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Wacken Open Air 2005
Donnerstag
Tristania hatten wir verpasst, da wir noch schnell vor den angekündigten Regenfällen (die dann im Laufe des Wochenendes auch unablässig auf unsere Häupter prasselten) unsere Zelte aufbauen mussten. Hörte sich von Weitem ganz nett aber wenig spektakulär an.
Ehrensache jedoch, dass man sich rechtzeitig zu Candlemass vor der Bühne einfand. Die Band kam erst eine halbe Stunde vor dem Auftritt auf dem Gelände an, was den obercoolen Frontklops Messiah Marcolin zu folgender Bemerkung veranlasste: „Ich habe seit 5 Stunden nichts gegessen – das ist neuer Rekord!“ Dennoch war für ihn ein „schönes Tag für Doom“. Und wirklich, die hammerharten Riffs waren genau das Richtige für dieses Wetter. Und so tobte Messiah auch wie der besungene „Black Dwarf“ über die Bühne, natürlich wie immer in eine Mönchskutte gewandet. Am besten gefielen mir die neuen Nummern wie „Copernicus“ und vor allem „Seven Silver Keys“. Starker Auftritt! (Eric
Candlemass Teil 2
Bereits der Donnerstag startete mit einem Paukenschlag: Candlemass traten nach der zeitlich nach vorn verlegten Show 2002 erstmals wieder auf dem WOA auf. Durch die Vorverlegung hatte ich seinerzeit die gesamte Show verpasst und kam erst zum Rausschmeißer „Solitude“ vor der Bühne an, was einen mittelschweren Wutanfall mit anschließender Depression zur Folge hatte. 2005 sollte es wesentlich besser laufen. „Black Dwarfs“ eröffnete eine Doom Show vom allerfeinsten, Frontkugel Messiah Marcolin war bestens gelaunt und der Sound tönte überraschend fett aus der PA. Gottlob vergaßen die Doom – Könige trotz des zu promotenden neuen Albums ihre Klassiker nicht und wurden dementsprechend auch gefeiert.
„A Sorcerers Pledge“, „Mirror Mirror“ oder „Under the Oak“ sind auch nach fast 20 Jahren immer noch unerreicht, aber wo war „Samarithan“? Des Rätsels Lösung war wie auch jedem Festival der straffe Zeitplan, schade….Aber egal, Doom mit Gemüse (O-Ton Messiah Marcolin) mundet, Wacken hat begonnen. (Eiko)
Candlemass Teil 3
Nachdem die Gothic-Metaller mehr schlecht als recht ihr Können darboten, konnten im Anschluss daran die doomigen Candlemass zwar nicht mit der selben optischen Präsenz (gemeint ist natürlich Tristanias Leckerbissen namens Vibke!) aber immerhin mit deutlich gesteigerter musikalischer Präzision punkten. Messiah Marcolin eröffnet im obligatorischen Mönchskuttengewand mit dem neuen Smasher „black dwarf“ vom gleichbetitelten Werk und macht einmal mehr seine doch beleibte Erscheinung mit guter Bühnenperformance weg.
Hier wird gerockt und gedoomt, dass einem Himmel, Angst und Bange wird. Angesichts der drohend aufziehenden Gewitterwolken am Firmament kam man schon ins Grübeln, ob das nicht sogar die Jungs um Mastermind und Bassgenie Leif Edling bei Petrus himself als musikalische Untermalung gebucht hatten. Jedenfalls kamen neben weiteren neuen Songs natürlich auch die gewohnten Klassiker, wie „a sorcerer’s pledge“ und „at the gallow’s end“ zu Gehör. Ein durchaus gelungener Gig. Gesunde Spielfreude, gute Songs und ein annehmbarer Sound - Was will man mehr! (Daniel)
Vor Oomph! Stellte sich natürlich die Frage, ob eine solch moderne Band auf das Wacken passt. Ich persönlich fand es gut, da mittlerweile auch viel Partyvolk, welches sich nicht unbedingt zu den beinharten Metallern zählt, auf dem WOA vertreten ist. Warum diesen Leuten nicht auch mal ein allgemeinverträgliches Leckerli servieren? Oomph! Zogen sich auch ganz gut aus der Affäre, hüpften viel und hatten einen recht druckvollen Gitarrensound. Schade, dass das überragende Wunschkind Album komplett ignoriert wurde, immerhin griff man mit „Gekreuzigt“ etwas tiefer in die Mottenkiste. So wurde der Auftritt nicht mit frenetischen Reaktionen bedacht, aber immerhin wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Höhepunkt des Abends war dann aber natürlich eine der Bands der Stunde, wenn es um melodischen, klassisch angehauchten Metal geht. Und Nightwish kamen dann auch mit viel Getöse, Pyros und „Dark Chest Of Wonders“ als Opener. Tarja wechselte nicht nur einige Male ihr Outfit, auch stimmlich wusste sie zu überzeugen. Ganz im Gegensatz zu ihrem Bassisten (oder war’s der Gitarrist?). Jedes Mal, wenn der Typ den Mund aufmachte, musste ich mich erst mal mit einer Extraportion Hopfen und Malz beruhigen. Der Typ kann vielleicht bei Impaled Nazarene einsteigen, wenn Herr Luttinen das Handtuch wirft, doch bei einer filigranen Band wie Nightwish ist sein Organ völlig Fehl am Platze. Besonders schlimm: Die von ihm gesungene Coverversion von Pink Floyds „High Hopes“ (im Original einer der geilsten und emotionalsten Songs ever!) – das grenzte fast schon an Körperverletzung. Danach ging das Konzert aber noch mit einigen Highlights weiter, allen voran das tolle „Wishmaster“ und das Gary Moore Cover „Over The Hills And Far Away“. Stilecht beendete dann ein hübsches Feuerwerk den gelungenen Abend. (Eric)
Freitag
Frühstück mit Naglfar! Zur unchristlichen, oder sagen wir hier mal besser unblackmetallischen Zeit von 11 Uhr morgens wurden die Nordschweden auf die Bühne gescheucht. Der pünktlich zu Show einsetzende Regen machte es auch nicht grad besser, aber trotz allem hatte sich bereits eine beachtliche Menge gähnender Schwarzmetaller eingefunden. Zwar wirkte die Band auf der riesigen Bühne mitunter etwas verloren, was aber Songs wie „Emerging From Her Weepings“ oder „The Brimstone Gate“ keineswegs den Reiz nahm. Christoffer „Stoffe“ Olivius, der den ausgestiegenen Jens Ryden am Mikro ersetzte machte seine Sache auch mehr als gut. Insgesamt also recht gelungen. (Eiko)
Naglfar Teil 2
Viel zu früher Stunde waren schließlich die schwedischen Black Metaller von Naglfar an der Reihe. Schon seit ihrer 95er Debüt-Scheibe namens „Vittra“ gelten sie als einer der Hoffnungsträger im Schwarzmetallischen Untergrund, wobei sie aber durchaus das Zeug haben, um sogenannten Szenegrößen den Rang abzulaufen. Umso erstaunter war ich, als ich die Band das erste mal live erleben durfte. Vermutlich lag es an der besagten frühen Stunde, oder dass der neue Sänger Kristoffer sich noch nicht richtig an seine zusätzliche Rolle als Sänger gewöhnt hat. Jedenfalls zeigte sich hier wieder einmal was man mittels einer guten Produktion doch so alles aus einer Combo rausholen kann. Live hingegen war nicht nur der Sound schwach; Naglfar konnten insgesamt nicht überzeugen. Es fehlte gänzlich an Atmosphäre, Spielfreude und Professionalität. Auch die Bühnenperformance hätte besser sein können. Nur böse gucken reicht da eben nicht! (Eric)
Illdisposed war nun an der Reihe und ich war gespannt, ob sie Ihren Ruf gerecht werden, eine der besten Liveacts im hohen Norden zu sein. Die Dänen gehören für mich zu meinen momentanen Top 5 und ich kann schon auf CD nicht genug von Ihnen bekommen. Mit der Hammer Ansage: „Wir sind schwule Dänen“ kam der „über Schauter“ „Bo“ mit seinen Mannen auf die Black Stage. Der Frontmann sieht zwar ziemlich böse aus, macht aber auf der Bühne eine Menge Spass und produziert ein Kracherwitz nach dem anderen. Das ganze macht er auch noch fast den kompletten Gig in deutsch. Illdisposed groovige, low-speed Deatheinlagen kommen wie eine Walzen über uns und es kommen nach und nach immer mehr Langschläfer zur Bühne getrottet. Sie spielen ein Kracher nach dem anderen. Mit „Near The Gates“, „Now we’re history“, „I believe in me“ oder „Kokaiinum“ eroberten die Dänen Wacken und demnächst die ganze Welt. (Marcel)
Morgana Lefay Sie sind wieder da!!! Nach all den Jahren, in denen es mit Streitigkeiten um den Bandnamen ging und andere Probleme das Schaffen dieser Band behinderten, haben Morgana Lefay ein neues Album draußen. Da kommt eine Show in Wacken wie gerufen, um dieses weiter zu präsentieren. (Einige Wochen vorher habe ich die Jungs bereits auf dem Bang Your Head sehen können und war begeistert.) Gitarrist Peter Grehn scheint außerdem ein riesiger Verehrer von Dimebag Darrel ( R.I.P ) zu sein. Nicht nur, daß er eine „Washburn Dime Signature-Klampfe“ spielt und sein Outfit dem von Dime ähnelt, auch seine Bühnenshow ist, wie die von Dime, ein Hingucker. Ein gelungener Mix aus alten und neuen Songs und der sichtlichen Spielfreude entschädigen nicht nur die Fans für das lange Warten auf die Rückkehr von Morgana Lefay, sie sorgen auch dafür, dass trotz der frühen Stunde immer mehr Leute vor die Bühne kommen. (Burkhard)
Sonata Arctica sind immer ein Garant für hohe Spiel-Präzision bei ihren Shows. Auch dieses Jahr in Wacken haben sie es wieder einmal unter Beweis stellen können. An Klassikern und Mitsing-Songs mangelt es auch nicht im Geringsten. Vielleicht hat sich aber eine Art Routine eingestellt, sodaß die Band stellenweise etwas lustlos wirkte. Leider ist es nach so vielen Jahren WOA mit der besten Technik der Welt auch immer noch nicht machbar, den Wind zu überlisten. Man muß schon direkt vor den Boxen stehen, um nicht ab und zu vom Wind verwehte Songteile zu verpassen. Außerdem klappt es bei den vielen „Baller-Songs“ ebenso nicht, den Sound differenziert zu mischen. Oft hat man das Gefühl, dass der Tontechniker taub ist und nach dem Motto mischt: „Hauptsache laut“.
Das alles kann die DieHard Fans aber nicht davor abschrecken, ihre Band zu feiern. Und so gehen dann auch jene Fans nach der Show zufrieden zum nächsten Act. (Burkhard)
Überraschenderweise (oder hab ich einfach mal wieder nur nix mitbekommen) hatten Bloodbath Mikael Akerfeld (Opeth), Sänger auf der „Breeding Death“ EP und der „Ressurection through Carnage“ Scheibe für ihre W:O:A: Show dabei. Warum Tägtgren zuhause blieb entzieht sich meiner Kenntnis, ist mir aber auch herzlich egal denn die Performance von Akerfeld war einzigartig. Normalerweise ist es bei DM Shows ja durchaus üblich auch die Ansagen in DM kompatiblem Gesangsstil ins Volk zu kotzen. Akerfeld sah´s anders und sprach mit beruhigender, sonorer Stimme und im blutverschmierten Hemd (wie übrigens die gesamte Band) zu seinem Publikum. Auch mancher Kalauer wurde gerissen, das Publikum wechselweise zum Grunzen oder Kreischen animiert und ansonsten brutalster PrimitivSverigeDeath geboten. Die Songauswahl war perfekt, was schon die Tatsache zeigt, dass die komplette Breeding Death EP gespielt wurde. Auch Altmeister Swanö war begeistert und belohnte das gut abgehende Publikum mit inbrünstigen Backing – Growls. Alle Achtung! (Eiko)
Mit Ensiferum kam der erste Highlight am Freitag Nachmittag auf die Bühne. Mit dem athmosphärischen Intro vom „Iron“ Album stürmten die Vikinger die Bühne und fesselten gleich vom ersten Song an Fans und Newcomer an die Boxen der Partystage. Vor der Bühne tummelten sich so viele Leute, dass es schwer war noch einen guten Platz zu bekommen. Mit Guardians of Fate", "Tale of Revenge" oder "LAI LAI HEI" spielten Ensiferum ein Hit nach dem anderen und man konnte sich von der Power dieser Skandinavier nicht mehr entziehen. Für mich war Ensiferum nach Equilibrium und Machine Head der Topact schlechthin. (Marcel)
Die erste Band, die ich am Freitag angesehen habe, waren Metal Church, die ja mit ihrem aktuellen Studioalbum ein wahres Pfund abgeliefert hatten. Entsprechend füllten die Jungs auch die große True Metal Stage aus und fegten wie die Wilden über die Bretter. Musikalisch gab es einen Gang durch die Geschichte der Amis, die sich ja nicht über einen Mangel an Klassikern beschweren können. Mir fehlten einige Songs des neuen Albums, aber ansonsten war es ein durchaus hörens- und sehenswerter Auftritt. (Thorsten)
Reckless Tide Das sind sie nun: die Gewinner vom ersten Bands Battle 2004. Bereits bei ihrer Siegesshow 2004 konnten die Hannoveraner auf der WET-Stage das Publikum und die Jury überzeugen. Mit ihrem nun frisch veröffentlichen Album haben die Jungs und das Mädel zum zweiten Thrash-Sturm geblasen. Und das mit voller Wucht! Der Sound im Zelt war 2004 schon grausig und daran hat sich auch dieses Mal nix geändert. Die Anlage ist einfach platt!
Aber auch hier hat das niemandem etwas ausgemacht. Reckless Tide hatten zudem das Glück, dass es draußen mal wieder aus Kübeln gegossen hat, weshalb das Zelt auch gerammelt voll war. Die Kombination von Kjells` klarem und Andrews` rauem/growligem Gesang kommt immer wieder gut rüber. Das Zusammenspiel der Gitarristen Olli und Susi klappt ebenso bestens. Der Enthusiasmus, die Spielfreude und der Hunger nach Metal war allen ständig anzusehen, weshalb die gute halbe Stunde Spielzeit auch viel zu schnell vorüber war.
Von dieser Band werden wir hoffentlich noch viel hören. Vielleicht als Toursupport von Annihilator? Ich wünsche es Euch! (Burkhard)
Metalium sind in Wacken bereits Dauergäste. Ob das der Grund dafür ist, dass die Jungs dieses Jahr nur auf der WET Stage spielen durften und man anderen Bands die Chance geben wollte, sich auf den großen Bühnen zu präsentieren? Wir werden es wohl nicht erfahren.
Die Enttäuschung darüber war den Hamburgern etwas anzumerken. Auch konnten sie ihre sonst so umfangreichen Bühnenaufbauten nicht einsetzen. Der Sound war, wie immer im Zelt, nicht sonderlich prickelnd. Trotzdem haben Metalium die Professionalität, ihren Fans das Beste zu bieten, was sie auch taten. Ein bunter Mix aus Metalium-Hits und einer neuen Nummer („Demons of Insanity“) ließ das Set sehr kurzweilig zu Ende gehen. Ich habe die Jungs allerdings schon besser gesehen und hoffe daher, dass es beim nächsten WOA wieder so richtig rummst. (Burkhard)
Eins der wenigen wirklichen Highlights des diesjährigen Festivals waren auf jeden Fall die U.S. Deather von Obituary. Mit einem starken Album im Gepäck enterten Tardy & Co um 16.50 Uhr die Black Stage – weshalb die Jungs so früh auf die Bühne mussten, ist mir ein Rätsel. Die satten Grooves des Fünfers donnerten mit viel Druck aus den Boxen und wurden von der wartenden Menge dankbar aufgenommen. Allen West sah einmal mehr so aus, als wäre er in Wirklichkeit der Wakener Postbote, der nur durch Zufall auf die Bühne gelangt sei. Dabei leierte er sich die fettesten Riffs aus der Hüfte. Die Band bot einen Querschnitt durch ihre bisherige Schaffensphase, wobei der Schwerpunkt jedoch deutlich auf den neueren Stücken lag, The End Complete wurde dafür eher stiefmütterlich behandelt. Vor allem das Fehlen des gleichnamigen Songs bedauere ich sehr, aber bei 60 Minuten muss man eben eine Auswahl treffen. Fazit: Obituary sind und bleiben eine Macht, die routiniert eine fettes Death Metal Brett auf die Bühne bringen. nach wie vor unerreicht. (Thorsten)
Obituary Teil 2
Dann endlich war einer der Höhepunkte des Tages an der Reihe. Die legendären Obituary rockten was das Zeug hielt. Überhaupt nichts haben die amerikanischen Todeskönige in ihrer langen Zeit der Abwesenheit verlernt. Umso erfreulicher waren die vielen Klassiker, die präzise und treffsicher ins Publikum gefeuert wurden. Shouter John Tardy röhrte und röchelte, wie kein anderer und ließ angesichts dieser Reise in die Vergangenheit sogar den anhaltenden Regenguss schnell verdrängen. Sogar der Titeltrack der ersten Scheibe „slowly we rot“ kam zum Einsatz und offenbarte an der großartigen Zustimmung seitens des Publikums, wie viele Fans die Band noch hat. Aber auch „frozen in time“ sorgte für hervorragenden Zuspruch, was überhaupt das Motto dieses ca. einstündigen Gigs war. Kurz und gut in drei Worten: präzise, brutal und mitreißend! (Daniel.)
Zu später Stunde waren endlich die holländischen Todespioniere Gorefest an der Reihe. Allerdings auf der Party-Stage, was mich doch sehr verwunderte. Dennoch ließ man sich daran nicht beirren, und sowohl einheimische, viele niederländische, als auch Fans anderer Nationen drängten sich dicht vor die Bühne und warteten brav auf den neuerdings topmodisch frisierten Sänger Jan-Chris De Koije. Groovend fette sowie brachiale Rhythmen schlugen einem Gorefest um die Ohren und sorgten dafür, dass auch dieser Gig zu einem der besten des diesjährigen Wacken Open Airs gehörte. Als krönender Abschluss diente noch eine interessante Cover-Version von Kraftwerks „Autobahn“. (Daniel.)
Machine Head in Wacken, konnte das gut gehen? Es konnte! Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Band mit einem derart fetten Live Sound auf einem Open Air gesehen zu haben. Rob Flynn wurde dann auch nicht müde nach fast jedem Song zu betonen, dass fuckin Wacken fuckin awsome und fuckin unbelievable sei. Spätestens nach der Hälfte des Sets hat es dann wohl auch jeder begriffen. Neben altebährtem (Old, Davidian, Imperium, Ten Ton Hammer) gab es auch ein interessantes Cover Medley zu hören (Creeping Death, The Trooper, Walk, Territory). Fucking heavy. (Eiko)
Samstag
Nach einer verregneten Nacht machte ich mich am Samstagmorgen wieder auf aufs Festivalgelände. Ein Rundgang – der größte Fehler des Wochenendes – ließ bei mir Erinnerungen an die Winterschlachten des 2. Weltkrieges aufkommen: anders kann es vor Moskau auch nicht ausgesehen haben, als die Soldaten im Matsch stecken blieben. Nichts desto trotz konnten sich die Briten von Dragonforce zunächst eines teilweise blauen Himmels erfreuen. Und den hatten sie auch verdient. Die Jungs gingen mit einer unglaublichen Souveränität ans Werk und es hatte sich auch für die „frühe Morgenstunde“ eine recht große Menschenmenge vor der True Metal Stage versammelt. Die Band ballerte die Songs ihrer beiden Alben durch die Boxen und zeigte, wie man auch bei technisch anspruchsvollen Songs eine gute und energiegeladene Liveperformance bieten kann. Während die Engländer ihre langen Matten im Wind wehen ließen und die glasklaren Vocals auch den letzten Wackener aus den Feder holte, zog sich leider auch der Himmel wieder zu und gegen Ende der Show hatte der Metalgott keine Gnade mehr und öffnete wieder einmal die Schleusen. Für mich die große positive Überraschungen des Festivals: Dragonforce! (Thorsten)
Einer der wenigen Musiker bzw. Bands, die es immer wieder schaffen live sogar noch einen drauf zu setzten, als auf Platte. Hier stimmte einfach alles. Der Sound war perfekt, die Künste der Musiker rund um Axel Rudi Pell hervorragend und natürlich der Meister himself bewies einmal mehr, dass er der legitime Nachfolger eines nicht weiter erwähnenswerten abgehobenen schwedischen Flitzefingers ist. Als Einstand wählte man den bewährten Kracher „tear down the walls“. Danach folgte der Klassiker „nasty reputation“, der nicht nur die gesanglichen Fähigkeiten des Goldkehlchens Johnny Gioeli unter Beweis stellte, sondern auch die Qualität älteren Materials offenbarte. Weitere Perlen aus der langen Schaffensphase der Band wurden frenetisch vom begeisterten Publikum abgefeiert. Da störte es auch nicht, den Rainbow-Song „temple of the kings“ zum wiederholten Male im Set vorzufinden. Alles in allem harmonierten die Jungs dermaßen gut zusammen, dass es eine wahre Freude war, ihnen beim rocken zusehen zu dürfen. Schade nur, dass ihnen nicht mehr Zeit zur Verfügung gestellt worden war, denn für mich blieb dieser Gig als einer der Höhepunkte vom diesjährigen Wacken Open Air in Erinnerung! (Daniel)
Nicht-von-dieser-Welt-Doom die 2.: Die Doom Opas von Count Raven schickten sich an in Wacken klarzustellen das in Schweden nicht nur Candlemass Doom mit Gemüse spielen. Auch wenn Fodde, Wilbur und Renfield optisch (geschätzte) 150 Lenze zählen, die musikalische Darbietung ließ keine Fragen offen. Count Raven konzentrierten sich hauptsächlich auf ihre Alben „High On Infinity“, „Stormwarning“ und „Destruction Of The Void“. Keine schlechte Entscheidung, denn nicht grade wenige feierten insbesondere zu „Hippies Triumph“, „Children´s Holocaust“ oder dem alles niederwalzenden „Leaving The Warzone“….Hammer! (Eiko)
Viel zu früh erklommen die New Yorker von Overkill die True Metal Stage. Sie waren der Grund, weshalb ich überhaupt nach Wacken gekommen war – neben Obituary. Die Truppe um Blitz und D.D. legte auch mit gewohnter Brachialität los und pustete alles weg, was sich in den Weg stellte. Allerdings hatten sie in Wacken schon einen druckvolleren Sound als in diesem Jahr. Nachdem die Band ja in der Vergangenheit schon mit Alternativplaylists überrascht und begeistert hatte, wurden dieses mal wieder eher die ganzen Klassiker abgefeuert, angereichert mit Songs der neuen Scheibe: das Highlight hier natürlich Oldschool. Aber auch Songs wie Elimination, In Union oder Fuck You wurden von der Menge begeistert abgefeiert, da störte auch der wieder einsetzende Regen nur wenig. Sicher ein Highlight des Festivals, aber man muss auch sagen, dass die Band auf einer großen Bühne schon stärker gewesen ist. (Thorsten)
Mit Equilibrium kamen nun die wohl erfolgreichsten Newcomer des Jahres an die Reihe und es tummelten sich tausende Fans vor der kleinen „Party Stage“ (diesen Fehler wird Wacken wohl nicht mehr machen) Gleich von Anfang an waren die Metaler begeistert und es wurde Stagediving mit anschließenden Wellenreiten fabriziert, wie ich es in 8 Jahren Wacken noch nicht Gesehen habe. Ununterbrochen wurde gefeiert, Gepoggt und gesprungen, was das Zeug hielt. Als dann die Hits "Unter der Eiche" und "Met" kam, war keiner mehr auf dem Boden zu halten. Und dass die Band „Met“ gleich 2-mal spielen musste, das gab es in der Wackengeschichte wohl auch noch nie. Ein Abschlussfoto mit Handy ließ sich der Sänger nicht nehmen, denn diesen Auftritt werden die Bayern wohl nie vergessen.
Obwohl Udo Dirkschneider weiterhin grandiose Scheiben mit seiner eigenen Band herausbringt, scheinen sich die Streithähne von Accept wieder zusammengerauft zu haben und legten daher einen Reunion Auftritt hin. Nachdem ich die Band mehrmals auf ihrer Abschiedstour mit Vicious Rumors gesehen hatte, war ich natürlich gespannt auf die Performance. Die erste Überraschung war die Zusammenstellung als Fünfer mit zweiter Gitarre. Während die Fans bei Regen ausharten, waren die Jungs völlig in ihrem Element und füllten die True Metal Stage voll mit ihrer Präsenz aus. Es wurde mitgesungen, gebangt und getanzt und einmal mehr zeigte sich, welch großes Hitpotential die Band hatte (und noch hat?). Zwei Stunden lang Ballerten die Deutschen dem publikum alle Klassiker der Bandgeschichte um die Ohren und zeigten eine Metalshow, die sich gewaschen hatte. Mehr davon – nur dann vielleicht ohne Regen! (Thorsten)
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