Rückblende:
Es war im Jahre 1999 als mich ein verlockendes Billing zum ersten Mal in die thüringische Provinz, südlich von Weimar zu einem kleinen, zu diesem Zeitpunkt noch völlig unbekannten Festival, namens Party San Open Air, zog.
Was mich damals vor allem lockte war die Aussicht, einige äußerst interessante Acts aus dem Extrem Metal Genre in einem kleinen, gemütlichen Festivalrahmen, fernab der „großen“, auch damals schon überlaufenen Festivals, bewundern zu können. War doch die Zusammenstellung der Bands, aus teilweise schon etablierten und aufstrebenden Künstlern und solchen, die man in Deutschland zu diesem Zeitpunkt nur sehr selten oder noch gar nicht zu Gesicht bekommen hatte, fast einzigartig!
Gaben sich doch dort auf der Bühne, im kleinen Örtchen Tiefengruben, unweit des Kurortes Bad Berka, wo das Festival nun mittlerweile seit fünf Jahren beheimatet ist, solch illustre Bands wie Edge Of Sanity, Amon Amarth, Eisregen, Die Apokalyptischen Reiter, Viu Drakh oder auch Arcane Sun die Klinke in die Hand. Ich durfte das erste Mal eine Band namens Heaven Shall Burn bestaunen, die heute wohl aus der Metal (-Core-) Szene nicht mehr weg zu denken sind und ich wohnte dem kuriosen Versuch einer Reunion der legendären Protector bei, die wohl so besser nie statt gefunden hätte.
Die Atmosphäre war heimelig, das Gelände klein und wunderschön an einem Teich in einem kleinen Park gelegen. Die Organisation war mehr als locker, so dienten Plombendrähte als Festivalbändchen, etwaige Absperrungen zum Backstage waren mehr als löchrig, will heißen, mit etwas Geschick konnte man ohne weiteres für einen Plausch, ein Autogramm oder Bier zu seinen musikalischen Helden vordringen, ohne Gefahr zu laufen, in die Fäuste von dubiosem Security Personal zu laufen. Auch mit der Running Order wurde es nicht so genau genommen und so kam es dann auch, das der musikalische Teil des Festivals am Sonntag Morgen gegen vier Uhr in der Früh, just als Edge Of Sanity mitten in der Darbietung ihres Göttersongs Crimson schwelgten, aus dezibeltechnischen Gründen von ein paar netten Staatsdienern in Grün beendet wurde.
Kurzum, es war einfach eine geile Party und ich hatte Blut geleckt! Die Zeit sollte mir zeigen, dass das Party San Open Air für mich in den kommenden Jahren, jeweils das Festival werden sollte, welchem die höchste Priorität zu geordnet werden sollte!
Denn trotz der stetigen, leichten Expansion, dem sinnvollem Umzug auf das ideale Gelände am Segelflugplatz von Bad Berka aufgrund von steigenden Publikumsresonanzen sowie dem medialen Interesse sollten es die emsigen Veranstalter Boy, Mieze und Jarne schaffen, den einzigartigen Charakter des Festivals zu erhalten. Nämlich, ein Festival von Fans für Fans, fernab jeglichen Größenwahns, auf die Beine zu stellen! Und so sollten sie es schaffen, das Party San Open Air als schönstes, bestes und wichtigstes Spartenfestival in Sachen Death, Black und Thrash Metal auf deutschem Boden, zu etablieren. Denn die drei Thüringer sind bodenständig geblieben. Sie wissen auch heute noch, wo sie mit ihrem Festival hinwollen, was sinnvoll, möglich und machbar aber auch, was zu viel des guten ist!
Und so sollte es in diesem Jahr das erste Mal für mich sein, das ich mich als Vertreter der schreibenden Zunft nach Thüringen aufmachen durfte, um dem Party San für die letzten sechs Jahre, ergreifende Gigs und unzählige, erlebte Anekdoten, meinen Tribut zu zollen!
Donnerstag, 11.08.05:
Vier Tage Thüringen liegen bereits hinter uns, denn was gibt es schöneres, als ein Festival zu einem Höhepunkt und Ausklang eines kulturellen Kurztrips werden zu lassen. Und so machen wir uns am frühen Vormittag mit einigen „einheimischen“ Freunden, im nicht weit entfernten Gotha auf und satteln die Pferde. Die Nacht war kurz und diverse, eingenommene alkoholische Getränke des Vorabends stehen dem einen oder anderen, inklusive des geneigten Schreiberlings und seiner Fotofrau, noch deutlich ins Gesicht geschrieben. Kurze Fahrt über die Autobahn, Abfahrt Bad Berka runter, die Vorfreude steigert sich mal wieder ins Unermessliche, versetzt mit einem wohligen Kribbeln im Bauch. Erster Halt, die Tanke im Ort, warten auf den im Trupp, der die kürzeste Anreise zu bewältigen hat, toll… Nach einer knappen Stunde des Wartens, diversen Flüchen und mehrfachen Versuchen, eine Standleitung mit den Wundern der mobilen Kommunikationsindustrie zwecks verbaler Klassenkloppe aufzubauen, sind wir dann doch noch komplett und ab geht es die letzten Meter bis ins heilige oder besser unheilige Land.
Die übliche Prozedur des Eincheckens ist schnell hinter uns gebracht und wir suchen uns einen Platz für Haus und Hof für die nächsten drei Tage! Die Zeltburg steht ebenfalls schnell, nur noch einmal kurz ins Akkreditierungsbüro, die Pässe abgeholt und ab in die Siesta, in freudiger Erwartung des Eröffnungsabends!
Zwei Wochen hatte ich immerhin Zeit, den größten Wermutstropfen, zu verarbeiten, nämlich, das die vermeintlichen Headliner des Donnerstag Abends, Ajattara, aufgrund von beruflichen Verpflichtungen eines Bandmitgliedes, ihre Show canceln mussten. Ausgerechnet jener Gig, auf den ich mich am meisten gefreut hatte. Und irgendwie drückte das auch nach wie vor ein wenig auf meine Stimmung, als wir das Zelt betraten. Allerdings war es beim Genuss einiger blonder Gerstensäfte und dem Wiedersehen mit einigen Bekannten Gesichtern aus den letzten Jahren schnell vergessen. Um 21 Uhr wird das Festival dann offiziell von den deutschen Recapture eröffnet! Es hört sich verdammt gut an, abwechslungsreicher und mitunter sehr grooviger Death Metal mit einigen Thrash Einflüssen. Ohne übertriebene technische Kinkerlitzchen geht es direkt auf die Zwölf, mit einer Sängerin, die sich wahrlich einmal, stimmlich, mit den Männern der Zunft messen lassen kann! Ein Fest für alle Sinne, damit wurden Secrets Of The Moon
im Programmheft angekündigt und wie könnte man es wohl besser formulieren, denn sie legen sich anschließend mächtig ins Zeug und liefern eine engagierte Performance auf die Bretter! Nach ihrem grandiosen Album Carved In Stigmata Wounds darf man die Band neben Dark Fortress wohl zweifellos zu den deutschen Aushängeschildern in Sachen mystischem Black Metal zählen, doch genau diese Funken der Magie und der Mystik wollen heute bei mir nicht so richtig zünden. SOTM spielen sich wahrlich den Arsch ab, lassen keinen ihrer Klassiker aus, was vom Publikum auch frenetisch gewürdigt wird aber ich bleibe mit der Erkenntnis zurück, das die Band noch ein wenig wachsen muss, um auch ausserhalb der kleinen Clubs, ihre einzigartige Live-Atmosphäre entfalten zu können, die ich schon so oft erleben durfte.
Danach gehen die Lichter aus, es wird schwärzer als schwarz, dafür sorgen Darkened Nocturn Slaughtercult.
Mit langen Nieten, viel Leder, Zentimeter dickem Corpsepaint und noch viel mehr Kunstblut macht sich die Band auf, zu einem Kriegszug, gegen alles was heilig ist. Dazu gehören in diesem Falle auch meine Augen und Ohren, denn wer so dick aufträgt und dann mit einer Musik auffährt, die auch einem defekten Föhn nachempfunden sein könnte, der kann wahrlich nicht ernst genommen werden. Da hilft auch kein weiblicher Tittenbonus und auch wenn die Performance in Ordnung geht, so bleibt der Gig doch am Rande der Lächerlichkeit und vor allem eine nervige Angelegenheit. Wer allerdings GWAR, auf Black Metal getrimmt, erleben möchte, dem kann ich diese Band nur bedingungslos empfehlen.
Über Obscenity braucht man wohl keine großen Worte zu verlieren! Seit Ihren Anfangstagen sind sie zweifellos immer unterbewertet gewesen und geblieben und die Band gehört auf jeden Fall in die erste Liga, nicht nur des deutschen Death Metals! So lassen sie dann auch an diesem Abend nichts anbrennen und brettern dem Publikum eine Lehrstunde in Sachen Technik und Florida Death Metal um die Lauscher! Leider durfte ich den Auftritt nicht bis zu Ende bestaunen, denn ein vermeintlich kurzer Gang zum Klo endete in den Fängen der schwäbischen Mafia vom Grau-Stand, die mich mit Whiskey-Cola nötigten, beim Standaufbau zu helfen. Scheiße, wenn man so viele Leute kennt aber man hilft ja gerne, vor allem bei so einer verlockenden Bezahlung. Eben jene Mischgetränke signalisierten mir nach all den vorherigen Gerstenkaltschalen allerdings recht schnell, das ich doch besser auf die weitere Party im Zelt verzichten sollte und so trollte ich mich an diesem Tage recht zeitig in Richtung Zelt.
Freitag, 12.08.05
Nach einer, für Festivalverhältnisse, relativ langen Nacht und einem kurzen Ausflug, zwecks Einkauf in der City von Bad Berka, ist erstmal ein ausgelassenes und so gar nicht festivaltypisches, will heißen, ein durchweg nahrhaftes Frühstück zur Katerbekämpfung angesagt! Einige Fans nutzen diesem Vormittag für ihren eigenen ganz großen und wohl eher unfreiwilligen Auftritt, in dem sie mit Ihrem Fahrzeug eine Ölspur vom Festivalgelände bis zum Ortseingang von Bad Berka legen. So darf sich die Feuerwehr in der Pflicht freuen, auch mal ins Festivalgeschehen eingreifen zu dürfen und Party San Crew sowie die Security bekommen in der Kür eine besondere Herausforderung, die alle jedoch mit Bravour meistern!
Davon ab braucht beim Party San auch der nicht Hunger zu leiden, der keine Möglichkeit zum Einkauf in der Stadt hat oder diese aus Gründen der Bequemlichkeit nicht wahrnehmen will, womit ich hier am Rande mal kurz auf das Cateringangebot zu sprechen kommen will! Das Angebot, welches den Besuchern auf dem Party San feilgeboten wird ist wahrlich das beste, was ich bisher erleben durfte! Hier gibt es schon seit Jahren ein reichhaltiges Angebot, zu wirklich fairen Preisen! Unschlagbar auch in diesem Jahr, der große Stand von Nagelfood. Angefangen beim Salat in vier verschiedenen Ausführungen, Nudeln mit vier verschiedenen Soßen, über Klassiker wie Pommes, Hamburger oder Steak, bis hin zu zwei verschiedenen Chinapfannen, für jeden war etwas dabei! Alles frisch zubereitet, eine absolute Gaumenfreude. Daneben gab es natürlich auch wieder den Hänchenwagen und den Crêpestand! Für eine sättigende Hauptmalzeit musste man im Schnitt vier Euro berappen, was ich nun wirklich nicht als überzogen oder gar überteuert ansehen kann.
Doch zurück zur Musik.
Cirith Gorgor, Soul Demise, Necrophagist und Occult, die ersten vier Bands des heutigen Billings spare ich mir heute zugunsten von CD Einkäufen und dem gemütlichen Beisammen sein am Grill mit einigen Bekannten, die ich seit dem letzten Party San nicht mehr gesehen habe. Hinzu kommt, dass mich Occult und Soul Demise bisher noch nie so richtig überzeugen konnten und Necrophagist und Cirith Gorgor nicht unbedingt meine musikalische Baustelle darstellen. Richtig interessant sollte es jedoch bei Impious
werden! Hatten mich die fünf schwedischen Death Thrash Recken doch vor einigen Jahren auf ihrer ersten Deutschland Tour mit Necrophobic mit ihrer erfrischenden Musik und deren Performance nahezu überrollt und in Begeisterung versetzt. Zwar sind sie um einige Jahre gealtert aber das hat ihnen wahrlich nicht geschadet, denn sie toben immer noch wie „blutrünstige Derwische“ (um hier mal wieder das Programmheft zu zitieren) über die Bühne und peitschen einem ihr messerscharfes Riffing aus allen Schaffensphasen um die Ohren, wobei der Großteil des Sets, des immer noch aktuellen Albums Hellucinations entnommen ist. Dabei sind sie zu jederzeit über jeden spieltechnischen Zweifel erhaben. Wahnsinn!
Als Sear Bliss
anschließend die Bühne betreten bin ich mehr als gespannt, denn bisher hatte ich noch nie die Möglichkeit, die Symphonic Black Metal Horde leibhaftig zu bestaunen. Hält die Posaune live, was sie auf Scheibe verspricht? Nach anfänglichen Soundproblemen kommen die Ungarn immer besser in Fahrt und steigern sich stetig, sie werden immer sicherer und setzen mit dem letzten Song, einer absolut erhabenen Darbietung von Bathory´s Enter The Eternal Fire zum finalen Rettungsschuss an! Selten habe ich einen Song von Quorton so leidenschaftlich zelebriert erlebt. Damit bekam das ganze, das erwartete Format, auch, wenn die Söhne der Puszta aber insgesamt ein wenig hinter meinen Erwartungen zurück blieben.
Die erste Enttäuschung des Abends sollten mir Lord Belial
liefern. Was habe ich die Band für ihre ersten beiden Alben geliebt, die sie gleich zu Anfang der zweiten Black Metal Welle ablieferten. Danach verschwand man mehr und mehr in der Versenkung, es wurden personelle Veränderungen vorgenommen und es war zu erwarten, das die Band bei ihrem Gig vornehmlich auf die neueren Songs zurückgreifen sollte. Wie dem auch sei, Lord Belial schafften es nicht, ihre frühe Mystik vergangener Tage, auf der Bühne umzusetzen. Den meisten Anwesenden schien es jedoch gefallen zu haben, was man den Publikumsreaktionen durchaus entnehmen konnte.
Krisiun wird dies egal gewesen sein, denn sie scheppern danach in gewohnter Manier alles in Grund und Boden. Man mag über die Brasilianer denken, was man will, erhaben über jede Geschwindigkeit, die Melodie zum Feind auserkoren, so blastet und frickelt sich diese Band seit Jahren wie keine zweite durch ihre Sets! Fazit: Stark wie gewohnt doch ohne weitere Höhepunkte!
Für Necrophobic
ist das Festival ein wahrlich geschichtsträchtiger Boden. Gaben sie doch vor fünf Jahren auf dem Party San ihren Einstand auf deutschem Boden und sind seitdem in regelmäßigen Abständen dabei. Und genau aus diesem Grund ist meine Erwartung an den Gig auch eher verhalten, habe ich die Schweden doch in den letzten Jahren sehr häufig gesehen. Doch sie beweisen mir von der ersten Sekunde an das absolute Gegenteil und brennen ein wahres Feuerwerk ab. Necrophobic in Hochform und sie ziehen sämtliche Register ihres Könnens und decken alle Phasen musikalischen Schaffensphasen ab. Die leidenschaftliche Performance sowie das extrem geile Maiden Cover Moonchild runden die Sache ab und machen den Auftritt für mich zum Besten des Abends! Suffocation bekomme ich nur am Rande mit, zieht es den Rezensenten doch hinter die Bühne zum bierseligen philosophischen Konzil mit der Schwedenbande um direkt danach einige Höllencocktails bei Butz & Brakel zu tanken… Wie immer ein Genuss, bei dem man sich auch dieses Jahr gehörig verspekulieren konnte! Dem anschließenden Gig der Elchtöter
Amon Amarth fiebere ich besonders entgegen. Auch sie sind bereits zum dritten Mal dabei und sie haben, auch wenn sie auf ihrem aktuellen Album The Fate Of Norns etwas schwächeln, haufenweise Songmaterial in der Hinterhand, welches tote Banger noch mal dazu animieren kann, die Matten zu schwingen. Wie dem auch sei, so richtig an Fahrt wollte das Schiff der Wikinger dann nicht mehr aufnehmen. Fraglich ob es an einfacher Flaute, einem wenig effizienten Sound, der nicht wirklich drückend war, lag, oder an der Tatsache, das einige Bandmitglieder aber auch der Rezensent zu diesem Zeitpunkt schon tief ins Glas geschaut hatten, konnte ich nicht so recht beurteilen. Die Bühnenpräsenz und die Setlist gingen auf jeden Fall in Ordnung und den Fans war es ebenfalls egal, denn sie feierten ihre Helden frenetisch ab. Zwar habe ich Amon Amarth schon oft in erheblich besserem Zustand gesehen aber mit Abzügen waren sie dann doch ein würdiger Abschluss des Freitags. Für eine Party im Zelt will es heute einfach nicht mehr reichen, denn diverse Eiteroogen, Russen oder Brandstifter aus dem Fundus von Butz & Brakel fordern unerbittlich ihren Tribut! Ein schöner Tach…!
Samstag 13.08.05
So richtig in Schwung kommen will ich heute nicht und es scheint gar so, als würde es ein wenig, mit Alkohol, getränkter Tag werden, denn mit dem Enthusiasmus unserer Zeltnachbarn, die am Vortag gegen Mittag aus dem Auto torkelten und deren direkter Weg um ihr Gefährt herum zum Bier geschwängerten Kofferraum führte, will und kann mein Kreislauf nicht so recht mithalten. Nun ja, man wird ja auch nicht jünger und eine plausiblere Erklärung liefert mir eigentlich nur der Kollege Weber aus dem aktuellen Legacy, der seine Kolumne mit den folgenden Worten schließt: „Wohlstand ist anstrengend!“ So keimt man vor sich hin und um besagtem Kreislauf zu zeigen, wer der Herr im Hause ist entschließe ich mich dann doch einmal, den Duschcontainer aufzusuchen und siehe da, es sollte sogar etwas bringen. Final Breath und Disparaged verpasse ich trotzdem, da ich mich der Einladung einiger Oldenburger Kollegen in ihr Festivalwohnzimmer nicht verweigern kann wo wir im folgenden über die Schizophrenie einiger Anwesender philosophieren und uns wiederum von deren eidgenössischen Nachbarn einen Vortrag über die immense Bedeutung der schweizerischen Kriegsmarine anhören dürfen. So lasse ich also meinem unterbewussten und einzig wahren Ich den Vortritt aufs Festivalgelände, in der Hoffnung, es bei Omnium Gatherum
irgendwo vor der Bühnewieder zu finden. Denn bisher hatte ich nur gutes von den Finnen vernehmen dürfen. Entsprechend gespannt erwarte ich denn auch den Auftritt, doch so richtig warm werde ich dann letzten Endes nicht, da ich einfach keinen Zugang zu der sehr experimentierfreudigen Musik finde, die man grob als Mischung aus The Haunted, Darkane und einer Prise Opeth beschreiben kann. Ansonsten sind die Jungs aus dem Land der tausend Seen aber eine absolute Bereicherung, denn sie spielen sich so richtig den Arsch wund und es ist eine wahre Freude, ihnen beim Spielen, Posen und Bangen zuzuschauen und man merkt ihnen ihre Freude und Frische an, so das mein Daumen am Ende des Gigs dann doch klar nach oben zeigt. Diese Band sollte man auf jeden Fall im Auge behalten.
Was die Nürnberger von Dead auf diesem Billing und vor allem in dieser Position zu suchen haben, bleibt wohl das Geheimnis der Veranstalter, denn im Vergleich zu anderen Bands wirken die Musik und das Auftreten des Gore Grind Dreiers mehr als nur blass, uninspiriert und langweilig. Es bleibt die Erkenntnis, das ein solches Event für die Frankenfraktion wohl doch noch eine Nummer zu groß war.