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Obwohl ich nun nicht mehr in Leipzig lebe und sich somit die Anfahrt nach Roitzschjora um ein Vielfaches verlängert hat, konnte das XVI. With Full Force natürlich nicht ohne mich stattfinden. Also auf auf, zum heißgeliebten Flughafengelände. Anreise, Laune, Leute, alles war perfekt. Nur die pechschwarzen Regenwolken am Horizont, direkt überm Festivalgelände machten uns einige Sorgen. Doch alle Ängste waren umsonst: Nachdem sich die Wolken noch während der Autofahrt in einem unglaublichen Sturzregen, der das Fahren übrigens fast unmöglich machte, entleert hatten, segnete uns der Wettergott an den folgenden Tagen mit Sonne, Sonne und nochmals Sonne. [Tanja]

Man kann es aber auch so sehen: Logbuch Eintrag Donnerstag 2.7.09
Es ist so heiß, so unendlich heiß!!!
Noch nicht einmal viel getan, außer unsere Sachen im Auto verstaut und schon stand man verschwitzt da und suchte verzweifelt einen netten Platz im Schatten. Natürlich nicht! Man brach lieber in einem nicht klimatisierten Auto, mit viel Bier und guter Laune im Gepäck auf zum diesjährigen Full Force. War ja klar, dass ich natürlich nicht meine Badehose eingepackt habe. Dreimal noch ins Handschuhfach geguckt, ob die Karten da sind und ab ging es. Kurz einmal verfahren, dann eine Stunde im Stau stehend und ca. noch mal zwei Stunden Stau vor dem Festivalgelände kratzten ein bisschen am guten Launepegel. Doch als wir dann auf dem Gelände waren, etwas weiter weg von Haupt- und Zeltbühne, war wieder alles vergessen und man brachte sich mit guter Musik schon einmal in die richtige Stimmung für den nächsten Tag. [Carlo]

Freitag:
Als Erstes auf meinem sorgfältig ausgearbeiteten Plan stand No Turning Back aus Holland. Mit etwas gemischten Gefühlen stiefelte ich los, da die Jungs sonst auf vorherigen Konzerten auf mich Live eher einen mittelmäßigen Eindruck machten. Wobei ihre Cd Qualitäten wesentlich besser zu Buche stehen und sie mit ihrem aktuellem Album "Stronger" eine wirklich nicht zu vernachlässigende Platte hervor gebracht haben. Doch ich ließ mich eines Besseren belehren und war doch sehr überrascht, dass mir gleich zum Anfang des Festivals eine super Show geboten wurde. Frontmann Martijn agierte super mit dem Publikum, die auch sofort auf eine Welle der guten Laune mit schwammen. Sing alongs, high five and Stage dives waren die Devise. Sound technisch war für mich jetzt auch kein Manko zu verzeichnen. Die Show wurde straight durchgezogen und war dann auch nach einer halben Stunde schon vorbei. Also wenn es so weiter ging konnte es nur gut werden. [Carlo]
Am Freitag um 17.30 legten die vier Nordlichter der Crushing Caspars mit ihrem Ostseekutter "Viva la Rostock" am Hardbowl an, um uns den baltic sea core näher zu bringen. Seit über 20 Jahren bereisen sie jeden großen und kleinen Hafen der Republik und man sah sofort, dass sie es längst zu einer großen, eigenen Fanschar gebracht haben, welche sich ausgelassen vor der Bühne bewegte. Texte und Melodien besitzen ein hohes Mitgrölpotential, welches auch voll vom Anhang ausgeschöpft wurde. Für mich der richtige Einstieg in ein gelungenes Festivalwochenende. [Daniel ]
19:15Uhr, es war übrigens immer noch schweineheiß, hieß es dann, sich Maroon zu Gemüte zu führen. 100mal gesehen, aber trotzdem eine Band, die sich immer wieder Spaß macht anzugucken. Die aus Nordhausen kommenden Jungs machten für mich Stimmungsmäßig dort weiter, wo No Turning Back aufgehört hatten. Viele neue Songs wurden auf die Menge losgelassen und natürlich auch alte Kalauer wie "Endorsed By Hate" durften nicht fehlen und wurden dermaßen zelebriert, dass hier und da doch einige blutige Nasen zu sehen waren. Den Abschluss bildete dann "Wake Up In Hell", wie auch sonst. Mitgröllend stand nun das ganze Zelt in Flammen und ein jeder sang, schrie oder shoutete mit. Am Ende des Liedes segnete Sänger Andre das Publikum noch kurz und konnte zufrieden die Bühne verlassen. [Carlo]
Gleich im Anschluss kündigten sich die aus Kanada stammenden Come Back Kid an. Die Zeltbühne war nun komplett voll und der Hexenkessel konnte anfangen zu brodeln. Alle die, die noch voller Energie waren, setzten ihre Beine in Bewegung, um diese raus zu lassen. Das Publikum wurde richtig angeheizt und wer bis dahin noch nicht im Festivalfieber angekommen war, war es jetzt. "Defeated ", "Wake The Dead" und "Step Ahead" waren nämlich ideal geeignet zum Abschalten. Die Bühnenshow war sehr gut und wirkte gekonnt. Die Jungs wussten was sie taten und sie taten es gut. Hut ab vor dem ersten Headliner der Zeltbühne. Bitte weiter so! [Carlo]
Dimmu Borgir rockten am Freitagabend die Mainstage. Die norwegischen Blackmetal-Jungs lockten mit visuellen Glanzpunkten und Mörderriffs, kombiniert mit exzellenten orchestralen Klangpassagen, wenn auch der Sound nicht immer perfekt rüberkam. Die Nackenmuskulatur konnte während einer Stunde bombastischer Musi auf jeden Fall gut aufgewärmt werden.
Jetzt, wo die Muskulatur geschmeidig war, konnte sich der Vorhang für den ersten Headliner der Mainstage öffnen: Soulfly. Die brasilianisch-amerikanischen Schwermetaller müssen wohl kaum noch näher vorgestellt werden: Wer kennt sie nicht, die Gruppierung um Max Cavalera, den ehemaligen Frontmann von Sepultura. Ich sah den beiden Gigs von Soulfly und Sepultura mit gemischten Gefühlen entgegen, da ich in den 90ern grad den Metal für mich entdeckte, als Max noch Frontmann von Sepultura war und Knaller wie "Roots Bloody Roots" die Metalmassen bewegten. Worauf also freuen, auf Sepultura mit komplett veränderter Besetzung, Soulfly mit Max, die Songklassiker, auf beide Bands? Für mich war klar, ansehen muss ich sie mir beide. Und wie war das Ergebnis? Bei Soulfly wurde auf jeden Fall gefeiert, sowohl bei Hymnen wie "Seek ‘n‘ Srike" und "Eye for an Eye" und Granaten wie "Roots Bloody Roots". Mir hats gefallen, schließlich fühlte ich mich kurz in die guten 1990er Jahre zurückversetzt. [Tanja]

Leider wurde das diesjährige With Full Force von einem tragischen Todesfall überschattet. Ich möchte mich an dieser Stelle darauf beschränken, der Familie, den Bekannten und Freunden der Verstorbenen mein Beileid auszusprechen. [Tanja]

Samstag:
Ab ging es, um sich die erste Band des zweiten Tages anzugucken. Make It Count waren an der Reihe und ich war doch sehr gespannt, was die Jungs aus unserer Hauptstadt Berlin zu bieten hatten. Das hatte auch zu guter Letzt damit zu tun, dass sich kurz vorher der Sänger von der Band getrennt hatte. Was konnte man nun erwarten, da die Platte doch einiges versprach. Etwas früher in der Zeltbühne ankommend sollten eigentlich Callejon spielen, die aber aus mir nicht bekannten Gründen nicht auftraten. Pünktlich dann setzten dann die ersten Gitarrenklänge von "Make It Count" das Zelt unter Strom. Da man bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, wer die Gesangsparts der Band übernehmen würde, war meine Überraschung doch dann sehr groß, als man sah, wer sich für die Gesangsparts bereit erklärt hatte einzuspringen. Es war keiner anderer als Frontmann Stephan von der Band "Final Prayer". Zu Recht konnte man jetzt behaupten geiler Scheiß und dass sich wohl kein besserer Ersatz für den Moment finden konnte. Das Album "Leeway" wurde zum Besten gegeben und rauf und runter gespielt. Von "Still Carry On" bis hin zu "Everyday Life". Stimmungsmäßig war es sehr gut, trotz der "frühen" Zeit, was einerseits an dem sehr grandiosen Album, sowie an Frontmann Stephan lag, der sich für seine Stadtkollegen die Seele aus dem Leib schrie. [Carlo]
Bevor ich mich mit den Heroen Mucky Pup und Suicidal Tendencies auf eine Reise zurück in meine Jugend begab, schaute ich noch auf ein Kurzes bei Emil Bulls vorbei. Ich war entzückt vom fein melodiösen Metalcore und den nett anzusehenden Jungs. Ich wurde also gut eingestimmt und gerüstet für das Metalbrett, das am 2. Festivaltag noch auf mich wartete. [Tanja]
Wer mit wem schlafen musste, damit Mucky Pup dieses Jahr ausgerechnet auf dem Force ihre Reunion feierten, ich weiß es nicht und will es auch gar nicht wissen. Aber Glückwunsch! Da hat jemand richtig gute Arbeit geleistet. Auch das zeichnet ja die Macher vom WFF immer wieder aufs Neue aus. [Daniel]
Am Samstagnachmittag freute ich mich nun auf einen ganz besonderen Leckerbissen, nämlich auf die kalifornische Größe Suicidal Tendencies. Ohne Frage feierte die Band um Mike Muir ihre größten Erfolge in den 1980/90er Jahren, dennoch gehören sie - auf jeden Fall für mich - auch heute noch zu den Punk- und Hardcorehelden, die man sich live auf gar keinen Fall entgehen lassen darf. Suicidal Tendencies prägten in den 90igern die Punk-, Hardcore-, Crossover-Szene ganz entscheidend und ich erlebte es mit. Wenn das kein Grund ist, sich auf den Liveauftritt zu freuen. Und ich wurde nicht enttäuscht: Ob die Jungs nun "We are family", "War inside my head" oder "You can't bring me down" auffuhren, stillstehen fiel schwer. Ein wenig enttäuschend war der Sound. Die Ursache dafür lag aber wohl weniger bei der Band, als vielmehr an ungünstigen Windverhältnissen u. ä.. Absolutes Gänsehautgefühl gab es noch mal am Ende des Gigs, als S. T. ihre Fans schon fast obligatorisch auf die Bühne baten, um diese gemeinsam zum beben zu bringen. Crossover-Nostalgie und ein unvergesslicher Auftritt. Vielen Dank an die Kalifornier! [Tanja]
Nach den Suicide's nun gleich vor der Mainstage geblieben, die Sonne genossen und auf Sepultura gewartet, die ja nun auch schon - zwar mit wechselnder Besetzung - seit 25 Jahren musizieren. Wie bereits weiter oben bei Soulfly erwähnt, verbindet mich mit Sepultura in erster Linie die Zeit der 90er. Von daher fällt es mir auch noch nach über 10 Jahren schwer, die Band mit anderem Sänger und seit 2006 auch ohne Igor Cavalera zu sehen. Aber das ist ganz allein meine individuelle Schwierigkeit, wobei der jüngere musikalische Verdienst der Thrash-Metal-Band in keinerlei Hinsicht in Abrede gestellt werden soll. Die musikalischen Qualitäten der Band und der Gesang von Derek Green sind durchaus energiegeladen und Atmosphäre schaffend. Die Playlist war mit Stücken des aktuellen Albums "A-Lex" gespickt, die dem Publikum aber wenig bekannt schienen. Letztendlich waren es Klassiker wie "Refuse/Resist", "Arist", "Territory" und final "Roods Bloody Roods", die die Menge anfeuerten. [Tanja]
Der W. stand eigentlich auch mit auf der Liste der Bands, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Also war der Plan folgender: Die Umbaupause nach Sepultura nutzen, um schnell vom Zelt etwas flüssige Nahrung nachzuholen. Allerdings sollte an den Zelten eine böse Überraschung auf uns warten. Zwar standen all unsere Behausungen noch, der Rest aber, und dazu gehörten Pavillon, Fahnen, Sofa, Campingstühle und -tisch, Grill usw. waren verschwunden. Allerdings reichte ein Blick zu den Nachbarn, um all die so vertrauten Sachen wiederzuerkennen. Man hatte es sich doch (wie selbstverständlich) direkt gegenüber auf und mit unserer Ausstattung gemütlich gemacht. Doch damit nicht genug. Die "Diebe" waren in der Tat äußerst überrascht, als wir Sofa usw. zurückforderten, schließlich hatten sie sich damit grad ganz kuschelig eingerichtet. Naja, zu guter Letzt stand alles wieder am ursprünglichen Fleckchen. Trotzdem blieb ein wenig Unverständnis und Verärgerung, hatte man schließlich früher friedlich nebeneinander gefeiert, auch kollektiv Nutzgegenstände miteinander geteilt, aber sie nicht einfach entwendet. Naja, bis wir all unsere Sachen wieder zusammen hatten, hatten sich Der W. und Walls of Jericho auch schon ausgespielt. Verpasst, Pech! [Tanja]
Den Hauptakt auf der Tentstage bildeten Walls of Jerchio, die die Zeltbühne sprichwörtlich auseinander nahmen. War natürlich auch so zu erwarten, denn die Band hatte schon oft genug bewiesen, was in ihnen steckt und es versteht das Publikum anzuheizen. Lange Rede kurzer Sinn, die Zeltbühne war bis Oberkante Unterlippe knacke voll und jeder drängte sich nach vorne. Nebelschwaden huschten über den Boden, ein kurzes Intro und schon war alles in Bewegung. Mit einer guten Mischung aus ihren bisherigen Alben "All Hail The Dead", " With Devils Amongst Us All" und ihrem neusten "The American Dream" beglückten sie das Publikum. Es wurde noch einmal richtig aufgedreht und jeder, der noch ein wenig Restenergie in sich hatte, begab sich in die zahlreichen Circle Pits, auf dem einer nach dem anderen folgte und damit die sympathische Sängerin Candace, die man besser nicht zum schrei Duell herausfordern sollte, beglückte das Publikum zum Dank mit einem weiteren Song. Ein sehr gelungener Abschluss!!!! Für die Zeltbühne zumindest. [Carlo]
Nach der kleinen Zwangspause gings bei mir weiter mit Amon Amarth, die sich und uns im Abendprogramm der Mainstage die Ehre gaben. Die Wiking-Deathmetalband war in letzter Zeit in aller Munde. Deshalb war ich auf den Auftritt gespannt, auch wenn ich mich ansonsten nicht gerade als großer Deathmetal-Fan beschreiben würde. Auch für "Laien" stachen die Livequalitäten der bärtigen Nordmänner ins Auge, was auch äußerst deutlich an der Fanbegeisterung vor der Bühne ablesbar war. Und mal ehrlich, wer lässt sich nicht von einer perfekt inszenierten Pyroshow, großartigem Gepose und Knallern wie "Death by Fire" mitreißen. Alles in Allem ein gelungener Auftritt, der die Meute einmal mehr zum Kochen brachte. [Tanja]
Eins stand doch noch aus und zwar Hatebreed. Ehrlich gesagt, doch schon arg angeschlagen kämpfte man sich nun zur Mainstage, um den Headliner des Abends zu sehen. Schon häufig gesehen, erwartete ich hier keine besonderen Überraschungen. "Hatebreed" haben es geschafft bis nach oben im Hard-Metalcore Himmel zu kommen und verteidigen diese Position auch schon einige Zeit. Eine sehr imposante Bühnenshow wurde dem Zuschauer geboten und Flammenstrahlen schossen vor der Bühne empor, verziert von Nebelwolken. Alles, was jetzt noch auf den Beinen war, stand vor der Bühne und unterstützten "Hatebreed" lauthals. Natürlich wurden Songs wie "Live For This" oder "I Will Be Heard" am meisten zelebriert. Ich schaute mir das Spektakel von weiter hinten an und genoss einfach nur die Show, die mir geboten wurde. Die Show an sich war sehr gut, doch vom Hocker haute sie mich nicht, denn man kannte es ja nicht anders. Trotzdem lautete das Fazit für mich, dass dies ein sehr gelungener Tagesabschluss war. [Carlo]

Sonntag:
Sau früh und voll fertig sollte man sich August Burns Red angucken! Das sind zwar nicht die besten Voraussetzungen, aber zu einem Abbruch der guten Laune führten sie auch nicht. Die Jungs aus Australien mussten sich bei uns sehr wohl fühlen, zumindest wenn es um die Temperaturen ging, die derzeit herrschten. Von der Band "Parkway Drive" weiß man spätestens heute, dass man mit guter Musik aus Übersee rechnen muss. Dies bewiesen auch "August Burns Red". Das Album an sich war schon sehr gut gelungen und nun hieß es dieses auch live unter Beweis zu stellen. Gerade legten die Australier los, da sah ich auch schon gleich die ersten Stage Diver an mir vorbeiziehen. Der Sonntagmorgen war schon gerettet und das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Beginnend mit "Up Against The Rope" über "Composure" zeigten sie, welche Qualitäten in ihnen steckten. Sich anscheinend sehr wohl fühlend auf der Bühne machten sie ihre Sache sehr gut. Kurze und knappe Ansagen vom Sänger untermalten das Ganze. Es wurden auch ein, zwei Lieder von ihrem neuen Album "Constellations" präsentiert, welche versprachen, dass auch das folgende Album hitverdächtig ist. [Carlo]
Jeder, der schon irgendwann einmal ein Festival besuchte, weiß, der Opener am Sonntag lockt dich nur schwer aus deiner Behausung. Aber auch das ist natürlich auf dem Force ganz anders. Elsterglanz baten zum Tanz und gaben richtig Gas auf Schwalbe und Gasherd. Euch wollen wir auf jeden Fall wiedersehen und dann aber mit ner größeren Setlist. Klar im Vorteil war jeder, der aus der Region kam bzw. einigermaßen Textsicher war, denn die Jungs passten ihr Tempo der allgemein hohen Forcegeschwindigkeit an und ganz dialektfrei sind sie ja auch nicht. [Daniel]
In den Genuss der Musi von Raunchy bin ich eher im Vorbeigehen gekommen. Nachdem Elsterglanz die Laune erheitert hatte und nun bestes Wetter und eine ausgelassene Stimmung zum Bummeln, Shoppen und Faulenzen auf dem Festivalgelände animierten, kamen mir von der Hauptbühne recht verlockende Klänge entgegen. Obwohl ich grad nicht wusste, wer auf dem Programm stand, trödelte ich hin, zum Metalcore-New Metal. Während ich den dreschenden Sound der Band und den melodischen Gesang des Keyboarders auf mich einprasseln ließ, fragte ich mich, woher ich die Dänen wohl kenne. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: ich hatte Raunchy Anfang des Jahres als Vorband von Volbeat gesehen. Da ich beim Gedanken an diesen einzigartigen Volbeat-Abend noch immer auf Wolke Sieben schwebe, war es auch beim WFF nicht schwer mich zu begeistern. Leider blieb die Menge vor der Bühne recht überschaubar, was dem Spaßfaktor jedoch keinen Abriss tun sollte. Schließlich hatten die Dänen auf der Bühne sichtlich ihren Spaß und ich meinen davor. [Tanja]
Zu den gern gesehenen Gästen im Hardbowl gehören die Herren von Backfire aus unserem fast Nachbarland Holland (es liegt ja nur der Westen zwischen Holland und dem Osten) und sie brachten uns ihren gewohnten Hardcore in feiner Oldschool Manier als Gastgeschenk mit. Viel Zeit zum Luftholen ließen sie dem geneigten Fan nicht. Im Gegenteil, sie schossen ein Brett nach dem anderen. [Daniel]
Niederlande lässt grüßen und zwar wie. Ein Fußtritt ins Gesicht ist angenehmer. Backfire war an der Reihe und zeigten gleich aus welchem Holz guter, straighter Hardcore gemacht ist. Die Reihen des zusehenden Publikums lichteten sich zwar langsam, aber das lag wohl eher daran, dass am Sonntag auch geschwächelt werden darf. In langer Sporthose und Halskette betrat Sänger Pat die Bühne und die gute Stimmung verbreitet sich so schnell wie ein Waldbrand. Zwischendurch wurde noch ein Spongebob Ring auf die Bühne geworfen, der aber auch wieder den Weg in die Menge fand und die ganze Zeit in Bewegung war. Songs wie "Freedom", "There Is A Difference" und "Don't Wanna Die Young" wurden mitgesungen und das Publikum wurde immer wieder aufgefordert sich zu bewegen. Dies nahm das dankend hin und folgte dem Befehl. Zum Ende hin dann kam dann endlich der lang ersehnte Song "Still Dedicated" und Alle waren zufrieden. [Carlo]
Ich huschte etwas früher zur Maintsage, um mir bei Parkway Drive einen guten Platz zu ergattern. Denkste!!! Es war schon voll und viele warteten ungeduldig auf die Jungs und ihren "Byron Bay Hardcore". Etwas skeptisch war ich schon und fragte mich, ob Parkway Drive tatsächlich auf die Mainstage passten. Gut genug waren sie allemal dafür. Dennoch bleiben manche Bands eher für kleine Bühnen bestimmt. An Zuschauern mangelte es definitiv nicht. Die Show ging los und wie immer mit einer sehr freundlichen und positiven Ausstrahlung. Die Jungs wissen wie man sich präsentieren muss. Musikalisch, wie auch auf der Bühne. Klar, dass hier eine Wall of Death nicht fehlen durfte, nur der Circle Pit um den Ton Tower war doch etwas übertrieben. Doch war der sich daraus bildende Pit nicht von schlechten Eltern. Die Leute fest im Griff machte Frontmann Winston McCall eine gute Figur. Auch der Rest der Band, durch ihren teils Surferlook, wirkte sehr locker und entspannt auf der großen Bühne. Tja australische Gelassenheit kommt sehr gut an. "Killing With A Smile", "Pandora", "Carrion" und zahlreiche weitere Lieder wurden der Menge um die Ohren gehauen. [Carlo]
Gleiches wie für Mucky Pup am Vortag gilt für den Auftritt der NYH- Heroen Cro- Mags. Waren sie jemals richtig weg? Nein, natürlich nicht. Jeder blieb der Musikwelt auch außerhalb der Cro- Mags treu und so versprühten sie ein Feuerwerk aus geballter Hardcorepower, die damals wie heute noch immer Ihresgleichen sucht. [Daniel]
Zuvor aber stand für mich noch ein Besuch der Hauptbühne an: 18.00 Uhr Ignite. Für mich bleiben die Orange County Hardcore Boys eine Band der kleinen Bühnen. Versteht es bitte nicht falsch, aber ich hab sie schon so oft live erleben dürfen und schätze einfach dieses Gefühl der Nähe und des Miteinanders zwischen Band und Publikum, welches mir auf der Hauptbühne irgendwo zwischen Bühne, Graben und Mob verloren geht. Wenn dann noch stimmliche oder technische Probleme hinzu kommen (Zolis Stimme klang schon sehr schräg zwischendurch, wenn man sie denn hörte) tja schade. Aber bitte kommt immer wieder zum Force, vielleicht das nächste Mal wieder im Zelt! [Daniel]
Mein Sorgenkind Ignite war nun bereit für seinen Auftritt. Letztes Mal als ich sie mir angesehen habe, hatte Zoli Teglas Stimmenprobleme und konnte selbst nicht weiter singen. Gespannt, was sich bis dahin getan hatte, wartete ich nun. Tja und leider muss ich sagen, dass der Auftritt sehr schwach war. Schwankungen in der Stimme und auch ein nicht so lockeres Auftreten der Band zeigte, dass noch nicht alles wieder in Ordnung war. "Veteran" oder "Our Darkest Days" waren zwar nach wie vor gute Songs zum Singen und Mittanzen, aber leider fehlten im ganzen Auftritt der Schwung und der Pepp der Band. Predigten von Zoli waren in den Songpausen immer noch vorhanden und zum Schluss bat er das Publikum um Verzeihung für seine Stimme. Also weiterhin gute Besserung. [Carlo]
Social Distortion für mich die Headliner des Wochenendes. Für sie hab ich mich 3 Tage durch Bier, Staub, Dreck und Krach gekämpft. Mike Ness der Gott des Rock 'n' Roll gibt sich und uns die Ehre! Wenn man sich umsah, so bemerkte man ringsum große und kleine, alte und junge Leute mit nem Glitzern in den Augen. Gänsehautfeeling pur verbreitete sich an diesem Sonntagabend vor der Hauptbühne. Social Distortion sind einfach die Größten! Sie brachten mit viel altem, aber auch einigem neuen Material die Menge zum kollektiven Ausflippen. Erwähnen möchte ich hier nur zum Beispiel die 6 minütige Version von "story of my live", "dont drag me down" oder "mommys little monster". Songs, die mir auch Tage später in den Ohren lagen. [Daniel]
Für mich war jetzt die letzte Band des Festivals angesagt. Herzlich willkommen Terror. Der Name ist Programm und es sollte wohl ein letztes Mal alles aus sich herausgeholt werden. Davon ausgehen konnte man und so war es auch. Gleich vom ersten Moment war die Menge außer Rand und Band und auch der Letzte, hinten in der Reihe rechst, bewegte sich. Immer wieder auffordernd, mit einem "Get up here, get up here" oder wahlweise auch ein "You, you, you, you, you you and you - Circle Pit" zeigte sich Scott Vogel von seiner besten Seite. Die Security am Wellenbrecher hatte eine Menge zu tun. Sing along's waren Pflicht und gute Laune sowie so. Endlich normale Leute!! Die Songauswahl war sehr gut, Rampensau Scott Vogel und der Rest der Mannschaft legten eine super Show hin. Der Abschluss des Festivals war gelungen, man konnte beruhigt und stinkend ins Auto steigen und die Tage anfangen abzustreichen bis es das nächste Mal heißt:
Full Force wir kommen!!!! [Carlo]
Leider war es aus rückreisetechnischen Gründen niemandem von uns vergönnt, sich Motörhead, den Headliner des letzten Tages anzusehen. Aber ich bin mir sicher, dass Lemmy & Co. auch in diesem Jahr wieder eine solide Motörhead-Show runtergerissen haben, so wie man sie eben kennt!

Zu guter Letzt bleibt nicht viel zu sagen! Das WFF 2009 war wie immer eine rauschende und unvergessliche Party voller wohlriechender, zivilisierter (ein wenig Ironie muss sein) Menschen!!! Selbst schuld, wer sich sowas entgehen lässt. Jedes Jahr wieder ein absolutes MUSS für alle Fans der härteren Gangart! [Tanja]

Headliner

Besucher

25000

Ort

Roitzschjora

Line Up

All Shall Perish, All Star Band Bloodclot, Amon Amarth, Anathema, Architects, ASPHYX, August Burns Red, Backfire, Blitzkrieg, Bloodclot, Bouncing Souls, Bring Me The Horizon, Callejon, Carcass, Comeback Kid, Cro-Mags, Crushing Caspars, D-A-D, Deadlock, Der W, Devildriver, Die Kassierer, Dimmu Borgir, Down, Eisregen, Elsterglanz, Emil Bulls, End of Green, Facebreaker, God Forbid, Gorgoroth, Hackneyed, Hatebreed, Helheim, Ignite, Legion of the Damned, Lemmy, Make It Count, Marky Ramone, Maroon, Mastodon, Motörhead, Mucky Pup, My Dying Bride, Myra, Narziss, Nasty, Nervecell, Nervecelle, No Turning Back, Order, Parkway Drive, Pestilence, Raunchy, Reno Divorce, Scarab, Sepultura, Smoke Blow, Social Distortion, Soulfly, Static X, Stomper 98, Suicidal Tendencies, Terror, The Carburetors, The red chord, The Sorrow, V8Wixxxer, Vader, Walls Of Jericho, Warbringer

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