoch motiviert und mit allerbester Laune die Bühne entern, loslegen und uns hungrigen Bastarden ihren seit jeher unverkennbaren Sound um unsere Ohren ballern. Und ich sehe, dass die Leute um uns herum genau so viel Bock wie wir auf eine fette Portion allerfeinsten, technisch versierten Thrash Metal haben. Der Bühnensound ist echt der Knaller und so wird die Kraft und Energie von Sadus' Kompositionen in heftige Energiewellen übersetzt, die wir natürlich gerne aufnehmen. Und während mir u.a. Songs wie "Sadus Attack", "Hands Of Fate", "Good Rid'nz", "Certain Death", "The Shadow Inside" oder "First Blood" durch meinen Schädel geballert werden, fühle ich mich bei den älteren Songs wieder wie der Teenager, der in der zweiten Hälfte der 90er mit einem Edding "We need D.T.P.-Death To Posers is what I mean... Stand tall, never fall, we will rise to kill' em all" an die Innenseite einer Schultoilettenbox schrieb. Einfach nur genial! Danke dafür, Sadus! Ich komme aus dem Grinsen und dem Abgehen gar nicht mehr heraus und um mich herum ist auch, genauso wie auf der Bühne, ordentlich all hell breaks loose angesagt! Headbanging, Circlepit, Crowdsurfing, Fistbanging Mania... Thrash 'til Death! Schade, dass es bei mir mit den langen Haaren leider nicht mehr klappt, denn rotierende Schädel mit Matten sehen nun mal besser aus. Circlepit ohne Brille halte ich bei meiner Sichtweite auch für unklug, aber auch so thrashen mein Kumpel und ich, was unsere Leiber hergeben! Bei der Masse an packenden Killerriffs, dem grandiosen Drumming und dem göttlichen Gesang auch das Mindeste! Und so bleiben nach dem Ende des leider viel zu kurzen Gigs neben zufriedener Erschöpfung ein fettes Grinsen und totale Euphorie zurück! Darauf ein kaltes Bier! (Rudi)

 sadus 10 08 29 2024 03 27 PM  

sadus

Im Zelt geht es mit einer Band weiter, die seit geraumer Zeit in vieler Münder ist, die mich jedoch trotz aller Lobhudelei bisher nicht überzeugen konnte: Die Rede ist von IMHA TARIKAT aus dem Hause Prophecy. Das Post Black Metal – Projekt von Mastermind Ruhsuz Cellât möchte ich mir live allerdings nicht entgehen lassen. Und ich werde nicht enttäuscht. Der Protagonist entzündet mit seinen Mitstreitern Flammen aus emotionalem Chaos, die einfach nur mitreißen. Der Gitarrist und Sänger peitscht die Meute vor der Bühne an und diese versammelt sich dankbar hinter der Band. Der zweite Gitarrist M (Hexer) wirkt etwas introvertierter, während ein gewisser Ricardo, noch bestens bekannt von seiner Performance mit The Night Eternal im Vorjahr an gleicher Stelle, mit dem Bass wie ein Derwisch über seine Bühnenseite tobt. Der Gig bleibt nachhaltig in Erinnerung, trotzdem werde ich nach wie vor auf Konserve mit dem Material von Imha Tarikat nicht warm. Anders allerding sieht das beim Kollegen Martin aus...(JD) Erst seit kurzem bringt Ruhsuz Cellât sein Soloprojekt mit ein paar Mitstreitern auf die Bretter und ballert dabei alles nach vorne, was die Instrumente hergeben. Nicht nur die Band zeigt eine enorme Spielfreude, auch das Publikum ist noch frisch und ausgeruht und nutzt die rasanten Rhythmen für ausgedehnte Mosh- und Circle Pits. Anschließend ist nicht nur der letzte Grashalm platt! Deutlich entspannter geht es währenddessen bei ROPE SECT nebenan zu. Der düstere Gothic Rock im Stil von Sisters of Mercy findet seine Freunde und feiert ein gelungenes Debüt auf dem Party.San. Der bekannteste Song „Handsome Youth“ darf dabei natürlich auch nicht fehlen und lädt zum Träumen ein.(MS)

 imha tarikat 08 08 21 2024 01 28 PM  

imha tarikat

THE BLACK DAHLIA MURDER ist dann so eine weitere Band, die ich mit dem Debut "Unhallowed" vor rund 20 Jahren mal auf dem Schirm hatte aber seinerzeit für "zu modern und hip" befunden und nicht weiter verfolgt hatte. Dass die Amis zwischenzeitlich eine durchaus respektable Karriere hingelegt haben und auf zehn Scheiben zurückblicken können, war mir natürlich nicht verborgen geblieben. Eigentlich will ich nur die Zeit bis zu LEFT TO DIE überbrücken und entsprechend unvoreingenommen lasse ich mich auf The Black Dahlia Murder ein und werde in allen Belangen positiv überrascht. Technisch anspruchsvoller, hochmelodischer und mit vielen Breaks gespickter US-Death Metal, gespielt von einer Band die richtig Bock hat und in allen Belangen auf der Bühne austobt. Wobei man der Band nicht anmerkt, dass sie vor nicht allzu langer Zeit mit Sänger Trevor Strnad (R.I.P.) eine absolute Konstante verloren hat. Gefüllt wird die Lücke vom Gitarristen und Vize-Fronter Brian Eschbach und der macht seine Sache richtig gut. Neben Eternal Champion und Imha Tarikat tragen auch The Black Dahlia Murder maßgeblich dazu bei, diesen ersten PARTY.SAN-Nachmittag für mich richtig rund zu machen. (JD)

 the black dahlia murder 06 08 30 2024 12 09 AM  

the black dahlia murder

 You won't return alive... Left to die... Suffering until the end... LEFT TO DIE! Auf diese Herren war ich ja mal echt gespannt, da ich mich immer gefragt habe, ob ich für eine Tributband, auch wenn zwei alte Mitglieder am Start sind, extra irgendwo hinfahren sollte. Da ich mir aber vorgenommen hatte, mir die Band mal anzuschauen, wenn sie schon mal an einem Ort sind, an dem ich auch gerade bin, stehe ich nun bierselig mit meinem Vornamenskumpel und Freund ("Zwei Dirks... ein Sauftrag!" forever!) vor der Bühne und bin alleine schon vom grandiosen Bandlogo ganz angefixt! Eigentlich kann das ja nur geil werden, immerhin gibt es nur Songs der ersten beiden Death-Alben. Und wem von euch Death Metal-Sickos wird es da nicht gleich warm ums rottige Herz? Und da betreten sie nach einem Intro die Bühne... Rick Rozz, Terry Butler, Matt Harvey und Gus Rios (zu den beiden zuletzt genannten Herren brauche ich ja auch nichts mehr sagen) und legen auch ohne großes Getue einfach gleich mit "Leprosy" los. Ein Traum. Und das geht dann auch noch so weiter. "Born Dead", "Left To Die", "Primitive Ways", "Open Casket" und noch einiges mehr. Es ist einfach nur unfassbar und wenn ich das jetzt im Nachhinein mit meinem trunkenen Bregen so richtig erfasst habe, gab es außer "Pull The Plug" das komplette "Leprosy"-Album plus "Zombie Ritual" vom Debüt. Ist das geil oder ist das geil? Nein, das ist megageil! Allesamt ABSOLUTE Death Metal-Klassiker und ich kann es kaum glauben, dass ich gerade in dieser durchdrehenden Menge stehe und diese Songs wirklich gerade bei total geilem und schön authentischem Bühnensound live erleben und genießen darf und einfach nur voller Begeisterung dazu ausrasten kann. Und ich hatte mich ernsthaft gefragt, ob es sich lohnt, extra dafür irgendwo hinzufahren. Ich Narr! Bei dem, was ich hier gerade für einen Freudentaumel durchfahre, lohnt sich das immer! Es ist schon geil zu sehen, wie bei jeder neuen Songansage das Strahlen in den Gesichtern der Menschen hier noch breiter wird, weil sie es nicht fassen können. Teilweise liegen sich die Leute in den Armen... herrlich. Jede Person hier hat sicherlich bei jedem Song eine eigene persönliche Geschichte dazu erlebt und die Songs jetzt nochmal, oder wie bei mir und vielen anderen höchstwahrscheinlich auch, das erste Mal live erleben zu können, lässt unsere Hirne einiges an Glückshormonen raushauen. Das Ergebnis ist ein kollektiver Death Metal-Freudentaumel und ich glaube, die Band ist auch ganz entzückt davon, dass sie mit so vielen ausrastenden Lunatics zusammen Death am Leben halten kann. Herrlich. (Rudi)

 left to die 06 08 22 2024 06 24 PM

left to die

Bei DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT gönne ich mir eine wohlverdiente Auszeit im Camp. Der Status, den Onielar & Co. sich mittlerweile erspielt haben, ist aller Ehren wert und der Anklang vor der Bühne zeugt davon, dass sie zur Primetime genau auf diesen Slot gehören. Deswegen erschließt sich mir die Musik immer noch nicht. Stattdessen riskiere ich lieber ein Auge und ein Ohr im Zelt, was ich neben Wilt und Imha Tarikat zweifelsohne an diesem Wochenende etwas vernachlässige. SCHAMMASCH klingen vielversprechend. Aber die edel in Roben gekleideten Eidgenossen holen mich an diesem Abend mit ihrem elegischen, atmosphärischen, mitunter aber auch sehr eingängigen Dark / Black Metal irgendwie nicht ab. Es hat etwas von falscher Band zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort, da bin ich wohl innerlich schon zu sehr auf Terrorizer eingestellt, während sich unser Martin einmal mehr auf die finstere Kunst der Schweizer Combo einlassen kann... (JD) Eine besondere Fangemeinde haben sich SCHAMMASCH da mit ihrem melodischen Post-Black Metal erspielt. Zu fünft entern sie die spärlich mit Hexagrammen geschmückte Bühne im Zelt. Nachdem Darkened Nocturn Slaughtercult auf der Hauptbühne ihr Set beendet haben, wird es hier verdammt eng. Hypnotisch aufgebaute Songs wie „Paradigm of Beauty“ sorgen für eine Laid-Back-Atmosphäre. Doch auch der Knüppel wird beim letzten Lied „Sound of Transformation“ noch mal aus dem Sack gelassen und sorgt für ordentlich Haare schütteln. (MS)

 schammasch 01 08 29 2024 04 15 PM  

schammasch

 Als ich las, dass TERRORIZER die "World Downfall" auf dem PARTY.SAN spielen würden, war ich doch erst angenehm überrascht, immerhin ist diese Scheibe ja ein absolutes Götterwerk. Danach wuchs in mir Skepsis, da ich mit den drei Scheiben danach nicht wirklich was anfangen kann, dass da vielleicht so eine kalkulierte, herzlose Runterspielnummer hätte werden können. Da ich schnell zum Argwohn neige, lasse ich mich natürlich gerne eines Besseren belehren. Als Vergleich habe ich den kultigen Gig von 2015 in Kassel in der Goldgrube (geiler Laden) von Terrorizer L.A. in Erinnerung, als Oscar Garcia mit seinem Leuten von Nausea dieses absolute Meisterwerk gnadenlos runtergeballert hat. Das war grandios! Kurz vor Terrorizer überkam mich eine starke Müdigkeit und mein Magen war garstig, weshalb ich mich nur kurz ablegen wollte, dann zehn Minuten nach Beginn aufwachte, die Beine in die Hand nahm und zur Bühne rannte. Vor dieser stehe ich jetzt und nichts passiert, irgendwie erreicht es mich nicht. Liegt es daran, dass ich müde bin und mein Magen gerade meckert oder ich schon voreingenommen an die Sache herangegangen bin? Ich glaube nicht, da solche Umstände, wenn es mich wirklich packt, in den Hintergrund geraten. Was baut die Distanz auf? Vielleicht liegt es für mich am Sound, denn der ist meiner Meinung nach zu gut für diesen Klassiker. Mehr Schmutz würde mir da besser munden. Die Band an sich scheint mir ja auch bemüht zu sein, vor allem der Sänger, aber irgendwie ist das für mich austauschbar, wer denn nun da oben steht. Ob nun David Vincent oder wer anders. Es wirkt distanziert. Vielleicht wäre es in einem Club was anderes. Eigentlich schade, da ich die "World Downfall" wirklich liebe. Was ich aber so sehen kann, wird es von einem Großteil ordentlich und heftig abgefeiert. Die meisten haben ihre Freude daran und das ist doch das Wichtigste. Wäre ja eher schade, wenn es genau anders herum wäre. So haben die meisten eine fette Party und Mr. Meckerziege zieht sich jetzt dezent ins Off (Schlafzelt) zurück. Ich muss da mal eine Umfrage starten, wie es Bekannten und Freunden so gefallen hat, und da Herr Dunemann tatsächlich was anderes dazu sagen kann, gebe ich das Mikro, Zettel und Stift nun weiter an diesen. Hier spricht Karla Kolumna, können Sie mich hören, Harry Hirsch? Harry Hirsch... sind Sie in der Leitung? (Rudi) Ich habe zwar keinen Vergleich, allerdings kann ich viele verstehen, die den Gig der Amis mit dem Kutlalbum "World Downfall" vergleichsweise glattpoliert empfinden. Ich selbst finde den Sound tatsächlich so klinisch, wie mich die Edelstahl-Knochenskelette bzw. die Mikroständer auf der Bühne faszinieren. Und allein Pete Sandoval mit David Vincent in dieser Konstellation noch einmal auf der Bühne zu erleben, rechtfertigt die rohe und rasante Fahrt auf alle Fälle. Vielleicht wurden hier nicht die ganz großen Erwartungen erfüllt, enttäuscht haben Terrorizer aber auf keinen Fall!

 terrorizer 08 08 30 2024 10 18 AM  

terrorizer

Die Karriere von Abbath Doom Occulta war gerade in den letzten anderthalb Dekaden nicht immer ein Honigschlecken. Allerdings hatte der langjährige Immortal-Fronthühne, nach seinem Rausschmiss durch und dem Namensstreit mit seinen ehemaligen Weggefährten auch seinen persönlichen Anteil daran, dass er zeitweise neben seiner Musik einer Karikatur gleich auf die Klischees des ulkigen "Black Metal – Crap Walk – Pandas" reduziert wurde. Für ABBATH PLAYS IMMORTAL bekommt Abbath auf dem PARTY.SAN eine Wohlfühloase gestellt und der Norweger nimmt diese Bühne inkl. der Headliner-Position am Donnerstag nicht nur dankbar und würdig an. Mit viel Pomp lassen Abbath und seine Mitstreiter das Erbe von Immortal ein Stück weit wieder aufleben. Die Setlist lässt kaum Wünsche übrig und bei den Fans kaum Augen und Kehlen trocken, wenn ich persönlich allerdings "Blizzard Beasts" nicht angemessen gewürdigt sehe. Neben "Call Of The Wintermoon", "One By One", "Tyrants", "At The Heart Of Winter", "Damned In Black" gibt es bis hin zum epischen Finale in Form von "Blashyrk (Mighty Ravendark)" nichts zu meckern. Der Frontmann zeigt sich in exzellenter Verfassung, ebenso wie seine Mitstreiter. Hervorragend in Szene gesetzt ist die Show von einer bombastischen Light-Show, die mit Feuerfontänen und einem abschließenden Feuerregen vom Bühnendach ein phänomenales Ende findet. (JD) Auftritte von ABBATH waren bisher immer ein zweischneidiges Schwert: Sein musikalisches Schaffen, sei es mit Immortal oder Solo ist natürlich über alle Zweifel erhaben, live gab es aber schon den ein oder anderen Griff ins Klo (man erinnere sich nur einen ziemlich besoffenen Wacken-Auftritt oder groteske Clownereien mit Purzelbaum-Einlagen). An guten Tagen wie heute ist Abbath jedoch eine Frontsau, wie es sie nur selten gibt. Und heute ist Immortal von Anfang bis Ende angesagt! Mit absoluter Gewalt rattert das Schlagzeug, das zwischen zwei riesigen Äxten thront, die Saitenfraktion spielt wie eine Maschine und Abbath´s knarzendes Organ liefert einen Klassiker nach dem anderen in die Schlotheimer Nacht während links und rechts die Flammen lodern. „Sons of Northern Darkness“, „At the Heart of Winter“ und natürlich das ultimative “Blashyrkh (Mighty Ravendark)” zeigen, was Immortal für Meilensteine geschaffen haben, die heute immer noch den ultimativen norwegischen Black Metal repräsentieren. (MS)

 Abbath 11 08 17 2024 01 56 PM
abbath

Fazit:

Was für ein erster Tag!!!

  

Freitag, 09.08.2024

 Was tut es doch gut, wenn man auch ohne "Fresh & Black"-Zelt auf einem PARTY.SAN METAL OPEN AIR an einem Morgen gechillt ausschlafen kann, ohne, dass einem die Sonne gleich morgens um acht Uhr zeigt, dass sie auch schon wach ist... Herrlich, denn der Vorabend ist extrem süffig und ausgelassen ausgeklungen. Dafür bin ich erstaunlich fit, allerdings will ich trotz Frühstück heute nicht so richtig in die Gänge kommen.

Moods 11 08 17 2024 09 48 AM  

STILLBIRTH sind zwar musikalisch bei weitem keine Standard-Grindcore- oder Death-Grind-Truppe, dennnoch kann ich mich heute nicht zum traditionellen Kreiselpit und Klobürsten-Ringelpietz, bei dem das Publikum sich mindestens genauso feiert, wie die Band auf der Bühne, aufraffen. Auf den Heidenlärm von OBSCURITY verzichte ich dagegen gerne, als dann aber noch ein langjähriger Freund und Weggefährte mit eisgekühlten Ur-Krostitzer in unserem Camp aufkreuzt, versacke ich endgültig. Manche Feste muss man halt eben dann feiern, wenn sie anstehen. Dieser Zusammenkunft fallen damit auch die belgischen Urgesteine von ENTHRONED zum Opfer, die heute eigentlich zu meinem "Retro-Triple" gehört hätten, erinnere ich mich doch noch lebhaft, an Bad Berka 2005, als ich mich u. a. bei Enthroned erstmals im Fotograben austoben durfte. AFSKY möchte ich dann aber doch nicht verpassen. Wieso und warum die Dänen so eine angesagte Nummer im Black Metal sind, erschließt sich mir dann aber am Ende doch nicht. Amüsanter finde ich jedoch die gewisse Ähnlichkeit von Mastermind Ole Pedersen Luk (Gitarre/Gesang) mit Steffen, dem Drummer und Sänger von Cryptic Brood. Für die Musik hat Kollege Storf dagegen das glücklichere Händchen. (JD) Auf den seltenen Auftritt von Afsky haben sich sicherlich schon einige Party.Sanen gefreut, dementsprechend voll ist es in strahlendem Sonnenschein auch schon zwischen Main Stage und FOH. Das Quasi-Soloprojekt des Dänen Ole Pedersen liefert eine hypnotisierende unter die Haut gehende Mischung aus warmen, atmosphärischen Parts und kalten, fließenden Melodien, die sich im Hintergrund aufbauen, um sich dann durch die Großhirnrinde zu fräsen. Dass die Projektband erst seit kurzer Zeit live spielt, merkt man ihr nicht an und so wird ihr wohl größter bisheriger Auftritt zum vollen Erfolg! (MS)

 afsky 17 08 17 2024 02 32 PM  

afsky

Am späten Nachmittag geht´s für mich mit dem schwedischen Doppelpack um SACRAMENTUM und BEWITCHED so richtig los. Erstere haben mit "Far Away From The Sun" 1996 im Schatten von Dissection und Necrophobic ein absolutes Meisterwerk inklusive ikonischem Necrolord-Artwork veröffentlicht, der Durchbruch blieb ihnen trotz Century Media-Deals und zwei Alben mit deutlicherer Death Metal – Ausrichtung verwehrt. Aber genau das Debut zocken Nisse Karlén und Anders Brolycke heute von Anfang bis Ende. Niklas Rudolfsson ist leider nicht mehr dabei, dafür bearbeitet Jonas Kjellgrenn (Ex-Dissection) die Kessel. Nisse dirigiert das Publikum, wirkt weggetreten und geht in der melodischen Symbiose aus Death- und Black Metal förmlich auf und als es dann so richtig blutig wird, fühlt man sich endgültig zurück in die Sturm und Drang – Zeit der Neunziger versetzt. Da wird mir nicht nur aus nostalgischen Gründen ganz warm ums Herz. Punktsieger sind danach aber dann doch Bewitched. Die Band um Ancient Wisdom – Mastermind Vargher, der sich als einer der ersten schon in den Neunzigern entschloss, seine Heavy Metal – Wurzeln mit seiner schwarzmetallischen Ausdrucksweise zu verschmelzen. Die ersten drei Alben "Diabolical Desecration" (1997), "Pentagram Prayer" (1998) und "At The Gates Of Hell" (1999) sind zeitlose Klassiker, die heute mehr denn jemals zuvor funktionieren. Und so rüpeln und prügeln sich Vargher und sein langjähriger Freund Wrathyr (Christopher Oblivious, u. a. Naglfar) am Bass durch einen Set, gespickt mit Riff-Reminiszenzen der glorreichen Achtziger, verwoben mit einer bitterbösen Black Metal – Attitüde. So schön und immer noch gefährlich, da bleibt kein Auge, vor allem aber keine Kehle trocken! "Hell Is Here", so verkündet es seit Jahren das Banner vor der Hauptbühne, wenn diese Aussage mal wieder durch eine Band unterstrichen wird, dann von Bewitched! (JD)

 sacramentum 01 08 29 2024 08 21 AM  

sacramentum

 bewitched 06 08 18 2024 06 03 PM  

bewitched

INCANTATION hatte ich erst am 30.07. im sehr kleinen, aber feinen Thav in Hildesheim (Danke an die Band Casus für den Abend!) live gesehen und im wahrsten Sinne des Wortes einen absoluten Abriss auf Tuchfühlung erlebt. Death Metal-Konzerte in kleinen Clubs sind schon der Knaller. Mit diesen herrlichen Erinnerungen im Kopf positionieren mein einer Kumpel und ich uns voller Vorfreude mit lecker kaltem Bier vor der Bühne und erwarten einen heftigen Todesbleiorkan. Während des coolen uns schon aus Hildesheim bekannten Intros entern John McEntee (Gitarre/Gesang), Luke Shively (Gitarre), Chuck Sherwood (Bass) und Charlie Koryn (Drums) die Bühne, treffen sich kurz zur brüderlichen Ghettofaust und schon bricht ein herrliches Höllenfeuer über uns herein. Bestückt mit einem echt geilen, ausgeglichenen, druckvollen und friedhofserdigen Sound präsentiert uns das Quartett ein eindrucksvolles Lehrstück in Sachen bodenständigem und alles zermalmendem Old School Death Metal! Incantation sind wirklich in Höchstform und es macht echt kaum einen Unterschied, ob sie jetzt in einem kleineren Venue spielen oder wie hier auf dem PARTY.SAN auf der Hauptbühne. Die Intensität und die Magie ist die gleiche. Bei den Songs generell und den hier dargebotenen (hatte leider schon immer etwas Probleme, mir ihre generell langen Titel zu merken) ist das aber auch kein Wunder, denn diese feine Herren sind Metaller pur und zelebrieren ihren Sound halt voller Herzblut und absoluter Hingabe! Egal ob im Studio oder auf der Bühne, sie sind Death Metal, leben Death Metal und vollziehen dieses liebend gerne voller Freude mit ihren Fans zusammen. Und bei dem Purgatorium, welches auf der Bühne durch bewegungsfreudige und headbangende Musiker entbrennt, haben sie uns natürlich voll in ihrer Hand. Davon lassen wir uns auch nicht abbringen, nachdem der aufkommende Wind durch den vorhergesagten Regen abgelöst wird. Mag dieser von Gott gesandte Niederschlag auch noch so heftig sein, wir lassen uns nicht vertreiben und geben uns weiterhin diesem unverkennbaren Incantation-Sound und seiner vertonten Blasphemie weiter mit Wonne hin! Was für ein hammergeiles Konzert! Völlig durchnässt, aber überglücklich stehen wir nun nach dem Ende da und werden sogar noch durch ein paar Regenbogenbrücken freundlich vom Allvater begrüßt. Der klägliche Versuch des Christengottes, das Festival zu übernehmen, ist somit endgültig als gescheitert anzusehen, hehehe. Eigentlich wäre jetzt erst mal trockene Kleidung angesagt, aber die muss warten, denn VARATHRON haben vor kurzem auf der Zeltbühne mit ihrem unheiligen Spiel begonnen. Ich war ja schon letztes Jahr entzückt, als ich feststellte, dass es die kultigen Griechen, die mit der Split mit Necromantia und Alben wie "His Majesty At The Swamp" oder "Walpurgisnacht" wahrlich hellenische Black Metal-Geschichte mitgeschrieben haben, immer noch gibt und in den letzten beiden Dekaden regelmäßig coole Alben veröffentlicht haben - das letzte auch erst 2023. Umso erfreuter war ich, als die Band dann auf dem PARTY.SAN-Line Up auftauchte, so dass ich dieses auch gleich meinem Vornamensvetter kundtun musste, der dieses auch wohlwollend zur Kenntnis nahm. Und da stehen wir jetzt bier- und Ice Russian-selig zusammen vor der Bühne, denn das wollen wir uns nicht entgehen lassen und sind echt begeistert über das, was wir hier gerade erleben dürfen. Gebettet in einen erstklassigen und passenden Bühnensound und abgerundet durch eine tolle Beleuchtung im hauptsächlichen von Spektrum von rot, gelb und orange bzw. weiß und blau, schallt uns Musik entgegen, wie sie klassischer, bezogen auf die griechische Szene, nicht sein könnte. Zwischen Midtempo und Raserei in Kombination mit diesen typischen grandiosen Melodien entsteht eine ergreifende düster-epische und altertümliche, schwarzmetallische Atmosphäre und mich erfasst ein ähnlich angenehmes Gefühl wie einst beim Old School-Gig von Rotting Christ auf dem dritten Nuclear War Now! im Jahre 2012. Herrlich. Das Publikum ist offensichtlich begeistert und wie wir, sicherlich froh, Varathron mal live zu sehen. Die Bandmitglieder, die eh schon sehr in ihrer Musik aufgehen und nicht nur stocksteif herumstehen, nehmen dies und das sehr gut gefüllte Zelt natürlich auch wahr, legen nochmal eine Kelle an Bewegung und an Posing am Bühnenrand zu und nehmen mit letzterem Kontakt zu ihren Fans auf. Das Ganze wirkt angenehm bodenständig und gilt auch für die geile Musik, welche ohne großen Schnickschnack ordentlich was her macht. Genauso wie die Band, welche in Schwarz gekleidet und dezent, aber stimmungsvoll geschminkt, mal wieder ein Beispiel dafür ist, dass es keiner halben Theatervorstellung, überladener Bühne oder irgendwelcher Gimmicks bedarf, um düsteren Metal mitreißend und überzeugend darzubieten. Das hat doch mal so richtig Spaß gemacht und wir sind echt froh, dass wir Varathron nicht verpasst haben. Und nun gibt es auch mal trockene Klamotten und ein neues Bier! (Rudi)

Moods 23 08 17 2024 09 52 AM

Nachdem erfolgreich geklärt ist, welches der vielen BATUSHKAs, die nach dem Band-Schisma 2018 entstanden sind, heute auftritt, nämlich die „true“ Batushka von Mastermind und Hauptsongwriter Krzysztof Drabikowski mit Begleitband, ist die Vorfreude groß, schließlich wird hier das komplette Programm geboten: Zahlreiche mysteriöse Mönche bevölkern die Bühne, die zum Start der Show Weihrauch-Gebinde entzünden, Rauchfässer schwenken und so erfolgreich den kurz einsetzenden Regenschauer vertreiben. Im Laufe der folgenden Liturgie sind sie dann hauptsächlich für die Background-Chöre zuständig. Vom Debütalbum „Liturgia“ sind auch die meisten Songs, deren komplexe, an die russisch-orthodoxe Kirchenlitanei angelehnte, Strukturen, jedoch als Live-Darbietung auf so einer großen Bühne etwas verloren gehen. Dem Publikum gefällt es trotzdem und die eher seltenen Interaktionen des Frontmanns werden enthusiastisch erwidert. Trotzdem würde der Auftritt vermutlich besser zur Geisterstunde passen.

 batushka 04 08 18 2024 07 21 PM  

batushka

Richtig voll im Zelt wird es dann bei NON EST DEUS, vermutlich weil sich zwischenzeitlich herumgesprochen hat, dass unter den weißen Kutten die momentan doch sehr gehypten Kanonenfieber-Jungs stecken. Bei ihrer Zweitband wird weniger Wert auf Spoken-Wort-Schnickschnack gelegt, doch ist der Blackmetal-Einschlag mit monotonem Gesang durchaus wieder erkennbar und etwas Feuershow muss trotzdem sein. Und dass die Bamberger das Publikum in ihren Bann ziehen können, haben sie ja schon hinreichend bewiesen.

non est deus 02 10 04 2024 08 07 AM

non est deus

SOLSTAFIR müssen niemandem mehr etwas beweisen. Das unumstrittene Aushängeschild der isländischen Metalszene beehrt das Party.San mittlerweile zum fünften Mal und ist immer ein gern gesehender Gast. Auch wenn die ganz harten Zeiten inzwischen vorbei sind, lässt sich die Szene gerne in den Bann großartiger Melodien ziehen, die einen sofort an die weiten, kalten Strände der Atlantikinsel versetzen. Monumentale Stücke wie „Goddess of Ages“ und „Svartir Sandar“ und auch das als „Lady-Metal“ angekündigte „Fjara“ werden abgefeiert, und wieder einmal lässt es sich Frontmann Adi nicht nehmen, direkten Kontakt mit dem Publikum zu suchen und sich auf Händen tragen zu lassen. So sieht Spielfreude aus!

 solstafir 15 08 29 2024 06 05 PM  

sòlstafìr

Die Däninnen von KONVENT haben sich mit den beiden Alben "Puritan Masochism" und "Call Down The Sun" eine beachtliche Fanschar und einen sehr guten Ruf erspielt. So kommt es also nicht von ungefähr, dass das Quintett den Abend im Zelt an diesem Freitagabend als Headliner beschließt. Gerade weil man außer in Nebel gehüllten Silhoutten der fünf Musikerinnen im fahlen Bühnenlicht kaum etwas erkennen kann, wirkt der massive Doom-Sludge-Brachialsound umso wirkungsvoller . Die zweite Gitarre in Person von Sophie Lake seit 2022 dabei hat, macht sich in diesem Soundgefüge drückend bemerkbar. Soundlücken, durch die man als Anwesender entkommen könnte, sucht man in dieser alles niederwalzenden Kakophonie vergebens. Darüber das unbarmherzige, ultratiefe Gutturalorgan von Rikke Emilie List, die so manchen gestandenen Death Metal – Sänger blass werden lässt. Doch so kraftvoll die Stimme von Rikke auch ist, so eintönig ist sie auf Dauer. Was sich bereits auf die beiden Alben auswirkte, tritt in der Live-Situation nicht weniger stark in den Vordergrund. Das tiefe Gegrunze ist beeindruckend aber auf Dauer nicht nur wenig variabel, sondern schon fast nervtötend, nimmt es dem zwingenden Liedgut von Konvent doch auf Dauer viel Dynamik. Und insofern bleibt mein zwiespältiges Verhältnis zur Band erstmal weiter bestehen. Aber das eigentliche Highlight des Tages steht ja sowieso noch an. Um die etwas längere Umbaupause auf der Hauptbühne zu überbrücken, gibt es in diesem Jahr erstmals eine wirklich gelungene Feuerperformance auf dem Infield, direkt hinter dem Technikturm. Das kommt nicht nur unverhofft, sondern ist auch sehr stimmungsvoll und kurzweilig. Einlagen dieser Art dürfen nach meinem Geschmack zukünftig gerne ausgebaut werden, bilden sie doch kleine aber sehr feine Highlights am Rande.

 Moods 64 08 17 2024 10 14 AM  

feuershow

 Doch der Abend ist noch nicht zu Ende. Die Messe ist erst gelesen, wenn BEHEMOTH es sagt! Nergal und Konsorten sind auch nicht zum ersten Mal in Schlotheim und tragen ihren Headliner-Status zu Recht. Showtechnisch ist mit vom Intro mit Schattenspielen hinter dem Vorhang bis zum enormen Pyroeinsatz alles perfekt durchchoreographiert und unterstreicht den Bums, den die knackig abgelieferten Stücke produzieren. Drummer Inferno thront wieder über allem, an den Seiten sind für die Gitarrenfraktion Podeste aufgebaut und davor nutzt Nergal, mit Mitra behütet, die kunstvollen Mikrofonständer, um Lucifer und seine Schergen anzurufen. Mit „Once Upon A Pale Horse“ geht es los, mit „Cursed Angel of Doom” ganz weit zurück in die Vergangenheit. „Christians to the Lions“ und „Blow Your Trumpets Gabriel“ sind definitive Highlights, bevor es mit „Chant for Eschaton“ erstmal endet. Das Publikum zeigt sich insgesamt etwas erschöpft, lediglich bei der Zugabe „O Father O Satan O Sun“ singt die gesamte Menge dann den gänsehauterzeugenden Chorus mit. (MS) Da kann ich an dieser Stelle nur einstimmen: Behemoth fahren nicht nur das aufwändigste Bühnen-Setup seit Kreator im Jahr 2014 auf. Nein, sie beweisen abseits des ganzen Klimbims, dass sie im Vergleich zu allen anderen Bands des Wochenendes und vermutlich sogar der letzten Dekade in Sachen Musik, Performance und Bühnenaufbau mal eben mindestens eine Regal-Etage höher anzusiedeln sind. Meine Fresse sind Nergal & Co. mittlerweile fett und stark oder kurz: Behemoth sind eine Macht, die sich trotz einer komplett durchorchestrierten Show mit absoluter Hingabe, Spielfreude sowie nahbar und authentisch präsentiert. (JD)

 behemoth 10 08 18 2024 12 05 AM  

behemoth

Samstag, 10.08.2024

Geplättet und glücklich von der phänomenalen Darbietung von Behemoth, war ich am Vorabend relativ früh in der Koje. Dementsprechend fit bin ich und stürze mich nach einem kurzen Frühstück in den Frühschoppen. Auch in diesem Jahr ist das Zelt bereits wenige Stunden, nach dem die letzten Party.Sanen die Nacht beendet haben dürften, gut gefüllt. An IRON WALRUS habe ich zunächst nicht so große Erwartungen. Ich hatte die Band 2017 mal im Vorprogramm von Sodom in Hannover gesehen und für solide befunden. Zwischenzeitlich hat die Band – immerhin liegen sieben Jahre und eine Pandemie dazwischen – aber noch einmal einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht. Das Setting um Sänger Sven Aufermann, der im Gegensatz zu Instrumental-Fraktion als einziger ohne Stoßzahn bestückte Sturmhaube auf der Bühne steht, herrscht nach wie vor. Musikalisch steht hier aber eine eingeschworene Einheit auf der Bühne, die ihren doomigen Stoner Rock ´N´ Roll und Metal sehr eindringlich zelebriert. Und auch "Aufi" hat sich weiterentwickelt. Er ist mittlerweile weit mehr als ein "Version" von Gorefest´s Jan-Chris und legt nicht nur viel Emotion, sondern noch mehr Variabilität in seine Stimme. Eben jene Variabilität, an der es bei Konvent am Abend zuvor gemangelt hat. Das Publikum weiß die Performance, der vermeintlich simplen Mucke zu schätzen und honoriert eine Darbietung, die einfach Lust auf das erste Schwarzbier des Tages macht.

 iron walrus 06 08 21 2024 02 32 PM

iron walrus

 Da Bathory nie live aufgetreten sind, ist dies wohl die beste Möglichkeit, herauszufinden, ob ein solcher Auftritt eine gute Idee gewesen wäre. Dazu gibt es gespaltene Meinungen, ist die Musik von dem viel zu früh verstorbenen Mastermind Quorthon doch nie für Livebühnen geschrieben worden. Doch die Band gibt ihr Bestes und huldigt ihm 20 Jahre nach seinem Tod mit unsterblichen Klassikern wie „Twilifht of the Gods“, „Valhalla“ und „One Rode to Asa Bay“. Da schmeckt auch der erste Met des Tages wieder!

Nach den Hypocrisy- und Bolt Thrower-Covershows im vergangenen Jahr war das Engagement von BLOOD FIRE DEATH eigentlich eine reine Formsache. Denn auf welche Band, wenn nicht Bathory, sollte sich das Publikum des PARTY.SAN METAL OPEN AIRs, eines Festivals, das stilistisch im Kern von Heavy Metal über Thrash- und Death Metal bis hin zum Black Metal seine Schnittmenge hat, einigen können. Wobei Quorthon (R.I.P.) selbst nie aufgetreten ist und nicht mehr auftreten kann. Zum Glück gibt es ein Kollektiv wie Blood Fire Death, welches sich dem vielschichtigen Schaffen des schwedischen Visionärs, der wie kein anderer Einfluss auf die Death- und Black Metal-Szene genommen hat und ohne den es Subgenres wie Viking- oder Pagan-Metal in der heutigen Form vermutlich nicht geben würde, annimmt. Den Kern des einstündigen Sets bildet "Hammerheart" mit drei Songs inkl. des Finales "Road To Asa Bay". Der Einstieg erfolgt standesgemäß mit "Twilight Of The Gods". Dazwischen gibt´s mit "Women Of Dark Desires", "A Fine Day To Die", "Sacrifice" und "War" Klassiker um Klassiker. Trotz der flankierenden Banner am Bühnenrand wird leider kein Stück von "Blood On The Ice" gespielt. Die Darbietung ist absolut würdig, die Musiker über jeden Zweifel erhaben und angesichts des Songmaterials treibt es manch einem Fan im proppevollen Zelt, dass einer Sauna ohne frischen Aufguss gleicht, die Freudentränen in die Augen. Am Ende stellt sich mir nur die Frage, wieso und warum man einer Band, die diesen Aufwand auf der Bühne betreibt und so eine mitreißende Darbietung hinlegt, angesichts eines nahezu unerschöpflichen Fundus an Songmaterial von Bathory, nicht die vollen zwei Stunden des Frühschoppens performen lässt. Aber bekanntlich soll man immer dann aufhören, wenn es am schönsten ist. Fakt ist, Blood Fire Death dürfen mit alternativer Setlist gerne alsbald wiederkommen. (JD) Allerdings gibt es durchaus auch andere Wahrnehmungen: Da Bathory nie live aufgetreten sind, ist dies wohl die beste Möglichkeit, herauszufinden, ob ein solcher Auftritt eine gute Idee gewesen wäre. Dazu gibt es gespaltene Meinungen, ist die Musik von dem viel zu früh verstorbenen Mastermind Quorthon doch nie für Livebühnen geschrieben worden. Doch die Band gibt ihr Bestes und huldigt ihm 20 Jahre nach seinem Tod mit seinen unsterblichen Klassikern. Da schmeckt mir auch der erste Met des Tages wieder! (MS)

 blood fire death 06 08 20 2024 02 19 PM

blood fire death

Die letzten Klänge von "Road To Asa Bay" sind noch nicht verklungen, da geht´s schon draußen auf der Hauptbühne weiter. Der Bruch zu den Amis von ULTHAR (nicht ULTHA die ein paar Slots späger folgen – Anm. d. Verf.) ist mir an dieser Stelle allerdings etwas zu heftig, obwohl ich dem Rooster von 20th Buck Spin oft sehr angetan bin. Aber was das Trio mit seinem hektischen, oftmals disharmonischen Death-Black-Metal hier veranstaltet, holt mich unter dem Einfluss des Schaffens von Altmeister Quorthon nicht wirklich ab. Dafür werde ich im Anschluss von REGARDE LES HOMMES TOMBER aus dem französischen Nantes umso mehr überrascht. Dem Post Black Metal oder Sludge hätte ich die Jungs eher weniger als dem klassischen Avantgarde Black Metal zugeordnet. Aber Schubladen hin oder her, zwischen Raserei und Atmosphäre überzeugt das Quintett mit einer beängstigend intensiven Darbietung, bei der vor allem Frontmann T.C. die Abgründe des menschlichen Seins offenbahrt. Für mich das französische Pendant zu Farsot.

  regarde les hommes tomber 14 08 29 2024 07 50 AM

regarde les hommes tomber

Danach soll mit NECROT eine Band folgen, auf die ich mich schon seit über einer Woche freue. Hätte mich ein guter Freund mich nicht auf das Trio aus Kalifornien aufmerksam gemacht, wäre mir die Truppe vermutlich durch die Lappen gegangen. So fiebere ich dem Gig von Necrot seit Mittwoch entgegen und ich werde nicht enttäuscht. Ranzig-rotziger vor allem aber siffiger Death Metal der alten Schule ohne überflüssigen Firlefanz. Der Sound ist knochentrocken, die Snare scheppert mit viel Hall, die Gitarre sägt, der Bass rumpelt und pumpt. Luca Indria brüllt und grunzt mit einer innigen Assel-Attitüde und fordert die Stage-Security zum Arbeitsnachweis, als er bei "Drill The Skull" zum Diven auffordert, einer Bitte, der rege nachgekommen wird. Am Ende scheint die Band selbst ein wenig überrascht, wie gut sie auf dem PARTY.SAN ankommt. Für mich ist diese kleine Band eines DER großen Highlights dieses Festivals. (JD)

 necrot 28 08 19 2024 07 22 PM  

necrot

Obwohl ich mir immer wieder Schelte anhören muss, wenn ich ULTHA auslasse aber ich tue mich seit jeher schwer mit den Post Black Metal – Aufsteigern aus deutschen Landen, weil sie einfach irgendwie an mir vorbei musizieren. Und wo ich schon mal bei der gewerkschaftlichen Pause bin. Behemoth´s kleine Brüder HATE zwingen mich auch nicht schnell wieder vor die Bühne und ich weiß, der Stempel wird ihnen vielleicht auch nicht mehr so wirklich gerecht. Martin ist das wiederum näher dran: In der knalligen Mittagshitze dürfen dann die Kölner Ultha (ohne „R“!) ihren Post-Black Metal in die noch recht überschaubare Menge feuern. Wie für das Genre typisch, überlange Songs zieren die Setlist, doch werden diese auch durch das Zusammenspiel gleich zweier Sänger nicht langweilig und man kann sich in den Songstrukturen verlieren. Minutenlange monotone Rhythmen werden durch Schrei-Attacken unterbrochen, um dann in ruhigen Shoegaze-Passagen wieder zusammen zu fallen. Im kleinen Konzertsaal um die Ecke ist das sicher noch mal eindrucksvoller, doch einige Fans wird die Band sicherlich neu überzeugt haben. (MS) Bei PHANTOM WINTER im Zelt möchte ich dann doch mal Augen und Ohren riskieren. Viele Freunde aus meinem privaten Umfeld sind nicht erst seit dem neuen Output "Her Cold Material" begeistert von der Post Metal/Sludge-Formation aus Würzburg. Der Line-Check zieht sich zunächst ziemlich und dann ist es Drummer Christof, der gleich beim ersten Song seine Fußmaschine zertrümmert. Eine Panne, die Stage-Crew und Band beidermaßen souverän meistern. Ich weiß nicht, ob es diese unbeabsichtigten Längen sind oder dann doch die Musik ist, die dazu führen, dass ich mich nicht in den Malstrom aus wahrer LEIDENschaft, dem sich vor allem Sänger Christian und Gitarrist/Sänger Andreas zu ihrem massiven wie intensiven Klangkonstrukt hingeben, mitreißen lassen kann. Beide Sanges-Protagonisten stehen sich seitlich zum Publikum auf der Bühne gegenüber. Allerdings werde ich hier wohl noch einmal auf Tonträger genauer hinhören müssen. Im Zelt holt mich das gerade nicht ab... (JD) Da ich leider niemanden erwärmen konnte mitzukommen (Aber ich war doch vor Dir schon da - JD), stehe ich nun etwas verspätet vor der Zeltbühne, um mich von Phantom Winter durchschütteln zu lassen. Ich habe die Band 2015 mal live in Braunschweig im Nexus zusammen mit Ur gesehen und erinnere mich immer noch gerne an dieses beeindruckende Konzert. Deshalb wollte ich die Truppe auf dem PARTY.SAN auch nicht verpassen und sie mir endlich mal wieder live anschauen. Christian, Andreas, Florian (Gitarre), Kevin (Bass) und Christof (Drums) sind schon ordentlich eingegrooved und brennen auf der Bühne, eingehüllt in Nebel und weißes sowie blaues Licht, ein wahres Inferno der Emotionen ab. Auf den ersten Blick finde ich interessant, dass sich Christian und Andreas mittig leicht schräg gegenüberstehen und sich dadurch gegenseitig im Wechsel oder synchron anschreien, ankeifen, anröhren oder anflüstern. Das hat echt was und baut meiner Meinung nach sehr intensive Momente auf. Die beiden gehen förmlich, genauso wie Florian (linksstehend), Kevin (rechtsstehend) in der Musik auf, verlieren sich in ihr, lassen sich von ihr nicht nur emotional, sondern auch bewegungstechnisch, mitreißen, während Christof, bedingt durch die Drums, zwar in seinem Radius eingeschränkt ist aber still beim Spielen sitzen ist auch nicht seine Welt. Bei dieser alles mitreißenden und intensiven Musik ist es auch wirklich schwierig, von ihr nicht erfasst und mitgerissen zu werden. So geht es auch dem Publikum im gut gefüllten Zelt, welches teilweise schon versunken und verträumt diesen grandiosen Tönen lauscht, die sich von der Bühne aus, wabernden Schallwellen und einer alles durchdringenden Kraft an Gefühlen gleich, unserer bemächtigt. Eine Klänge gewordene Collage aus Wut, Verzweiflung, Entrücktheit, Dunkelheit, zerbrechlicher Schönheit und Tristesse beschreibt ihre Musik, die sich irgendwo zwischen Slugde, Black-, Doom-, Post-Metal/Rock ihre eigene Welt erschafft, sicherlich am besten und durch den echt tollen Bühnensound, die Beleuchtung und das Auftreten der Band an sich in Kombination mit den Songs, ist das Erleben dieses grandiosen Konzerts wie ein betörender, karthartischer Trip in die Abgründe unserer Seelen, der für mich persönlich wirklich angenehm und entspannend ist. Leider geht das Konzert nicht nur durch mein Zuspätkommen viel zu schnell zu Ende, glücklich bin ich aber trotzdem nach diesem Erlebnis und vielleicht dauert es nicht wieder so lange bis ich Phantom Winter mal wieder live sehen werde. (Rudi)

phantom winter 02 10 04 2024 05 33 PM

phantom winter

Für mich war es Zeit, die überdachte Sauna überpünktlich zu verlassen, denn auf UNTO OTHERS freue ich mich weit mehr. Neben der kurzfristigen Mantar-Absage war die gecancelte Show des Quartetts aus Portland der größte Wehmutstropfen im vergangenen Jahr. Die Amis sind in diesem Jahr eine dieser Bands, die stilistisch etwas aus dem Rahmen fallen, dafür allerdings Abwechslung und Farbe ins Billing bringen. Unto Others sind zwar im Heavy Metal fest verwurzelt, spielen auf dieser Basis jedoch eine coole Mischung aus Gothic Rock und Post Punk, der das Festival in der späten Nachmittagssonne nicht einfach nur bereichert. Die Band ist heute und hier zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die einstige Eisenwald-Entdeckung, gestartet unter dem Banner der Idle Hands kommt mit breiter Brust, Century Media – Deal und einem dritten Album in der Pipeline auf´s PARTY.SAN. Die melodischen, einfach stukturierten wie eingängigen Songs, die zunehmend Pop-Appeal aufweisen, kommen beim anwesenden Publikum sehr gut an. Gabriel Franko konzentriert sich sonnenbebrillt lässig auf seine Klampfe und klebt stoisch an seinem Mikro. Den Aktiv-Part überlässt er Brandon Hill, der am Bass kräftig die Haare schüttelt sowie seinem zweiten Gitarrero Sebastian Silva, der mitnichten still stehen kann. Es ist die pure Freude, ihm beim Bangen und Tanzen zuzusehen. Bei aller Destruktivität und allem Gedresche und Geprügel, Unto Others versprühen "Hoffnung" und "Positivismus" und zaubern damit heute einer ganzen Menge Leute ein Lächeln ins Gesicht! Fazit: Das Warten hat sich gelohnt und nach "Mana" und "Strength" darf nun das dritte Album "Never, Neverland" kommen! (JD) Für mich sind Unto Others der Exot am heutigen Festivaltag. Ihr gefälliger 80er-Gothic-Rock kommt nicht bei jedem gut an, auch scheint der Sound nach dem HATE-Abriss noch nicht wieder auf Normalpegel eingestellt zu sein. So schauen sich viele den Auftritt eher von den umliegenden Fressständen an, die eine erstaunlich reiche Auswahl an verschiedenen kulinarischen Köstlichkeiten bieten. Es muss nicht immer nur „Brathahn statt Satan“ sein.

 unto others 04 08 29 2024 02 35 PM  

unto others

Bei ALKALOID muss man dann komplett hellwach sein, um überhaupt mitzubekommen, was da gerade auf der Zeltbühne passiert. Die wohl progressivste Bands des Festivals zelebriert ihre Version des Tech-Deaths zum ersten Mal in Deutschland. Bei den Flitzefingern an den drei Gitarren weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Trotzdem gehen die Songs gut rein und werden ordentlich abgefeiert. HERETOIR haben sich inzwischen ihren Platz in der deutschen Post-Metal-Szene erspielt und haben ihr neues Album „Nightsphere“ im Gepäck, dass sie dieses Jahr schon einige Mal live präsentiert haben. Sänger Dave und seine Mannen zeigen sich abgezockt und spielfreudig und haben die Menge nicht nur mit alten Songs wie „Graue Bauten“ vor der Zeltbühne im Griff. Auch die neuen Stücke kommen gut an und lassen auch einige Zufallspassanten stehen bleiben, die eigentlich nur vom Klo kamen. (MS) 

SULPHUR AEON hätten viele wohl lieber auf einem späteren Slot im Zelt, zumindest aber im Dunkeln gesehen. Die Sorge ist allerdings unbegründet. Die Band liefert auch auf der Mainstage in der Abendsonne. Was angesichts eines Albums wie "Seven Seals And Seven Crowns", das im vergangenen Jahr über Ván Records herausgekommen ist, kaum verwundern sollte. Außerdem ist die Band mittlerweile mit vier Longplayern und vielen Live-Auftritten im Rücken merklich gereift. Klassisches Entertainment oder viel Konversation mit dem Publikum darf man nicht erwarten, die Band zeigt sich eher introvertiert und lässt die Musik und den massiven wie einzigartigen düster-atmosphärischen Death Metal – Sound sprechen. Für meinen Geschmack sind Sulphur Aeon mächtig und gewaltig, wie nur wenige deutsche Bands. Es folgen OBSCURA, die ich weit weniger frickelig, als melodisch erlebe, zumindest bei den Ausschnitten, die ich am Rande beim Schlendern über das Festival-Gelände mitbekomme. Das hatte ich anstrengender in Erinnerung.

 sulphur aeon 04 08 30 2024 09 26 AM  

sulphur Aeon

LEGION OF THE DAMNED haben den Slot, bei dem man sich in die Nacht prügeln kann und die Niederländer machen das, was man von Legion Of The Damned erwartet. Wie schon vor zwei Wochen auf dem Rock unter den Eichen liefert das Quintett ein Thrash-Fest allererster Güte ab, bei dem man sich so richtig austoben kann. Auf Scheibe brauche ich das nach wie vor nicht aber live ist die Band eine absolute Bank. Fette Drums, messerscharfes Gitarrenriffing, drückender Bass plus die zischenden Screams von Maurice! Das PARTY.SAN METAL OPEN AIR "tanzt" sich förmlich den Schakal aus dem Leib. (JD)

legion of the damned 20 10 04 2024 07 19 AM

legion of the damned

Ein diesjähriges Überraschungshighlight für mich ist sicherlich der bombastische Auftritt von ANAAL NATHRAKH. Die Engländer machen sich live generell rar und eigentlich hatten sie angekündigt gar nicht mehr auftreten zu wollen, doch für das PARTY.SAN machen sie dann doch noch eine Ausnahme. Das Duo bestehend aus Irrumator und Sänger V.I.T.R.I.O.L. inklusive Live-Verstärkung zeigt sich spielfreudig und hat sich anscheinend vorgenommen, mit ihrer komplett eigenständige Kombination aus Grindcore und Black Metal das Festivalgelände komplett abzureißen. Kracher wie „Forward!“ und „Forging Towards the Sunset“ werden durch kleine Anekdoten über des Sängers letzten Party.San Auftritt mit Benediction aufgelockert, bevor die Hölle losbricht. Etwas Entspannung bilden das von At the Gates inspirierte „Feeding the Death Machine“ und dder Rausschmeißer „Endarkenment“ mit seinen Power-Metal-Einschüben. Auch am letzten Tag bilden sich Circle Pits und Crowd Surfer probieren ihr Glück, so dass nach dem einstündigen Auftritt die einmalige Energie dieser Ausnahmeband noch lange nachhallt. (MS) Bei dem wahnwitzigen Gig des britischen Duos, welches zu den vielschichtigsten Formationen, die der extreme Metal zwischen Industrial, Black Metal und Grindcore zu bieten hat, kann ich nur einstimmen: Die Darbietung ist so abwechslungsreich wie mitunter anstrengend aber halt auch wahnsinnig beeindruckend mit welcher Präzision die Band live auf der Bühne agiert. Ein Devin Townsend lässt hier ein um´s andere Mal grüßen, obwohl man härtetechnisch in ganz anderen Gefilden agiert. Aber in Sachen Spielwitz und dem Streben nach Perfektion liegt man sehr dicht beieinander. Eine Lehrstunde einer wahrlich unterbewerteten Band. (JD)

anal naathrak 19 08 18 2024 01 52 PM

anaal nathrakh

Ich muss sagen, dass ich mich ja wirklich sehr darauf gefreut habe, My Dying Bride vor allem nach dem bärenstarken, aktuellen Album wieder live zu sehen. Aber aus bekannten und absolut nachvollziehbaren Gründen haben sie erst mal die Handbremse angezogen. Schon schade, aber so komme ich dann tatsächlich nach etwas mehr als dreißig Jahren in den Genuss, zum ersten Mal PARADISE LOST live zu sehen und ich war vorab wirklich sehr, sehr gespannt; was mich erwartet. Laut dem Kollegen Dunemann, der die Band über die Jahrzehnte mehrfach sah, kommt es bei Paradise Lost ja immer sehr auf die Tagesform an, und somit war meine Hoffnung groß, dass ich für mein Debüt einen ihrer besseren Tage erwischen würde. So betten ein paar Freunde und ich unsere ausgelaugten Leiber etwas weiter hinten auf der Wiese mit guter Sicht auf die Bühne. Und dann geht es auch endlich los und die Engländer starten mit "Enchantment" bei einem sehr guten Sound, der bis zum Ende auch so toll bleibt, in ihr Set. Weiter geht es mit "Say Just Words" und ich muss sagen, dass ich damit auf dem PARTY.SAN nicht gerechnet hätte. Mit "One Second" gibt es sogar noch den Titelsong des entsprechenden tollen Albums und mit "Hallowed Land" und "The Last Time" dann noch zwei weitere Songs von der "Draconian Times". Ich bin überrascht, dass die Band dadurch grob die Hälfte ihres Gigs auf diese beiden Alben legt. Ein „sichere Nummer“-Gig bezogen auf das Festival mit dem Hauptaugenmerk auf z.B. die ersten drei Alben wäre eher zu erwarten gewesen. Das Publikum stört es nicht und es wird fleißig applaudiert und gejohlt nach den Songs. Leider gibt es bisher tatsächlich keinen einzigen Song der ersten beiden Alben und Material von der "Gothic" wäre ja der absolute Hammer. Dafür kredenzen uns Paradise Lost mit "Pity The Sadness" und "As I Die" die beiden großen Hits vom Knalleralbum "Shades Of God" und in mir macht sich ein Gefühl der Zufriedenheit breit, dass ich die beiden Songs mal live erleben darf. Mir persönlich gefällt ja, bezogen auf die ganze Show, die wirklich gelungene und zu den Stimmungen der Songs sehr passende Lightshow, die die schwermütige Ausstrahlung der Songs nochmals intensiviert. Die Band an sich scheint mir auch sehr motiviert zu sein, jedenfalls ist die Saitenfraktion mit Gregor, Aaron und Steve gut in Bewegung und scheint Spaß beim Spielen zu haben. Wie es beim Drummer aussieht, kann ich aus der Ferne leider nicht erkennen. Ich scheine wohl soweit einen guten Tag erwischt zu haben mit nur einem Knackpunkt, und zwar Nick Holmes. Dessen Gesang ist über weite Strecken leider nicht überzeugend, was ich wirklich schade finde, da mir an sich sonst alles gefällt. Irgendwie fehlt ihm über weite Strecken die Kraft in seiner Stimme, egal ob normal oder grunzend, ebenso verhält es sich mit seiner Ausstrahlung. Manchmal trifft er auch die Töne nicht genau, was ja gerade beim cleanen Gesang mit seiner melancholisches Epik echt bedauernswert ist. Dass er es kann, schimmerte aber auch immer wieder durch und da er laut einem Kumpel, der mit dabei sitzt, heute gut drauf ist, mag ich mir gar nicht vorstellen, was da nach unten hin noch möglich ist. Trotzdem bin ich wirklich froh, die Band gerade live erleben zu können, auch wenn bisher weder die "Gothic" noch die "Icon" berücksichtigt werden. Mit "Faith Divides Us - Death Unites Us" und "No Hope In Sight" geht es dann aber erst mal in etwas aktuellere Zeiten ihrer Schaffensphase. Dann gibt es auf einmal eine Melodie bei der wir denken, dass wir die doch kennen, aber definitiv nicht Paradise Lost ist, und dann erkennen wir es - sie covern "Smalltown Boy". Ein wirklich grandioses Lied, aber ein eigener Song, wie "Gothic", "Eternal", "The Painless", "Embers Fire", "True Belief" oder "Joys Of The Emptiness" wäre um einiges cooler. Wir haben aber Glück, denn als letzten Song gibt es dann wirklich noch "Embers Fire" und so entlassen uns die Engländer in die Nacht und ich bin gespannt, was ich in den kommenden Tagen rückblickend über diesem Gig denken und fühlen werde.

paradise lost 15 10 04 2024 12 27 AM

paradise lost

Kommen wir nun zum Headliner dieses mal wieder umwerfenden Festivals... SODOM! Ich habe die Truppe tatsächlich das letzte Mal ebenfalls auf dem PARTY.SAN 2016 gesehen, was ja auch schon wieder eine Weile her ist, und damals fand ich sie gut, aber nicht ganz überzeugend. Umso gespannter bin ich auf diesen Gig, denn eine zweite Gitarre stelle ich mir sehr positiv vor und aus meinem Freundeskreis habe ich nur sehr Positives über die aktuellen Konzerte gehört. Zusätzlich konnten sich die Fans die Setlist im Vorfeld nach einem Veranstalter-Aufruf per Wunsch zusammenstellen. Beste Voraussetzungen für einen gelungenen Gig: Sodom starten dann tatsächlich mit "Procession To Golgatha", was ich persönlich sehr cool finde, da die düstere Stimmung dieses Instrumentals mich jedes Mal begeistert. Der perfekte Einstieg - und natürlich erwarte ich jetzt "Christ Passion", aber weit gefehlt, denn es gibt "S.o.d.o.m.", was mich etwas überrascht aber gewünscht ist gewünscht. Blackfire verspricht uns für heute nach der Feststellung "...dass das heute ja ein ganz schön langer Tag war, ey!" als Ausgleich "...die volle Packung!" und das ist nicht nur ein leeres Versprechen, denn Angelripper, Blackfire, York und Drummer Toni haben richtig Bock auf dieses Konzert, bringen weiterhin hochmotiviert die Amps zum Glühen, haben einen hohen Bewegungsradius (Toni mal ausgeschlossen) und headbangen und posen akkurat. Es ist richtig zu merken, wie die Chemie zwischen den Vieren stimmt und welches Feuer dies entfachen kann. Wie z.B. bei "Jabba The Hut", was uns doch sehr begeistert, denn wir hatten sehr auf Songs von der "Get What You Deserve", der "Tapping The Vein" oder der "Til Death Do Us Unite" gehofft. Mal sehen, was noch so kommt! Und wir haben echt Glück, denn mit "The Crippler", "Gomorrah", "Wachturm" und "Get What You Deserve" über das Set verteilt, sind wir doch gut bedient und gerade diese Songs werden mit einer gnadenlosen Brutalität runtergeballert, dass es ein wahre Freude ist. Toms Gesang, der hier teilweise schon fast Death Metal ist - so derbe röhrt er - lässt mein Grinsen noch breiter werden. Killer, gerade bei dem geilen Bühnensound, welcher das ganze Konzert über unsere Ohren akkurat durchpustet. Ich frage mich ja die ganze Zeit, ob die beiden Sidedrops von Rok von Sadistik Exekution sind. Der Stil sieht auf alle Fälle verdächtig danach aus, was auch mein Vornamensvetter mir bestätigt. Vielleicht weiß ja jemand von euch Bescheid. Der heutige Samstag ist hitzetechnisch echt nicht zu verachten und so ist Tom auch sehr bemüht darum, dass die Leute was zu saufen haben und lässt Bier verteilen. Nette Geste, die auch sehr gut zu seiner Ansprache und Lobesrede an die Fans passt, in der er uns von ganzem Herzen und auch wirklich überzeugend dafür dankt, dass die Band ohne uns nichts wäre. Das gleicht auch die für mich und andere etwas irritierende Ansage zum "Wachturm" locker aus. Ein Song, den ich nicht erwarte, ist "City Of God" und so geht es anscheinend vielen, denn die Freude ist echt groß. Generell ist das Publikum nach tagelangen Exzessen noch erstaunlich fit und aktiviert die letzten Energiereserven. Das ist allerdings auch kein Wunder bei dem fetten Thrash-Abriss, den wir hier serviert bekommen! Hätte ich mal auf meine Kumpels gehört und wäre mit zum Sodom-Gig in Wolfsburg gefahren, denn in einem Club muss das noch geiler rüberkommen.

 Sodom 01 08 17 2024 08 44 AM  

sodom

"Napalm In The Morning" kommt auch fett rüber und natürlich darf der Klassiker "Agent Orange" nicht fehlen. Die Band hat, was die Lightshow, die Pyros und Nebel angeht, eh ordentlich aufgefahren, aber bei diesem Song ballern sie echt alles raus und so geben nach und nach die drei Nebelmaschinen den Geist auf. Nebelwand pur, die durch die Beleuchtung, total geil aussieht, während sie auf uns zu wabert und es irgendwann stark nach Silvester riecht. Ich persönlich möchte in dem Moment ja nicht auf der Bühne stehen, denn Sauerstoff ist in dem Moment dort sicherlich ein rares Gut. Kultsongs wie "The Saw Is The Law" und "Blasphemer" stehen auch hoch auf der Liste und gerade "The Saw Is The Law" ist mir eine Freude, da der Song so schon ordentlich walzt, aber hier noch mal ein paar Schaufeln Steinkohle extra ins höllische Feuer geworfen werden. Gleiches gilt für "Nuclear Winter". Herrlich! Apropos Feuer, denn die, wie ich annehme, nächste Runde Bier entpuppt sich als Rauchfackeln und so wird es im Publikum auf einmal etwas nebelig. Wie nicht anders zu erwarten, wollen die Leute auf dem PARTY.SAN METAL OPEN AIR "Partisan" hören, auf den dann "Let's Fight In The Darkness Of Hell" folgt. Mit dem mächtigen Triumvirat "Remember The Fallen", "Ausgebombt" und "Bombenhagel" wird dann leider schon das Ende eines echt geilen Konzerts eingeläutet aber 18 Songs sind ja schon eine Ansage. Ich hätte noch gerne "Book Burning", „Conjuration", "Back To War", "One Step Over The Line", "Unbury The Hatchet", Polytoximaniac", "After The Deluge", "Capture The Flag", "Equinox", "Better Off Dead", "Bullet In The Head", "Sodomized", "That's What An Unknown Killer Diarized" und, und, und gehört, aber das wäre ja schon wieder ein ganzer Gig an sich gewesen, hahaha. Aber auch so ist das hier ein grandioser Moment und so nimmt das PARTY.SAN, was Konzerte angeht, nach dem letzten Song und frenetischem Jubel sein Ende. Wir werden mit dem Steigerlied entlassen. Da werden die Goldkehlchen der Harzer und Braunschweiger vom Twilight Magazin und Hotel666 natürlich nochmal gefordert, wie auch beim anschließenden und absolut passenden Fury In The Slaughterhouse-Hit "Won't Forget These Days", mit dem uns das PARTY.SAN 2024 in die Nacht entlässt. Wer aus Niedersachsen singt da nicht voller Inbrunst mit? Genau, und so zieht es einige von uns noch singend ins Party-Zelt oder Leute wie mich ins eigene Zelt, um irgendwann glücklich einzuschlafen. Bleibt mir noch zum Schluss ein groooooooßes Dankeschön, Küsse und Liebe an das PARTY.SAN, deren ganze Crew und allen, die noch daran mitgewirkt haben, zu schicken, denn es war wieder eine absolut geile, geile, geile Zeit bei euch und ich freue mich jetzt schon mega, nächstes Jahr wieder bei euch sein zu dürfen! (Rudi)

 
Moods 38 08 17 2024 10 06 AM

Moods 06 08 17 2024 09 47 AM

 

 

PARTY.SAN METAL OPEN AIR 2024 im MDR:

 mdr 1


mdr 2

 

 

Harte Schale – Weicher Kern 2024:

 2024 spende facebook

 (Bildquelle: Party.San)

Party.Sanen!

Mit eurer Hilfe haben wir dem Kinderhospiz Mitteldeutschland einen Spendenbetrag von 11.200€ überwiesen. Unser Dank gilt allen Spendern - ihr seid großartig!

Eure PSOA-Crew

 

Bandwünsche für 2025:

AMORPHIS

GOREFEST

WARDRUNA

DEATH BREATH

MANTAR

SOLEFALD

A FOREST OF STARS

BRUTALITY

THE BLOOD DIVINE

MONSTROSITY

IN THE WOODS

DARK MILLENNIUM

TWILIGHT OF THE GODS

EXTREME NOISE TERROR

CASHLEY

CASTLE

REUZE

SKOGEN

GRIFT

FARSOT

MITHRAS

DISILLUSION

GODS TOWER

HEXVESSEL

SUN OF THE SLEEPLESS

THE TROOPS OF DOOM

BLOOD

WOLFBRIGADE

DISFEAR

 

 

Bisher sind für das PARTY.SAN METAL OPEN AIR 2025 vom 07.-09. August die folgenden Acts bestätigt:

NAPALM DEATH

I AM MORBID

TIAMAT

GRAVE

HELLBUTCHER

DOOL

THE VISION BLEAK

DEFLESHED

SKELETAL REMAINS

WAYFARER

GORGOROTH

DRUDENSANG

PARTY CANNON

MASS WORSHIP

NIGHTBEARER

BLOCKHEADS

THE SPIRIT

AND OCEANS

KVAEN

IMPERIAL TRIUMPHANT

DÖDSRIT

NECROWRETCH

ANALEPSY

PERCHTA

FRIISK

EXTERMINATION DISMEMBERMENT

 flyer l

 

Der Ticketpresale via cudgel Vertrieb hat bereits begonnen:

cudgel Vertrieb
Schwanseestraße 20
99423 Weimar

tel.: +49 (0) 3643 495 300
fax: +49 (0) 3643 495 30 28

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

www.cudgel.de

Die ersten 1.666 Tickets werden zum "Early Bird"-Preis von 115,70 Euro abverkauft.

 

 



 

 

 

 



Headliner

Abbath, Solstafir, Sodom, Paradise Lost, Behemoth, Terrorizer

Besucher

10.000

Ort

Flugplatz Obemehler, Schlotheim, Thüringen

Line Up

BEHEMOTH

ANAAL NATHRAKH

LEFT TO DIE

ENTHRONED

LEGION OF THE DAMNED

DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT

BEWITCHED

ROPE SECT

WILT

HERETOIR

NECROT

KONVENT

OBSCURITY

STILLBIRTH

BROKEN HOPE

LEFT TO DIE

HERETOIR

NECROT

BEWITCHED

SULPHUR AEON

IMHA TARIKAT

HELLRIPPER

TERRORIZER

ABBATH

PARADISE LOST

SÓLSTAFÍR

OBSCURA

UNTO OTHERS

VLTIMAS

INCANTATION

BASTARD GRAVE

SACRAMENTUM

HATE

AFSKY

AKHLYS

SCHAMMASCH

ALKALOID

DISENTOMB

VORGA

PHANTOM WINTER

CLOAK

MALPHAS

NON EST DEUS

HORRESQUE

ETERNAL CHAMPION

BLOOD FIRE DEATH

IRON WALRUS

ULTHA

VARATHRON

HELLRIPPER

RITUAL DEATH

REGARDE LES HOMMES TOMBER

MEPHORASH

KRAANIUM

DEVANGELIC

THE BLACK DAHLIA MURDER

SADUS

ULTHAR

NERVO CHAOS

LOS MALES DEL MUNDO

Redakteure
Jens Dunemann, Martin Storf, Teresa Fuchs, Dirk Rudert